Sammelthread: MRSA/ORSA in der Pflege - praktische Umsetzung

Hi Conni,

Danke für die Anteilnahme, aber das liegt ja jetzt auch schon eine ganze Weile zurück und ich bin auch wieder diensttauglich. Ich habe heute meine letzten Kontrollabstrich, der ist nach drei Monaten fällig, abgegeben und wenn der negativ ist, habe ich die ganze MRSA Geschichte endgültig hinter mir.
Im Krankenhaus hat es schon häufiger Leute nach einem Abstrich erwischt, aber meistens waren es Zivis oder Praktikanten, vor kurzen angeblich auch eine Kinderärztin. :verwirrt:
Als ich die Geschichte zu Hause erzählt habe, sind mir meine Schwestern aus den Weg gegangen und meine Oma hat sich eine Woche nicht mehr blicken lassen, wenigstens war es in der Hinsicht ruhig. :lol:

Grüße,
Tim
 
Brauche es für die schule und zwar die definition, ursachen zum auftreten vonmrsa, gefährdete gruppen und bereiche im krankenhaus die besondersanfällig sind?

Danke schon mal
 
Also die Definition hast du ja schon selber genannt es ist ein Keim der gegen Antibiotika immun ist und meines wissens nurnoch mit Antibiotika der dritten Generation behandelt werden kann....

Zu den Ursachen kann ich dir nix sagen denn ich habe gelernt das es ein ganz normaler Keim ist den jeder auf der Haut hat und er halt nur entartet ist und nur probs macht wenn er in Wunden kommt wobei wir auch schon bei den gefährdeten Gruppen sind denn das sind Leute die Wunden haben und dadurch massive Wundheilungsstörungen bekommen also würde ich mal tippen auf Leute die auf operativen Stationen liegen.....

So das ist das was ich dir dazu sagen kann weiß nicht ob das so alles 100% der Wahrheit entspricht denn das Thema hatten wir in der Schule nur einmal kurz angeschnitten also bitte ihr anderen hier berichtigt mich oder stimmt mir zu bin doch nur kleines doofes Schülerlein ;-)
 
MRSA auf der geschützten Station

Hallo, ich bin im rahmen meiner ausbildung momentan auf einer geschützten station.
vieles kann man ja dort nicht so handhaben wie auf offenen stationen.
nun würde mich interessieren, wie man es nun möglichst richtig macht?
Danke!
 
hmm das ist es ja eben, auf der Station kann keiner so genau sagen wie es definitiv gemacht wird.
Obwohl auch Anweisungen der Hygeneschwester vorliegen.

Ein weiteres Problem ist die Krankheit des Patienten.
Er leidet an Schizophrenie, er glaubt die Seele seiner Tochter an den Satan verkauft zu haben und hält auch teilweise das Personal für Wesen des Teufels.
Das Einzelzimmer belastet ihn sehr, manchmal kommt er ohne Schutzkleidung aus dem Zimmer gestürmt und sucht seine Tochter, sieht sie in anderen Patienten.

Ich versuche so oft es geht zu ihm zu gehen, was aber viel zu kurz ist, da wir momentan noch eine Sitzwache haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wo sitzt denn der Keim überhaupt? Welche Erkrankungen habne die anderen Patienten?


Elisabeth
 
Der Keim sitzt in einer offenen Wunde am Bein.
Der Patient achtet leider nicht so sehr auf die Hygiene ( Kratzen, Desinfektion).
Das finde ich grad bei unseren Borderlinern bedenklich, da sie sich doch immer mal alte Verletzungen aufkratzen...

Ansonsten sind einige depressive und entzügige Patienten auf Station.
 
Inwieweit sind die anderen Patienten gefährdet durch diesen Keim?

Meines Erachtens kann man davon ausgehen, dass:

Etwa 20% der Bevölkerung sind ständig und ca. 60% intermittierend mit S.aureus kolonisiert. Ausgehend vom Vestibulum nasi kann der Erreger sich auf andere Bereiche der Haut (Hände, Axilla, Perianalregion u.a.) und Schleimhäute (Rachen u.a.) ausbreiten.
Verschiedene Studien im In- und Ausland haben gezeigt: Bis zu 20 Prozent der Staphylokokkenstämme in Kliniken sind gegen mehrere Antibiotika resistent. Staphylokokken, die gegen eine Vielzahl von Antibiotika resistent sind (MRSA), werden in der Allgemeinbevölkerung jedoch seltener angetroffen, als dies die Daten aus den Kliniken vermuten lassen. ....
Die Wissenschaftler untersuchten Abstriche der Nasenschleimhaut von insgesamt 627 zufällig ausgewählten Patienten über 40 Jahren, die wegen unterschiedlicher Beschwerden einen Hausarzt aufgesucht hatten. Mehr als ein Viertel der Patienten (152) waren Staphylokokkenträger; davon waren 68.3 Prozent resistent gegen Penicillin G, 8.3 Prozent gegen das Antibiotikum Erythromycin.

