Sammelthread: MRSA/ORSA in der Pflege - praktische Umsetzung

Vielen Dank für die Antwort.Leider ist das .....genauso "wie" immer schwer umzusetzen,eben weil wir den Patienten nicht hinter verschlossenen Türen halten können,wie eben im Klinikbereich.Das beginnt schon beim Transport,denn unsere Patienten werden vorwiegend im Taxi transportiert!!!?In wie weit ist es unsere Verantwortung Taxifahrer und andere Personen die mit dem Infektiösen im Kontakt stehen zu sichern???USW USW...Hab mir wenigstens den Link rausgezogen und schau mal rein.
LG
 
Wo hat denn der Pat. den Keim genau? Davon hängen ja dann die Maßnahmen ab.

Elisabeth
 
Also los gehts meistens mit ner Wundinfektin vorwiegend im Bereich der Extremitäten (...)dann folgt ganz schnell die Besiedelung Mund und Nasenraum.Wir beschränken z.Zeit die Maßnahmen darauf,das der Pat. zumindest ein Einzelzimmer bekommt,extra RR Gerät,Stauchschlauch,...Wir tragen Einmalkittel und Mundschutz die wir vor dem Raum deponieren.???!Die Maschine bleibt aber nach wie vor ein Streitthema...Ebenso die Verfahrensweise mit dem Patient was den Transport angeht.
:verwirrt: :verwirrt: :verwirrt:
 
Zu deinen Fragen kann ich dir folgendes sagen:

- (soweit) mobile Patienten, die MRSA an Extremitäten/bzw. deren Wunden o.ä. haben sollten zwar auch isoliert werden, praktisch ist das (außer z.B. in der Klinik) nicht mgl. Wichtig ist daher eine gute Wundversorgung.
- Gesunden Menschen machen die MRSA i.d.R. nichts (also z.B. Taxifahrer)
- Beim Klinikpersonal besteht die Gefahr, dass sie MRSA von einem Patienten auf den nächsten tragen und z.B. bei Pat. die auch offene Wunden haben, diese Erkrankung auslösen. So kann es leicht zu einer kleinen "Epidemie" kommen.
- Aus diesem Grund sind in solchen Einrichtungen, wie du sie beschrieben hast, Schutzmaßnahmen unbedingt nötig.
- Erreger in oralen/nasalen Bereich sind daher sehr heimtückisch, da sie über die Atemluft übertragen werden können - Patienten und Pflegepersonal sollten daher unbedingt Mundschutz zusätzlich tragen (was bei Infektionen in Wunden häufig nicht notwendig ist).
- Benutzte Geräte sollten grundsätzlich nach Gebrauch gründlichst aus oben genannten Gründen desinfiziert werden. (In Kliniken bleiben z.B. die Geräte im Zimmer, bis der Patient wieder keimfrei ist und werden dann erst desinfiziert...).
- Getragene Einmalkittel sollten - wenn ihr sie beim gleichen Patient mehrmals verwendet - IM Zimmer und nicht davor gelagert werden (das war und ist immer noch ein Streitthema).

Ich hoffe dir geholfen zu haben, ansonsten schick noch ne Mail...

LG​
 
Gartenzwerg schrieb:
- Erreger in oralen/nasalen Bereich sind daher sehr heimtückisch, da sie über die Atemluft übertragen werden können - Patienten und Pflegepersonal sollten daher unbedingt Mundschutz zusätzlich tragen (was bei Infektionen in Wunden häufig nicht notwendig ist)​
Hallo Gartenzwerg,
das Vorgehen ist richtig, aber MRSA wird nicht aerogen übertragen. Es gibt nur wenige Keime, hier vor allem Viren die aoerogen übertragen werden.

MRSA wird hauptsächlich an Staub gebunden oder als Tröpfcheninfektion übertragen.

Ist nicht böse gemeint.

Liebe Grüsse
Narde
 
Liebe Narde,

aerogen heißt u.a., dass die Erreger MIT der Atemluft übertragen werden. Von daher würde das hier auch zutreffen.
Übrigens hab ich gar nicht dieses Fachwort gebraucht (--> lesen).

