Der Deckel muß weg! ->> Demo 25.09.2008 in Berlin

Auch die ausländischen Pflegekräfte werden sich auf Dauer nicht alles bieten lassen, denn das Leben in Deutschland ist teuer, da kann man nicht für lau arbeiten. Die sind ja auch nicht doof.
Die werden sich ruckzuck besser organisieren als wir verwöhnten Deutschen das je waren.

Wenn ich richtig verstanden habe und ich hoffe sehr ich habe es nicht richtig verstanden, dann wartest Du darauf, dass die "ausländischen Pflegekräfte" sich organisieren und für Dich politisch aktiv werden, weil Du es nicht hinbekommst? Wäre diese Erwartung, wenn ich es richtig verstanden hätte, nicht die Spitze der Absurdität?
Ich gebe es auf! Ihr habt Recht. Ihr werdet wirklich was für Euch und die zukünftige Pflege verändern so sicher wie die Erde eine Scheibe ist.
Gruß und Amen zu diesem Thema, Ende! Yaprak
 
Wenn ich richtig verstanden habe und ich hoffe sehr ich habe es nicht richtig verstanden, dann wartest Du darauf, dass die "ausländischen Pflegekräfte" sich organisieren und für Dich politisch aktiv werden, weil Du es nicht hinbekommst? Wäre diese Erwartung, wenn ich es richtig verstanden hätte, nicht die Spitze der Absurdität?
Ich gebe es auf! Ihr habt Recht. Ihr werdet wirklich was für Euch und die zukünftige Pflege verändern so sicher wie die Erde eine Scheibe ist.
Gruß und Amen zu diesem Thema, Ende! Yaprak

So habe ich das nicht geschrieben!
- Aber die Panik vor den billigen Arbeitskräften aus dem Osten finde ich überzogen. Auch Deutsche wandern in andere Länder aus.
Du bist dafür, dass sich die Krankenpflege organisiert. In Berufsverbänden ja, aber in Form einer Demo nein - das passt für mich nicht zusammen.
Wo beteiligen sich die Berufsverbände an der Tarifpolitik?
Natürlich sind es in erster Linie die Aktionäre, die die Preise hochtreiben.
Aber sollen wir hinnehmen, dass unser kleines, aber in der Region fest integriertes Krankenhaus ausgequetscht wird wie eine Zitrone? Von einer Sparmaßnahme zur nächsten? Das Haus muss Geld ausgeben, um wettbewerbsfähig zu bleiben, z.B. auch für die von dir beschriebene Werbung. Wo soll das herkommen?
Sicher nagen die Chefärzte und Verwaltungschefs nicht am Hungertuch, aber sie werden auch nicht einen Teil ihres Gehaltes aus Gutmütigkeit dem Haus spenden.
Ich verstehe nicht, was du willst! Dass wir schlucken und stillhalten, weil alles genau richtig ist wie es im Moment ist?
Die Hausärzte überziehen ihr Budget nicht, wenn sie es vermeiden können, sie schicken ihre Pat. zu uns in die Ambulanz. Als Notfälle können wir sie gar nicht ablehnen, wir haben nicht die Chance zu sagen: Tut uns leid, kommen sie im nächsten Quartal wieder. Sie bekommen die komplette Diagnostik, die mehr kostet als sie einbringt.
Einerseits sollen wir Fallzahlen bringen, möglichst viel operieren. Operieren wir zuviel, übersteigt es unser Budget, zumal z.B. nur eine bestimmte Anzahl TEPs gemacht werden darf. Das passt alles nicht zusammen!
Es passt auch nicht, dass eine PTA mehr Materialkosten verursacht als sie im Endeffekt einbringt. Wir könnten natürlich auch unsteril arbeiten, dann wärs billiger...
Usw. usw.
Meiner Meinung nach ist das ganze System pervers. Gesundheit als Ware, wunderbar!
Die Macht der Pharmafirmen, Lobbyisten und Aktionäre gehört eingeschränkt, dafür gehe ich auf die Straße.
 
