Sammelthread: MRSA in der ambulanten Pflege

Er schwebt durch die Lift, wenn die Pat hustet, niest oder "feucht" spricht...

Und deshalb immer Mundschutz bei Besiedelung im Nasen/Rachenraum!
 
okay, dann werd ich das auf jedenfall beachten.

Hab grad noch ein Thema gelesen, da ging es drum daß sich ein Praktikant mit MRSA infiziert hat.

Wie ist das? Wenn man einmal MRSA hat, hat man dann für immer MRSA (also schlummert es dann in mir)??
weil mir macht das grad voll Angst.

Oder ist das wie ein "Schnupfen" und heilt wieder komplett aus??
 
Hallo,
wenn mann/ frau einen mrsa hat, dann werden sanierungsmassnahmen getroffen.der pat. muss sich dann über einen bestimmten zeitraum mit einer bestimmten waschlotion waschen, und es gibt auch für die nase eine bestimmte creme (turixin). bei uns ist es so, dass die hygiene drei kontrollabstriche innerhalb eines bestimmten zeitraumes macht, und wenn alle drei negativ sind, dann wird der pat. wieder `` frei `` gegeben. ...das heisst, mann/ frau ist diesen mrsa dann wieder los....
 
@batradi: schön wär`s: es gibt aber Menschen, bei denen auch nach der 3. Sanierung noch MRSA/ORSA nachgewiesen wird. Auf einer Fortbildung wurde mir gesagt, dann kann man aufhören, dann muß man halt damit leben.... schön nicht?

@ gaograman: ca 60% der Bevölkerung ist intermittierend mit staph aureus kolonisiert (d.h. hier sind alle 28 Spezies erfaßt). Warum nicht also auch Du :motzen: (Achtung Ironie)

- an Staubpartikel gebundene MRSA schweben ca. 15 Minuten durch die Luft, können dann eben auch eingeatmet werden (= beim Bettenmachen Mundschutz, kein VW unmittelbar nach dem Betten machen) (Shiomoriet al, Hosp Infect 2002)
- zum Überleben auf Oberflächen: Beard-Pegler et al, Med Micobio 1988
- nach der Grundpflege sind bei 65% des Pflegepersonals Kittel kontaminiert (= Schutzkleidung tragen), wobei ich mich frage, wie die anderen 35% arbeiten, ohne an den Menschen heranzukommen.... (Boyce et al, Infect Control Hosp Epidem 1997)

- Beim Anschließen der PEG würde ich allerdings nur Handschuhe und gründliche Händedesinfektion empfehlen (wußtest Du, dass nur 70% der Handschuhe 100% in Ordnung sein müssen? Und wußtest Du, dass Handschuhkartons hübsch kontaminiert sind? Eigentlich ekliger als dem Pat. die Hand zu geben, denn da weiß ich ja, was ich tue...)

Wenn ein Anschließen der PEG ohne direkten Kontakt des Kittels mit dem Bett erfolgen kann, braucht eigentlich kein Schutzkittel getragen werden, dann zieht man den Kittel nur für den eigenen Kopf an. Genauso Mundschutz: wenn der Pat. nicht gerade hübsch hustet, besteht kein Grund für Vermummung.

Und beim Sanieren auf Fehlerquellen achten: Einmalzahnbürsten verwenden, keine Deoroller, Kämme nach Gebrauch waschen, Hörgeräte und Brillen 1 x tgl desinfizieren, Prothesen 1 x tgl. in Tabs legen..... und dergleichen mehr.


Viel Spaß trotzdem
 
Welche Umgebungssituation braucht der Keim? Wie lange kann er außerhalb des Wirtes existieren?

Elisabeth
 
Solange die Lebensbedingungen der Keime (hier Stapylokokkus aureus) erfüllt sind!

Dazu googeln mit "staphylokokkus eigenschaften" und auch "staphylococcus eigenschaften" ! Beide Schreibweisen werden synonym benutzt, ergeben aber unterschiedliche Ergebnisse!!
 
Hallo zusammen,
ich hätte da auch noch eine Frage bzw.Aussage.

Habe eine Pat. in der amb. Pflege mit MRSA in einer Fußwunde.
Als ich die Pat. angefahren habe wußte ich nur von einem VW, auf der Dokumappe bei Pat. lag ein Hinweis mit: "MRSA in der Wunde".
Habe mich im Büro später erkundet nach Mundschutz, ect., weil in der Wohnung nichts der gleichen zu finden war.
Octenisept, Händedesinfektionsmittel und VW-Material war da.
Ich bekam als Antwort das der MRSA ja nur in der Wunde ist, da braucht man kein Mundschutz und Kittel. (Ich habe eh bei jedem Pat. Handschuhe an.)

