Warum wird gesagt, dass Ärzte wenig verdienen? Verdienen Ärzte tatsächlich zu wenig?

Auch Ärzte haben eine hohe berufliche Verantwortung und bescheidene Arbeitszeiten. Warum dürfen sich Pflegende als "absolut ungerecht" bezahlt empfinden und Ärzte nicht?
Empfinden kann natürlich jeder was er will… aber ob sich das mit der Realität deckt, steht auf einem anderen Blatt:

„In Deutschland zählen Ärzte traditionell zu den Spitzenverdienern unter den Berufsgruppen. Sie führen auch in der aktuellen Erhebung die Gehaltstabelle an und kommen auf ein Bruttomediangehalt von 93.793 Euro. Damit verdienen sie mehr als doppelt so viel wie der Durchschnitt.“

 
In der Realität "deckt" sich das errechnete Durchschnittsgehalt aller Ärzte aber nicht mal annähernd mit dem eines Assistenzarztes im Krankenhaus. Assistenzarzt Gehalt: Was verdienen Assistenzärzte?

Wer einen Chefarztposten erreicht hat, kann wirklich nicht mehr über zu wenig Gehalt meckern - aber da musste erst mal hinkommen.
 
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6 Jahre Studium, 2 Jahre Facharzt.

Die aktuellen Gehälter angestellter Ärzte hat Claudia zuletzt verlinkt. Für ohne Facharzt. Ist ja auch keine Pflicht.

Ist ein gutes Gehalt und sicher kein Armutsgehalt. Mehr geht immer ;-)

Die Verantwortung ist hoch, die Arbeitszeiten wie bei uns.
Überstunden werden in Krankenhäusern ja üblicherweise bezahlt oder gegeben, sind daher weniger relevant. Im Übrigen habe ich mir das gerade mal bei uns im haus angeschaut, es sind 0,5h/Woche im Mittel der letzten 1,5 Jahre.

Bei Niedergelassenen, sprich Selbständigen sieht das sicher anders aus, da ist aber auch der Gewinn wieder deutlich höher.
Bei Chefärzten noch mal anders, deutlich mehr Entgelt.
 
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Reaktionen: Martin H.
6 Jahre Studium, 2 Jahre Facharzt.

Die aktuellen Gehälter angestellter Ärzte hat Claudia zuletzt verlinkt. Für ohne Facharzt. Ist ja auch keine Pflicht.
Genau.
Und was man nicht außer Acht lassen sollte:
Die Facharztausbildung ist keineswegs ein Studium, in dem man nichts verdient; sondern man bekommt in dieser Zeit (als Assistenzarzt) doch ein recht ordentliches Gehalt:

Ärzte in Weiterbildung verdienen während ihrer Facharztausbildung zwischen 4.850 Euro und 6.340 Euro (Stand: 2023)“


Zum Vergleich dazu hätten angehende psychologische Psychotherapeuten wesentlich mehr Grund zur Klage, da sie in dieser Zeit tatsächlich wenig bis nix verdienen:

Der Zugang zu einer Psychotherapieausbildung ist ohnehin schon erschwert: Auf ein fünfjähriges Studium folgte bisher eine Ausbildung, die vor allem im ersten Teil selbst zu finanzieren war.
(…)

Psychotherapie-Ambulanzen und -Praxen richten derzeit keine Weiterbildungsstellen ein, weil die Einnahmen aus der Patient:innenbehandlung nicht ausreichen, um den Weiterbildungsteilnehmer:innen ein angemessenes Gehalt bezahlen zu können und die Kosten für die Weiterbildungsinhalte (Theorievermittlung, Behandlungssupervision und Selbsterfahrung) zu decken.

Dazu bräuchte es – vergleichbar mit der Weiterbildung von Mediziner:innen in der grundversorgenden Fachärzt:innenausbildung – eine Zusatzfinanzierung.


 
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