Ach- das ist das Haar? Der Rest ist gut und kritiklos zu übernehmen? Was verdammt, haben wir in Berlin eigentlich gemacht? Großer Kaffeeklatsch?...Aber gehen wir nicht schon wieder in die Jammerdepression? Es gibt Lösungsmöglichkeiten ( das sie funktionieren können bestätigt susi ja)... aber wir Pflegenden schauen nicht in die Richtung sondern suchen das Haar in der Suppe.
Elisabeth
Der für die Fallpauschale abzurechnende Preis ergibt sich aus dem kalkulierten Relativgewicht multipliziert mit einem sogenannten Basisfallwert, der in den Jahren 2003 und 2004 noch Krankenhausindividuell verhandelt wird, zwischen 2005 und 2008 jedoch schrittweise an einen für das Bundesland einheitlichen Basisfallwert angeglichen wird (Konvergenzphase), so dass ab 2009 gleiche Leistungen innerhalb eines Bundeslandes auch einen gleichen Preis haben sollen, unabhängig davon, in welchem Krankenhaus der Patient behandelt wurde.
Diagnosis Related Groups – Wikipedia
Ich vermische den Thread über die Demo mit Deinen Abhandlungen über Jammerdepressionen und DRG....Meiner Meinung nach vermischst du hier etwas.
Das Geld kommt noch immer von uns Beitragszahlern- und ich denke, da haben die wirtschaftlichen Faktoren etc. durch eine große Rolle.Ich ergoogle das gerade...Wieso ist der Basisfallwert von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich? Verursacht ein Patient in M/V weniger Kosten als ein Pat. in Ba/Wü? Warum kommen einige KH mit dem Geld aus- andere aber nicht?
Mir geht es nicht um kritikloses Reinpumpen von Geld ins System, sondern um die richtige Verteilung der Gelder.
Das ist die Theorie. Aber kann und muss Medizin wirklich wirtschaftlich sein?Elisabeth Dinse;172561. schrieb:Ergo: Gleiches Geld für gleiche Arbeit... und dies in beide Richtungen. Und nichtwirtschaftliche Häuser "vom Netz" zugunsten der wirtschaftlichen Häuser.
Das ist die Theorie. Aber kann und muss Medizin wirklich wirtschaftlich sein?
Das führt dazu, dass die "richtig kranken" Pat. extrem unwirtschaftlich sind und nur die, die pauschal gut und schnell zu behandeln sind, etwa zügig operiert und wieder entlassen, wirtschaftlich sind.
Zeit und Geld für eine gründliche Diagnostik und Nachbehandlung gibt es kaum noch.
Ob die Bürokratie ausufern muss liegt doch auch an uns. Eine eindeutige, für den Kaufmann verständliche und für den Fachmann nachvollziehbare Dokumentation muss her... entwickelt von Fachkräften aus der Praxis.
Elisabeth
Es fehlen keine Chirurgen. Sie sind lediglich zu teuer für die Aufgaben, die derzeit an Pflegekräfte abgegeben werden.
Da kommt für einen potentiell arbeitslosen Arzt so eine "Statistikstelle" gerade richtig.
Meine Vermutung bezüglich der Stelle ist allerdinsg eine andere. Hier geht es nicht nur um Auswertung von Statistiken. Der Auftrag wird lauten: Optimierung der Abläufe unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit. Dies kann nur ein Fachmann/ Experte leisten. Da diese Arbeit eine erhebliche Ersparnis fürs Haus (und letztendlich für den Versicherten) mit sich bringt, scheint eine Entlohnung auf OA-Niveau nicht verkehrt.
Elisabeth
...
Wo hier die Ersparnis sein soll, möchte ich wissen.
Das einzige, was zählt, sind mehr Fälle, mehr Ops, schnelle Entlassungen, alles andere belastet das System.
@Ev- mich erinnert das alles an die selbsterfüllende Prophezeiung. Alles, was anders ist als derzeit üblich, wird boykottiert.
Hinzu kommt das mangelnde Fachwissen sowohl bei Ärzten als auch bei Pflegekräften (inklusive nicht vorhandenes Interesse an WB)... aus dieser Melange entstehen dann die von dir beschriebenen Probleme.
Veränderungen können nur erfolgen, wenn sie auch von allen als Notwendig empfunden und mitgetragen werden.
Elisabeth
Pflege ist ein Berufsstand, der sich abstrampelt. Ein Berufsstand, der sich anpasst und nicht aufbegehrt.
"Was verdammt, haben wir in Berlin eigentlich gemacht? Großer Kaffeeklatsch?"Was verdammt, haben wir in Berlin eigentlich gemacht? Großer Kaffeeklatsch?
Und Jammerdepression?
Ich kenne keine Berufsgruppe, die so anpassungsfähig und eigentlich still ist, wie die der Pflege in Deutschland. Seit Jahren schauen wir zu, passen uns an, strukturieren um, stellen um, organisieren um- nur um unter den Spardruck die gleiche Arbeit leisten zu können wie vorher. Wir haben zugeguckt wie Stellen reduziert wurden, wie Krankenhäuser geschlossen wurden, wie die Zahl der Überlastungsanzeigen gestiegen sind. Alles wegen dem DRG!
Seit Jahren haben wir in der Öffentlichkeit unsere Klappe gehalten, und wenn, dann kamen nur Piepstöne heraus.
Was hat das mit Jammerdepression zu tun?
Wir haben gerade eben etwas geschafft, was nicht einmal wir Pflegenden für möglich gehalten haben: eine große Demo, doppelt soviele Teilnehmer wie erwartet- die große Zeitungen wie Spiegel, Welt, Stern- plötzlich waren wir im Mittelpunkt, konnte die Öffentlichkeit endlich mal hören, womit wir zu kämpfen haben. Das, was wir uns eigentlich immer gewünscht haben!
Jetzt haben wir die Chance was zu ändern, es zu unserem Gunsten zu verändern- und schon heißt es wieder: wir jammern zuviel, halten nix aus, kurz, wir sehen alles falsch- sogar aus den eigenen Reihen.
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