Wird das Pflegepersonal regelmäßig getestet? Außer der Verordnung zur Isoloierung und "Vollschutz"- wieviel Information gab es für das Personal und den Betroffenen noch (Verbreitungsmöglichkeiten, Gefährlichkeit u.ä.)?

"Isolalationshaft " auf einer psychiatrischen Station- wie vereinbart sich das mit dem Therapiekonzept? Gibts da dann Einzeltherapie? Und wie wirksam ist die bei Borderlinern?

Irgendwie erinnert das Umgehen mit MRSA an den Umgang mit M.Hansen im Mittelalter.

Elisabeth
 
Guten morgen,
Therapien bekommt der Patient momentan nicht, weil er so akut ist (meinen die Ärzte, sicher auch wegen dem Keim)
Das Pflegepersonal wird erst ab 6 positiven Patienten auf Station getestet.
Ansonsten gibt es so ein Blatt auf dem steht, was wir bei wlcher Tätigkeit anzuziehen haben.
 
Keim befindet sich nur in der Wunde.

"Vollschutz" (Kittel, Haube, Mundschutz, Handschuhe) beim Verbandswechsel. Danach Flächendesinfektion.

Für eine Isolation des Patienten sehe ich eigentlich keinen Grund. Der Keim ist unter dem Verband. Wenn er Patient dann noch angehalten wird, sich regelmäßig vor dem Verlassen des Zimmers die Hände zu desinfizieren- was soll da passieren.

Amüsant finde ich die Ansage: ab 6 positiven Pat. wird das Personal gescreent. Dazu fällt mir eigentlich nur ein: was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. *fg*
Elisabeth
 
Hygienefachkraft

Es ist immer wieder erschreckend wie viel Unwissenheit oder aber falsches Wissen über MRSA und andere Keime mit besonderen Resistenzen zu beobachten ist. Dabei gibt es auch im Internet doch schon sehr viele Recherchemöglichkeiten: z.B. unter www.rki.de ist wohl das hierzu beste Nachschlagewerk zusammengefasst.
Aber zu diesem Thema möchte ich folgendes sagen: es muß unterschieden werden zwischen einer Kolonisation (also Besiedlung) und Infektion und es muß unterschieden werden in der Art der Krankenanstalt (Krankenhaus, Psychiatrie, Reha, Pflegeheim oder Kurklinik). Vorneweg ist die korrekte Übersetzung von MRSA "Methicillinresistenter Staphylokokkus aureus". Das heiß er ist mit bestimmten Antibiotika nicht (mehr) therapierbar- aber alle Desinfektionsmittel sind wirksam! Sonst hat der Keim keine krankmachenderen Eigenschaften als seine sensiblen Artgenossen. Im Krankenhaus müssen diese Patienten isoliert werden um die anderen Patienten (an denen invasive Untersuchungen oder Therapien vorgenommen werden) zu schützen. In anderen Einrichtungen der Gesundheitversorgung ist dieser Schutz nicht oder nur bedingt nötig. Ein Screening des Personals ist unsinnig und zweispältig: da die Übertragung über die Hände stattfindet kann ein Rechtsverdreher da dem Personal noch eine Schlinge drehen!
Festzuhalten ist Händedesinfektion schützt Personal und Patienten, Kittel und Handschuhe sind nur notwendig wenn ich am Patienten arbeite, Essen bringen und Talett entfernen macht keinen Kittel notwendig! Mundschutz und Haube nur bei nasaler oder respiratorische Infektion oder beim Spülen von großflächigen Wunden (Aerosole!). Ansonsten die Kirche im Dorf lassen und auch an die Psyche der armen, meist chronisch Kranken denken! Meist ist die Krankenhauskarriere dieser Leute länger als die mancher Pflegekräfte.
Die häufigsten Instrumente in der Krankenversorgung sind die Hände des Personals: deshalb Hautschutz, Händereinigung und vor allem Händedesinfektion, Händedesinfektion und nochmals Händedesinfektion!!!
Wissen mit was man es zu tun hat ist wichtig, Angst ist ein schlechter Ratgeber. Außer dem MRSA gibt es noch andere Keime die nicht oder nur noch bedingt mit Antibiotika therapierbar sind: VRE (Vancomycinresistente Enterokokken), Pseudomonas aeroginosa, Morganellen usw. bestimmte Pilze die schon nicht mehr auf die Fungizide ansprechen und schwer therapierbare Viren ergänzen die Situation....
Also weiter frohes Pflegen

