Ich glaube, die Selbstwahrnehmung und die eigene Arbeitseinstellung sind nicht zu unterschätzen.
Ich würde auch immer wieder Krankenschwester werden, das hat aber nix mit Berufung zu tun als vielmehr damit, dass mir der Beruf unglaublich Spaß macht (dieses Jahr warens immerhin schon 25 Jahre).
Genauso wie mir gehts vielleicht auch einer Friseurin, einem Bäcker oder einem Anwalt.....
Ich arbeite einfach gerne und bin dafür auch mal bereit, Privat zurückzustecken, wenn der Dienstplan mal nicht 100% nach meinem Gusto ist.
Ich bin genauso bereit, sowohl Geld als auch Freizeit für eine Fortbildung zu investieren, nicht weil mein AG das so will, sondern weil mich das Thema der FB interessiert.
Ich hab vor 1,5 Jahren nach 12 Jahren die Fachrichtung gewechselt (von Geburtshilfe in die Notaufnahme) und fing fachlich bei fast Null wieder an....
ich hab gelesen und mir Fachbücher gekauft und hab Docs und Kollegen gefragt und zugeguckt mit allen Sinnen - weil ich es wissen wollte und neugierig war und ich mir meiner Verantwortung den Patienten gegenüber aber auch den Kollegen gegenüber, die sich im Notfall auf mich verlassen müssen, bewusst war.
Und das ist genau der Punkt, ich glaube, dass sowohl Ärzte als auch Kollegen und Patienten / Angehörige merken, wenn man eine positive Arbeitseinstellung und Selbsteinschätzung hat und dementsprechend wirkt sich das auch auf das Ansehen aus....
Und ganz ehrlich, so schlecht ist die Bezahlung auch wieder nicht, oder hängt das mit meiner obigen These zusammen:
Wenn ich selbst ein schlechtes Bild von meinem Beruf habe, betrachte ich dann auch die Bezahlung als schlechter ????
Ich hab bewusst noch keine Krankenschwester über die Bezahlung jammern hören, die eine positive Arbeitseinstellung hat, wohl aber ganz viele, die sowieso über ihren Beruf klagen.... und das lässt sich auf andere Berufe übertragen......
Malu68