Die Macht der Pharmafirmen, Lobbyisten und Aktionäre gehört eingeschränkt, dafür gehe ich auf die Straße.

Dafür würde ich auch auf die Strasse gehen, wenn Pflegeverbände dazu aufriefen! Genau hier treffen wir uns! Hier haben wir die gleiche Position, vorausgesetzt wir definieren, wer Lobbyist ist, ähnlich:).

Ist es aber nicht widersinnig sich genau von denen, die Du entmachten willst, zur Demonstration aufrufen zu lassen und gemeinsam mit íhnen zu demonstrieren für Ziele dieser Lobbyisten? :eek1:

Die Pflege sollte auf die Strasse gehen, gemeinsam mit anderen Verlierern des Systems und derzeitigen und potenziellen Patienten und deren Verbänden. Organisiert durch pflegerische Berufsverbände und Gewerkschaften - da gibt es nicht nur die große Verdi, die sich bisher nicht sonderlich bemüht hat Transparenz zu erzeugen.

Den Verbänden müsste erst mal Feuer gemacht werden um sie aus der Lethagie zu reißen. Das geht aber nur, wenn du bei denen organisiert bist und Dich einbringst. Initiiert durch die Verbänden gegen die Macht der Verursacher der heutigen Situation angegangen wird, (Pflege und Patienten gegen den Notstand im Gesundheitswesen) ist es glaubwürdig und bewegt was in unserem Sinn. Darauf wollte ich hinweisen und deshalb habe ich, zumindest teilweise, aufgelistet was alles nicht stimmt. Wenn ich Deine Gefühle dabei verletzt haben sollte bedaure ich das. Als politischer Kopf, für den ich Dich halte, solltest Du Dich einbringen, nicht nur in Foren. :hicks:Gruß Yaprak
 
Wieso sollen die Einnahmen des Gesundheitswesens gedeckelt werden? Zumindestens die Anpassung an die Inflation muss gezahlt werden. Dafür gehe ich auf die Straße.

Worüber reden wir hier eigentlich?

Gedeckeltes“ Budget
Anders als in anderen Unternehmen erhalten Krankenhäuser ein fest ausgehandeltes, so genanntes „gedeckeltes“ Budget. Jedes Krankenhaus verhandelt jährlich mit den Krankenkassen über ein individuelles Jahresbudget. Vor Einführung der DRG galt das Kostendeckungsprinzip, das heißt die laufenden Betriebs- und Personalkosten waren entscheidend. Wenn heutzutage die Betriebs- oder Personalkosten steigen, kann dies nicht ausgeglichen werden durch Erhöhung der Einnahmen.
http://www.der-deckel-muss-weg.de/download/begriffserkl_rungen_deckel.pdf

Bedeutet im Klartext.

Zentrales Problem der Finanznot, unter der die Kliniken leiden, ist die gesetzliche Kappung der Vergütungen. So dürfen die Krankenhäuser in diesem Jahr die Vergütungen um maximal 0,64 Prozent erhöhen. Gleichzeitig wird jede Rechnung nach der Gesundheitsreform 2006 um 0,5 Prozent Sanierungsabgabe für die Krankenkassen gekürzt. Bei einem Preiserhöhungsspielraum von fast Null bringen die explodierenden Sach- und Tarifkostensteigerungen das Fass endgültig zum Überlaufen.
http://www.krankenschwester.de/foru...eckel-muss-weg-demo-25-09-a-4.html#post168837

Oder anders:

Tarifsteigerungen von 8 Prozent für zwei Jahre zusammen mit rund 5 Prozent Preisanstieginsbesondere für Energie- und Sachkosten sowie die Mehrwertsteuererhöhung sind nicht miteinem durch die Grundlohnrate gedeckelten Budgetzuwachs von 0,64 Prozent in 2008 undvoraussichtlich rund 1 Prozent in 2009 zu finanzieren – zumal dieser minimale Zuwachsnoch durch den Sanierungsbeitrag um 0,5 Prozent gekürzt wird.
http://www.agmav.diakonie-wuerttemb...9_07_08_Infoschreiben_Aktionsbuendnis_NRW.pdf