Dort findet auch 1mal tgl eine Grundpflege statt.

Pat. achtet sehr darauf das der Müll von uns nicht "vergessen" wird.

Meine Frage also: reichen wirklich nur Handschuhe und Desinfektion beim VW????? Pat. ist NICHT die letzte in meiner Tour.

fragliche-Sonntags Grüße
 
Schönen Sonntag zusammen.

Also bei uns im PD wird es generell so gehandhabt, dass wenn ein MRSA Fall nachgewiesen wurde ( egal ob "nur" in einer Wunde oder insgesamt ), wir voll vermummt diese Leute anfahren. Sprich VOR der Wohnung wird sich Haube, Überschuhe Mundschutz sowie 2 Paar Handschuhe angezogen und das auch egal, was bei dem Pat gemacht wird, selbst wenn wir Mittags nur zur Medigabe da sind. Denn selbst bei der Medigabe komme ich in der REgel mit dem Bett des Kunden in Berührung schließlich habe ich keine 2m Arme, ich reiche ihm auch die Hand zur Begrüssung und weiß ich, wo er sich vorher gekratzt hat, ich kann auch nie sicher sein, ob sich der Keim nicht bereits zwischen 2 Abstrichen von "nur" Wunde durch kratzen an der Wunde und anschließendes an den Fingernägeln knabbern ( nur Beispielhaft gesehen ), verbreitet hat.

Das mögen manche als "unwirtschaftlich" betrachten ABER ... es gibt einige Gründe, warum es auf Dauer gesehen wirtschaftlich ist. Lasst doch nur mal die Angehörigen auf die Idee kommen lassen : "Die schützen sich nur dürftig, also hat der PD uns diese Keime auch angeschleppt" .... Das erzählen die mal schnell rum und schwupp kannst du davon ausgehen, dass dir die Kunden flöten gehen. Ist das wirtschaftlicher?

Zum Glück stehe ich bei unserem PD nicht allein auf weiter Flur, denn es ist sogar so vorgeschrieben vom PDL.

Schönen Sonntag noch, Monika
 
Hallo Midnightlady,

darf ich fragen, warum 2 Paar Handschuhe?

Schönen Tag
Narde
 
Mal eine Anmerkung zum Ansteckungsgefahr und dem Selbstschutz: In Hamburg muss jeder ambulante Pflegedienst einen Arbeitsmediziner mit der Betreuung der Einrichtung beauftragen, vorgeschrieben durch die Berufsgenossenschaft (BGW).
Kommt eine/r von uns die die unglückliche Situation, dass er/sie glaubt sich mit irgend etwas gesundheitlich geschädigt zu haben wird der Doktor davon unterrichtet und dieser bestimmt den weiteren Weg, einen Eintrag in das Verbandbuch schon mal im Vorweg.
Damit sind auch die Verschriften für spätere Ansprüche wegen einer möglichen berufsunfähigkeit eingehalten. Letzteres kommt wohl eher bei Ansteckung mit HIV oder einem (schweren) Autounfall etc. in Betracht, scheint mir aber doch sehr wichtig zu sein.
 
Meine Frage also: reichen wirklich nur Handschuhe und Desinfektion beim VW????? Pat. ist NICHT die letzte in meiner Tour.

fragliche-Sonntags Grüße


definitiv nicht, und bei uns MÜSSEN solche pat. die letzten in der tour sein


vielste grüße carmina
 
Wir haben auch 2 Patienten mit MRSA. Was sich sehr schwer gestaltelt. Eine Patientin hat Ulcus an beiden Beinen, wird meistens so ca 10 Uhr versorgt. Den anderen Patienten müssten wir um 12 Uhr versorgen. (Portnadel)

Aber zwischendurch sind noch andere Patienten.
 
