News Politik verkennt den Pflegenotstand gründlich

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Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) weist die gestern bekannt gewordenen Ergebnisse aus den Beratungen der Koalitionsrunde als völlig unzulänglich zurück.

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Die im Sondierungspapier angekündigte Ausweitung von Pflegepersonaluntergrenzen für alle bettenführenden Bereiche der Krankenhäuser hätte erwarten lassen, dass hierzu konkrete Aussagen zur Finanzierung und zur Personalgewinnung erfolgen. Knickt man nun einmal mehr ein vor dem Widerstand der Krankenhausträger?
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Der einzige Hoffnung schürende Absatz aus den Sondierungsverhandlungen fällt also unter den Tisch. Das ist wirklich ein Armutszeugnis der Politik.

GroKo-Verhandelnde: Schämt euch!!!

enttäuscht
spflegerle
 
Das ist wirklich ein Armutszeugnis der Politik.
Ja genau der BERUFSpolitik, der nicht vorhandenen, durch die 1,2Mio. Pflegekräfte, die sich nicht organisieren und Druck machen.
Ich lese in der Presse, groß aufgemacht - ein AZUBI kritisiert den Koaltionsvertrag - ich fall vom Glauben ab. Jetzt wird schon ein AZUBI stellvertretend für die Pflege in der Presse zitiert und kein Pflegeverband.
Ja wo gibts denn sonst sowas? In welchem anderen Beruf würde sowas geschehen?

GroKo-Verhandelnde: Schämt euch!!!
Ne das würde ich eher an DIE PFLEGENDEN richten, dass wir ein so miserable öffentliche Wahrnehmung hinbekommen und ein so miserable Lobbyarbeit!
 
@renje
Das mit dem Azubi statt eines Verbandes ist in der Tat traurig; da würde ich aber nicht allein den Fehler bei der Pflege suchen. Es lief ja schon oft so, dass die Pflege übergangen oder wieder ausgeladen wurde (z. B. Talkshow).
Und schämen: Beide.
 
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Naja, also das gibt es häufiger. Eine Person gewinnt Mediale Aufmerksamkeit und schon hat man ein Gesicht für ein Problem.

Gibt es doch immer wieder. Die Kassiererin die wegen einlösens eines Pfandbons gekündigt wurde stand auch stellvertretend für die zum Teil abstrusen Arbeitsbedingungen im Einzelhandel.

Des Weiteren wurde jetzt wirklich häufig der DBFK oder der Deutsche Pflegerat angrufen u.a. Koalitionspläne zur Pflegefinanzierung - "Das geht vollkommen am Bedarf vorbei"
 
da würde ich aber nicht allein den Fehler bei der Pflege suchen.
Doch hauptsächlich schon, wer denn sonst?
Es lief ja schon oft so, dass die Pflege übergangen oder wieder ausgeladen wurde
Tja traurig genug, das würden die sich bei Ärzten nie und nimmer erlauben. Aber da würden sie ja einen Verbandsvertreter ausladen und keine Einzelperson, die kein Mandat hat und nur für sich spricht. Da sind keine Lobbyvertreter im Hintergrund, welcher Coleur auch immer.
 
und schon hat man ein Gesicht für ein Problem.
Nein es geht nicht um ein Gesicht für ein Problem.
Es geht hier darum, dass ein AZUBI nach einer berufspolitischen Expertise über den Koaltionsvertrag/vereinbarung befragt wird und eine Bewertung abgeben soll - abgibt.
Das ist schon nochmal für mich ganz was Anderes.
Siehe u.a. Focus
VW schickt ja auch nicht nen AZUBI z.B. beim Dieselskandal vor oder in Talkshows um zu fabulieren, was sich im Werk jetzt ändern müsste.
Und DIE PFLEGE hat mehr MA als VW
aber
leider keinen starken Lobbyverband oder Sprecher.

Abgesehen davon, dass dieser Bub nicht kapiert hat und es schmeichelt ihm bestimmt dass er in der Öffentlichkeit rumgereicht wird, dass er sich damit für die Pflege verbrannt hat, ohne wirklich was zu Bewirken.