Anteil privater Krankenhausträger 2006: 27,8%. In diesen Häusern stehen aber nur 13,6 % der aufgestellten Betten. 51,1% der Betten stehen in öffentlich rechtlichen und 35,3 % in freigemeinnützigen Krankenhäusern.
https://www-ec.destatis.de/csp/shop...tur,Warenkorb.csp&action=basketadd&id=1021121

Zu den Betriebskosten gehören Heizung und Licht:
http://www.welt.de/multimedia/archive/00577/gas1_DW_WebWelt_Bon_577069a.jpg

Elisabeth
 
Wieso sollen die Einnahmen des Gesundheitswesens gedeckelt werden? Zumindestens die Anpassung an die Inflation muss gezahlt werden. Dafür gehe ich auf die Straße.

Alles schon geschrieben. Geld ist genug da, die Verteilung stimmt nicht und keiner kontrolliert es. Das wir auch nicht überzeugender durch die Zitate der Orgenisatoren. Gruß Yaprak
 
Einnahmen ergeben sich aus den Beiträgen. Hier gilt das Gleiche, was für die Renten gilt. Der demographische Faktor wird zunehmend interessanter.
http://www.daxima.de/img/rentenfinanzierung.gif

Immer mehr Menschen gehen in den Ruhestand und die Sozialabgaben reduzieren sich mit Renteneintritt drastsich. Auf der anderen Seite nimmt die Anzahl der Nutzer des Gesundheitswesen zu. Es liegt nun mal im Kern der Sache, dass mit zunehmenden Alter auch die Moribidität steigt.

Beispiel: In MV wird 2010 jeder zweite über 50 Jahre alt sein. Da nutzt es gar nichts, festzustellen, dass die Ausgaben für Medikamente im Land auch in diesem Jahr wieder überprozentual hoch sind im Vergleich zu anderen Bundesländern. Man kann nun mal nicht Äpfle mit Birnen vergleichen.

Ich hätte von dir gerne noch gewusst, warum ein KH in MV für die gleichen Leistungen weniger Geld bekommt als ein KH in z.B. Bayern? Kann es eventuell daran liegen, dass die Kassen unterschiedliche Einnahmen haben? Wenn ja- wo bleibt da die Gerechtigkeit? Die Ausgaben des KH in MV sind identsich mit den Ausgaben in Bayern, sprich gleiche Betriebs- udn Personalkosten.

Du hast mich bis dato nicht überzeugt. Wo konkret wird deiner Meinung nach Geld verschleudert? Und um welche Beträge handelt es sich da prozentual an den Gesamtausgaben?

Elisabeth
 
Das würde ich auch gern wissen. Aber es herrscht ja mangelnde Transparenz.
Jedoch glaube ich nicht, dass mein direkter Arbeitgeber (das KKH, der leitende Betriebswirt) Geld verschleudert. Der Haushalt unseres Hauses ist auch weitestgehend öffentlich, sprich, man kann die Zahlen einsehen.
Bisher bekamen wir Weihnachts- und Urlaubsgeld, es gab eine freiwillige Arbeitszeitreduzierung, und es wird natürlich an Stellen gespart.
Ich kann jedoch nicht sagen, dass ich mich von meinem Arbeitgeber instrumentalisiert fühle.
Möglicherweise reicht das Engagement der Politik noch nicht. Es sind weitere Reformen nötig, und man sollte genau hinsehen, wo mehr Geld gebraucht wird, wo weniger.

Yaprak; du hast Recht, ich würde mich auch lieber anderweitig einbringen als ständig nur im Forum zu schreiben. Meine Zeit wird kommen.
 
Du hast mich bis dato nicht überzeugt. Wo konkret wird deiner Meinung nach Geld verschleudert? Und um welche Beträge handelt es sich da prozentual an den Gesamtausgaben?

