Pflegenotstand in der Presse

  • Ersteller Ersteller Gelöschter User 50029
  • Erstellt am Erstellt am
Die Pflegekräfte, die ich kenne und die nicht wegen der fehlenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten reduziert haben, haben reduziert um nebenberuflich dazuzuverdienen.
 
  • Like
Reaktionen: aquarius2
Die Pflegekräfte, die ich kenne und die nicht wegen der fehlenden Kinderbetreuungsmöglichkeiten reduziert haben, haben reduziert um nebenberuflich dazuzuverdienen.

Ich kann beides bestätigen. Zum einem, kenne ich Kollegen die auf 80% red. haben und ihr leben ohne Einschränkungen weiterleben, sowie die die red. haben und nebenbei was dazuverdienen. Die meisten verdienen aber nicht aufgrund des "zwanges" dazu (kamen auch so gut über die runden), sondern weil sie es gerne wollten (also 2 andere Arbeitsgebiete und das etwas mehr an Gehalt wurde eben in Kauf genommen).

Kenne aber auch 2 Kollegen die dies aus dem zwang machen weil es sonst nicht reicht.
Und noch meinen Special Kollegen der komplett über seine Verhältnisse lebt, sich wettrüsten mit seinen Nachbarn leistet und dementsprechend 3000€ Netto benötigt.
 
Ist doch der selbe Dreck wie hier:


Die greifen jetzt nach jedem Strohhalm, um Pflegekräfte aus den wenigen guten Stellen raus- und in die Drecksjobs zurückzuzwingen! :angryfire:
Aber so lange die Pflegekräfte weiterhin wie dumme Schafe mit großen Augen in die Luft glotzen und untätig bleiben, wird sich nichts ändern, und wir werden weiterhin von völlig Berufsfremden vorgeführt! :x
 
Die Gegenfinanzierung des Leasingpersonales nicht mehr zu gewährleisten (Spahn-Gesetzentwurf) kommt letztendlich einer Verdienst-Obergrenze gleich: niemand soll mehr verdienen, als es der aktuell beste Tarifvertrag hergibt...

Leasing in der Pflege ganz abzuschaffen (Kalayci-Bundesratsinitiative) negiert den verständlichen Wunsch der Leasing-Pflegekräfte, ihren individuellen Bedürfnissen bzgl. zeitl. Flexibilität der Arbeit und (ja auch) besserer Vergütung nachzukommen.

Beide Massnahmen hebeln jegliche normalen Regelmechanismen der freien Marktwirtschaft aus. Gleichzeitig wird das Gesundheitssystem aber weiterhin den freien Marktkräften ausgesetzt was den Zwang zu Einsparungen angeht, dies umso mehr verschärft durch den Umstand, dass die Investitionsförderung der öffentlichen Krankenhäuser weiter viel zu niedrig gehalten wird und die Einnahmeseite der Häuser bei anhaltend hohen Qualitätsanforderungen weiterhin gedeckelt bleibt.
Am Ende sind es nur mal wieder die Pflegekräfte, die das alles ausbaden sollen.

Der Vorstoß, die außerklinische Intensivpflege einzuschränken wird dann letztendlich auf dem Rücken der betroffenen Pflegebedürftigen ausgetragen.

Was völlig außer Acht gelassen wird ist außerdem, dass die freien Marktkräfte langsam auch den Leasingmarkt betreffen. Für den Großraum Berlin kommt man mit dem Leasingangebot langsam an eine Grenze: der häufige Wunsch der Leasingkräfte nach völlig freier Dienstplanung und Urlaubsplanung funktioniert bei dem großen Angebot an Leasingkräften nicht mehr uneingeschränkt. Einzelne Leasingfirmen müssen nun dazu übergehen, zumindest teilweise auf Übernahme von "unbeliebten" Diensten zu bestehen, da sie ansonsten ihre Lesingkräfte nicht mehr vollständig vermitteln können und damit Einnahmeeinbußen befürchten müssen. Der Markt scheint hier also langsam gesättigt zu sein.
Es wiederstrebt mir eigentlich, die freie Marktwirtschaft als Argument zu nutzen, aber zumindest im Leasing-Sektor scheinen die Regelmechanismen des freien Marktes einigermaßen zu funktionieren.

