Warum wird einem alles falsch beigebracht?

Lieber fearn,

was mir überhaupt nicht gefällt sind deine Aussagen:
wie die Schule es sagt
wie die Schule es will
nach schulischen Vorgaben u.ä.
Gearbeitet werden soll, nach dem Standard des Hauses, und das wäre die Maßnahme, die ich praktisch vorziehe zu lehren.
diese Aussagen lehne komplett ich ab - weil alle falsch.

Es gibt kein schulisches Arbeiten oder nach Standard des Hauses oder oder oder

es gibt nur - nach den neuen wissenschaftlichen Standards - und sonst nichts - weder Hausstandard noch schulisch noch sonst was.
Nach den neuen wissenschaftlichen Standards - das ist die einzig Richtige arbeitsweise

daß er differenzieren kann und mitdenkt,
ja und vom Stationspersonal und PA genauso. Der soll mir als Schüler erklären, auf Grundlage der neuesten wissenschaftlichen Standards ob jetzt beides Richtig ist oder nicht.
Nur die Erklärung - das ist unser Hausstandard - ist als Erklärung genauso dünn, wie - haben wir in der Schule gerlernt.

Häufig ist so ein Lehrer für Krankenfpflegeberufe schon etliche Jahre aus dem Beruf heraus, und unsere sagen zb. daß sie praktisch nicht
immer auf dem aktuellen Stand sind.
Ja und? Dafür gibts ja PA - oder?
Und dann sollten zwischen PA und Lehrern Fachgespräche stattfinden und das Wissen abgeglichen werden - oder?

Der Gesetzgeber formuilert das zwar so, daß 10 % des praktischen Stationsablaufs Praxisanleitung beinhalten sollen.
Er formuliert aber nirgendwo, daß 10 % der Arbeitszeit der Praxisanleitung aus Schüleranleitungen bestehen, sondern
dazu steht ganz einfach "0, -nix,- nada" in den gesetzlichen Vorschriften.
Die Argumentation hinkt. Denn während der Anleitung werden doch abrechenbare Leistungen erbracht - oder nicht?
Man wird dafür etwas länger brauchen - o.k.

Wäre ne Gelddruckmaschine - stelle 50% meiner AN als PA frei, die bezahlt die KK, hab ich nur noch 50% Personalkosten?
Etwas Überbtrieben das Beispiel -zugegeben, aber da wäre einiges an Geld drin - oder?

Aber auch hier wirds keine gesetzliche Vorschrift geben, die gabs und gibts bei den Lehrern in der BFS auch nicht. Je nachdem wie der Träger lustig ist, sinds mal 1:10 - 1:20 Lehrkräfte.
Da könnte sich nur was ändern, wenn die BFS von den Trägern wegkommen und ins Berufsschulsystem eingegliedert werden.

Die wenigsten Praxisanleiter fordern für ihre Aufgabe mehr Geld
Warum auch?
Ist das eine höherwertigere Tätigkeit?
Eine leichte Verlagerung - ja - dann mögen dich die PA begründen, warum dafür mehr bezahlt werden sollte?
Wieviel Stunden sind denn tatsächlich im Schnitt, dass ich was anderes mache wie vorher - nämlich Pflegen.
Ich Rede dabei etwas mehr, die Durchführungsverantwortung hatte ich vorher auch schon.
Wie hoch ist also der Anteil an tatsächlicher "anderer Tätigkeit"?

oder eine generelle Freistellung,
Das ist ja gerade extra nicht gewollt, sonst gehts ja wieder los damit - die haben ja keine Ahnung von der Praxis mehr.