Natürlich hab ich Tröpfcheninfektion gemeint, allerdings wird diese über die Ausatemluft (durch Anfeuchtung) erzeugt.

Ist auch nicht böse gemeint :wink:

LG Garten

P.S. Nur weil ich Gartenzwerg heiß, bedeutet das nicht, dass ich so klein bin :anmachen: Wollt das nur mal so allgemein klarstellen
 
Vielen lieben Dank ihr Zwei`s.Da Hygiene immer wieder viel diskutiert wird und nie hundertprozentige Einigkeit herrscht,werden wir wohl weiter damit leben müssen das Beste daraus zu machen.Nicht ohne Grund müssen wir hier in Deutschland überhaupt von MRSA reden,wo in Holland kaum jemand weiß was das ist(Aufgrund mangelnden Vorkommens).Sind es doch letzendlich selbstgeschaffene Probleme...aber soweit so gut.
LG
 
MRSA/VRE/ESBL Isolation

Hallo, ich bin mir nicht ganz sicher, ob das jetzt ins Hygiene Forum gehört.
Also ich bin heute mal fremdgegangen und war in einem anderen
Krankenhaus auf (CHIR)-Intensiv.
Der Stationsleiter klärte mich über die Hygienemaßnahmen bei
o.g. Keimen auf.
So ist das auf dieser Station:
Es klebt eine Markierung rund um die Tür zur entsprechenden Box.
Das Personal zieht sich einen Einmalkittel über, außerdem Haube und
Mundschutz.
Jedoch ist die Tür (zwischen Flur und Box) immer offen und es ist auch
keine Einzelpflege (d.h. nur ein zu betreuender Patient)

Wir auf Normalstation versuchen die Türen geschlossen zu halten
(mal abgesehen davon, dass ich sowieso nur MRSA Isos erlebt habe)
und sind richtig dick bekleidet mit Überkittel mit Bund am Handgelenk
(das haben die Einmalkittel wenn ich es richtig gesehen habe nicht)
Unsere Kittel werden einmal pro Schicht gewechselt und mit der normalen
Wäsche entsorgt, bleiben während der Nichtbenutzung im Zimmer hängen.
(So stehts bei uns im Hyg-Standard)

Also, ich will hier nichts kritisieren, in Sachen Hygiene bin ich nicht
so der Experte, aber ist das ok, dass die Tür öffen stehen bleibt?
Und dass Einzelpflege auf einer Its nicht immer machbar ist, ist mir auch
klar, das waren nur die allgemeinen Bemerkungen, um die Frage zu verstehen.
 
Hallo,
es wird vorgeschrieben, die Türen geschlossen zu halten! Wenn Du Einzelboxen auf Intensiv hast, sind die, wie bei uns, mit 2 Schiebetüren! Eine dürfte man auflassen, aber eben so, daß kein Durchzug entsteht.
Die Frage ist natürlich, ob sich der Keim so überträgt... Festgestellt ist ja, daß der häufigste Übertragungsweg des Personals ist...]
 
Hallo Piratte,

wir halten auf unseren Intensivstationen die Türen geschlossen.

Allerdings auch davon abhängig wo der Keim sitzt.

Sitzt der Keim in einer Wunde die z.B. mit einer Vac-Pumpe versorgt ist, wird nur zum Verbandwechsel isoliert.
Bei einem Patienten mit z.B.MRSA in der Nase oder auf der Haut wird kontinuierlich isoliert und auch die Türe geschlossen.

Wir verwenden einen Stoffschutzkittel, Mund-Nasenschutz und Handschuhe, beim Absaugen auch Schutzbrille.

Ansonsten, die Keime haben keine Flügel, aber ich glaube nicht, dass sie sich an einen roten Strich auf dem Boden halten und hinter der Markierung bleiben.

Sonnige Grüsse
Narde
 
Hi Narde,
wie macht ihr das mit diversen Alarmen von Geräten wie Perfusoren, Beatmung usw.??? Wenn die Türen zu sind hört man kaum noch was oder sie sind nicht wirklich dicht.
Macht ihr dann eine 1:1 Pflege??

