Hallo ich muss nun so etwa 280 Bewerbungen im Jahr bearbeiten, ich glaube also, auch etwas sinnvolles beisteuern zu können.
Also erstens, es gibt da Formalien: Eine Bewerbung muss vollständig sein. Hier muss man sich bei den Schulen im Vorab erkundigen, ob z.B. ein polizeiliches Führungszeugnis beiliegen soll. Wenn es zum Vertrag kommt, muss ja auf jeden Fall eins dabeisein (wenigsten beim öffentlichen Dienst)
Empfehlung: Ausstellen lassen und Kopie mitschicken. Konfessionelle Schule verlangen oft ein pfarramtliches Zeugnis. Wenn ihr euch an einer konfessionellen Schule bewerbt, packt es ruhig mit dazu, öffentliche Träger interessiert es eher weniger.
Der Lebenslauf muss lückenlos sein. Auch lückenlos nachgewiesen. Zeiten der Arbeitslosigkeit oder Auslandsaufenthalte zwecks 6monatigem Rucksacktourismus auch. Das heißt auch, dass man alle Schulabschlusszeugnisse, Praktikumsbescheinigungen, Ausbildungsnachweise, Arbeitszeugnisse mitschickt. Wichtig! Brüche in der Biographie interessieren immer weniger, also ehrlich sein! Unterschlagt keine angefangene und abgebrochene Ausbildung (kommt bei der Sozialversicherung eh raus). Das ist mittlerweile Normalität. Und verkünstelt euch im Anschreiben nicht mit Erklärungen, die interessieren zu diesem Zeitpunkt noch niemanden. Wenn sich die Schule für euch interessiert, und ihr werdet zum Gespräch eingeladen, kann man sich immer noch erklären. Wenn ich den EIndruck habe, da versucht jemand irgendetwas schönzureden, werde ich misstrauisch
Viel wichtiger ist allerdings, dass Ihr der Schule die Ernsthaftigkeit eures Anliegens klar macht. Das heißt eine ordentliche und angemessene Bewerbungsmappe.
Ihr bewerbt euch um einen Ausbildungsplatz, nicht um den Generaldirektorenposten bei VW, also braucht es keine, in Schweinsleder eingefasst Mappe zu sein, die Teile, die es jedes Jahr beim Discounter gibt, reichen völlig aus. Das Papier braucht kein handgeschöpftes Bütten zu sein, aber Linien, oder gar Karos gehen gar nicht. Der Drucker sollte funktionieren, keinesfalls Schlieren oder leere Kartusche.
Ein Foto steigert eure Chancen (man will sich ja ein Bild von euch machen), ein gedrucktes Bild nicht (sieht nach Desinteresse aus, gelingt auch selten gut). Eine "Regelung" wie auch immer gibt es dazu nicht!
Ein noch guter Bewerber wird seine Chancen vernichten, wenn es eine schlampige Bewerbung abgibt, darüber kann man sich aufregen, ist aber so. Das hat auch etwas mit Respekt gegenüber dem Ausbildungsbetrieb zu tun.
Lasst die Bildchen von Mickisoft, in denen helfende Hände, Krankenschwestern und ähnliches abgebildet sind bleiben. Ihr bewerbt euch nicht in einen Kindergarten sondern eine hochprofessionelle Ausbildung. (Unter Lehrern kursieren bei Konferenzen schon mal die skurielsten Bewerbungen, mit Bildchen hat man immer einen Lacher)
Die meisten Schulen sind irgendwie auch Direktivbetriebe, also haben eine Verwaltung im Nacken. Kleine Schulen sollen dabei oft das Hauptaugenmerk auf die lokalen Bewerbungen legen, konfessionelle Betriebe sind sowieso festgelegt. Erwartet aber nie, dass euch der wahre Grund für eine Absage mitgeteilt wird. erstens ist der Aufwand viel zu groß, dies im einzelnen zu erläutern, zweitens verfängt man sich schnell in den Fußfallen des Antidiskriminierungsgesetzes. Also gibts nen Standardbrief.
Lange Rede kurzer Sinn: Eine angemessene, ehrliche, vollständige und ungekünstelte Bewerbung, darauf stehen wir!