Wenn das im internationalen Vergleich ohne Zweifel noch gute Gesundheitssystem in Deutschland nicht bald völlig neu gedacht wird, wird in absehbarer Zeit das System kippen. Bevor also ungeregelte Versorgungsengpässe entstehen, sollte man lieber Überlegungen anstellen, wie man die beschränkten Mittel sinnvoll einsetzt und Fehlanreize im System eliminiert. Davon würde letztendlich alle profitieren, Personal wie Patienten. Der Ausbau der Palliativmedizin zuungunsten der Intensivmedizin wäre ebenfalls eine Diskussion wert.

Komisch, dass sowohl im Gesundheitsministerium und den Kassen, als auch bei Trägern und Leitungen von Gesundheitsversorgungsbetrieben immer noch gedacht wird, dass Pflegekräfte auf Bäumen wachsen...

Gruß spflegerle
 
Auf Bäumen wachsen werden wohl nie welche :)
Aber bei fortgesetztem Abwärtstrend hin und wieder wohl trotzdem dran hängen ...
 
  • Like
Reaktionen: Bachstelze
Union hat keine Bedenken bei Beteiligungen renditeorientierter Kapitalanleger an MVZ

Die Linke sieht die ambulante Versorgung akut gefährdet. Das Geschäftsmodell der diskutierten sogenannten Private-Equity-Fonds sei kurzfristige Gewinnmaximierung, nicht die Gesundheitsversorgung, sagte Achim Kessler, Obmann der Linken im Gesundheitsausschuss. Dies würde etwa durch Kündigungen, Arbeitsverdichtung, Lohndumping, Zukäufe von Kassensitzen und Spezialisierung auf teure Behandlungen erreicht.
Dieser Einschätzung schließe ich mich an.
Schon seltsam, dass offensichtlich immer noch nichts aus dem DRG-Desaster gelernt wurde, das eben auch nur zu "Gewinnmaximierung", "Arbeitsverdichtung" und "Spezialisierung auf teure Behandlungen" geführt hat.

Wann begreifen endlich alle Politiker, dass man das Gesundheitssystem nicht irgendwelchen Renditejägern überlassen darf?
Daseinsvorsorge und Gemeinwohlorientierung, nicht Renditemaximierung müssen im Vordergrund stehen!
Gewinne refinanzieren, nicht an irgendwelche Anleger ausschütten, das muss das Ziel sein.

...schon wieder in die Tischkante beißend...
spflegerle
 
Bei der Bezeichnung "Pflegerin" kommt's mir hoch..... da muss man sich nicht wundern, dass die "Außenwelt" denkt, man könne nur waschen, pampern und füttern....

Ansonsten aber doch mal ein positiver Bericht von jemandem, der noch nicht so berufsmüde ist.
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Ich bin heute durch Zufall auf dieses Artikel gestoßen und mich würden eure Meinungen dazu interessieren, wenn ihr Bock/Interesse habt den Artikel zu lesen.

Betroffene aus Franken erzählen: So geht es in der Pflege wirklich zu [Nürnberger Nachrichten]

Ich weiß ja echt nicht, was ich von dem Artikel halten soll... und was er bei den Lesern auslöst bzw. auslösen könnte. Irgendwie grämt mich das Bild, welches hier vermittelt wird - aber unabhängig von den Zuständen bzw. dem verursachten Leid bei der Zupflegenden. Dass die Zustände grausig sind, stelle ich gar nicht in Frage, des gehört in meinen Augen auch umgehend geändert. Aber dieser Heimleiter und was da in diesem wechselnden Interview so rum kommt... da läuft doch mehr falsch, als nur das was unterfinanziert ist.
 
  • Like
Reaktionen: Resigniert
Ich frag mich wirklich, was im Gesundheitssystem nicht falsch läuft....
 
Die Gesandte des Konfuzius
Eine junge Frau aus der Gegend von Shanghai fängt in einem Seniorenheim nahe Hannover als Pflegerin an. Es ist ein deutsch-chinesisches Experiment, geboren aus der Not: Deutschland braucht dringend Arbeitskräfte – und das vergreisende China will lernen, wie die Altenpflege funktioniert. Kann Wu Feifei die Erwartungen erfüllen?


Lange hat in all den Jahren seine Erfahrungen mit den Mitarbeitern gemacht, er hat da keine Scheu vor Verallgemeinerungen.

