Der Deckel muß weg! ->> Demo 25.09.2008 in Berlin

Lieber Joerg,

dann bedanke ich mich doch ganz herzlich für die Organisation. Auch wenn Münchner einfach die Looser sind. Abfahrt Berlin 18 Uhr - Ankunft München 4.45 Uhr. Daran ist aber wohl eher die Deutsche Bahn Schuld als Ver.di.

Was bei uns dazu geführt hat, dass sehr viele noch kurzfristig abgesagt haben, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Wir fahren nämlich schon in Kürze ab.

Wie gesagt, mich erkennst ganz einfach.

lg
Narde
 
Lieber Joerg,

dann bedanke ich mich doch ganz herzlich für die Organisation. Auch wenn Münchner einfach die Looser sind. Abfahrt Berlin 18 Uhr - Ankunft München 4.45 Uhr. Daran ist aber wohl eher die Deutsche Bahn Schuld als Ver.di.

Was bei uns dazu geführt hat, dass sehr viele noch kurzfristig abgesagt haben, was ich sehr gut nachvollziehen kann. Wir fahren nämlich schon in Kürze ab.

Wie gesagt, mich erkennst ganz einfach.

lg
Narde

Das ist echt komisch! München - Berlin ist kürzer als Worms - Berlin und wir sind bereits 1:15 Uhr wieder in Worms und fahren in Berlin gegen 17.00 Uhr ab. Richtung Berlin geht es um 2:52 Uhr.
Naja die Deutsche Bahn halt. Aber, da es Sonderzüge sind, dürfen die ja net auf den ICE-Strecken fahren, sondern müssen wohl teilweise über Nebenstrecken gondeln.

Also die Menschen, die sich dieses Trip antun muss man einfach nur loben!
Hoffen wir das das Ganze ein Riesenerfolg wird und das Ulla & Angie & Co. endlich aufwachen!
 
Hoffen wir das das Ganze ein Riesenerfolg wird und das Ulla & Angie & Co. endlich aufwachen!
Siehste, und schon sind wir mal einer Meinung.

Bei der Bahn muss man nicht alles verstehen - Busse wären sinnvoller gewesen finde ich, aber egal - meinen Spätdienst am Freitag bin ich losgeworden, somit darf ich ausschlafen.

Bis gleich
Narde
 
Ich komme auch - bin sozusagen fast schon auf dem Sprung ...

Gruß, Schokofee
 
Hier aktuelle Presseinfos ( Quelle: Google News: Gesundheit)

Ulla Schmidt: Ärzte sollen Demo-Kosten selbst zahlen
[SIZE=-1]Derwesten.de - vor 4 Stunden gefunden[/SIZE]
[SIZE=-1]Berlin. Die Bezahlung der Protest-Demonstration von 60.000 Klinikmitarbeitern gegen die Gesundheitspolitik der großen Koalition sorgt für Ärger. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) warnte die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG), ...

[/SIZE]Gesundheitskosten: „Wir haben zu viele Kliniken“
[SIZE=-1]FOCUS Online - vor 1 Stunde gefunden[/SIZE]
[SIZE=-1]3,9 Milliarden haben sie bereits bekommen – doch die Klinikmitarbeiter gehen weiter auf die Barrikaden. Doch nicht jeder Experte kann die Forderungen der Krankenhausmitarbeiter noch nachvollziehen. Etwa 72 000 Klinikmitarbeiter aus ganz Deutschland ...


[/SIZE]
 
->> Demo 25.09.2008 in Berlin: 120.000 Teilnehmer!!!

neue Infos von Google News Deutschland - Gesundheit

"Es geht um eine Überlebensfrage"
[SIZE=-1]RP ONLINE - vor 22 Minuten gefunden[/SIZE]
[SIZE=-1]Berlin (RPO). Um die Finanzierung deutscher Krankenhäuser ist ein heftiger Streit entbrannt. Zehntausende Klinikmitarbeiter demonstrieren heute in Berlin. Das Bündnis "Rettung der Krankenhäuser" verlangt zusätzliche Milliardenhilfen. ...