Elisabeth

Ich will Dich auch gar nicht überzeugen, manchmal muss einfach akzeptiert werden, dass verschiedene Menschen unterschiedliche Ansichten vertreten. Wo Geld im System verschleudert wird habe ich beispielhaft aufgezählt. Im Internet wirst Du noch eine Menge weiterer Beispiele finden, wenn Du denn wolltest. Aber ganau das scheint mir das Problem. Mit diesm Post habe ich mir zumindest vorgenommen, dass Thema für mich zu beenden. Es war mir ein Anliegen das Thema auch mal kritisch anzugehen. Es war nie meine Absicht Jemanden von was zu überzeugen. Informiert Euch und macht was draus oder lasst es und glaubt was erzählt wird.
Nochmal das "Deutsches Ärzteblatt":" Das im Gesundheitssystem erbrachte Leistungsspektrum orientiert sich primär - völlig zu Recht - an den wirtschaftlichen Überlebenschancen der Leistungserbringer und nicht an den Bedürfnissen der Leistungsnehmer ." !!!!!!!!!!!

Ich übersetze mal: Der Patient ist für den Arzt und seine wirtschaftlichen Bedürfnisse da und nicht der Arzt für den Patient! Steht im Ärzteblatt, habe ich mir nicht ausgesdacht!!!

Oder​

Panorama vom 07. November 2002
Milliarden für Verwaltung - Verschwendung im Gesundheitswesen Das Gesundheitswesen krankt an der Verwaltung. Allein im Jahr 2000 haben die 355 gesetzlichen Krankenkassen 7,3 Milliarden Euro für die eigene Bürokratie ausgegeben - ein Rekord. Aber damit nicht genug. Zusätzlich finanzieren die Krankenkassen die Verwaltungen der Krankenhäuser, Kassenärztlichen Vereinigungen und der niedergelassenen Ärzte. Zusammen sind das 20,6 Milliarden Euro, ..."

Oder​

Transparency International beklagt Milliarden-Verschwendung
Verschwendung von Milliardensummen: Das ist laut Transparency International die Realität im deutschen Gesundheitswesen. In der Kritik stehen vor allem Rabattverträge zwischen Kassen und der Pharmaindustrie.

Und noch viele Weitere Beispiele unter:


einfach anklicken durchlesen, wundern und wach werden! Wir können uns aber auch auf die Sprachregelung einigen:​

"ICH WILL ES DOCH GAR NICHT WISSEN!"​

Und deshalb und für weitere Merkwürdigkeiten sehe ich nicht ein, dass die Beiträge weiter steigen und dafür immer weniger Leistung erbracht wird. So und das war´s meinerseits zu diesem Thema. Glaub Du ruhig den Lobbyinfos. Vielleicht streiten wir uns zu einem anderen Thema weiter. Gruß Yaprak :mrgreen:
 
Na, auf jeden Fall danke für die ausführliche Antwort!

Ich glaube dir das und nehme auch deinen Standpunkt ernst, auch wir schimpfen über unseren Riesen-Verwaltungsapparat*, doch die Krankenkassen sind nicht die Krankenhäuser.
Man hat bei uns eher den Eindruck, dass die Kassen selbst diesen riesigen bürokratischen Aufwand erzeugen, und vor allem, dass sie nicht sehen, was notwendig und was unnötig ist.
*Wir gehen ja selbst im Schreibkram noch unter. Jede Op wird doppelt und dreifach dokumentiert mit Zeiten und Materiallisten. EDV, Einkauf, QM, Controlling etc., es geht immer weiter. Aber das ist ja alles so gefordert.

In deinen Links steht fast nichts, was mir nicht auch klar wäre.
Doch irgendwie kriege ich das nicht zusammen, was du mir sagen willst. Wir sind doch gegen die Verschwendung und das Sparen an der falschen Stelle!
 