Männliche Pfleger vom Balkan: "Muttersöhnchen. Kannst du in der Regel in der Pfeife rauchen."

Pflegekräfte aus muslimischen Ländern: "Schwierig – viele wollen wegen ihrer Religion keine Senioren des anderen Geschlechtes waschen."

Aus Südeuropa: "Kommen ständig zu spät. Und finden es bei uns zu kalt."
Es lag an diesen Erfahrungen, sicher auch an den leeren Betten, jedenfalls war Volker Lange sofort begeistert, als sein Chef von einer Reise nach China heimkehrte und ihm erzählte, was er dort gesehen hatte. Langes Chef ist der Geschäftsführer des Pflegeunternehmens Burchard Führer, 42 Heime, 3200 Mitarbeiter, und er hatte auf Einladung einer chinesischen Personalvermittlungsagentur in der Nähe von Shanghai eine Fachhochschule besichtigt, die jährlich ungefähr 600 Krankenpfleger ausbildet. 600! Jährlich!
++++++++++
Auf dem Campus ihrer alten Hochschule regnet es in Strömen, ihre ehemalige Dozentin rennt Feifei mit einem Regenschirm in der Hand entgegen wie einem Stargast. Drinnen in der Pflegefakultät warten bereits der Leiter und weitere Dozenten. Die Meeresschildkröte ist wieder da! Welche Nachrichten aus der Zukunft bringt sie mit? Fast scheint es, als sei Feifei jetzt die Lehrerin und als seien ihre Lehrer die Schüler. Alle halten ihre Notizblöcke bereit.

Der Fakultätsleiter eröffnet die Fragerunde. "Setzt ihr in Deutschland smarte Technologie ein? Intelligente Windeln? Medizinische Armbänder? GPS-Sender, damit sich die dementen Senioren nicht verlaufen?"

Da seien die Deutschen noch nicht so weit, sagt Feifei. Von ihnen könne man eher lernen, dass auch alte Menschen ein Recht auf Selbstbestimmung haben – was allerdings gegen Einsamkeit und Trostlosigkeit des deutschen Heimlebens auch nicht helfe. Der Fakultätsleiter wirkt verwirrt. "Musst du Doppelschichten machen?", will jemand wissen. "Nein! Bei uns gibt es einen strengen Arbeitsschutz." Bei uns. "Außerdem sind die Mitarbeiter alle ständig krank oder haben Urlaub!"
+++++++++++++

"September 2019. Feifei sitzt bei Volker Lange im Büro und bittet um eine Gehaltserhöhung, von 2200 auf 2450 Euro. Lange legt von sich aus noch mal 100 Euro drauf und hofft darauf, dass er sie halten kann.
Am 25. Oktober 2019, knapp ein Jahr nach ihrer Ankunft in Hannover, reicht Wu Feifei die Kündigung ein. Dann nimmt sie all ihren Mut zusammen und klopft noch einmal an die Bürotür des Heimleiters. Lange und Feifei werden das Gespräch später übereinstimmend wiedergeben. "Ich wurde von Ihrer Firma und der Vermittlungsagentur getäuscht", sagt sie. "Niemand hat mir gesagt, dass ich Windeln wechseln und mit Dementen arbeiten muss. Das ist respektlos. Meine Eltern wissen nichts davon. Ich habe studiert. Ich gehe jeden Tag mit schlechter Laune zur Arbeit. Ich möchte nicht mehr." Lange hört ihr schweigend zu und unterschreibt den Kündigungsbrief. Er versucht nicht, sie umzustimmen."
 
Es lohnt sich, den ganzen Artikel zu lesen, aber er liegt wohl für nicht-Zeit-Abonnenten hinter einer paywall.