[/SIZE]Kampf um Milliarden
[SIZE=-1]n-tv - vor 2 Stunden gefunden[/SIZE]
[SIZE=-1]Zehntausende Ärzte und Pfleger aus der gesamten Bundesrepublik machen in Berlin ihrem Unmut über die finanzielle Notsituation der Kliniken Luft. Von drei Sammelstellen aus zogen die Demonstranten mit Transparenten und Trillerpfeifen zum Brandenburger ...[/SIZE]
 
Hallo Flexi,

verstehe Deinen Enthusiasmus völlig und bin auch dabei!

Aber schau bitte auch mal auf andere Online-Ticker und Börse!

Die kommunalen u. kirchlichen Häuser kommen vielleicht mit dem H... noch an die Wand,
die privaten KH-Betreiber können den Champagner schon öffnen...
 
Man war das Klasse gestern in Berlin.
Ich hoffe dass die Politik dieses Zeichen richtig verstanden. Die Organisatoren haben ja mit 100000 Menschen gerechnet, dass da mal so 20-30000 mehr kommen sagt alles.
Die Redebeträgt waren, mit Ausnahme der Dame vom Deutschen Pflegerat (die man einfach net versehen konnte) recht gut. Selbst der verehrte Herr Montgomerie hat es geschafft vernünftig zu reden.
Interessant war auch die Rede des MB-Chefs Rudolf Henke, der immer wenn er was zu Pflege und Ärzten gesagt hat, die Pflege als erstes genannt hat. :mrgreen:

Es war richtig Klasse und was ich ebenfalls richtig gut fand, was der sehr hohe Anteil an Pflegekräfte die vor Ort waren. Damit hätte ich nicht gerechnet! Auch das sollte ein Zeichen Richtung Ulla & Co. sein! Wenn eine Berufsgruppe wie die Pflege schon so massenhaft auf die Gasse geht, dann muss doch was net stimmen!

@ narde: standest Du auch mit auf der Bühne um den schönen Spruch für Angela Merkel zu präsentieren? War ein Klasse Aktion, genau wie Eure Wiesnherzen!
 
Hi Joerg,

es waren 135.000 Besucher und es war sehr eindrucksvoll für mich. Marie-Louise war für mich schon akustisch verständlich.

Ich bin noch etwas müde, aber sobald ich richtig wach bin werde ich meine Eindrücke hier einstellen. Wie üblich habe ich mich nebenher noch als Berichterstatterin für www.krankenschwester.de - Die Online Community für Pflegeberufe betätigt und TeilnehmerInnen und BürgerInnen befragt.

Die Deutsche Bahn hat uns dann mit 1,5 Stunden Verfrühung nach München zurück gebracht, mit dem Erfolg, dass unser öffentlicher Personennahverkehr noch nicht gefahren ist und wir den Münchner Hauptbahnhof und seine Gäste auf uns wirken lassen konnten.

Liebe Grüsse
Narde
 
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
DER DECKEL MUSS WEG!!!!
wie oft haben wir diesen spruch gestern wohl gehört?!?;)
wow, ich bin immer noch hin und weg..soviele kollegen werden wir wohl nie mehr wieder auf einem haufen sehn^^
die redner habens auf den punkt gebracht und wir alle ham wohl gepfiffen und geschrien bis zur absoluten müdigkeit...bei uns im bus herrschte später totenstille und dobendan wurde zum hauptnahrungsmittel;)
ich hoffe unsere schreie kamen an und es wird sich was ändern...ansonsten, wir werden wieder kommen!!!!:)
lg verena
 
Hallo

Ich finde es toll wie viele Kollegen dort waren und für uns alle gekämpft haben!

Vielen Dank! :)

LG
 
Es kann hier nicht nur um das Manifestieren bestehender Strukturen gehen.

Überangebot oder Verwaltung des Mangels
Die existenzielle Frage jedoch wird auch mit dieser Demonstration nicht beantwortet werden. Es geht darum, wie viele Kliniken für die 80 Millionen Bundesbürger tatsächlich notwendig und unverzichtbar sind. Und noch wichtiger die Frage, wie viele Kliniken man sich überhaupt leisten kann.
Trotz Finanzspritze fr Kliniken Grodemo: Noch mehr Geld

Die Politik wird Stellung beziehen müssen: entweder Erhalt der Strukturen und mehr Geld ins System... oder klare Korrektur am System. Letzteres würde aber für nicht wenige von uns, wenn nicht den Arbeitsplatzverlust, so doch eine Flexibilität im Bereich der Arbeitssuche bedeuten.