Welcher AG stellt denjenigen denn noch ein, wenn er Gefahr laufen muss, dass Missstände die es mehr oder weniger bei jedem AG gibt, öffentlichkeitswirksam in der Presse auftauchen?
Der Name ist zumindest für ein paar Jahre bekannt und erhöht wahrscheinlich die Auflagen, kurzfristig.
 
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Es geht hier darum, dass ein AZUBI nach einer berufspolitischen Expertise über den Koaltionsvertrag/svereinbarung befragt wird und eine Beweratung abgeben soll - abgibt.
Das ist schon nochmal für mich ganz was Anderes. Siehe u.a. Focus

Da gebe ich dir doch Recht.

Aber bevor die Medien nunmal irgendeinen Verband befragen, nehmen sie lieber jemanden der der "bösen Merkel mal so richtig in den Ar*** getreten hat. Und den Lindner gleich mit"

Wenn die Menschen die sonst nix mit Pflege am Hut haben sein Gesicht sehen, denken die genau das. Und sie wissen sofort:" Oh, da gehts wohl um die Pflege"
Ein Verband ist da schon eher so "hmmm... Toll. Nie von gehört.... Hat der denn was zu melden?"

Zu dem Zustand haben die Medien ihren Beitrag geleistet! Und gerade die "Mainstream Medien" wie Focus etc. werden an dem Kurs bestimmt nichts ändern. Sie müssen Klickzahlen, Auflagen verkaufen. Nach seriösität,Expertise oder zwingend Inhalt geht es dann doch nur noch Sekundär.

Übrigens warte ich bei Alexander Jorde mal auf den Satz:" Also ich bin wirklich kein Pflegeexperte! Ich bin immer noch Azubi und kann nicht überall mitreden"

Aber bei der letzten Reportage mit/über ihn kam ja wenigstens der Herr Weidner zu Wort.
 
Man lese sich auf Youtube mal die Kommentare durch und bekommt einen Eindruck wo die Pflege in der Gesellschaft steht wobei 70% Hr. Jorde sympathisiert.

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"Jung, gutaussehend, intellektuell... wohl kaum ein gutes Beispiel für eine Pflegekraft in Deutschland."
"Der Typ hätte lieber ein Studium machen sollen der ist clever"
"total dummer Pfleger, hat überhaupt keine Ahnung von Wirtschaft. Er ist selber Schuld, dass er nicht viel verdient..."
"Wieso ist denn der Doof auch Pfleger geworden?"
"dieser junge nervt volle dann hätte er lieber nen guten abschluss inder schule und nen richtigen büröjob"
"Wenn er so viel Ahnung von wirtschaft hat warum ist er dann nur Pfleger"
 
Wenn eine Regierung zustandegekommen ist, wovon ich jetzt mal ausgehe, wird die Pflege kein Thema mehr sein und Alexander Jorde in Vergessenheit geraten
 
Das ist nur Wahlkampfthema. Sonst hätte sich in 12 Jahren Merkel schon was geändert. Pflege kann sich nicht wehren. Traurig aber wahr! Die Pflegenden wehren sich gegen die Zustände, indem sie in andere Berufe abwandern oder in die Altersarmut wenn sie frühberentet werden
 
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Doch hauptsächlich schon, wer denn sonst?
Bei Politik und Medien, die es sehr wohl in der Hand haben, wen sie befragen bzw. (zu Talkshows o. ä.) einladen).
Deswegen liegt die Schuld bei diesen Stellen, aber natürlich auch bei der Pflege, die sich nicht wehrt.
Tja traurig genug, das würden die sich bei Ärzten nie und nimmer erlauben. Aber da würden sie ja einen Verbandsvertreter ausladen und keine Einzelperson, die kein Mandat hat und nur für sich spricht. Da sind keine Lobbyvertreter im Hintergrund, welcher Coleur auch immer.
Der Ausgeladene WAR ein Verbandsvertreter! Siehe
https://www.bibliomed-pflege.de/alle-news/detailansicht/21180-pflegekraefte-veraergert-ueber-zdf/
Und natürlich haben Pflegekräfte protestiert und sich beschwert; ich hab z. B. damals dem ZDF eine bitterböse Email geschrieben, daß es so nicht geht.
Nur kann halt, wie gesagt, das ZDF einladen (und wieder ausladen), wen es will. Daß das eine Frechheit ist, darüber sind wir uns alle einig. Nur was dagegen tun? Mehr als Protest einlegen kannst Du nicht.
 