Zur Ehrenrettung des erwähnten Geschäftsführers des Pflegeunternehmens im Artikel will ich dieses Zitat von ihm noch anfügen:
"Mit Ausländern werden wir das Problem nicht lösen, wenn es in Deutschland keine besseren Arbeitsbedingungen in der Pflege gibt." Er könne Feifei verstehen, sagt Lange.
Um das Bild der "Meeresschildkröte zu verdeutlichen, hier die Erklärung dazu:
So werden in China die jungen Menschen genannt, die in die Welt ausschwärmen, um nach ein paar Jahren zurückzukehren. Eine Meeresschildkröte ist mit einer Mission unterwegs: nützliches Wissen und kluge Ideen aus dem Ausland nach China bringen. Die Meeresschildkröte ist das Arbeitstier, ohne das der chinesische Wirtschaftsboom der vergangenen Jahrzehnte nicht möglich gewesen wäre.
Was ich sehr interessant fand, war die kurze Beschreibung der chinesischen Verhältnisse:
Natürlich gibt es in China Altenheime. Es gibt sie in der Luxusversion, zum Beispiel das von einem Großinvestor betriebene "Friedliche und gesunde Zuhause" in Shanghai: mit Marmorböden, vier Restaurants, einer zehn Meter hohen Schmetterlingsskulptur in der Lobby, Aquarellkursen und Rundumpflege. Wer hier einziehen will, muss schon vorher 250.000 Euro hinterlegen.
Und es gibt sie in der Normalversion, zum Beispiel das an das Staatliche Krankenhaus Nr. 2 angeschlossene Heim in Feifeis Studienort Jinhua: fahles Neonlicht, kahle Gänge, Kotgestank. Für Körperpflege und andere Hilfsdienste sind die Ayis zuständig, Wanderarbeiterinnen vom Land. Sie haben keine Ausbildung, schlafen mitten im Heim auf Klappliegen hinter Vorhängen und sind so arm, dass sie manchmal den Alten das Essen wegnehmen. Wer nicht tut, was die Ayis sagen, wird an seinem Bett festgebunden. Auf der Warteliste für dieses Heim stehen 900 Senioren; anderswo warten 10.000 Menschen. Im ganzen Land fehlen schon jetzt neun Millionen Plätze in Pflegeheimen, schätzen Experten
[..]
Windelnwechseln. Dauernd dieses Windelnwechseln. Sie findet es furchtbar. Wozu hat sie denn einen Hochschulabschluss gemacht? In China muss sich keine examinierte Pflegefachkraft mit vollen Windeln abgeben – das ist Aufgabe der Ayis, der armen Wanderarbeiterinnen. Feifei sagt, sie habe damals beim Infoabend an ihrer Uni die Vermittlungsagentin gefragt, ob man in Deutschland die Arbeit der Ayis erledigen müsse. "Ihr macht sechs Monate Praktikum, danach habt ihr dieselbe Arbeit, wie ihr sie hier in China machen würdet", sei die Antwort gewesen. "Das war nicht die Wahrheit", stellt Feifei fest. Es ist das erste Mal, dass sie sich über etwas beklagt.
[...]
Über die Arbeit habe sie zu Hause wenig erzählt, wird Feifei später berichten. Sie schämt sich, wegen dieser Sache mit den Windeln. "Keine chinesische Mutter würde ihre Tochter ins Ausland ziehen lassen, wenn sie wüsste, dass die dort die Arbeit der Ayis erledigen muss."
Gerade diese Beschreibung der "Ayis" macht mir Sorgen im Hinblick auf die Akademisierungs-Diskussion in Deutschland. Irgendjemand muss auch hier weiterhin die Windeln wechseln, es kann also nicht sein, dass die Pflegeaufgaben gesplittet werden in "niedere" und "höhere" Arbeiten, und die "niederen" dann von weniger gut bezahltem Personal geleistet werden sollen. Diese Arbeit wird ja aktuell schon nicht ausreichend entlohnt, sonst hätten wir wohl kaum diese Probleme beim Rekrutieren von Personal. Akademisierte Pflegekräfte können also höchstens deutlich höher bezahlt werden, aber dann sind all die schönen Träume der Geschäftsführungen von Pflegeeinrichtungen dahin, die sich mit diesem Aufgaben-Split eine bessere Finanzlage bei dtl. höherem Personalstand erhoffen...