Was wird kommen? Mehr Geld ins System? Eher unwahrscheinlich in einem Wahljahr dem Bürger mehr Geld aus der Tasche ziehen zu wollen.
Weiter stilles Kliniksterben- sehr wahrscheinlich, da man hier nur lokal begrenzt ein Problem hat ... und der Mensch ist ein Gewohnheitstier: nach wenigen Monaten findet er die neue Lösung sogar besser.

Nichts desto trotz ist die Demo ein Erfolg. Wir haben bewiesen, dass wir hinter dem Ofen vorkommen können. Weitere Aktionen müssen jetzt folgen. Konsequenz muss an den Tag gelegt werden: jeder Tag ist da wichtig. Nicht nur der Pat. ist krank... wir werden krank bei zuviel Arbeit.

Elisabeth
 
Zum Deife mim Deckl...

... so lautete das bayrische Motto der Münchner Demonstranten.

Angereist mit dem Sonderzug Nr. 2 der Deutschen Bahn, kamen knapp 1000 Demonstranten aus München morgens um 9.28 Uhr am Berliner Hauptbahnhof an. Alleine die STKM konnte 470 TeilnehmerInnen aktivieren an der Demonstration teilzunehmen, diese setzten sich aus allen Berufsgruppen zusammen.

Am Aufstellungsort Kapellenufer heizte die Band Promillos aus Zwickau und die Drummergruppe Big Drums den Demonstratnen ordentlich ein.Auf der Showbühne konnten sich die teilnehmenden Häuser vorstellen und machten auch reichlich davon Gebrauch.
An den Ständen von Gewerkschaften und Berufsverbänden bestand auch die Möglichkeit sich mit Fahnen und sonstigem Demomaterial sich aus zustatten, es sei gesagt, dass Ver.di die besten Pfeiffen hat.
Viele Teilnehmer hatten Transparente selbst gestaltet und mitgebracht. Der Phantasie waren keine Grenzen gesetzt. Die TeilnehmerInnen der STKM trugen ein Wiesnherzerl mit der Aufschrift "Zum Deife mim Deckl" um den Hals, wir wurden damit sehr bestaunt. Nachdem ich auf der Veranstaltung mehrfach gefragt wurde ob ich es übersetzen könnte: Zum Teufel mit dem Deckel, so lautet es auf Hochdeutsch.

Der Veranstalter gab Hinweise zum Verhalten innerhalb der "Bannmeile" im Regierungsviertel. Die Volksvertreter hatten darum gebeten, diese doch bitte in einem Schweigemarsch zu durchschreiten, damit sie nicht in ihrer Arbeit gestört würden. Von den Teilnehmern war das Verständins hierfür sehr gross, immerhin haben wir sie ja gewählt.

Die Schlange der Demonstranten staute sich bis zum Bahnhof zurück, nach Polizeiangaben waren ca. 20.000 mit dem Zug angereist.

Um 12 Uhr begann der Marsch zum Brandenburger Tor. Innerhalb der Bannmeile wurde wenig gesprochen, dennoch war es nicht wirklich leise, es schien so, als wäre die Trillerpfeiffe den TeilnehmerInnen im Mund festgewachsen :mrgreen:

Am Brandenburger Tor sorgte dann erst die Band der Toten Ärzte für Stimmung, bevor dann die Redner begannen. Die Besetzung der Sprecher war hochkarätig gewählt.
Der Demonstrationszug war auf 135.000 TeilnehmerInnen angestiegen. Die Berliner sind ja erfahren in solchen Situation, doch schafften wir es die Fanmeile zu sprengen - die Demonstranten stauten sich bis auf die Zufahrtsstrassen. Selbst der Auftritt von Barak Obama hatte "nur" 60.000 Bürger angelockt.
Christian Ude, Vorsitzender des Deutschen Städtetags und Münchner Oberbürgermeister brachte die Misstände in den Krankenhäusern in seiner Rede gut herüber. Es fehlt an allen Ecken, die Finazierung ist nicht gesichert.

