Warum wird die Krankenpflege so schlecht angesehen? Wieso haben wir keine gute Lobby?

Und Du glaubst, der AG schubst Bewerber in verantwortungsvolle Posten, um ihnen deutlich zu machen, dass er sie für inkompetent hält?

Also, bei Deinem AG will ich nicht landen! :mryellow:

(und bitte werte das folgende nicht als mangelnde Wertschätzung: Ich gehe jetzt :schlafen: ).



lass mich dir wie eine echte fachkraft für altenpflege antworten:


nein!
selbstverständlich würde ich das lieber als eine hohe wertschätzung wahrnehmen wollen, denn wenn wir morgen ausgeruht weiter kommunizieren, dann kann unser dialog so viel reicher und wertvoller sein!

i.d.s.: gute n8 :)



@wertschätzung/inhaltlich:

der widerspruch zu deiner these liegt darin, dass ich schon öfter [und nicht nur in diesen beiden beispielen] beobachtet habe, wie - gerade in der ambulanten pflege - pdls neneurofuffzich (und der ist echt ernst gemeint, wenn auch nur für einen dieser fälle) mehr verdienen, dafür aber (in allen fällen) mit arbeit zugebaggert werden, deren perfekte erledigung dann natürlich selbstverständlich ist - und nicht weiter kommentiert oder gar gelobt wird (oder nur seltenst).
wbls hingegen kenne ich aus der praxis eigentlich nur als de-jure-stellen, die halt da sein müssen, denen sozusagen die freude des enlargement zuteil wird, die ich aber nicht als leitungspersonen wahrnehmen konnte, also mit einem echten enrichment.


p.s.:

enlargement und enrichment sind mE reine euphemismen, die suggerieren sollen, dass sie wertend seien und etwas positives beschrieben; das gilt gerade für enrichment. ich finde, das sind reine zustandsbeschreibungen. ob etwas besser oder "wertgeschätzter" wird, steht auf einem ganz anderen blatt.
 
von Eisenbarth: ich möchte kein "ansehen" und auch "ruhm" ist mir nicht so wichtig.

wichtig sind mir:


- eine absolut angemessene wertschätzung meiner arbeit durch meinen arbeitgeber. angemessen für die schwere körperliche und anspruchsvolle geistige arbeit, die zudem noch seelisch belastend ist. diese 'wert'schätzung findet durch den transfer von ausreichend viel geld in meinen besitz statt.

- eine wahrnehmung der profession von pflege in der gesellschaft und damit die wahrnehmung meiner arbeit als professionelle arbeit - in jedem detail meiner arbeit!

- eine positive rückkopplung ausgehend von pat./angeh. (kann, muss natürlich nicht) und auch durch meine vorgesetzten (man will, dass ich etwas erledige, ich erledige es professionell; man will vorschläge für strukturelle oder inhaltliche verbesserungen, ich liefere sie -- für beides ist rückkopplung fällig; ein absolutes MUSS. wenn ich nämlich ******e baue, dann erfolgt ebenfalls rückkopplung; aus der perspektive des AG sicherlich ebenfalls ein muss und dann bestimmt wenig positiv...)
Das kann ich mit unterschreiben. Ich möchte Anerkennung meines "Pflege"berufes mit den dazugehörigen "beruflichen" Aufgaben. Immer mehr werden uns so "Kleinarbeiten" aus anderen Abteilungen zugeschoben. Beispiele: Es gibt nachts keinen Pförtner, wir sind Türabschließer, Türaufschließer, Wachdienst, Telefondienstler...., die Reinungskräfte sind am Sonntag nicht da, wir sollen den Müll nach draußen entsorgen... usw.
Uns wird gerade nachts (auch von Kolleginnen/Kollegen) so ein super ruhiger Dienst unterstellt, nur keiner will uns "freiwillig" unterstützen, wenn wir hilfe brauchen. Abheften? Ach, das können die Nachtdienstler machen, die haben eh nix zu tun usw..
Sicher ist es größtenteils ruhiger, die Verantwortung ist auf weniger Personal verteilt, da kann sich keiner verstecken und sagen: "Nö, ich war das nicht."
von mutters-kind: Pflege und das Ansehen ist ein Ergebnis dessen, was ich daraus mache...
das sehe ich auch so, nur ist es auch so, dass es darauf ankommt wie und von wem meine Arbeit be-, VERurteilt wird. Du bist nur so gut, wie andere Dich auch gut sein lassen.