Ich hätte von dir gerne noch gewusst, warum ein KH in MV für die gleichen Leistungen weniger Geld bekommt als ein KH in z.B. Bayern?
Elisabeth
Ich unterstelle mal, Du willlst es wirklich wissen. Schau bitte hier nach, besser kann man es nicht erklären: Krankenhausfinanzierung Wikipedia

Du wirst sehen, dass da eine Menge Faktoren inneinanderspielen. Einnahmen der Kasse, Situation des Hauses, Situation des Bundeslandes, Zahler/Nichtzahler, Ausgleichszahlungen etc.
So Ciao Yaprak
 
Immer mehr Menschen gehen in den Ruhestand und die Sozialabgaben reduzieren sich mit Renteneintritt drastsich. Auf der anderen Seite nimmt die Anzahl der Nutzer des Gesundheitswesen zu. Es liegt nun mal im Kern der Sache, dass mit zunehmenden Alter auch die Moribidität steigt.
Elisabeth

Dazu muss ich noch was sagen. Das ist Bildzeitung und Allianz im Verbund, die den Leuten unbedingt private Renten aufschwatzen wollen! Ja glaubst Du, liebe Elisabeth, irgendeine außer der gesetzliche Renteversicherung hätte die Wiedervereinigung schultern können? Norbert Blüm, sagte letztens in einem Bericht, dass immer weniger Mensche sich einen großen Kuchen teilen. Das ist die Situation der Renten. Die der Krankenhaussicherung habe ich nun schon xmal beschrieben. Geld das da ist nicht verschleudert wird. Weder durch die Mediziner, noch durch Kasssen, noch durch Pharma noch durch Kriegsfolgelasten "Wiedervereinigung" noch durch Betrug und/oder Verschwendung und schon gar nicht durch Aktionäre.
Und jetzt wars das wirklich meinerseits Yaprak
 
Ergo ist der demographische Wandel mit all seinen Konsequenzen eine Bildente.

Mit fortschreitendem Alter steigen die Pro-Kopf-Krankheitskosten überproportional an: Die geringsten Werte wiesen im Jahr 2006 die unter 15‑jährigen Kinder und Jugendlichen (1 260 Euro) und die 15- bis 29-Jährigen (1 190 Euro) auf. Bis zum 44. Lebensjahr lagen die Pro-Kopf-Kosten noch durchgängig unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung (2 870 Euro), überschritten ihn dann und stiegen mit zunehmendem Alter rasch und deutlich an: Bei den 65- bis 84-Jährigen waren sie bereits 2,1-mal so hoch wie der Durchschnitt, bei den über 84-Jährigen sogar 5,0-mal so hoch – hier lag der Spitzenwert im Jahr 2006 bei rund 14 370 Euro pro Kopf.
Statistisches Bundesamt Deutschland - Krankheitskosten

Nach deinen Aussagen sind ein großer Teil der Angebote für Senioren eigentlich überflüssig- da Fehlentscheidung des Arztes infolge ökonomischer Fehlreize im System. Ich hoffe für dich, dass du bis ins hohe Alter ohne Arzt auskommen kannst.

Ausgaben im Gesundheitswesen ... https://www.heag-bkk.de/News-aktuell/images/bkk0712_2.jpg

Elisabeth

PS Bziehst du dich auf diesen Artikel: Kostenexplosion im Gesundheitswesen
 
guten abend @ll,

ich finde diesen thread ja grade mal sehr erfrischend, informativ und meinungsbildend, danke.
etwas praktisch und weniger politisch, ich frage mich, wen ich in berlin zu erwarten habe.
hier sieht das so aus:
unsere geschäftsführung (die gerade gegen die bestehenden tarifverträge klagt!) hat drei busse für 150 mitarbeiter gebucht, selbstverständlich sind sie vom dienst freigestellt. für die 12 stunden fahrzeit gibts lunchpakete, besser kann man einen betriebsausflug doch nicht organisieren.
blöderweise will keiner wirklich hin, da helfen selbst die hochglanzplakate und -flyer nicht, die täglich in den postfächern liegen.
ok, dann persönliche ansprache durch die pdl`ler auf den stationen: "wer von ihnen fährt mit?"
seit zwei tagen gibt es dann dienstverpflichtung: "sie fahren!"
das inmitten der rezertifizierung: showtime!
(oder sollte ich für diese grosszügigkeit auch noch danke sagen?)
wer dahinter steckt ist mir somit klar, ich werde NICHT dabei sein, weil ich mir meine meinung nicht verordnen lasse.