Die Inhalte der Reden waren ziemlich identisch, was auch nicht anders zu erwarten war.
Die Frau Gesundheitsministerin Ulla Schmidt hatte noch vor Beginn der Demo ein 30 minütiges Gesprächsangebot für diesen Tag gemacht, was aber von den Veranstaltern abgelehnt wurde, da man ein solches Gespräch nicht zwischen "Tür und Angel" führen wollte.

Bereits auf der Hinfahrt habe ich mich mit TeilnehmerInnen aus den unterschiedlichen Berufsgruppen unterhalten, was ihre Motivation für die Reise ist. So stehen bei den TeilnehmerInnen Gründe wie mangelnde Zeit zur Versorgung der Patienten meist im Vordergrund, wen wundert es?
Im Jahr 1995 musste eine Pflegekraft noch sechs Patienten versorgen, im Jahr 2005 waren es bereits 12 Patienten, heute kommt auf eine Krankenschester 20 Patienten. - diese Zahlen nannte Marie Louise Müller vom Deutschen Pflegerat in ihrer Rede am Brandenburger Tor.

Für andere Kollegen steht wiederum die eigene Zufriedenheit mehr im Vordergrund, frei nach dem Motto, nur wenn es auch mir gut geht, kann es meinen Patienten auch gut gehen. Eine ebenso verständliche Aussage, da das Bourn out unter Pflegekräften recht hoch ist. Viele Dienstpläne werden heute schon mit geplanten Überstunden geschrieben. Bei einem Abbau der Pflegekräfte von 50.000 in den letzten 5 Jahren mehr als verständlich.

Befragt habe ich auch den Bürger, die Meinungen waren hier deutlich unterschiedlicher. Ein Herr meinte "Es könnte doch keinen Personalmangel in den Krankenhäusern geben, wenn an einem Tag soviele Mitarbeiter Zeit hätten zu demonstrieren und die Patientenversorgung dennoch gewährleistet ist, von anderen Bürgern kam deutlich mehr Verständnis. Vor allem von denen die in letzter Zeit selbst im Krankenhaus gelegen hatten und dies am eigenen Leib gespürt hatten.

Ich war sehr beeindruckt und habe es nicht bereut für zwei Nächte auf mein Bett zu verzichten und 22 Stunden im Zug zuverbringen, wollen wir doch hoffen, dass es auch einen Erfolg zeigen wird, ansonsten kommen aber auch die nächsten Wahlen und wir können dann unseren Volksvertretern, die nicht durch das Volk gestört werden wollen, zeigen was wir von ihnen halten.
Fairerweise muss ich noch hinzufügen, dass man die Regierung Merkel und Ulla Schmidt nicht alleinig dafür verantwortlich machen darf, sie haben es nicht erfunden, aber auch nicht abgeschafft - gedeckelt wurde unter Gesundheitsminister Seehofer vor 15 Jahren.

Der Zug auf der Rückfahrt war übrigens deutlich weniger gefüllt als auf der Hinfahrt, hatten doch einige nicht die Kosten gescheut ein "normales" Rückfahrtticket bei der Deutschen Bahn zu lösen um zu weniger ungünstigen Zeiten in München anzukommen als unsere Gruppe. Wer sagt die Deutsche Bahn hätte immer Verspätung, der hat nicht recht, manchmal kommt man auch früher an als man glaubt, auf unserer Rückfahrt waren wir um 3.35 Uhr in München, statt um 4.45 Uhr.
 
Hallo zusammen!

Dir Narde, erstmal herzlichen Dank für den Bericht! So können wir "daheimgebliebenen" uns doch auch ein eindrucksvolles Bild schaffen, was ihr dort vor Ort geleistet und erlebt habt!

Vielleicht schreiben ja auch noch ein paar andere Teilnehmer ihre LIVE-Eindrücke!
 
Nun gut, dann gehe ich mal auf flexis Wunsch ein.