Die Denkweise von Geschäftsführungen ist sehr finanziell orientiert, das meiste Geld kann (wird ja auch) an Personal gespart.
Einsparung des Pförtners, nun wer ist noch da, schließlich gibt es ab und zu so ein paar klitzekleine Aufgaben die doch noch nachts erledigt werden müssen? Na, dann muss die Nachtdienstlerin das machen, sie hat eh nix zu tun.

LG
Claudia B.
 
PS:
Deutschland braucht FACHpersonal, wir brauchen in der Pflege mehr Personal.
Wie wird aber MIT dem Personal und dem Nachwuchs UMgegangen?

Die meisten 24 Std. Betreuungskräfte, die ich getroffen habe, haben höchstens einen Pflegekurs besucht. Sie haben sich IN ihrer Arbeit so einiges "pflegerisch" erarbeitet, wir können froh sein das wir sie haben. Die andere Seite sieht aber auch so aus:

aus eine Mail von eine 24 Std. Betreuungskraft aus Tschechien:...Jetzt habe die Agentur Uns angeboten arbeit in Deutsche Altenheime ,von mir auch gefragt ob will ich nicht mehr verdienen und das ist Arbeit mit Arbeitserlaubnis unsw,Habe ich gesagt habe ich keine interesse besser ein bischen geld wenig aber Ruhe ohne stress und kann ich nicht auch Arbeit in Heim nicht vorstellen so habe wir eine Person und dort Bestimmt gute Stress...
 
PS:
Deutschland braucht FACHpersonal, wir brauchen in der Pflege mehr Personal. ...
Das eine schließt das andere zwar net aus- aber wir brauchen net nur hochqualifizierte Pflegepersonal. Selbst in den Aktualisierungen des SGB XI legt man sich da net mehr so differenziert fest. Wahrscheinlich hat man erkannt, dass die Pflege sonst in absehbarer Zeit unbezahlbar wird. Und was spricht gegen individuell eingearbeitete und interessierte Pflegekräfte? In meinen Augen nix solange sie net ohne jegliche Anleitung und Kontrolle von Fachkräften arbeiten. Ich hab auch schon mot Hilfskräften gearbeitet, die net mal einen Schwesternkurs hatten und ich war immer sehr zufrieden mit der Leistung... der FSJler, Zivis und Praktikanten.

Elisabeth
 
von Elisabeth Dinse: In meinen Augen nix solange sie net ohne jegliche Anleitung und Kontrolle von Fachkräften arbeiten. Wahrscheinlich hat man erkannt, dass die Pflege sonst in absehbarer Zeit unbezahlbar wird. Und was spricht gegen individuell eingearbeitete und interessierte Pflegekräfte?
Jedes Ding hat zwei Seiten. Wer legt denn fest wie viel, wann, wo HOCHqualifizierte, qualifizierte, "individuell" eingesarbeitete Pflegekräfte tätig sind? Wer überprüft die Stimmigkeit? Das macht mir Sorgen, unser "jetziger" Berufstand ist nicht ausreichend geschützt. Wir haben Schwierigkeiten unseren Schülerinnen/Schüler (s. Berichte/Threads von ihnen) gerecht zu werden. Noch mal, die Entscheidung liegt "immer" bei berufsfremden Personal (Geschäftsführung, ärztlicher Direktor, weit weg von der realen Pflege).Wie kann es sein das Agentur-, Leihfirmenvermittlungsgebühren ect. abgerechnet werden, aber als "Pflege"kosten verbucht werden?
Wie kann es sein das ein Pflegedienst ab 27,- Euro die Stunde für eine Betreuungskraft abgerechnet und die Kraft bekommt gerade mal ab 10,- Euro die Stunde?
Wie kann es sein das die Stationen unterbesetzt sind (wobei die Frage auch noch ist mit wem besetzt) und es wird trotzdem der selbe Tagessatz pro Pat., pro Tag von den Krankenkassen bezahlt?
Rechnet ein Handwerkerbetrieb Meisterstunden ab und hat alleine einen Lehrling dahingeschickt um die Arbeit zu verrichten, würde es ganz anders aussehen, bei uns wird WEGgesehen.
Ich denke schon das da auch Politik gefragt ist.
 
