Rhona_Licht
Junior-Mitglied
Hallo,
ich hab mich hier ganz neu angemeldet.
Kurze Vorstellung: noch 44 Jahre alt, eigentlich aus der IT-Branche und bin durch Zufall als Reinigungskraft im Klinikum gelandet... nach ca. einem Jahr habe ich für mich festgestellt, daß trotz der nicht rosigen Arbeitsumstände im Krankenhaus, ich mich da wohl fühle und noch einen größeren Beitrag zur Gesundung der Patienten leisten möchte. Jedoch hab ich keine Qualifikation im Gesundheitswesen und musste feststellen, daß man als Ungelernter einfach ausgetauscht werden kann, egal wie gut man ist.
Vor anderthalb Jahren, als ich aktuelle Zahlen zur Ausbildungsvergütung gelesen hatte(was vorher ein KO-Kriterium war), habe ich beschlossen, in die Pflege zu gehen. Jedoch war es bisher erfolglos und da möchte ich Euch mal mein Anschreiben präsentieren. Ich gedenke, mit meiner vierjährigen Erfahrung im Krankenhaus zu punkten. Ich kenne den Stress und die menschlich unangenehmen Situationen, denen man zwangsläufig begegnet(an meinem ersten Wochenend-Dienst, auf der Kinder-Intensiv, gleich mal ein totes Kind. Fing ja gut an), was sich viele Schulabgänger nicht so richtig vorstellen können.
here it comes:
Sehr geehrter Herr XYi,
vor ungefähr vier Jahren habe ich im Rahmen meiner Arbeit als Reinigungskraft im Klinikum Stuttgart für mich festgestellt, dass es mir sehr wichtig ist, Menschen bzw. Patienten weiter zu helfen. Obwohl es nicht Bestandteil meiner Arbeit war, habe ich, wenn immer möglich, mir die Zeit genommen, den Patienten zu helfen, ihnen ein offenes Ohr zu leihen und der Pflege zur Hand zu gehen. Vereinzelt wurde ich vom Pflegepersonal eindringlich darum gebeten.
Meine Tätigkeit hat mich in die verschiedensten Stationen, sowie der Notaufnahme, OPs und anderen sensiblen Bereiche geführt. So konnte ich unter Beweis stellen, dass die eher unangenehmen Erfahrungen im Gesundheitsbereich für mich keine Belastung darstellen. Auch unter sehr stressigen Bedingungen, die im Krankenhaus nicht selten vorkommen, behielt ich die Ruhe, denn zuvorderst steht der Patient im Vordergrund.
Ich sehe mich stärker in der Pflege der Patienten anstatt in der Reinigung des Krankenhauses.
Da mir für die professionelle Pflege die Qualifikationen im Gesundheitsbereich fehlen, möchte ich diese im Rahmen der Ausbildung erwerben.
Ich bin hoch motiviert, die Ausbildung in der Pflege zu absolvieren und sehe mich langfristig in diesem Beruf, um einen größeren Beitrag zum Wohlbefinden der Patienten leisten zu können.
Ich freue mich sehr über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch.
Mit freundlichen Grüssen,
Bei obigem Klinikum wird es personalisiert, da ich da unbedingt wieder zurück möchte.
Was meint Ihr?
LG, Michael
Huhu
Das ganze klingt für mich spontan beim ersten Lesen auch so, dass du irgendwie 4 Jahre in der Klinik anstatt deinen Job zu machen, bei den Patienten abgehangen hättest und dich nach einem anderen Job gesehnt hättest. (War sicher nicht so, aber das vermittelt den Eindruck als wäre es dir mit deiner Tätigkeit nicht ernst, was in die Zukunft blicken lässt.)
Gehe nicht auf deine Tätigkeitsfernen Erfahrungen ein sondern nur darauf, dass du viel Erfahrung im Krankenhausalltag sammeln konntest.
Das mit dem "Menschen helfen" ist auch eine olle KamelLe, die den Anforderungen in der Pflege absolut nicht gerecht wird.
Das wirkt, gerade für jemanden deines Alters, recht naiv.
Finde deinen Grund, warum Pflege, warum genau dort und schreib das.
Viel Erfolg!