Unser Sonderzug sollte planmäßig 2:52 Uhr in Worms abfahren, hatte aber dadurch, dass der Zugführer unplanmäßig in Neustadt/Weinstrasse anhielt um dort noch ein paar Leute, die einen anderen Zug nehmen sollten, schon mal 15 Minuten Verspätung. Dadurch dass dann gut 40 Menschen mehr im Zug waren, war dieser dann, nach unserem letzten Stopp in Bingen/Rhein natürlich total überfüllt. Im ersten Moment war die Stimmung dadurch etwas mies, da viele Gruppen nicht zusammensitzen konnten, auf den Notsitzen Platz nehmen mussten oder einfach so im Gang saßen. Das änderte sich aber, da man so Kontakt zu Kollegen anderer Kliniken hatte, sich gut austauschen konnte und sehr schnell gesehen hat, dass es überall die selben Probleme gibt, oder dass es an Stellen wo man denkt 'man läuft das bei uns schlecht' in anderen Häusern noch schlechter läuft.

Kurz vor 11:00 Uhr sind wir dann in Berlin angekommen. Ich war im ersten Moment total platt von der Menschenmenge die dort schon wartete. Ein Blick auf die diversen Transparent und T-Shirts der Menschen, auf denen auch die Namen der Kliniken standen hat sofort gezeigt, was für Strapazen viele auf sich genommen haben um in Berlin zu sein. Ich meine das weiteste was ich gesehen habe was Konstanz. Respekt!

Danach ging es, wie Narde schon sagte, erstmal zum Kapellenufer, wo schon geniale Stimmung was und man sich gut auf den Tag einstellen konnte. Auch einen von nardes Kollegen, in bayerischer Tracht und Lebkuchenherz, lief uns übern Weg und berichtete stolz über den vorherigen Abend auf dem Oktoberfest und der anschließenden Fahrt nach Berlin. (ich hänge mal ein Bild des Kollegen unten an).
Gegen 12.00 Uhr ging es dann Richtung Brandenburger Tor. Ein paar Dienstwagen unserer lieben Politiker wurden durch unseren Marsch an der Weiterfahrt gehindert, was die Fahrer teilweise entwas entnervt hat gucken lassen. Konnten den Herren oder die Frau Abgeordnete wohl nicht rechtzeitig aus der nervenden Demonstrationsumgebung abholen und in Sicherheit bringen.

Am Brandenburger Tor war die Stimmung schon richtig gut, fast ein wenig Volksfeststimmung. Angeheizt wurde das Ganze durch die Band "Die Toten Ärzte", die Name sagt ja schon, was für Titel man erwarten durfte.
Die Redner waren allesamt richtig gut, wobei ich, wie ich in meinem letzten Post schon geschrieben habe, Marie Louise Müller nicht richtig verstanden habe, was aber vieleicht auf an einer Gruppe Schüler und Schülerinnen lag, die neben uns ihre Trillerpfeifen und Tröten im Sekundentakt ausprobierten.

Die beste Rede war meiner Meinung nach die von Christian Ude, vor allem sein, mehr als gerechtfertigter Vergleich, mit der Rettungsmenthalität der Politik gegenüber kranken Banken! Dafür sind Milliarden im hohen 2-stelligen Bereicht da, für uns nicht mal lumpige 7 Milliarden.
Von ver.di-Seite, obwohl die Rede uns unserem "Ober-Frank" richtig gut war, wäre vieleicht die Bundesfachbereichsvorsitzende des Fachbereich 03 (Gesundheit, soziale Dienste, Wohlfahrt, Kirchen) besser gewesen wäre, aber dem Frank Bsirske war eine Rede sicher nicht auszuschlagen.

Eine Kollegin aus Hannover meinte an einem Bierstand zu uns, dass sie heute früh um 5:00 Uhr mit dem Bus schon losfahren mussten und wie stressig das doch war. Nachdem wir ihr dann unsere Abfahrtzeit genannt hatten lies uns die Dame dann wortlos vor.