1) @ Eisenbarth:
Ich finde C&A super, Kik, NKD,Aldi usw. und kauf da auch meist ein. Und ich schäme mich nicht dafür, ich finde das cool.
Ich finde auch die Einstellung, dass Statussymbole glücklicher machen bzw. für mehr Partizipation sorgen eher ungewöhnlich. Persönlich lernt man ja gerade in dem Beruf viele Leute kennen oder kennt vielleicht auch so einige, die ziehmlich Zaster haben:
Einige kaufen sich einen Ferrari, eine tolle Frau aus Brasilien, ein Haus, und am Ende sind sie völlig vereinsamt.
Andere bauen Schulen in Entwicklungsländern, helfen, fahren ihr altes, klappriges Auto, haben ein bescheidenes Haus, tragen Klamotten aus Kerr-Paketen und kaufen nur bei Aldi ein. Interessanterweise kann ich aus Erfahrung sagen, dass die bescheidenen, für aussenstehende "Armen" mit der Klapperkiste und den Schrottklamotten die glücklicheren sind.
Es ist eine sehr amerikanische Einstellung, wenn man denkt, das Geld mache einen glücklich und zufriedener, ganz besoders in diesem Beruf. Und schliesslich hätte ja im Prinzip jeder die Möglichkeit durch ein Studium in Politikwissenschaften oder so nach oben zu kommen und die Dicke Kohle zu scheffeln. Aber irgendwie widert mich persönlich allein die Vorstellung, unter so Leuten zu wandeln, an...

2) @ Claudia B.:
Aber warum schreit ihr da nicht alle zusammen laut auf, wenn die sowas wie Türe abschliessen von euch verlangen oder Müll rausbringen usw.? Das ganze Team müsste da doch eigentlich ganz klar und deutlich sagen, dass das NICHT in den Aufgabenbereicht einer PFLEGERIN gehört, die ist für die Patienten da um sie gut zu versorgen. Das ist Zeit, die die euch von den Patienten wegnehmen. Und von der eigenen Pflegequalität!
Wie ich bereits schon mal erwähnte: unser Team hat sich mal zusammengeschlossen, als unser AG von uns verlangte, dass unsere Medizin/Geriatrie in Geriatrie pur umgewandelt werden sollte. Jeder unterschrieb den Brief, und alles blieb in unserem Sinne.
Ich meine, das hat jeder doch wirklich ein Stück weit selbst in der Hand. Und wenn ein Arzt z.B. von mir verlangt, dass ich was für ihn mache, was seine Aufgabe ist, dann sage ich da auch nein.
Ich weiss wirklich nicht, warum das ein Problem ist, bei Aufgaben, die nicht in den Bereich- PFLEGE-PATIENT gehören, nein zu sagen. Das ist das gute Recht und absolut legal. Und man macht sich und den anderen auf Dauer einen RIESEN-Gefallen!

@Elisabeth:
Auch wenn ich die individuelle Pflege sehr befürworte, so bin ich schon eher dafür, dass die Landsmänner dafür genommen werden, denn mit Dumping-Polinnen z.B. (ein Hoch auf die EU :kloppen:) gräbt man sich ja selbst bis ins Wasser zum Hals... :eek1:
 
ich glaube nicht, dass ich irgendwo geschrieben habe, dass man sich für einen discount-einkauf schämen müsste oder dass statussymbole partizipation bedeuten würden.
 
wie wirke ich auf andere Menschen, ICH als Privatperson
hat schon was damit zu tun, in welchem Maß ich am gesellschaftlichen Leben teilnehme,
in meinem täglichen Umfeld wahrgenommen werde, wo man weiß welchen Beruf ich habe
in dem ich "Luxus" genieße, wie ein vernünftiges und wohnliches Zuhause, einen zugelassenen fahrbaren Untersatz habe
mir nicht vor oder während des Einkaufs von Alltäglichem/ gelegentlichen Sonderausgaben schon überlegen muss ob ich mir das leisten kann, nicht jede Rechnung ein potentielles Desaster darstellt, eine Klassenfahrt, sonst was.
Wie wirke ich auf andere Menschen, weil ich ein - in normalem Maße - gepflegtes Äußeres habe, sprich nicht vor mich hin muffel, keine kaputten/dreckige Kleidung trage, (im allgemeinen) keine abträglichen Manieren aufweise, sowie (ebenfalls im allgemeinen) einen respektvollen Umgang mit anderen Menschen pflege.