LG Tobias :spopkorns:
 
Hi Tobias,

nein, wir können uns eine 1:1 Pflege nicht erlauben, bei unserer Schichtbesetzung. Allerdngs versuchen wir, die Patienten so zusammen zu betreuen, dass es keine Gefährung von anderen Patienten bringt.
Also nicht MRSA-Iso mit Umkehr-Iso in der Kombination.

Wir haben anscheinend "dünne" Türen und hatten bis jetzt noch keine Probleme.
Am Beatmungsgerät wird der Alarm auf ganz laut gedreht.
Wir hören aber auch die Infusions- und Spritzenpumpen, da wir bei denen auch die Alarme in der Lautstärke verändern können.
Ausserdem haben diese eine Laufzeitanzeige.

Liebe Grüsse
Narde
 
narde2003 schrieb:
Also nicht MRSA-Iso mit Umkehr-Iso in der Kombination.
Liebe Grüsse
Narde
Leider schaffen wir das auch nicht immer :kloppen:!
Ansonsten haben wir bei unseren Einzelzimmer über eine kleine Schleuse den Zugang (Schleuse --> re und li ein Einzellz.) und die Tür zum Gang bleibt zu!
Die Schiebetüren in der Schleuse belkommt einen kleine Spalt für die diversen Geräusche.
Die Laufzeitanzeige alarmiert aber nicht wenn ein Druckarlam anliegt, sondern nur wenn das Wasser alle wird oder?

LG Tobias :spopkorns:
 
Hallo,

bei uns sind die Türen immer geschlossen, Alarme von Perfusoren hört man bei uns auch so. Die Türen sind nicht so dick.
Jede Tür bekommt zusätzlich einen roten Punkt, so daß auch fremdes Personal, z. B. KG, sieht das hier isoliert wird.
Wir ziehen Mundschutz, Kittel und Handschuhe an.

Grüsse Franko :engel:
 
MRSA betroffenes Personal

ich arbeite auf einer Inneren Station.In letzter Zeit sind viele MRSA Fälle aufgetreten.So das der Chefarzt veranlasst hat,das Pflegepersonal zu testen.Tja nun sind einige Positiv und die Meinungen gehen weit auseinander.
Die Hygienefachkraft sagt,wir dürfen nicht in der Pflege arbeiten,wenn nur mit Mundschutz und auf Händedesinfektion besonders achten.Die Krankenhausdirektion sagt,wir müssen arbeiten,es wäre nicht bedenklich.Ich habe Bedenken,weil in meiner Familie einer immungeschwächt ist,wegen Chemotherapie.Wer kann denn zu diesem Thema mehr sagen?
 
Hallo Elfe1972,

ich habe dich etwas verschoben, einige Antworten findest du schon hier.
Wo sitzt der MRSA bei dir?

Bei uns gilt ein Arbeitsverbot, bis zur Sanierung.

Da in deiner Familie jemand Immungeschwächt ist, solltest du dich von der Person fernhalten, bzw. sollte diese vor dir geschützt werden.

Händedesinfektion, Mund-Nasenschutz, bei Befall der Nase.

Hast du den MRSA "nur" in der Nase, ist dieser auch schnell und leicht bekämpft.

Schönen Tag
Narde
 
erstmal danke.bei mir ist nase und rachen betroffen.Werde meinen Hausarzt aufsuchen und fragen,wie ich mich weiter verhalten soll.Ich habe mehr den Eindruck,die wollen dass vertuschen.vorallem heisst es auch,sie wollen keine Nachkontrollen (Abstriche)machen und es soll bloss keine weiteres personal getestet werden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Elfe1972,

dieses Vorgehen ist für mich nicht Nachvollzeihbar. Bei einem positiven MRSA-Test, wirst du umgehend zum Betriebsarzt geschickt, der alles weitere veranlasst, incl. der notwendigen Abstriche nach Sanierung.

Viel Glück
Narde
 
Wie lautet der Befund? Postiv auf Staph. aureus oder positiv auf MRSA?

Ich kann irgendwie nicht glauben, dass ein KKh das Risiko eingeht MRSA über Pflegekräfte zu verbreiten. Welche Hygienemaßnahmen wurden angewiesen? Arbeiten mit Mundschutz?

Elisabeth
 

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