lg savannah
 
Interessant! - Bei uns sollte es anfangs nicht einmal frei dafür geben, sondern Urlaub oder Überstunden-Frei, inzwischen hat der PDL seine Meinung auf Druck des Betriebsrates geändert.
Die Dienstanordnung "Teilnahme an Demo" kann es nicht geben.

Ich bin durchaus dagegen, dass Geld im System verschwendet wird. Das wird es jedoch sicher nicht durch Stelleneinsparungen im Pflege- und Funktionsbereich.
Dass der Chefarzt durch die Budgetierung sehr eng bemessene Einkommensspanne bei seinen Kassen-Sprechstunden als Gefäßchirurg hat, kann ich nicht verurteilen. Aus einer Einzelhandelsfamilie kommend, kann ich da nur sagen: Warum soll es ihm da besser gehen als den vielen selbständigen Klein-Unternehmern, zudem er ja noch sein festes Gehalt als angestellter CA bezieht. Und die Privaten bringen auch noch mal Kohle!
 
Interessant! - Bei uns sollte es anfangs nicht einmal frei dafür geben, sondern Urlaub oder Überstunden-Frei, inzwischen hat der PDL seine Meinung auf Druck des Betriebsrates geändert.
Die Dienstanordnung "Teilnahme an Demo" kann es nicht geben.

Das dieser Tag als Dienstbefreiung zu gelten hat war eine Absprache zwischen Arbeitgebern (VKA) und den beteiligten Gewerkschaften!
Es ist schon interessant wie vergesslich manche AG's sind.
Die Finanzierung der Freistellung und der Fahrtkosten nach Berlin liegt, laut Absprache, ja auch bei den AG's. Trotz allem musste ver.di jetzt erst einmal die Sache vorfinanzieren, da viele AG's scheinbar nur ein schwaches Gedächtnis haben.
Die Zahl 100000 scheint im Moment auch nicht erreicht zu werden, da es viele AG's gibt, die, nachdem ihnen der finanzielle Aspekt klar geworden ist, sich sperren ihre Leute frei zu stellen. Frei nach dem Motto, 'Demonstrieren für unsere Zwecke und Ziele ja, aber nur so lange ich dabei nichts zahlen muss!'.
 
Hallo Joerg,

viel interessanter finde ich, dass trotz Freistellung, Fahrt und Verpflegung das Interesse extrem gering ist. Nicht jeder AG ist vergesslich, viele AN sind auch desinteressiert - leider.

Schönes Wochenende
Narde
 
Hallo Joerg,

viel interessanter finde ich, dass trotz Freistellung, Fahrt und Verpflegung das Interesse extrem gering ist. Nicht jeder AG ist vergesslich, viele AN sind auch desinteressiert - leider.

Schönes Wochenende
Narde

Das ist leider wahr und hat mich auch geschockt. Aber genau das zeigt halt, dass sich viele nicht für Berufspolitik interessieren! Allein bei so Aussagen wie 'zu stressig', 'was will ich denn da' etc. könnte ich explodieren.

Was ich bei uns im Haus aber noch interessanter finde und was wahrscheinlich ziemlich gegen den Trend geht ist, dass sich keine Ärzte eingetragen haben, da der MB es bei uns verpennt hat was zu machen und das Ganze als ver.di-Aktion aufgefasst wird.
 
Hallo Joerg,

können wir vielleicht klarstellen, dass dies KEINE reine Ver.di Aktion ist?

An dieser Aktion beteiligen sich AG-Verbände, Marburger Bund und die Gewerkschaften.

Schönen Tag
Narde
 
Also, stressig ist es für uns schon, bei fast 12 Stunden Fahrzeit insgesamt!
 

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