Auf dem Rückweg zum Hauptbahnhof hatten wir dann vorm Reichstag noch eine kontroverse Diskussion mit einem Bürger der meinte, dass das ja alles ganz Toll sei, aber das die Gewerkschafte bei dieser Sache nur bremsen würden und ohnehin nichts erreichen würden. Wenn man was erreichen will müsse man einen Generalstreik organisieren, aber dazu fehle den Gewerkschaften ja der Mumm. Nachdem wir diesem Menschen erst einmal klar gemacht haben, dass ein Generalstreik in Deutschland verfassungsmäßig verboten ist, fand er die Aktion dann doch sehr gut und drückte uns die Daumen dass wir was erreicht haben.
Der Hauptbahnhof war, was zu erwarten war, hoffnungslos überlastet und ich war echt froh ein Mann zu sein und an der Toilette net so lange warten zu müssen. :mrgreen:

Die Rückfahrt nach Worms verlief dann etwas normaler als die Hinfahrt, zum einen waren die Kollegen aus Neustadt/Weinstrasse im richtigen Zug und viele Kollegen sind auch noch in Berlin geblieben um das Wochenende dort zu verbringen.

Es war wirklich eine beeindruckende Veranstalltung. Obwohl es wohl keine genauen Zahlen geben wird, die die Teilnehmerzahl nach Berufsgruppen aufgliedert, so würde ich doch sagen, dass Pflege überproportional vertreten war und das ist auch gut so.

Ansonsten kann man nur sagen: Aufwachen liebe Politiker, sonst kommen wir wieder und dann sind es vieleicht mehr als 135000 Menschen!
 

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Hallo Joerg,

danke für deinen Bericht, mir hat auf unserer Zugfahrt auch ganz besonders gefallen mit Kollegen zu diskutieren, die nicht alles als "bringt sowieso nix" und "was soll ich da" abgetan haben. Ähnlich wie bei Krankenschwester.de gab es auf der Fahrt lange Diskussion über mögliche, sinnvolle Einsparungen im Krankenhaus. Es waren gute Ideen dabei, die sich auch umsetzen lassen würden. Wie wir feststellen konnten laufen wir immer wieder gegen "das machen wir schon immer so" Wände.

Was mir auch gefallen hat, war die Diskussion mit den unterschiedlichen Berufsgruppen um auch ihre Probleme zu begreiffen.

Von unserem Haus waren es ca. 25% Pflegekräfte. Als sehr positiv ist mir aufgefallen, dass auch die Geschäftsführung und PDL's unseres Hauses vertreten waren.

Unsere Rückfahrt war im übrigen sehr beschwingt, nachdem Ver.di eine Cocktailbar eröffnet hat im Zug und wir uns auch in Berlin noch mit entsprechenden Getränken für die Rückfahrt ausgestattet hatte.

Ich hoffe ihr hattet auf der Heimfahrt genauso euren Spass wie wir - Der Deckel muss weg, war der Spruch des Tages. Meine Kollegin meinte, wenn wir mal dement sind, werden wir diesen Spruch noch immer drauf haben und unsere betreuenden Pflegekräfte, sollte es noch welche geben, damit in den Wahnsinn treiben...

Schönes Wochenende
Narde
 
hoffentlich waren das nicht nur Floskeln unserer Politiker,
die Zukuft wird es zeigen.

Ganz dickes Danke an alle die uns in Berlin vertreten haben.:nurse:
 
Hallo Bodenständig,

die Angebote der Politik sind doch ganz klar - 3,2 Milliarden mehr und 21.000 Pflegekräfte mehr. Das war unter anderem ein Grund für diese Demonstration.

Nun hoffen wir, dass es NEUE Angebote gibt, bisher gibt es nicht mal Floskeln.

Schönen Tag
Narde
 
Ich habe mir mal die Arbeit gemacht ein paar Fotos auf meinen Webspace zu laden, damit auch ein paar Impressionen aus Berlin hier ins Forum kommen.

Alle Fotos wurden von mir gemacht, es gibt also keine Copyrightprobleme.

Berlin 25.9.2008

Um Platz zu sparen habe ich die Bilder auf 1280x718 Pixel verkleinert. Wenn jemand ein Bild in Orginalgröße haben möchte einfach eine PN an mich, dann schicke ich es zu.
 

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