Warum wird die Berufsentscheidung im Nachhinein von Pflegenden als Fehlentscheidung gewertet?

Ich könnte auch zig Gründe nennen,warum ich es heute,wenn ich die Wahl hätte,anders machen würde.Letzten Endes denke ich,geht es den meisten nicht um die Arbeit als solche,sondern um die Rahmenbedingungen!
 
Hallo

und trotz aller Wiedrigkeiten im Beruf; Arbeitzeit, Bezahlung, Streichungen, Stress und " Nervenden Patienten ", würde ich den Beruf immer wieder wählen, weil nämlich das kleine Kind, was dich nach dem Pflaster anlächelt, oder die " süße kleine Oma " , die nach der Bahndlung deine Hand drückt, mir sagen das es richtig war diesen Beruß zuerlernen.

Das soll hier kein emotionaler Roman alla Florence werden,nein, mir macht mein Beruf nur einfach Spass.

Sicher muß sich wieder einiges ändern, keine Frage.

Gruß Jens
 
Wenn man es mit anderen Berufen vergleicht würd ich schon sagen, das unser Job relativ krisensicher ist...
 
Das sehe ich anders, gerade jetzt. Die Finanzkrise schwächt die Betriebe. Diese schicken ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit, oder sie verlieren gleich ihren Arbeitsplatz. Dadurch sinken ihre Sozialversicherungsbeiträge, und die Krankenkassen bekommen deutlich weniger Geld. Und das heißt, die Krankenhausfinanzierung wackelt mal wieder.

Das Ganze läuft in einer Wellenform ab und hat uns noch nicht erreicht, aber am Horizont kann man die Katastrophe bereits erahnen.

Krisensichere Jobs gibt es nicht, höchstens noch als Beamter.
 

Was sind Eure Gründe, dass Ihr sagt, wir würden diesen Beruf nicht noch einmal erlenen wollen?

zu der genannten schlechten Bezahlung, dem Schichtdienst und den Überstunden finde ich gibt es kaum einen Beruf wo Weiterbildung so wenig honoriert wird. D.h. oft werden anderst oder geringer qualifizierte Kräfte eingesetzt, gerne Artzhelferinnen (Dialyse, Ambulanzen, Endoskopie etc.) und meine Kollegin die aus die FWB verzichtete (die ja immerhin 2J dauert!) bekam ein halbes Jahr später auch KR6..... ich glaube das nennt man Bewährungsaufstieg..... Tolles Idee echt! Eine Stationsleitung bekommt KR 7 aber durch die fehlenden WE und Schichten verdient sie im Zweifelsfall am Ende weniger........ Selbst nach einem Studium ist es nicht wirklich besser (wie sagte mir einer: "Sie sind doch dann immer noch Krankenschwester!") Das Studium hab ich dann gelassen.
Die Arbeit wird gesellschaftlich nicht richtig eingeschätzt (siehe Sr. Stefanie, tolle Serie! *grrr*) und gewürdigt, man ist gelinde gesagt der Depp ders Essen bringt um die Weisskittel schwadroniert und froh ist wenn man von einem geehelicht werden will (sorry bei Männern natürlich das entsprechende Gegenstück).
Was mich persönlich annervt ist die Hackordnung die vielerorts besteht, nicht überall aber ich finde in unserem Beruf ist es auffallend häufig dass Mobbing zur Sprache kommt (obwohl alle behaupten das es dies gar nicht gibt!).
Körperlich sehr anstrengend mit häufig auftretenden Wirbelsäulenerkrankungen (früher oder später trifft es jeden...)oder anderen Erkrankungen (Burn out, Depressionen, andere Erkr. des Bewegungsapparates, Stress, Herz-Kreislauferkr. Suchterkrankungen).
Dazu kommen immer mehr Arbeit, Ansprüche seitens Pat., Ärzten, Angehörigen etc, weniger qualifiziertes, deutschsprachiges Personal, Praktikanten, Studenten, schlecht ausgebildete Schüler (eine wusste im dritten Jahr mit Diab.mell. nix anzufangen?!), immer zerissenere Dienstpläne (7 Nächte waren hart aber das frei war spitze, jetzt haste drei und einen Tag frei dann Früh, Spät alles durcheinander, als 100% Kraft drehste voll am Rad, das haben wir dem Gesetzgeber zum Gesundheitsschutz zu verdanken). Und letzten Endes immer mehr Papierkram, als ob der Deku beim dritten Mal aufschreiben anderst aussieht wie auf dem ersten Blatt.... und dann die super Ziele bei der Pflegeplanung (Pat. soll keine Thrombose bekommen, soll nicht stürzen, etc. Na gutes gelingen! Wem fällt so was blödes ein?) Völlig unrealistisch. Das berührt mich Gott sei Dank immer nur peripher.
Dennoch finde ich die Arbeit interessant, das ist für mich das Hauptmerkmal (nie mals Langeweile). Was nicht heisst, dass es die anderen neg. Punkte aufwiegt. Ich war so frei auch das auf zu führen was meine Kollegen so dazu geäussert haben!
Ich kann wohl nicht mit Sicherheit sagen, daß ich es nicht mehr lernen würde, kann aber niemanden guten Gewissens anraten dies zu tun.... Das muss jeder selber wissen ob ihm das sein Job wert ist.
Ach ja Familie mit Schichtdienst zu vereinbaren mutiert quasi zum Super GAU! Nur in Großstädten gibt es KiTas die schichten und ob das gut für das Kind ist, ist die andere Frage....Nur mal ein Hinweiss für die Zukunft
 
