Hallo!
Bei uns war das so, daß jeder ein Zimmer hatte, mit eigener Naßzelle.
Gemeinsam hatten wir je Etage ein Gemeinschaftszimmer, eine große Küche, einen Kühlraum und ein riesiges Bad, wo es abschließbare Duschzellen, etwa wie im Schwimmbad gibt.
Das Haus hatte sechs Etagen, jeweils mit 18 Zimmern. (9 an jeder Seite)
Im Keller war eine Kegelbahn, ein Schwimmbädchen und ein Saunaraum.
Parties hatten wir nicht so häufig, die konnten nur steigen, wenn die Oberin (die im EG ein Appartment bewohnte) im Urlaub war.
Wenn einer krank war, gab's jeden Tag Besuch von der O', die uns fürstlich bekochte, dafür sorgte, daß die Wäsche gemacht wurde und bei längerer Krankheit ein Appartment für Familienbesuch hergerichtet wurde. Wer konnte, durfte aber auch eventuell einige Tage nach Haus. Das hab ich aber nur einmal mitgemacht in fünf Jahren Wohnheim, bei einer Unterkursschülerin mit Pfeiffer.
Obwohl das Haus gemischt bewohnt war und wir alle Gemeinschaftsräume auch gemeinsam nutzten, war Besuch auf dem Zimmer nur von gleichgeschlechtlichen Leuten erlaubt.
Davon wurde erst abgesehen, als unsere alte O' in Pension ging und die neue (die wußte, daß diese Regelung manche Leute bevorteilen konnte) neben dem Oberinnen-Appartement auch dieses Hausgesetz abschaffte. (Die Krankenbesuche blieben erhalten)
Wir durften im Haus keinen Alkohol oder Zigaretten konsumieren.
Auf dem Zimmer konnten wir im Prinzip machen, was wir wollten, solang es niemand anderen störte.
Einmal pro Halbjahr machte die O' Zimmerkontrollen "wegen Brandschutzverordnung", achtete aber dabei peinlichst auf Privacy. Kein Schrank ging dabei auf, kein Blick unter's Bett. Man konnte also selbst beeinflussen, was sie fand oder nicht.
Das ist heute ganze 14 Jahre her und ich denke, das ist inzwischen viel liberaler geworden.
Ich selbst habe, wie meine Mitbewohnerinnen und MItbewohner davon nur profitiert, denn das Zimmer hat im Vergleich mit einer eigenen Hütte sehr wenig gekostet, war mir ausreichend groß für immerhin fünf Jahre und es lag direkt vor der Tür. Dienstweg zwei Minuten (incl. Warten auf den Aufzug).
Die Gemeinschaft war klasse, gemeinsam lernen und Spaß haben.
Die wenigen, die außerhalb wohnten, standen auch ein wenig mehr am Rande des Kurses, hatten viel weniger Anteil an gemeinsamen Aktionen, sei es zum Arbeiten oder in der Freizeit.
Wie oft haben wir zusammen gekocht, gelernt, Filme geguckt, das Schwimmbad unsicher gemacht, die Sauna überfordert und so weiter....
Eins ist sicher: Ich würd's wieder tun!
Gruß!
Andreas