Matras
 
Hygienemaßnahmen bzw. Pflegemaßnahmen bei MRSA

Hallo,

wie wird das bei euch gehandhabt?

Werden Kittel z.B. im Pat.zimmer aufgehängt oder sofort in die Schmutzwäsche entsorgt?

Wieviele Rachen- bzw. Nasenabstriche / TS entnehmt ihr noch nach einem positiven Befund?

Was ist gesondert zur Körperpflege zu beachten?

Wie wird MRSA "therapiert", bekommt jeder gleich Vanco oder nur in Ausnahmefällen...?

Hm, hätte noch viel mehr Fragen...

Aber erstmal danke, Rübezahl.
 
hallöle
1. zu den kitteln die frischen/sauberen liegen auf nem wagen vorm zimmer incl mundschutz, haube und handschuhen. die kontaminierten werden im zi. aufgehängt und lt hyg dürfen wir den dort 8h belassen. dann wird er da im wäschesack verstaut, ebenso die gesamte schmutzwäsche des pat. und mit den anderen säcken entsorgt.
Abstriche werden bei jedem postop. pat gemacht in der nase! wenn wir wissen der pat ist pos.mrsa wird erst komplet mit ab behandelt und dann 3x hintereinader abgestrichen-nase, rachen, wunde, leiste und perianal. diese müßen alle neg sein dann wird isolierung aufgehoben.
mhh körperpflege nix besonderes, wie bei anderen auch.
therapie je nachdem wo der gut keim sich hingesiedelt hat. nase-turxinnasensalbe. sonst meist eine kombitherapie mit vanco rifa genta und /oder meronem. denn die haben meist noch andere keime. das sieht nu so aus als ob die alles kriegen, wie gesagt je nachdem was das resitogramm sagt. sch da fällt mir noch ein, wenn sie den keim in der wunde haben zb sternal nach bypass oder sternuminfektionliegt da ne gentakette drin und die wird dann imma um eine kugel rausgezogen. oder sie haben eine braunol-saug-spül-drain-->das meist nach sternumrevision.
so das wars von mir masl sehn ob mir noch was einfällt:wink1:
 
Hallo,

ich kann mich dem vorigen Beitrag anschließen und möchte noch was ergänzen. Wir waschen täglich die Haare des Patienten. Zusätzlich müssen wir patientennahe Gegenstände desinfizieren, wie z.B.: persönliche Sachen (Brille usw.) und Nachtschrank tgl.! Dies wird auch tgl. auf einem spez. Bogen dokumentiert. Auch unsere Reinigungskrafte müssen tgl. auf diesem Bogen dokumentieren. (Flächendesinfektion) :deal:

Gruß Moni
 
Bei uns werden auch alle Gegenstände die nicht nötig sind aus den Zimmer entfernt und nur das Nötigste belassen(RR-gerät, Thermo., Stauschlauch, bz-gerät, wichtige Einmalartikel, Topfstuhl, usw.. ) Stelle es mir kompliziert auf einer ITS vor.
So weit ich mich erinnere ist nur bei pos. Sputum oder Nasenabstrich Mundschutz nötig? Bei isolierten Wunden wiederrum ist kein Mundschutz nötig, nicht?


mal schauen ob es Haue regnet
heriion
 
nein das ist nicht komplizierter auf its, da man ja meist nen einzelzimmer hat. und alles was am pat war wird natürlich desinf. wie bei jedem pat auch. auch werden da alle flächen etc gewischt. wir räumen meist nicht raus da die pat schon drin liegen bevor wir wissen dass sie mrsa haben. es wird halt nur nich superviel aufgefüllt!
 