hallo..
ich fange auch am 01.10.09 eine ausbildung zur guk an und freue mich auch schon darauf.
aber seitdem ich hier im forum lese bekomme ich richtig angst vor dem was mich in der ausbildung erwartet.
gibt es hier auch leute die positives über den beruf/ausbildung zu berichten haben?

franzi
 
danke. für die antwort.

aber ich habe es auch so gemeint das all nur rummeckern wie unzurfrieden sie doch mit der berufswahl sind das ich mir schon überlege überhaupt diese ausbildung zu beginnen wenn man das hier so liest.könnte ich denken das ich dort höllenquallen erwarten werde!
In anderen Berufen ist auch nicht alles so toll wie es scheint.
es gibt überall personalabbau oder auch zu wenig lohn für die arbeit die sie leisten.und außerdem gibt es kaum ein beruf der so zukunftssicher ist wie krankenschwester es wird immer kranke menschen geben die man zu pflegen hat!
wer sooooo unzufrieden ist soll künigen und sich ein anderen arbeit suchen!
 
Liebe Franzi
da du dich noch nicht mal in der Ausbildung solltest du dich mit deinen unqualifizierten Äusserungen, etwas zurück halten.
Die meisten hier sehen das recht nüchtern, nach vielen Jahren beruflicher Erfahrung, was vermutlich in jedem Beruf so ist.
Falls du jetzt schon Angst hast nur vom Lesen hier solltest du dir die Berufswahl allerdings wirklich nochmals gründlich überlegen....
Die Dinge laufen in der realen Welt eben so und wünsch dir was ist wo anderst.....
Da hier die Frage lautet warum die meisten aus dem Beruf aussteigen, finden sich hier halt auch grössten Teils die nicht so tollen Erfahrungen, ergibt sich aus der Logik heraus!
Richtig lesen ist in diesem Beruf elementar wichtig:knockin:!

Ach im übrigen ist mir noch was eingefallen was ein Ausscheiden nötig macht: Allergien! z.B. auf Latex (Handschuhe), Desinfektionsmittel, etc.
 
@ franzi23:

Möchtest Du uns hier etwa suggerieren, dass Du ausser in diesem Forum, noch nie mit negativer Berichterstattung über den Alltag der Pflegekräfte in Deutschland konfrontiert wurdest ???? :eek1::eek1::eek1:
 
Da hier die Frage lautet warum die meisten aus dem Beruf aussteigen, finden sich hier halt auch grössten Teils die nicht so tollen Erfahrungen, ergibt sich aus der Logik heraus!
Richtig lesen ist in diesem Beruf elementar wichtig:knockin:!
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Na, so ganz richtig gelesen hast auch Du nicht, oder ?

Dass die von Dir geschriebene Fragestellung sehr eng mit der im Thread-Titel Verwendeten zusammenhängt, ist nicht anzuzweifeln. Allerdings wird hier bereits eine Folgeerscheinung impliziert, die keineswegs belegt wurde. Steigen denn wirklich die Meisten aus ?????
 
Das kommt jetzt dauf an, wie man das liest.

Sie meinte wohl nicht, dass die Meisten aussteigen - und warum
Sondern eher: Von denen die aussteigen, warum tun sie (die Meisten dieser Gruppe) dies...
 
aber ich habe es auch so gemeint das all nur rummeckern wie unzurfrieden sie doch mit der berufswahl sind das ich mir schon überlege überhaupt diese ausbildung zu beginnen wenn man das hier so liest.könnte ich denken das ich dort höllenquallen erwarten werde!