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Jung, gutaussehend, intellektuell... wohl kaum ein gutes Beispiel für eine Pflegekraft in Deutschland."
"Der Typ hätte lieber ein Studium machen sollen der ist clever"
"total dummer Pfleger, hat überhaupt keine Ahnung von Wirtschaft. Er ist selber Schuld, dass er nicht viel verdient..."
"Wieso ist denn der Doof auch Pfleger geworden?"
"dieser junge nervt volle dann hätte er lieber nen guten abschluss inder schule und nen richtigen büröjob"
"Wenn er so viel Ahnung von wirtschaft hat warum ist er dann nur Pfleger"

Dafür musste ich aber sehr weit Scrollen.
Außerdem kann ich jedem nur den Ratschlag geben, sich von soetwas nicht immer so leicht triggern zu lassen.
Das sind Menschen die einfach keine Ahnung haben bzw. in ihrem Mikrokosmos leben, der die Pflegekraft als Medizinischen Hilfsberuf sieht.

Die schlagen in die gleiche Kerbe wie: Alle Banker sind korrupt... Alle Politiker verlogen... Alle Versicherungsvertreter bescheißen.
 
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Man lese sich auf Youtube mal die Kommentare durch und bekommt einen Eindruck wo die Pflege in der Gesellschaft steht wobei 70% Hr. Jorde sympathisiert.
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Ich hab jetzt mal nach den Kommentaren zu diesem Video geschaut... also da muß man schon sehr lange suchen, um solche Kommentare zu finden. Viele sympathisieren auch mit ihm und seiner Sache. Und etliche von den Hatern sind ganz einfach schwer beleidigt, weil sie FDP-Fans sind und ihr Gott Lindner ordentlich zerlegt wird. :mrgreen:
Abgesehen davon ist für mich Youtube eh kein echter Maßstab; was da an rassistischen bzw. Nazikommentaren kursiert, das geht auf keine Kuhhaut. Dort kommentiert z. T. der absolute Bodensatz der Gesellschaft.
Und zu guter letzt müssen wir halt auch immer uns selber fragen, woher das Bild der "Pflege" als Profession in der Öffentlichkeit stammt: Wie verhalten wir uns? Wie stellen wir uns selbst als Profession dar? Verstecken wir uns hinter anderen (z. B. Ärzten)? Sagen wir "ich bin ja NUR Pfleger", oder sind wir stolz darauf, einen hochqualifizierten, komplexen und schwierigen Beruf erlernt haben - und zwar auch und insbesondere in fachlicher Hinsicht schwierig (wir können locker mit jedem Handwerksberuf mithalten - und wer kommt bitteschön auf die Idee zu sagen "Naja, der ist ja NUR Handwerker, das ist doch kein Beruf für einen Mann... der soll studieren" :schraube: )? Verstecken wir uns bei Entscheidungen hinter anderen, oder kriegen wir den Mund auf und sprechen aus PFLEGERISCHER Sicht (z. B. über den Zustand unserer Pat.)? Sind wir stolz auf die Verantwortung, die wir durch unseren Beruf tatsächlich tragen, oder stellen wir uns selber nur als kleine "Erfüllungsgehilfen" - Helfer eben - dar?
Da kann jeder selber dazu beitragen, er/sie kann aber auch einem Berufsverband oder einer Gewerkschaft beitreten, um die Stellung der Pflege insgesamt zu stärken.
 
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