Und was die Rekrutierung von ausländischen Pflegekräften angeht, hinterlässt dieser Artikel auch keine Illusionen:
November 2018. Der Hausmeister und die Verwaltungschefin des Pflegeheims holen Feifei am Hamburger Flughafen ab. Nur Feifei, niemanden sonst. Die sechs anderen Pflegerinnen, die mit ihr hätten reisen sollen, saßen nicht im Flugzeug. Visum und Arbeitserlaubnis zu bekommen ähnelt einer komplizierten Staatsaktion, knapp ein Jahr lang wanderten Dokumente zwischen den Behörden in Deutschland und China hin und her. In dieser Zeit hat sich eine der sechs verliebt, zwei haben einen Job in China angefangen, und bei den anderen haben sich die Eltern mit ihren Warnungen vor dem gefährlichen Deutschland durchgesetzt, erzählt Feifei später.
[...]
.... wird Feifei ins Nachdenken kommen. Sie wird Entgelttabellen des öffentlichen Dienstes studieren und erfahren, dass Anfänger dort für den gleichen Job 600 Euro mehr kriegen als die 2200 Euro, die sie in ihrem Vertrag stehen hat. Sie wird auch erfahren, dass andere Heimbetreiber Urlaubs- und Weihnachtsgeld zahlen. Sie wird hören, dass Altenpfleger in den Niederlanden noch viel mehr verdienen und in Skandinavien deutlich weniger Patienten zu versorgen haben. [...]Wu Feifei kennt jetzt ihren Marktwert auf dem auch nicht gerade langsam alternden Kontinent Europa.

Gruß spflegerle
[alle Zitate aus der ZEIT]
 
Zuletzt bearbeitet:

Operation Streik
Die Krankenpfleger eines Kieler Krankenhauses klagen über Stress. Sie planen einen Streik auf allen Stationen. Wie weit darf Arbeitskampf gehen?
 
Den Artikel hatte ich heute auch gelesen.
Ob das mit dem Vollstreik so eine gute Idee ist, weiss ich nicht. Verdi wird das sicher nicht unterstützen und dann ist es am Ende nur ein wilder Streik, der juristisch beendet werden wird bevor er begann.
Die einst an der Charité entwickelte Streikmethode mittels Notdienstvereinbarung ist letztendlich auch zum stumpfen Schwert verkümmert, nachdem die Klinik-Oberen erkannt haben, wie einfach sich jeder abgebrochene Fingernagel zum Notfall erklären lässt...

Bleibt in mir immer mehr die Überzeugung, dass die finnische Methode noch immer das beste Mittel zu sein scheint: kollektives Kündigen ganzer Belegschaften zu einem Stichtag. Gegen ordentliche Kündigungen kann nur wenig ausgerichtet werden. Und soll der Laden weiterlaufen, dann müssen neue Arbeitsverträge her mit den vorab auszuhandelnden Bedingungen, die die Pflegekräfte diktieren.
 
  • Like
Reaktionen: NN und niesreiz
Aber all das ist Utopie. Die Pflegekräfte haben längst den einfachsten und sichersten Weg des Protestes für sich gefunden: das Verlassen des Berufes.
 
Na der Artikel passt doch auch gut in diesen thread:

Die Berliner Feuerwehr wird oft in Berliner Pflegeheime gerufen und muss dort für fehlende Pflegekräfte einspringen.
15.675 Mal wurde die Berliner Feuerwehr innerhalb eines Jahres zu Einsätzen in vollstationären Pflegeheimen in Berlin gerufen. [...]
Jeder fünfte dieser Einsätze sei nötig, weil ein Bewohner gestürzt sei – oft sei nur eine Pflegekraft im Dienst, die ihn alleine nicht wieder ins Bett heben kann. Doch Feuerwehrkräfte hätten auch schon mehrere Stunden lang Heimbewohner beaufsichtigt, weil in dem Heim Personalnot herrschte,
 
Den Artikel hatte ich heute auch gelesen.
Ob das mit dem Vollstreik so eine gute Idee ist, weiss ich nicht. Verdi wird das sicher nicht unterstützen und dann ist es am Ende nur ein wilder Streik, der juristisch beendet werden wird bevor er begann.
So weit ich den Artikel verstehe, ist die Idee des "Vollstreiks" auf dem Mist von Verdi gewachsen:

"Ver.di will nun mit einer bundesweiten Strategie für bessere Arbeitsbedingungen an Krankenhäusern kämpfen – und mit einer radikalen Methode. Die Gewerkschaft zieht von Klinik zu Klinik und kündigt Streiks auf allen Stationen an. Auch in der Intensivstation. Und auch wenn lang geplante Operationen abgesagt werden müssten."

Wobei ich das gar nicht schlecht finde.
 

Ähnliche Themen