Nun übertreibst Du aber, von Höllenqualen hat hier niemand berichtet. Im Übrigen liegt es in der Natur des Threadthemas, dass Du hier kaum Positives über den Beruf findest. Wer im Nachinein die Berufswahl zur GuK als Fehlentscheidung empfindet wird kaum sich kaum in Lobeshymnen ergehen.
wer sooooo unzufrieden ist soll künigen und sich ein anderen arbeit suchen!
Leicht dahergesagt, ich schiebe es auf Deine Unerfahrenheit solche Ratschläge zu geben.
Die Rahmenbedingungen waren meines Erachtens noch nie so schlecht wie heute. Es mag durchaus auch in anderen Bereichen Personalknappheit geben, aber der Dienstleistungssektor, zu dem irgendwo auch die Pflege gehört hat die Besonderheit, dass Du keine Arbeiten aufschieben kannst, sondern direkt erledigen musst. Das betrifft sowohl die Pflege an sich, als auch die zugehörige Dokumentation.
Die Zahl derer, die "nur" die Ausbildung machen und danach studieren erhöht sich zunehmend. Der Grund dafür liegt nur teilweise darin, dass es immer mehr Mglk. dazu gibt.
 
Der Beruf ist leider zu hart, als das man ihn wenn man älter wird problemlos weiterausüben kann. Mit den Jahren kommt die eine oder andere Wirbelsäulenproblematik hinzu und das Tempo wird immer höher, daß in den Kliniken durch den Personalabbau und die Verkürzung der Liegezeiten verlangt wird.
Der Beruf ist über Jahre hinweg krankmachend, leider.-
Sicherlich gibt es auch Bürojobs die krank machen. -
Früher haben mir die Umstände weniger Probleme bereitet. Wenn ich keine Zeit zum Pause machen hatte, dann hat das mein Körper prima wegstecken können. Heute sieht das leider anders aus.
Dieses in Eile essen macht Sodbrennen und Magenprobleme. Ich hatte nachher nur noch ständig eingerissene Mundwinkel von der überschießenden Säure. Soetwas kennt man im jugendlichen Alter nicht( -kannte ich auch nicht.) Heute reagiere ich wenn ich im Sommer bei 30 Grad nicht ausreichend Flüssigkeit bekomme, und wenn ich in der Hektik nicht explizit darauf achte, daß ich immer wieder trinke Hämorhoiden und Venenentzündungen in den Beinen . Auch soetwas kennt man nicht unbedingt, wenn man jünger im Beruf ist und kann auch sicherlich nicht nachvollziehen, daß das wirklich entnervend ist, wenn man wegen so einer Kleinigkeit wie nichteingehaltene Pausenregelungen Probleme bekommt, die nicht sein müssen. Für 30 Jahre Krankenpflege sieht meine Wirbelsäule mit einer Osteochondrose zwischen LWK 4 und 5 noch ganz gut aus, meint der Arzt. Auch dies habe ich natürlich als junger Mensch noch nicht zu spüren bekommen und hätte als Schülerin auch gedacht:- "Soetwas schreckt mich nicht ab." Wenn man älter wird, merkt man aber daß das schon wichtige Aspekte gewesen wären bei der Berufswahl. Wir können ja nun wie die Helden fleißig weiter rennen und so tun, als wären die Umstände unter der wir die Krankenpflege manchmal ausüben müssen gesund. Zumindestens unseren Patienten können wir predigen, wie wichtig eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist und eine gesunde Nahrungsaufnahme. Darin was Anderen gut tut, sind wir ja ausreichend geschult worden. Nur auf uns als Pflegepersonal selbst,- da achten wir nicht. Krankenpfleger/innen sind ja auch Übermenschen und es reicht aus wenn wir darauf achten, daß ALLE Pflegepersonen mit gesundem Beispiel vorran gehen und ja auf das Rauchen verzichten. Essen und Trinken gehört nicht zu einer gesunden Lebensweise. Das ist Luxus ! Lg Fearn
 
Na, so ganz richtig gelesen hast auch Du nicht, oder ?

Dass die von Dir geschriebene Fragestellung sehr eng mit der im Thread-Titel Verwendeten zusammenhängt, ist nicht anzuzweifeln. Allerdings wird hier bereits eine Folgeerscheinung impliziert, die keineswegs belegt wurde. Steigen denn wirklich die Meisten aus ?????

Ich habe das so interpretiert, dass die "Meisten" eben aus der Menge der insgesamt ausgestiegenen gewertet wird.... Wieviele insgesamt von 100% ausscheiden darüber muss ich mich ausschweigen, da mir keine zuverlässigen Zahlen bekannt sind.

