Sammelthread: MRSA/ORSA in der Pflege - praktische Umsetzung

Guten Morgen,
also, ich arbeite als Krankenschwester in einem Altenheim.
Bisher war es so, wie schon vielfach hier beschrieben :
Isolieren, Kittel-Haube-Mundschutz-Handschuh, seperate Versorgung von Wäsche usw, und natürlich Sanierung.
Letztens kam dann unsere Hygienefachkraft und meinte nö, bräuchten wir alles nicht mehr machen!!!
Isolieren nicht, weil die Lebensqualität darunter leidet.
Und mit Haube und Mundschutz müsse man auch nicht pflegen, maximal noch den Kittel.
Das find ich etwas bedenklich.
Zu mal, im Moment bin ich mega erkältet, meine Schleimhäute sind also im Eimer, hab ich nun einen MRSA/ORSA Patienten, der es im Nasenrachenraum hat und mich anniesst oder hustet....... den Rest denken wir uns nun mal.
Liebe Grüsse Dark
 
also, ich arbeite als Krankenschwester in einem Altenheim.
Letztens kam dann unsere Hygienefachkraft und meinte nö, bräuchten wir alles nicht mehr machen!!!
Hallo Darksorceress,
deine Hygienefachkraft hat Recht und auch wieder nicht, man kann dies nicht pauschal sagen.
Isolieren nicht, weil die Lebensqualität darunter leidet.
Wo hat der Bewohner seinen Keim sitzen? Hat er ihn z.B. im Trachealsekret und ist traucheotomiert oder im Urin und trägt einen Blasendauerkatheter, dann sollte er isoliert werden. Ansonsten gehen die Empfehlungen dahin, dass die Patienten nicht isoliert werden müssen, da der MRSA für den Gesunden keine Gefahr darstellt.
Und mit Haube und Mundschutz müsse man auch nicht pflegen, maximal noch den Kittel.
Die Haube kannst du dir auf jedenfall sparen, was soll sie bewirken? Das Material der Hauben stellt keinen Infektionsschutz dar, es schützt lediglich davor, dass die Haare nicht in das OP-Gebiet fallen. In den Hygienrichtlinien steht schon immer, dass langes Haar zusammengebunden oder hochgesteckt werden muss.

Sanierung von Patienten mit MRSA in der Nase, geht einfach und ohne grossen Aufwand, ist auch erfolgversprechend.

Susi_Sonnenschein schrieb:
weiß nicht, ob das Thema in diesem Thread schonmal behandelt wurde, ich mag jetzt keine 34 Seiten lesen.
und ich habe eigentlich keine Lust alles mehrfach zu schreiben, aber ich bin heute mal nicht so:
Susi_Sonnenschein schrieb:
Zu meiner Frage: Wie bzw. wann hebt ihr eine MRSA-Isolierung auf? Was benötigt man bei Euch dazu? Also, wieviele negative Abstriche, usw.
Die Isolation wird nach 3 Negativen Abstrichen aufgehoben, was bedeutet, dass das Bett getauscht wird, das Zimmer gründlich wischdesinfiziert wird, incl. Schränke, Wände usw. Duschvorhänge bzw. Gardinen werden in die Wäscherei gegeben. MRSA kann bis zu 7 Monaten in den Wänden nachgewiesen werden.

Sonnigste Grüsse
Narde
 
Müssen diese 3 Abstriche an 3 aufeinanderfolgenden Tagen gemacht werden, oder ist es bei Euch egal, ob mal ein oder zwei Tage zwischen zwei Abstrichen liegen? Wir verstehen nämlich den Sinn nicht, dass lt. unserer Hygienesr. es unbedingt Abstriche von 3 aufeinanderfolgenden Tagen sein müssen. Sobald ein Tag dazwischen liegt, muss die Serie erneut begonnen werden.

Tut mir ja leid, falls das Thema schon mal gefragt wurde, aber bei 34 Seiten verliert man schnell den Überblick. Ist ja nicht so, dass ich sie noch nie gelesen hätte, nur nicht am Stück und ist auch schon wieder etwas länger her...
 
Hallihallo und guten Morgen :) ..

also, bei uns sollen die Abstriche an 3 aufeinanderfolgenden Tagen gemacht werden.

Liegt ein Tag dazwischen, wird der Pat. von unserer Hygienefachkraft nicht freigegeben, die Iso bleibt bestehen.

Es gibt aber auch die Möglichkein, einen PCR-Abstrich zu machen, das ist quasi ein Schnellabstrich.
Da kann man bei uns dann die Iso schneller aufheben als wenn man die herkömmlichen Abstriche macht.
Aber diese sind auch erheblich teurer als die "normalen A." .

Also: entweder PCR-negativ = Iso kann aufgehoben werden

oder

alle Abstriche an 3 aufeinanderfolgenden Tagen negativ=Iso kann aufgehoben werden.

LG und einen sonnigen Tag.

Nic
 
Hi,

kennt ihr euch mit C-MRSA aus?Kann das mal jemand näher erklären?
 
also, bei uns sollen die Abstriche an 3 aufeinanderfolgenden Tagen gemacht werden.