Wie die meisten in meinem Umfeld, würd ich jetzt mal annehmen, die von dem was sie Lohn bekommen vernünftig leben können, find da jetzt wenige Unterschiede. Ich arbeite um zu leben, nicht andersrum. Im allgemeinen gehe ich gerne arbeiten.
WAS ist Luxus? Im Vergleich zu sehr vielen anderen die viel weniger haben, lebe ich im Luxus. Im Vergleich zu einigen anderen lebe ich in Armut, im Vergleich zu ein paar wenigen - bin ich eine arme Kirchenmaus.
Solang ich im großen und ganzen zufrieden bin, HABE ich eine entsprechende Wirkung.
Solang ich anderen das gönne was sie mehr materielles vorweisen können, warum auch immer - bin ich nicht verbittert oder neidisch, muss auch nicht lästern, jammern, mich bemitleiden. Das wäre pure Zeitverschwendung.
Wer viel konsumiert - zahlt auch 'n Haufen Steuern, bei jedem Einkauf. Wer 'n dickes Auto fährt hat da auch entsprechende Ausgaben. Mit 5l fährt wohl kein SUV oder sonst was, auch da geht mal was kaputt.
O-lah! Einen Luxus hab ich noch, der hat aber nix gekostet, der ist geschenkt - wirkt aber ungemein:
Bin 1,8m groß (Hi, ihr Zwerge da draußen!!):cheerlead:

Aber irgendwie - geht das ganze doch sehr am Thema vorbei.
O.k. doch noch was, vorm Discounter - trifft sich die ganze Palette.
Erweise ich Respekt, erwarte ich diesen auch. Notfalls helfe ich da auch gerne auf die Sprünge, wenn's damit hapert.
Sich klein machen - geht nicht. Klein machen lassen, beugen - will ich nicht. Ist nicht gut für's Kreuz.
 
Aber das hast du schon geschrieben:
"geld ist mittel zum erwerb von statusmerkmalen auf materieller ebene. behauptest du, der twingo für 10.000 euro wirkt auf den durchschnittsbürger genauso wie ein großer audi? macht die wahl zwischen c&a und dem maßgeschneiderten anzug keinen unterschied? bekommt das umfeld nicht einen bestimmten eindruck, wenn man statt zum italiener an der ecke nunmehr in das oberklasse-restaurant gehen kann?
geld ist beinahe unverzichtbar zur partizipation an vielen kulturellen möglichkeiten. weniger geld - weniger partizipation - ebenfalls keine auswirkungen auf den sozialen status an dieser stelle?"

Aber das hat ja eigentlich nicht direkt mit der Diskussion zu tun. Nur denke ich, man kann es immer besser haben, aber eben, es geht dann meist auch noch viel schlechter
:hippy:

Und es wurden Studien durchgeführt, in denen Frisöre in Afrika motiviert wurden, ein Produkt (Kondome) auszugeben beim Haare machen. Es gab mehrere Gruppen, zwei davon waren auf alle Fälle:
1) Frisöre, die für x Produkte einen Betrag X an Geld bekamen im Wettbewerb.
2 Frisöre, die duch eine maximale Weitergabe des Produkts an die Kunden im Wettbewerb als Gewinner der z.B. ersten fünf Plätze ein grosses Fest mit Preisverleihung bekamen und das Viertel eingeladen wurde.