Und - ich habe schon auch den Eindruck, dass das Fordern der Schüler in den letzten Jahren mehr wird, die Bereitschaft selbst was zu Tun aber abnimmt.
Ich habe das Recht, meine PA, meine Anleitung soll/muss, die müssen ..., die die JAV sagt ...
wenns nicht so klappt: die doofen Lehrer haben keine Ahnung, die PA ist blöd, man wird auch gleich gemobbt
uns wurde noch beigebracht: Rede mit den Leuten, du bist Erwachsen, es löst keiner mehr die Probleme für dich in deinem Leben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bringt der Lehrer/der Praxisanleiter es fertig, seinem Azubi zu verklickern, dass man in unserem Beruf mit auswändig lernen- egal ob Theorie oder Praxis, net weit kommt? Ich stelle mir das ausgesprochen schwierig vor in einer Zeit, die von Checklisten/Skalen und drehbuchartigen Standards geradezu dominiert wird.

Ergo: Wohl dem Lehrer/dem Praxisanleiter, der seinen Azubis vermitteln kann, dass es auf das kausale denken ankommt weil der Mensch halt keine überschaubare Maschine ist, sondern sich durch eine hochkomplexe, facettenreiche Individualität auszeichnet. Ich stelle es mir ausgesprochen spannend vor, mit dem Azubi verschiedene Wege zu erkunden und zu überlegen, was ist der kleinste gemeinsame Nenner.

Nur- wie viele Lehrer/Praxisanleiter bringen diese Fähigkeit mit und lässt das landeseigene Curriculum, die Philosophie der Ausbildungsienrichtung überhaupt soviel Freiheit zu?

Elisabeth
 
Ergo: Wohl dem Lehrer/dem Praxisanleiter, der seinen Azubis vermitteln kann, dass es auf das kausale denken ankommt weil der Mensch halt keine überschaubare Maschine ist, sondern sich durch eine hochkomplexe, facettenreiche Individualität auszeichnet. Ich stelle es mir ausgesprochen spannend vor, mit dem Azubi verschiedene Wege zu erkunden und zu überlegen, was ist der kleinste gemeinsame Nenner.
Selbst wenn die Praxisanleiter dafür ausreichend Zeit hätten - die einfach nicht täglich vorhanden ist - hätten wir bei etlichen Schülern wieder das Problem des regelgeleiteten Arbeitens. Die hätten gerne eine richtige Arbeitsweise, mit Schritten von A-Z, an denen sie sich orientieren können. Bei denen gibt es nur Falsch und Richtig, nur Schwarz und Weiß. Ein anderer Weg - der ja, wie Fearn ganz richtig sagt, nicht falsch sein muss - überfordert viele.
 
na ja,

Bringt der Lehrer/der Praxisanleiter es fertig, seinem Azubi zu verklickern, dass man in unserem Beruf mit auswändig lernen- egal ob Theorie oder Praxis, net weit kommt?
wenn er da mit 17/18/19 Jahren noch nicht weiß, dann schaffts auch der PA oder BFS-Lehrer nicht mehr.

Ein anderer Weg - der ja, wie Fearn ganz richtig sagt, nicht falsch sein muss - überfordert viele.
ich beaupte das überfordert niemand, es interessiert nur nicht in diesem Lebensabschnitt.

War es denn bei uns wirklich anderst?

Wir wurden doch auch mit Stoff überhäuft, sollten die völlig neue Situation des Berufslebens auf die Reihe bekommen, noch Pupertierend, vielleicht auch noch das erste mal von zu Hause weg, Probezeit die von Noten abhängig sind, Examensnoten die meinen weiteren beruflichen Weg beeinflussen etc.

Da kann ich sehr gut Verstehen, dass Schüler in dieser Phase den einen Weg wissen wollen und nicht noch 5 Andere.
So schnell kann ich gar nicht alles (Durch)Denken als Schüler, denn da kommt schon der nächste Stoff um die Ecke, die nächste Klausur usw.

Brauche s.o. vernünftige Noten, sowohl am Anfang, wie auch dann im Examen.

