Hallo Tadde,
und der Beschäftigung (Karten spielen, Kochen und Backen, etc.), die die Patienten von ihrer Krankheit und den vielen wirren Gedanken ablenken sollen.
Hallo tommi78,
dein Beitrag macht mich ärgerlich. Was für wirre Gedanken? Wieso von der Krankheit ablenken? Würde mich über eine fachliche Stellungnahme freuen.
Vielleicht bist Du auch noch nicht lange in der psychiatrischen Pflege am arbeiten.
Mir ist auch nicht klar, auf was für einer psychiatrischen Station Du arbeitest?
Es könnte sein, dass Du in einem geschützten Langzeitbereich arbeitest. Dort ist auch Beschäftigung vielleicht als strukturierende Maßnahme gut.
Bei mir in der Tagesklinik arbeiten wir mit Konzepten; abgestimmt auf unser Klientel. Das bedeutet eventuell nicht Ablenkung von der Erkrankung, sondern Auseinandersetzung damit. Seine Ängste z.B. in Bildern auszudrücken, wenn das eventuell in der Geprächsgruppe nicht gelingt, Worte dafür zu finden.
Andere Patienten sind so erkrankt, dass noch keine Gruppe für ihn in Frage kommt. Da sind wiederum andere pflegerischen Dinge wichtig.
Warum gibt es es eine Kochgruppe auf eurer Station? Gibt es ein Konzept?
Für diese Gruppe kann es wichtig sein Sozialkontakte wieder aufzunehmen, oder um Freude an der gemeinsamen Aktivität zu bekommen, um Grenzen zu erfahren, oder auch lebenspraktische Dinge,wie 1 Konservendose zu öffnen, um dies auch zuhause hinzubekommen. Dies sind jetzt nur wenig Beispiele.
Wir haben ein Konzept für die Kochgruppe, sowie auch die offenen Stationen und die geschlossenen Stationen. Jeweils den Bedürfnissen der Patienten angepasst und somit immer wieder im Auge zu haben, passt das Konzept noch?
Kartenspielen, dies tun wir in der Freizeitgestaltung auch schonmal, dafür haben wir auch ein Konzept. Viele Menschen haben Schwierigkeiten ihre Freizeit sinnvoll zu nutzen, oder es sich einfach mal gut gehen zu lassen.
Wobei gerade dies eine gute Sache ist, wo wir auch viele wertvolle Beobachtungen mit in die Gesamtbehandlung einfließen lassen können.
Wenn ich sehe, dass plötzlich ein Patient der sonst nur müde in der Ecke gesessen hat mit Freude Tischtennis spielt, usw...
Psychiatrische Pflege bedeutet auch immer sich selber zu hinterfragen und den Wert vorleben, den man in der Arbeit macht.
Das heißt, die Qualität der Arbeit liegt immer an einem selber und ist nicht oder wenig durch außen bestimmt. Es ist wichtig, dass wir uns in der psychiatrischen Pflege selber strukturieren.
Aber ich denke mal, das führt jetzt zu weit.
Ich finde nicht, dass Psychiater anders sind als andere Ärzte, es gibt überall solche und solche.
Ein Psychiater hat nun mal einen anderen Blickwinkel, er schaut psychiatrisch. Das ist seine Aufgabe.
Gruß Brady