Hallo Ihr Lieben...
Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt melde. Ich hatte in letzter Zeit ziemlich dolle Internetprobleme. Dann hatte ich euch einmal schon einen richtigen Roman geschrieben, doch hat sich die Verbindung wieder erhängt, ich hatte kein Word o.ä. auf dem Schleppi und alles war weg *hoiiiiil*
Alllllsooooo... Anfangen hat alles mit 6 Wochen Schule. Viel Theorie und sehr Krankenpflegelastig. Für den OP direkt haben wir quasi null gelernt, weshalb ich mich bei meinem ersten Praxiseinsatz ziemlich unwissend und deswegen auch unwohl gefühlt habe.
Die Klasse ist, um ganz ehrlich zu sein, nicht so mein Fall. Bisher die schlimmste Klasse, in der ich jemals war. Aber was solls- ich bin ja nicht da um die beste Freundin meines Lebens zu finden, sondern um meinen Traumberuf der OTA zu erlernen...
Es folgte der erste Praxiseinsatz- 7 Wochen allgemeinchirurgischer Zentralop. Unterbrochen von einer Woche Schule und gefolgt von weiteren 3 Wochen ACH ZOP. Nun ist also seit Freitag mein erster grosser Praxiseinsatz von insgesamt 10 Wochen rum.
In der einen Schulwoche haben wir drei Klausuren erfahren. Die Ergebnisse erfahre ich nächste Woche- da habe ich wieder 2 Wochen Schule *jammer*
Für diese kurze Zeit habeich wirklich enorm viel gelernt. Ich fühle mich als Springerin in so ziemlich jeder allgemeinchirurgischen OP sicher und ich durfte auch einige OP's (Zirkumzision, Leisten- und Nabelhernien) alleine instrumentieren. Noch dazu stand ich bei 2 lapraskopischen Gallenentfernung mit am Tisch.
Leicht war es nicht. In den ersten 3-4 Wochen bin ich abends nur scheintot ins Bett gefallen. So viele Begriffe, immer musste ich alles ewig suchen, anatomisch kaum Ahnung von dem, was da passiert und die OP Abläufe und Instrumente kamen mir alle so massig vor.
Jeden Tag rauchte mir der Kopf- so viel Input, so vieles zu beachten und das viele Stehen sowie der raue Ton waren am Anfang wirklich nicht gerade einfach.
Heute kann ich schon darüber schmunzeln. Zuhause habe ich sehr viel nachgearbeitet. Ich habe zum einen Anatomie gebüffelt bis zum abwinken und zum anderen habe ich mir immer wieder die OP Abläufe, das Nahtmaterial,... angeschaut.
Nun muss ich wieder kräftig pauken, da wir am Montag eine Klausur über das Verdauungssystem schreiben...
Irre, was wir schon alles gelernt haben. Von den insgesamt 7 Wochen Schule waren 3 Tage Erste-Hilfe-Kurs und drei Tagen Strahlenschutzkurs. Ansonsten haben wir in Anatomie die Histo- und Zytologie, das Herz, das Gefäßsystem und die Verdauung komplett abgehakt, wobei ich finde, dass es für diesen Beruf definitiv eher angekratzt wurde, als das vertieftes Wissen vermittelt wurde. Im OP jedenfalls hat mir schon einiges gefehlt, was ich mir selbst erarbeitet habe.
Ich fühle mich sehr wohl. Ich weiss und begreife langsam wirklich was ich tue, kann meine Kollegen und Ärzte langsam ein wenig einschätzen,... Doch "leider" komme ich nach diesem Schulblock nun in den gynäkologischen OP. Dort soll es viel ruhiger als im Zentralop sein, mehr Zeit und ein netterer Umgangston. Nervös bin ich jedoch schon ein wenig, da ich ein Stück weit wieder fast bei null anfange.
Andere Instrumente, anderes Nahtmaterial, andere Aufbewahrungsplätze, neue Ärzte und Kollegen. Aber nach 1-2 Wochen wird auch da sicher wieder ein Hauch von Routine einziehen
Ansonsten komme ich in nächster Zeit neben der Schule noch auf Station und in die Sterilisationsabteilung. In meinem bisherigen OP bin ich erst Ende des Jahres wieder
Der einzige Tag, an dem es mir wirklich RICHTIG mies ging war der 8.6. Da ist eine Patientin im OP verstorben. Sie war bereits narkotisiert, doch die OP hatte noch nicht begonnen. Sie war schon ziemlich alt (1920 geboren) und hatte nach einer Oberschenkel OP eine starke Entzündung in die Wunde bekommen. Da sie aber sehr große optische Ähnlichkeit mit meienr verstorbenen Uroma hatte, war ich wieder das kleine 8 jährige Mädchen, das erneut ihre Omi verloren hat. Allerdings war die Chefin sehr einfühlsam und verständnisvoll, sodass ich damit doch im Nachhinein sehr gut umgehen konnte und es besser und schneller verarbeitet hatte als erwartet...
Sooooo, nun werde ich mich mal ans Verdauungssystem begeben. Dadurch das ich in der Allgemeinchirurgie sehr viel in diesem Bereich sehen konnte (ich musste mich schon um viele Magen- und Darmpräparate kümmern- duch das Sehen und Anfassen kann ich es mir sehr gut vorstellen und muss nicht mehr soooo viel dafür tun) ist es nicht so dramatisch lediglich die Leber bereitet mir noch ein paar Problemchen bzw. habe ich da noch Wissenslücken, da ich nicht sooo viel mit Lebern zu tun hatte und deswegen nichts zuhause dafür getan habe...
Werde euch am Montag auf jeden Fall berichten, wie meine Histo-Zyto, Herz-Kreislauf und Physikklausuren ausgefallen sind, sofern wir sie schon zurückbekommen
Viele liebe Grüsse und euch ein schönes restliches Wochenende