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Die 2) Gruppe erzielte interessanterweise einen weit höheren Verkauf des Produktes durch und waren erfolgreicher und motivierter als die 1) Gruppe
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PS: Wer`s lesen will: das Geoheft über Allergien vor ca. 1 Monat
 
PS: Amezaliwa, ich bin 2 cm drunter :freakjoint:
Das gute an Grösse ist: es wirkt respekteinflössender an den Wühltischen vom Kik :sdreiertanzs:
 
partizipation an kultur ist ausdrücklich ein eigener punkt.
 
@Elisabeth:
Auch wenn ich die individuelle Pflege sehr befürworte, so bin ich schon eher dafür, dass die Landsmänner dafür genommen werden, denn mit Dumping-Polinnen z.B. (ein Hoch auf die EU :kloppen:) gräbt man sich ja selbst bis ins Wasser zum Hals... :eek1:
Du brauchst keine ausländischen Hilfasarbeiter um die selbst das Wasser abzugraben. Das haben und tun wir immer noch selber mit ganz viel Freude. Der FSJler, Bufdi und der Praktikant darf alleine arbeiten- obwohl er net mal einen Schwesternkurs hat.

In Schwesternkursen und ähnlichen Schnellbeschulungen wird der Pflegeprozess gelehrt und geübt. Dies ist aber eigentlich ein Ziel in der dreijährigen Pflegausbildung. Eine Pflegeplanung sollte eigentlich nie von Hilfskräften geschreiben werden... und trotzdem wird es delegiert.

Dafür streitet man sich, ob die Schwesternhelfer denn s.c. Spritzen geben dürfen. Das ist etwas, was du den Leuten ganz schnell antrainieren kannst. Der Laie lernt es ja auch, wenn er Diabetiker ist.

Dumpinglöhne... wieviele GuKs und APs verkaufen sich unter Wert und schieben Überstunden ohne Ende? Der Dumpinglohn ist längst da. Und der vereinbarte Mindestlohn für die Branche- eigentlich für die Hilfskräfte gedacht- ist net selten auch nahe dem Grundlohn einer Fachkraft.

Elisabeth
 
von Baum: 2) @ Claudia B.:
Aber warum schreit ihr da nicht alle zusammen laut auf, wenn die sowas wie Türe abschliessen von euch verlangen oder Müll rausbringen usw.? Das ganze Team müsste da doch eigentlich ganz klar und deutlich sagen, dass das NICHT in den Aufgabenbereicht einer PFLEGERIN gehört, die ist für die Patienten da um sie gut zu versorgen. Das ist Zeit, die die euch von den Patienten wegnehmen. Und von der eigenen Pflegequalität!
Wie ich bereits schon mal erwähnte: unser Team hat sich mal zusammengeschlossen, als unser AG von uns verlangte, dass unsere Medizin/Geriatrie in Geriatrie pur umgewandelt werden sollte. Jeder unterschrieb den Brief, und alles blieb in unserem Sinne.
Ich meine, das hat jeder doch wirklich ein Stück weit selbst in der Hand. Und wenn ein Arzt z.B. von mir verlangt, dass ich was für ihn mache, was seine Aufgabe ist, dann sage ich da auch nein.
Ich weiss wirklich nicht, warum das ein Problem ist, bei Aufgaben, die nicht in den Bereich- PFLEGE-PATIENT gehören, nein zu sagen. Das ist das gute Recht und absolut legal. Und man macht sich und den anderen auf Dauer einen RIESEN-Gefallen!
Weil es kein Team gibt was "zusammen" an einem Strang zieht.
Jeder fährt sein Schiffchen, es wird sich aufgeregt, endlos diskutiert, aber vor Vorgesetzten und, oder weiter, gekniffen.
Selbst zum Personalrat wird nur für das eigene Interesse gelaufen, allgemeine, Pflegeabteilungsdinge werden nicht angesprochen.
Alle neuen Mitarbeiter werden dem System gleich "an"gepasst, es gibt nur befristete Arbeits(stunden)verträge und in der letzten Zeit monatlichen Stundenauf-, abfall. Das wird schamlos ausgenutzt, von Seiten des AG und schlimmer noch sind die eigenen Arbeitskolleginnen/Kollegen bei der Dienstplangestaltung. Hauptsache man(n)/frau muss gewisse Dinge selbst nicht machen.
 