Sagt ja nichts darüber aus, dass ich diesen Weg nicht druchdacht habe und auch nichts darüber, dass ich mir nicht Bewußt bin, dass es weitere gibt, das dürfte doch klar sein.
Nur das Interessiert mich in dieser Lebensphase wahrscheinlich eher nur peripher, da interessiert mich der pädagogische Eifer eines Lehrers oder PA eher weniger.
Oder war das bei uns soooo viel anderst?
 
Kann es net auch daran liegen, dass man einfach zuviel in die dreijährige Ausbildung legt, die zu verarbeitende Informationsmenge zu groß ist?

Wenn ich dich recht verstehe, dann müsste der Azubi bereits eine andere Lerneinstellung mitbringen. Aber darauf hast ja keinen Einfluss. Wenn ich die Aussagen zur Schuldbildung in den Medien so verfolge, dann lässt das net unbedingt hoffen, dass es besser wird.

Elisabeth
 
Also diese Aussagen von Dir,renje,unterstütze ich voll ! Wobei man wohl annehmen sollte,daß die Schule nach den "neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen" unterrichten und auch die Hausstandard's danach ausgerichtet sind. Demnach hat fearn recht,wenn sie ihre Schüler nach Hausstandard arbeiten läßt. Daß nun nicht jeder Hausstandard topaktuell ist,dürfte nicht verwundern,denn wo klappt das schon perfekt ?
Deine Hauptaussage aber,renje,daß der Schüler schließlich selbst für seinen beruflichen Werdegang,für sein Leben verantwortlich ist,dürfte von keinem bestritten werden,von daher irritiert und stört mich diese "Hätschelei" der Schüler ganz gewaltig.
Eben weil's um Erwachsenenbildung geht,wie fearn ganz richtig schrieb,denn was ihre eigenen Rechte angeht,wissen die Schüler meist sehr gut,wie diese durchzusetzen sind,also kann man wohl auch voraussetzen,daß sie sich genauso um ihre restliche Ausbildung kümmern können.
Also meine Schüler können's...und wurden/werden nicht "verhätschelt".
 
@elisabeth:

die zu verarbeitende Informationsmenge zu groß ist?
Das hat nichts mit der Menge zu tun, sondern damit, dass mich im Alter von 17/18 betimmte Dinge nicht interessieren oder ich keinen Zugang dazu habe.
Die Erfahrung haben wir doch alle schon gemacht, dass ein paar später Jahre bestimmte Dinge auf einmal meine Aufmerksamkeit erregen.

Wenn ich dich recht verstehe, dann müsste der Azubi bereits eine andere Lerneinstellung mitbringen.
Die hat er schon, denn sonst hätte er weder die mittlere Reife oder das ABI geschafft.
Die kommen ja nicht jungfräulich in die Ausbildung.

Aber darauf hast ja keinen Einfluss.
Ja genau,oder nur äusserst begrenzt.
Darüber sollten sich PA, Lehrer und Stationspersonal im Klaren sein und ihrer begrenzten Möglichkeiten bewußt sein.
Würde vielleicht manchen Frust bei "den Lehrenden" ersparen.

Ich kann dem Lernenden was anbieten, auf das was er (an)nimmt habe ich (fast)keinen Einfluss.
 

total OT aber jetz seh ich mal wer den Nick hat den ich eigentlich wol
lte haha ;)

ach so und zum thema:
ich finds auch blöd wenn sich theorie und praxis so sehr wiedersprechen. schliesslich verunsichert es einen schon manchmal nicht zu wissen was nun nötig und was überflüssig ist. aber meine vorredner haben schon auch recht - immer nachhaken und lieber einmal zu viel fragen. ach und mit sicherheit gibt es auch das ein oder andre wobei man sich denkt "jo für die prüfung muss ich das so machen aber hinterher kräht da kein hahn mehr nach" aber so is das doch überall.
warum man sich da betrinken muss is mir noch nich ganz shclüssig :P
 
ich seh mich im examen schon durchrasseln. werde mein praktisches aus unserer diabetes station machen. und die lehrer, die examinierten, die PA's und der hygieneexperte werden sich in sachen stixen einfach nicht einig. ich werde es für irgeneinen der zusieht auf jeden fall falsch machen. das wird toll. und glaubt nicht, dass ich nicht versucht hab ne lösung zu finden ...
 