Ich denke schon, daß ich das richtig gelesen und auch verstanden habe, da es ziemlich konform mit anderen Beiträgen läuft:)

Ansonsten ist es ja nun nicht neu, daß gerade im Alten bzw. Krankenpflegebereich immer wieder negative Schlagzeilen gibt über Misshandlung der Schutzbefohlenen (Pat/Bewohner), schlechte Bezahlung etc., Pflegenotstand usw. wurde ja schon alles genennat. Also so neu ist das nun nicht.
Und die Ausscheidungsgründe, in vielen Formen, habe ich aufgeschrieben, weil ich denke es gibt einfach viele individuelle Gründe, ich habe lediglich versucht alle Bereiche einmal zu beleuchten. Physis, Psyche, Äusserlichkeiten, etc.

Und ich finde es wirklich ziemlich haarstäubend, wenn sich jemand, der noch nicht mal in der Ausbildung ist, so harsch gegenüber vielen Pflegern und Schwestern äussert, die schon viele Jahre so ihr Brot verdienen und meistens einfach gute Arbeit leisten, dass muss sie erst mal hin bekommen. So Leuten zu raten den Job hin zu schmeissen und sich was anderes zu suchen finde ich nur unverschämt
Gerne würde ich Franzi in 20 Jahren fragen ob sie den Beruf nochmals wählen würde....
LG Inti 38
 
Tante Doll mal ne ernst gemeinte Frage: Als Psychiatriepfleger/in kommst du da nicht an relevante Daten? Burn out, Sucht, etc. so als Statistik welche Berufsgruppen da am meisten gefährdet / belastet sind?

In der Psych würd ich mir über meine Gesundheit auch keine Gedanken machen, den Bandscheibenvorfall hätte ich mir auf der Suchtstation sicher auch nicht geholt:mrgreen:. Nix für ungut ihr habt wieder andere Problem und Anfälligkeiten.

Aber im Ernst ich denke schon, dass jemand der in der Onko/Neuro arbeitet schon eher körperliche Schäden davon trägt wie jemand in der Augenklinik?! Darüber kann man sich allerdings nicht beschweren, weil die Wahl trifft man ja selber (meistens, wenn die Möglichkeiten das hergeben).
 
Aber im Ernst ich denke schon, dass jemand der in der Onko/Neuro arbeitet schon eher körperliche Schäden davon trägt wie jemand in der Augenklinik?! Darüber kann man sich allerdings nicht beschweren, weil die Wahl trifft man ja selber (meistens, wenn die Möglichkeiten das hergeben).
dann darf sich keine Pflegekraft beschweren, auch die Entscheidung trifft ja jeder selber :)
 
Lieber Inti!
Ich bin 1. in der Augenklinik nicht geboren.- Und 2. bedienst Du gerade das übliche Klischee,- dafür danke ich Dir eigentlich.
Denn wenn Du mal nachdenkst, dann sollte Dir einfallen, daß alle fitten Patienten der Augenklinik ambulant und in den Arztpraxen operiert werden.
Welche Patienten haben denn Augenerkrankungen? ( schlecht eingestellte Diabetiker,- Rheumapatienten, MS -Erkrankte, Verschlußpatienten, bettlägerige Patienten mit Hornhautulcus usw.).Dazu kommen Verbrennungen und Verätzungen und die tagesklinischen kleineren Eingriffe in hoher Zahl.
Es sind zu 80 % diejenigen, die Du auch in den anderen Kliniken liegen hast mit denselben Vorerkrankungen. Die Zeiten in denen die Augenklinik nur Katarakte operiert hat und in der die Patienten 1 Woche lang lagen, die sind schon seit Jahrzehnten vorbei.
Ich habe vorher 20 Jahre lang auf internistischen Abteilungen ( ua. der Onkologie und der internistischen Intensivabteilung gearbeitet). Dennoch versichere ich Dir,- das Tempo, daß die Augenklinik bei uns fährt ist sehr hoch. Unsere Klinik hat pro Jahr 50000 operative Eingriffe, die über eine Station mit 32 Betten und einen tagesklinischen Bereich mit 15 Betten laufen. Leider denkt die Masse und die Klinikleitung immer noch in den Dimensionen, die es vor 20 Jahren in der Augenklinik gab.Diese Ansicht ist leider veraltet und nicht aktuell, wird aber immer noch vertreten. Lg Fearn
 
dann darf sich keine Pflegekraft beschweren, auch die Entscheidung trifft ja jeder selber :)
Das ist so nicht ganz übertragbar.... ja jeder trifft die Entscheidung selber aber oft nicht wissentlich was alles auf einen zukommt:)
LG INTI38
 

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