Naja, ist schon ein bisschen grausig, wenn man immer nur untereinander so mosert und dann am Besten noch gegeneinander und dann aber keine Konsequenz (wie z.B. zusammen halten) daraus zieht.

@Elisabeth:
Joah, da haste allerdings recht. Das geht auch ohne die EU- Grenzöffnung. Guter Punkt. Und das mit den Pflegeplanungen ist ja richtig übel. Kennst du echt Leute, die das abdeligieren? Wenn`s nicht zum heulen wär, mit wie viel Gehirn man sich selbst bis zum Hals einsch**sst, wär`s ja eigentlich zum lachen...
:fidee:
 
von Baum: Naja, ist schon ein bisschen grausig, wenn man immer nur untereinander so mosert und dann am Besten noch gegeneinander und dann aber keine Konsequenz (wie z.B. zusammen halten) daraus zieht.
Genau, wir schießen uns selbst ab und einige merken es noch nicht mal (horizontale Feindseligkeit übelster Sorte), weil "jetzt" ist es soweit das Arzthelferinnen angestellt werden sollen, statt Krankenschwestern/Pfleger, ob die allerdings Bereitschaftsdienste, SD, ND, Feiertagsdienste, WEdienste leisten ist fraglich.
 
@Claudia B.- das hat sehr, sehr wenig mit der von dir oft zitierten horizontalen Feindseligkeit zu tun. Zahlreiche Pflegekräfte gefallen sich in der Rolle des Leidenden. Sie sind in keinster Weise daran interessiert, etwas zu verändern. Da muss dann jedes Argument herhalten bis hin zum: der Pat./Bew. könnte ja Schaden nehmen wenn man net imemr einsatzbereit ist.

Und was spricht gegen eine MFA ? Pflegekräfte müssen net im Ambulanzbereich arbeiten. So manche Funktiosnabteilung kann auch mit MFAs besetzt werden. Dafür sind deise Kollegn ausgebildet.
Was sie net können- siie sind keine Professionelle Pflegekräfte. Zu ihren Ausbildungsinhalten gehören net: Erhebung und Feststellung des Pflegebedarfs, Planung, Organisation, Durchführung und Dokumentation der Pflege - Evaluation der Pflege, Sicherung und Entwicklung der Qualität der Pflege - Beratung, Anleitung und Unterstützung von zu pflegenden Menschen und ihrer Bezugspersonen in der individuellen Auseinandersetzung mit Gesundheit und Krankheit.

*grübel* Aber an diesen Aufgaben ist Pflege ja oft selbst net interessiert. wen wundert es alos, wenn man MFAs als Konkurenz sieht, wenn diese die allsiets beliebten ärzt. Tätigkeiten übernehmen. Das entspricht ja geradezu einer Degradierung, wenn man nur pflegen muss. Vor allem- was bleibt denn noch, wenn man die (einfache) Grundpflege (zu recht) schon abdelegiert, Pflegeplanung als unnötigen Bürokratismus empfindet und die medizinischen Aspekte zukünftig auch noch von anderen Berufen übernommen werden? Der Beruf GuK schafft sich selber ab. *zynismusoff*

Elisabeth
 
von Elisabeth Dinse: @Claudia B.- das hat sehr, sehr wenig mit der von dir oft zitierten horizontalen Feindseligkeit zu tun.
Das ist deine Meinung, soviel ich weiß, kennst Du zwar das Buch (Verlag Hans Huber - Fachverlag für Psychologie, Psychiatrie, Medizin, Pflege, Gesundheit)wolltest es Dir aber nicht kaufen. Seit Entdeckung dieses Buches (2009) beschäftige ich mich mit diesem Thema, dieses Burnout, Depri. ect. gehört alles dazu und ich bin aktiv geworden (für mich, aber auch für meinen/unseren Berufsstand).
von Elisabeth Dinse: Zahlreiche Pflegekräfte gefallen sich in der Rolle des Leidenden. Sie sind in keinster Weise daran interessiert, etwas zu verändern.
Nö, das glaube ich nicht, ich denke, sie sehen für sich nur keinen anderen Weg. Aufmucker werden ausgegrenzt, bekommen zum Beispiel keine Stundenerhöhung. Kolleginnen, die sich fortbilden und zum Beispiel auch auf Wunsch des AG, Schulungen mit und für Pat. halten, werden mardig gemacht. "Jetzt fällt sie schon wieder bei uns zeitlich raus und wir müssen IHRE Arbeit mitmachen." Üü, das ist meine Meinung dazu. Es macht keiner IHRE Arbeit, es hat ja auch keiner Lust diese Schulungen für Pat. zu halten.
Mitgefühl bekommt man geschenkt, Neid muss man sich erarbeiten und Neider können einen das Leben sehr schwer machen.
von Elisabeth Dinse: Der Beruf GuK schafft sich selber ab.
und darum wird es Zeit das "wir" GuK endlich wach werden.