Wir haben auch 2 Patienten mit MRSA. Was sich sehr schwer gestaltelt. Eine Patientin hat Ulcus an beiden Beinen, wird meistens so ca 10 Uhr versorgt. Den anderen Patienten müssten wir um 12 Uhr versorgen. (Portnadel)

Aber zwischendurch sind noch andere Patienten.

dann würd ich mal sagen, die pat. mit dem ulcus wird später versorgt, näch,
die sicherheit der anderen pat. kommt definitiv an erster stelle

vielste grüße carmina
 
Hallo zusammen,

bin zur Zeit auf der Sozialstation eingesetzt. Dort haben wir eine Patientin, die MRSA hatte bzw hat. Sie hat eine offene Wunde am Oberschenkel und am großen Zeh, die aber trocken sind. Das Problem ist folgendes:
-Die Schwestern meinen, dass sie nicht wissen würden, ob die Patientin MRSA noch hat oder nicht.
-Mein Lehrer sagt, dass Patienten mit MRSA nicht entlassen werden, bis der Keim nicht mehr nachweisbar ist.
-Die Patientin sagt, sie wurde nach Hause geschickt, weil kein Einzelzimmer mehr übrig war um sie dort zu isolieren.
Also:nach Standard aus dem Krankenhaus kenn ich: Mundschutz, Handschuhe und das volle MRSA Programm. Aber mit dem Sozialdienst laufen wir einfach in die Wohnung der Patienten ohne Schutz.
Der Hausarzt der Patienten macht erst jetzt, nach merhmaligen Aufforderungen unserseits und der der Patientin ein Abstrich.
Welche Schutzmassnahmen müssen eingehalten werden wenn MRSA nachweisbar sein sollte? Übertragungsweg ist ja Tröpfchen...
Müssen sich die Mitmenschen in ihrer Umgebung auch schützen wenn sie zu Hause lebt?

Danke im Vorraus für eure Antworten.

littlejess
Hygienestandard - MRSA und ORSA in der Altenpflege
Hier ist mal einen link zum Hygienestandard MRSA
 
Hallo.
Wir haben jetzt auch eine Patientin mit MRSA in der Tour.
Sie lag mit einer Lungenentzündung im KH und kam mit diesem Keim wieder.
Die Patientin ist jetzt als letztes in der Tour(sowohl in der woche als auch am WE).
Wir werden sie auch auch mit Kittel und Handschuhen versorgen.
Den Mundschutz trägt die Patientin.

Liebe Grüsse
Tanja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo zusammen.

Ich habe gehört, dass Krankenhäuser seit nicht allzu langer Zeit kräftige Zuschüsse für die Pflege von MRSA-Patienten erhalten (was ja auch logisch erscheint, bei dem materiellen Mehraufwand) und somit einen Teil der Kosten wieder reinbekommen.

Nun wollte ich fragen, ob es etwas vergleichbares auch für die häusliche Krankenpflege gibt.

Woher kommt denn bei euch das Geld für Kittel, Mundschutz, Waschlotion, Flächendesinfektionsmittel etc.? Muss das alles die Station aus eigener Tasche bezahlen - wie die Einmalhandschuhe?

Sind einzelne Artikel vielleicht sogar rezeptierbar?
 
Hallo Selvan,

wo hast du diese Aussage gehört?

Im Zeichen der DRG's gibt es meines Wissens nach nicht mehr Geld für einen MRSA-Patienten. Im Gegenteil, laut einer Untersuchung aus Berlin, entstehen Kosten von 11.000 Euro, wohingegen die Erlöse nur 3.000 Euro betrugen.

Nachzulesen auf Seite 21, der Studie Krank im Krankenhaus.
http://www.krankenschwester.de/foru...nisse-studie-september-2007-a.html#post105800

Liebe Grüsse
Narde
 
Hallo Selvan,

vtl. kann dir dieser Hygienebeauftrage eine Quelle nennen? Das würde mich nämlich interessieren.

Liebe Grüsse
Narde
 
In erster Linie geht es natürlich darum, weitere Patienten zu schützen, letzendlich geht es aber auch um die eigene Ansteckung. Je nach Lokalisation des MRSA-Befalls. Hat ein Mitarbeiter Verletzungen an den Händen, darf er den entspechenden Patienten nicht anfassen
ich muss eiseule da echt beipflichten, denn es kommt schon in erster Linie auf die Lokalisation des nosokombialen Erregers an. Auch das die AB für diesen Staphylococcus aureus nicht mehr verwendet wird, und eine richtige AB Terapie erstellt werden muss. Dann solltest du in erster Linie auf dich achten. Schau auch mal auf...



Als Risikofaktoren, die mit einer häufigeren Besiedlung des Menschen mit MRSA assoziiert sind, gelten beispielsweise das Vorhandensein von:
  • Intravasalen Kathetern (ZVK, Arterie, Dialyse-Shunt)
  • Wunddrainagen
  • Wundflächen (postoperativ, Verbrennungen)
  • Chronischen Hautläsionen (Ulcus cruris/"offenes Bein", Dekubitus)ner/
dort findest auch wichtige Hygienemaßnahmen.Infektiologische Konsildienst bekannt unter: MEK

bis dann.... LG
 

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