Der Hygieneexperte hat im Examen nicht mitzubestimmen. Und sollten sich Lehrkraft und Praxisanleiter nicht einig werden, entscheidet ohnehin der Prüfungsvorsitzende.

Abgesehen davon führt ein Hygienefehler, egal, wer ihn dafür hält, zu einem Abzugspunkt. Deshalb allein kann kein Mensch durchfallen.

Begründe notfalls mit dem RKI, damit kann man eigentlich nichts falsch machen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Lösung ist denkbar einfach:

Mach es korrekt! Und zwar so, dass du begründen und belegen kannst warum du was, wie machst!
 
ja was anderes wird mir ja nicht übrig bleiben. ich hab am besten die ganze tasche schonmal voll mit "beweismaterial".
 
eine lehrerin hat letztens etwas schönes gesagt :D
man lernt in der schule das optimum, die 100%, und in der praxis kann man das halt dann je nach bedarf runterschrauben :)
 
Ich hab am Anfang auch Probleme gehabt. Als wir so gelernt haben wir müssen nach JEDEM Körperteil waschen Handschuhe wechseln und Hände desinfizieren und sich selbst Lehrer total uneinig waren. Ne Schülerin bekam sogar Abzug weil sie den Lappen bei ner Prüfung nicht mit der besonderen Auswringtechnik, die angeblich im Buch stehen soll angewendet hat.
Die Grundlagen hab ich bereits. Hab eine tolle Station mit sehr offenen Kollegen, die mir viele Ratschläge geben. Ich merke das ich inzwischen viel besser abwägen kann in wie weit ich von Optimum abweichen kann um trotzdem fertig zu werden. Muss ich den Patient immer von Kopf bis Fuß komplett durchwaschen oder reichen heute mal die wichtigsten Körperteile weil heute viel los ist? Man muss einfach mit der Zeit einen Mittelweg finden indem man selbst entscheidet wieviel man verantworten kann.
 
Ich bin auch der Meinung, dass man 100% lehren muss. (Man vergisst dann leider eh jeder was und hängen bleiben keine 100%)
Wir wollen unsere Azubis in drei Jahren zu selber denkenden und immer mehr Verantwortung übernehmenden Pflegekräften erziehen. Dann kann man von Fall zu Fall unterscheiden und andere Methoden verwenden, die zum selben Ziel führen. Aber die meisten tun sich am Anfang einfach leichter, wenn Handlungsschritte relativ genau vorgegeben werden, bis sie ein eigenes Gefühl dafür entwickeln, z.B. was noch hygienisch ist oder speziell für diesen Pat. oder diese Situation angemessen.
Und zu Heavynurse:
Manchmal gibt es Auswüchse(Auswringtechnik?) da weiß ich auch nicht. Gabs natürlich auch zu meiner Ausbildungszeit schon. Und natürlich gibt es leider auch Unterschiede zwischen den prüfenden Lehrkräften, die sind auch Menschen! Aber das soll sich natürlich in Maßen halten und höchstens Kleinigkeiten betreffen, die nie eine Note ausmachen! Manchmal wird es hald von den Schülern auch falsch verstanden beim Reflexionsgespräch. Man möchte gerne noch Tipps geben und der Schüler meint, er hätte deswegen die schlechtere Note erhalten. Examen ist mit 2 Prüfpersonen und da wird es dann schon sehr gerecht.
Wenn im Alltag die Ganzwaschung nicht möglich oder erforderlich ist, dann hat "die Schule"(zumindest unsere!) überhaupt nichts dagegen. Im Gegenteil! Zur Prüfung wollen wir dann aber schon mal gerne alles sehen, aber lieber ein paar Prophylaxen mehr, als immer von Kopf bis Fuß waschen!
 

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