Claudia B.
 
Schuld sind immer die anderen, gelle? Die sind feindlich gesinnt.

Elisabeth
 
Das Gesundheitswesen bietet viel Platz zum Arbeiten.
Es gibt x Facetten des Berufes, in denen sich eine PK engagieren und ihren Beruf ausüben kann.

Nicht jede gelernte Pflegekraft findet ein ganzes Berufsleben lang ihre Erfüllung im Pflegebereich. Manche PK möchte aus der Tretmühle raus und sich in einer anderen Abteilung verwirklichen.

Funktionsdienste sind auch ein Tätigkeitsfeld für eine Krankenschwester... es ist richtig: sie müsssen dort nicht arbeiten, aber sie sollten die Möglichkeit haben. Gerade innerhalb eines Hauses sollte es doch möglich sein zu wechseln, ohne ein schlechtes Gewissen eingeimpft zu bekommen, nur weil man nicht mehr in der eigentlichen Pflege ist.

Dann müsste man auch die Leitungen schief ansehen, denn die meisten sind weder aktiv am Bett (oder nur sehr eingeschränkt), noch an den Wochenenden, Feiertagen, oder Nachtdiensten auf Station anzutreffen. Ausnahmen bestätigen, wie immer, die Regel meiner Erfahrung.

Ich weiss von mir selbst und auch aus Gesprächen, dass die meisten PK durchaus interessiert sind an den administrativen Aufgaben rund um die Pflege, oft aber einfach die Möglichkeit nicht bekommen/haben; sie erledigen im Dauerlauf das Nötigste am Patienten und schwupp ist die Schicht rum.

In den Altenheimen zB ist es Usus, dass die PK nach Feierabend ihre Planungen mitnehmen und zu Hause schreiben, oder dafür länger bleiben, oder halt einen üblen Ranzer von der Vorgesetzten kassieren, wenn der MDK kommt und die Dokus nicht vollständig und hieb und stichfest sind. Die WBL ist in der Regel bis 09:00 „pflegeaktiv“ und hat danach Bürozeit.....

In der Klinik, zumindest auf Stationen ab 30-40 Betten befindet sich die Schichtleitung, die meistens identisch ist mit der Leitung bzw. Stellvertretung, idR nicht im Zimmer, sondern ist mit Administrativem, wie Anmeldungen und Bettenplanung beschäftigt.
Ich hatte auf einer Intensivstation mal eine Leitung, die sah sich nicht mal in der Lage, mir beim Waschen + Betten zu helfen, obwohl sie keinen einzigen Patienten zu betreuen hatte und ich definitiv die einzige auf Station war, die in ihrem Intensivzimmer komplett alleine war. Und nein, es gab keinen Notfall auf Station.

Es ist richtig, dass sich einige PK in der Leidensrolle gefallen, dennoch gibt es auch die, die kämpfen, sich auflehnen und verbessern wollen. Die bekommen knallhart die Feindseligkeit der Chefs und natürlich auch die erwähnte horizontale Feindseligkeit zu spüren.

Im Grunde ist es doch hier nicht anders, spricht jemand Negatives aus, findet sich schnell jemand, der denjenigen des Jammerns bezichtigt. Erklärt derjenige, dass er/sie sehrwohl etwas versucht zu ändern im eigenen Bereich, wird es nicht geglaubt.

Wenn wir uns hier schon das Wasser abgraben, was soll da im richtigen Leben auf den Stationen herauskommen, wo man sogar mit dem eigenen Ich geradestehen muss.....
VG lusche
 

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