Liegt ein Tag dazwischen, wird der Pat. von unserer Hygienefachkraft nicht freigegeben, die Iso bleibt bestehen.


Also: entweder PCR-negativ = Iso kann aufgehoben werden

oder

alle Abstriche an 3 aufeinanderfolgenden Tagen negativ=Iso kann aufgehoben werden.

Hallo @ Nic,
sehe ich es richtig, dass für den PCR-Abstrich (sowas gibt es bei uns glaub ich gar nicht...) nur ein negativer Abstrich notwendig ist, für "normale Abstriche" aber 3 negative Ergebnisse...?? Kannst Du mir erklären, warum??

Ich verstehe sowieso nicht, warum es, wie bei uns im Haus, 3 negative an aufeinanderfolgenden Tagen sein müssen. Unsere Hygienesr. konnte uns nicht erklären warum, "das ist einfach so"... Was ist denn so schlimm, wenn mal 1, 2 oder 7 Tage dazwischen liegen??
Ist denn negativ nicht gleich negativ??

Kann mich da irgendwer aufklären, BITTE!!
 
Hallo Susi_Sonnenschein,

wenn zwischen den Abstrichen jeweils 7 Tage liegen, dann kann ich den Patienten nicht aus der Iso holen.
Den MRSA-Schnelltest nutzen wir in diesem Fall nicht, sondern die preiswertere Möglichkeit.

Schönen Tag
Narde
 
Hallo Susi_Sonnenschein,

ein Patient darf erst nach 3 negativen Abstrichen entisoliert werden.
Damit ich dies zügig machen kann werden die Abstriche an 3 Tagen hintereinander abgenommen.

Schönen Tag
Narde
 
Hallo Narde,
das ist mir schon klar. Ich schildere jetzt mal, mit was ich ein Problem hab:

Wir haben einen Patienten, der MRSA-Positiv ist und sanieren ihn mit Nasensalbe, Vanco,... das ganze Procedere eben. Jetzt wird alles abgesetzt und kurz danach Abstriche gemacht. Allerdings immer 3 in Serie, da sons Iso nicht aufgehoben werden kann. Erste Serie (= 3 Abstriche an 3 aufeinanderfolgenden Tagen) -> alle positiv. Hätte ich erst nur mal einen gemacht, hätte sich das Haus die anderen 2 Abstriche schenken können.

Nach weiterer Sanierung werden wieder 3x3 Abstriche gemacht.

Wenn ich jetzt gleich nach der ersten Sanierung nur einen gemacht hätte und das Ergebnis positiv ist, wüsste ich gleich, dass ich mir 2 weitere schenken kann.

Wenn gleich nach der ersten Sanierung der 1. Abstrich negativ ist, hab ich ja eine reele Chance, dass die anderen auch negativ sind -> also würde nach meinem Verständnis ausreichend sein, wenn ich einen mach, das Ergebnis abwarte und je nach Befund entweder 2 weiter mache (die können ja dann an aufeinanderfolgenden Tagen sein) oder ich weiß wenn der erste positiv ist, dass die Iso weiter bestehen bleiben muss.

Hab ich jetzt klar gemacht, WAS eigentlich mein Problem ist?
 
Hy,
ich schlage mir heute meinen freien Tag um die Ohren mit der Suche nach infos über den Umgang mit MRSA in unserer Dialyse. Hatten wir bisher nicht und der bestehende Standard ist meiner Meinung nach unzureichend. Das kann ich den Docs aber nur Sachlich fundiert verkaufen, sonst schlucken die das nicht. Also hier meine verzweifelte Bitte: WO finde ich Material das sich speziell auf den Umgang mit MRSA in Dialyseeinrichtungen bezieht ????? Und schreibt jetzt bitte nicht RKI, da war ich schon, wie auf fast allen möglichen anderen Seiten.
- Beim stöbern in diesem Forum habe ich einen Beitrag entdeckt (blöd, weiß nicht mehr wo und von wem der war) der u.a. besagte das MRSA besiedelte, fest verbundene Wunden keine Isolierung notwendig machen. Mich würde dringend interessieren wo ich das nachlesen kann.

Ach übrigens : bin neu hier :verwirrt:
 
Hallo Pollyana,

erstmal herzlich Willkommen im Forum.

Das RKI schreibt eine sichere Unterbringung für MRSA-Dialysen vor, sollte dies nicht möglich sein, muss der Patient ausserhalb der Einheit dialysiert werden.