Wundabstrich + MRSA

Hallo,
ich habe ein Problem.
Patient:
Bei ihm wurde in einer anderen Klinik ein Port entfernt und ein Wundabstrich gemacht der MRSA positiv war.
Nach Aufnahme bei uns übliches Procedere nach Standard.
Die ersten Abstriche am Tag 1 waren negativ.
Die Op Wunde (Port) war vernarbt aber mit Wundschorf versehen.
Nachdem diese Stelle mit Prontosan W behandelt wurde "sterile Wundabdeckung mit Prontosan W getränkt" ergab der Wundabstrich
am Tag 2 ein positives Ergebnis, andere Abstrichstellen negativ.
Am Tag 3 alle Abstriche negativ.

Meine Vermutung:

Der MRSA befand sich unter dem Schorf; durch Auflösung der Kruste und der erstmaligen Anwendung von Prontosan W konnte er wieder
erfasst werden.
Nach weiterer Behandlung mit Prontosan W war dann beim dritten Abstrich
der Keim nicht mehr nachweisbar.

Wer hat schon mal Ähnliches erlebt und kann meine Vermutung bestätigen?

Gruss Wundmentor

PS:Es werden weiterhin noch Abstriche von der Portnarbe gemacht und es liegen noch keine Ergebnisse vor.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mrsa

Hi Wundmentor!
Ich hatte auch gerade eine spannende MRSA-Pat. in der häuslichen Pflege und beneide Dich um die Möglichkeiten der vielen Abstriche. Ich muß jedes Röhrchen der Hausärztin aus dem Kreuz leiern.
Die Idee mit dem Schorf finde ich einleuchtend.
Meine Frage ist, warum nehmt Ihr Prontosan W, D ist doch gerade für MRSA?
Ich wünsche Dir und der Pat., dass Ihr über den MRSA hinweg seit. Meine Pat. hat gestern vor Glück geweint, als ihr die Ärztin erzählte, dass sie nur noch Pseudomaonas und Staph. aureus mit sich rumschleppt.:(

Noch mal nebenbei: ist Fortunacity evtl. im Norden? Hört sich an wie das benachbarte Luckytown.
 
hallo..

Habe mal eine Frage an dich, wundmentor..
Habt ihr die Abstriche an 3 aufeinanderfolgenden Tagen gemacht?

Kenne des nur so:
1.Abstrich, Ergebnis liegt meist erst nach 3 Tagen vor.
Ist das negativ, ists ok, keine weiteren Massnahmen werden eingeleitet.
Bei positivem Befund wird dann gewaschen, und zwar mit Octenisan, welches 3 Minuten einwirken muss und erst dann abgetrocknet werden darf.
Turixin-Salbe für die Nase, Hexoral zum Mundspülen.
Jeden Tag komplett frisches Bettzeug und zusätzlich, wenn der Pat. zu Untersuchungen geht.
Das ganze 3 Tage, dann wieder Abstriche.
Je nach Befund vorgehen wie oben, bis 3 Abstriche negativ sind.

Habe zwar noch nie gehört, dass jemand einen MRSA unter einem Schorf festgestellt hat, aber es klingt einleuchtend.

Es gibt eben nichts, was es nicht gibt...
 
@nordlicht

mit
"Luckytown am stinkenden Fluss"
liegst du richtig.
Meine Frage ist, warum nehmt Ihr Prontosan W, D ist doch gerade für MRSA?
Guckst du hier:
B. Braun Melsungen AG

Prontosan W haben wir auf die verschorfte Wunde aufgetragen weil sie von der verlegenden Klinik hier IZ als positiver MRSA Abstrich mitgeteilt wurde.

Zuvor erfolgten die vorgegebenen Isolierungsmassnahmen und Ganzkörperbehandlungen.(nach Standard)

@sisterNic

Nach dem MRSA Screening nach unserem Standard an 3 aufeinderfolgenden Tagen
war der 2.te Abstrich nach Schorfablösung positiv.

Nun wird 3 Tage in Folge nach Standard wieder abgestrichen. bis alle Abstriche hoffentlich negativ sind.

Eines habe ich festgestellt:

Wenn die "veralteten Standard``s bei Auftreten von MRSA " die noch vorherrschen an die Empfehlungen der DGKH:

http://www.dgkh.de/cgi-local/byteserver.pl/pdfdata/empfehlung_mrsa.pdf

endlich angeglichen würden,
wäre es einfacher für uns Pflegekräfte und den Arzthelferinnen in den jeweiligen Bereichen :
"Ambulanter Pflegedienst", "Stationäre Altenpflege", "Krankenhaus" ,"Rettungsdienst" und "Arztpraxis"

einen adäquaten Umgang mit unserem Klientel zu erreichen.

Gruss wundmentor
 

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