Wie geht ihr bei MRSA-Dialysen vor? Wenn du darüber berichtest, können wir dir hoffentlich weiterhelfen.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Narde,
also : unsere aktuelle Vorgehensweise ist die , dass der betreffende Pat. auf seinem gewohnten Platz in einem Raum mit anderen Pat. dialysiert wird. Rechtfertigung dafür ist ( lt. Docs und zzt. bestehendem Standard) das der Pat. MRSA in einer Wunde am Bein hat die fest verbunden und äußerlich trocken ist. Die Wäsche des Pat. wird nach jeder Dialyse gewechselt und in gesonderten Plastiksäcken der Wäscherei zugeführt. Es sind Pflegeutensilien ( RR Gerät, Stauschlauch etc.) für diesen Pat. gekennzeichnet und werden nur für ihn benutzt. Nach HD wird das Bett, und alle umgebenden Oberflächen sorgfältig desinfiziert . Es erging eine Erinnerung der Wichtigkeit der Händedesinfektion an alle MA. Es stehen noch Befunde von Nasen- und Rachenabstrich aus, sollten diese pos. sein wird er bei uns nicht weiterbehandelt, sondern wird an eine Dialyse überwiesen die die dann (erst ??) nötige Isolation gewährleisten kann.

Dies ist unsere standardisierte Vorgehensweise, die mir persönlich allerdings nicht weit genug geht. Ich bin leider erst vor kurzem mit den Aufgabe der Hygienebeauftragten konfrontiert worden und somit mitten in der Einarbeitung in die Materie, so das ich für Hinweise und Ratschläge immer offen bin. Allerdings brauche ich dringen Quellenangaben um meine Argumente zu untermauern.

So, viel Stoff und viele Buchstaben erstmal zur Verarbeitung in den Raum geschmissen! Ich bin gespannt und freue mich auf viele Beiträge.

Pollyanna:megaphon:
 
Hallo Pollyanna,

die Wäsche braucht keinen eigenen Wäschesack.
Das Vorgehen, bei euch ist interessant. Hat der Patient den MRSA gesichert in der Wunde und ist diese abgedeckt, der Patient kooperativ kann im Prinzip nichts passerien.
Zum Arbeiten sollte aber ein Schutzkittel getragen werden.
Allerdings gilt bei uns, nicht nur für die Dialyse, solange nicht klar ist, wo der Patient den MRSA hat, wird dieser isoliert.
Unsere Dialyse hat ein eigenes MRSA-Zimmer (Einzelbox) in dem der Patient untergebracht wird.
Die Mitpatienten werden dadurch nicht gefährdet. Besonders Patienten mit MRSA-Befall in der Nase oder im Trachealsekret können diesen durch Husten und Niesen verbreiten, zum Schutz der Mitpatienten empfielt sich ein langärmliger Schutzkittel und Mund- Nasenschutz.

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Narde,
danke für Deine Infos. Inzwischen habe ich auch schon Fortschritte gemacht :) .Da wir in Kürze in eine Neue Dialyse umziehen, habe ich mich bei der Planung direkt für ein Isozimmer stark gemacht welches wir auch bekommen werden. Im mom. kann ich keine weiteren Verbesserungen durchsetzen, obwohl ich auch der Meinung bin, daß bevor nicht das Gegenteil Bewiesen ist, sollte der Pat. grundsätzlich als Keimträger eingestuft werden. Ich werde darauf drängen daß unser Standard dahingehend verändert wird. Die Info über die "Ungefährlichkeit " von okklusiv verschlossenen Wunden stammt übrigens aus dem "Dialysestandard 2006" und liegt in unserer Praxis vor :angry: ( falls jemand mit ähnlichen Problemen hier surft )

Merke : Man muß nicht alles wissen , man muß nur wissen wo es nachzulesen ist !!!!!
Vorest vielen dank und schönes WE an alle Pollyanna
 
Hallo zusammen!

Ein sehr gutes und ich sage mal auch ein sehr wichtiges Thema. MRSA ist sicherlich auch ein großes Thema im bereich Krankentransport und Rettungsdienst.

Denn, wir der Rettungsdienst sind eine wichtige zwischen Station des Patienten z. bsp. bei einer Krankenhausverlegung.

Wie sieht sieht da eigentlich die Kommunikation zwischen KH Leitstelle und der Kommunikation Krankenhauspersonal und Rettungsdienstpersonal bei euch so aus??

Grüße
Michael
 
Pflege von MRSA Patienten

Hallo,
ich bin im 2. Ausbildungsjahr und bin heute zum ersten Mal mit einem MRSA Patienten in Kontakt gekommen. Nun haben wir über MRSA noch nichts im Unterricht gemacht und ich bin ein bisschen verwirrt.
Die Ärzte rennen ohne Schutzkleidung ins Zimmer und lassen die Türe offen stehen, wir ziehen Schutzkleidung an, diese aber im Patientenzimmer wieder aus. Nun hat der Patient eine Lungenentzündung und hustet stark, wenn ich nun ohne Schutzkelidung im Zimmer stehe, bekomm ich ja die ganzen Keime noch ab. Weshalb ich mir jetzt gedanken amche ist, ich nehme wegen Asthma Pulmicort, weshalb laut betriebsarzt meie Lungen besonders anfällig für Infektionen sind und zweitens ich eine kranke Oma zu AHsue habe und angst habe MRSA mit nach HAuse gebracht zu haben.
Wie werden diese Keime übertragen?
LG,
jupie
 

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