Pflegenotstand in der Presse

  • Ersteller Ersteller Gelöschter User 50029
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"Man wolle die Heime unterstützen, aber werde im Extremfall auch die Heimaufsicht oder den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung – beide eigentlich für die Kontrollen in den Pflegeeinrichtungen zuständig – über Missstände informieren."

Na dann macht doch endlich mal... hoffentlich werden solche Saftläden dann endlich dicht gemacht, und die Verantwortlichen (Heimleitungen, Träger etc.) wandern in den Knast.
Aber ich weiß schon, das wird vermutlich nicht passieren... :roll:
 
So weit ich den Artikel verstehe, ist die Idee des "Vollstreiks" auf dem Mist von Verdi gewachsen:
Das ist aber nur der fromme Wunsch der Verdi-Aktiven dort vor Ort. Tatsächlich sieht die Realität dann eben doch so aus:
Bisher hat ver.di in Kiel nach eigenen Angaben nicht offiziell zu einem Streik aufgerufen.
Und der anonyme Streikaufruf am Klinikum wurde jurisch sofort abgewendet:
Um ihn zu verhindern, stellte die Klinikleitung einen Eilantrag vor dem zuständigen Arbeitsgericht. [...]
Vor Gericht einigte sich die Gewerkschaft mit der Klinikleitung: Vorerst gibt es keinen Warnstreik. Außerdem dürfen Mitarbeiter nur dann streiken, wenn eine Notdienstregelung vereinbart ist, die den Stationsbetrieb aufrechterhält.
Das zeigt doch gleich zweierlei:
- erstens wird es ohne eine Notdienstvereinbarung niemals einen offiziellen, von Verdi ausgerufenen Streik geben können, weil sich jede Klinikleitung sofort mit einer einstweiligen Verfügung erfolgreich dagegen wehren kann
- zweitens scheint sich Verdi vor Gericht gegen einen anonym ausgerufenen Streik zur Wehr setzen zu müssen, was nur nachhaltig unterstreicht, dass es eben keine wilden Streiks geben kann außerhalb der vom Streikrecht gedeckten Verhandlungsführenden, und das ist nunmal Verdi als Gewerschaftsvertretung für unseren Berufsstand. Und Verdi wird dabei auch nicht unbegrenzt viel Energie in juristische Auseinandersetzungen aufbringen wollen, solange sie eine Berufsgruppe vertreten soll, die sich nur so armselig gewerkschaftlich organisieren will.
 
Das ist aber nur der fromme Wunsch der Verdi-Aktiven dort vor Ort.
Das lese ich so nicht heraus, siehe mein Textzitat.
... dass es eben keine wilden Streiks geben kann ...
Daß wilde Streiks illegal sind, ist völlig klar.
Aber die Grundidee zum "Vollstreik" stammt von Verdi.
Aber nun gut, offenbar haben sie einen Rückzieher gemacht und unterstützen ihre eigene Idee hier nicht mehr. Damit ist die Sache in der Tat gestorben.
 
Fresenius-Chef Stephan Sturm: "Im Gesundheitswesen wird in vielen Bereichen verschwenderisch gearbeitet"
Nehmen wir das Beispiel der Pflegebudgets, die seit dem 1. Januar aus den Behandlungspauschalen herausgelöst wurden. Damit wurde uns ein Anreiz, kostensparend zu arbeiten, weggenommen. [...]Wenn eine Klinik nur melden muss, welchen Pflegeaufwand sie hatte, und der wird ihr dann eins zu eins erstattet, dann gibt es keinen Anreiz zum effizienten Arbeiten mehr. [...]
Wir erreichen bei Helios in Deutschland derzeit eine Rendite von etwa zehn Prozent. Ich könnte mir vorstellen, dass da durchaus noch etwas mehr geht, aber die zwölf bis 15 Prozent sind im aktuellen Rahmen über alle Helios-Kliniken hinweg nicht mehr erreichbar. Dabei gibt es durchaus einzelne unserer Häuser, die eine solche Marke erreichen. Es geht darum, sich an den Besten messen zu lassen. Und deshalb stellen wir dann schon die Frage, warum geht es an diesem Standort, an anderen aber nicht?

Mannomann... dieser feine Herr hat immer noch nichts kapiert....
Solange Klinikkonzerne sich ausschiesslich den Aktionären verpflichtet fühlen und öffentlich bekennen, dass ihre Mitarbeiter nur eine Bilanzgröße sind, die man klein halten muss, solange wird sich in diesem Gesundheitssystem wohl nichts mehr verändern lassen.
Da bleibe ich bei meiner sozialistischen Wunschvorstellung: macht der Privatisierung im Gesundheitssektor ein Ende!

Gruß spflegerle
 
Ausgerechnet dieser Drecksausbeuterladen Helios:
Genau wie Asklepios und wie der ganze Dreck heißt... :x
 
Natürlich saufe ich Kaffee, sogar den guten vom AG gestellten Kaffee, ich bin ein Kind Helios!


Diese Aussage wird unterstrichen durch die Involvierung in die Unternehmensstruktur mittels leitender Position.

Wessen Brot ich ess', dessen Lieder ich sing.
Nicht wahr, Maniac? ;)
 
@Leander
Warst Du nicht immer so unzufrieden mit Deinem Arbeitgeber?
 
Standort gewechselt. Neue Position bekommen, mehr Geld bei weniger Arbeit. Dazu Prämie und keine Verpflichtung zu bleiben nach Abschluss der Fachweiterbildung. ;)
 
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Klar, Abstimmung mit den Füßen! :-)
 
Zeitarbeit in der Pflege wird zum Problem (NDR)

Mal wieder ein Artikel zum leidigen Thema.
Was ihn erwähnenswert macht, sind die eingebetteten Statistiken zu den Motiven für die Zeitarbeit und zur Verteilung der Zeitarbeit in den einzelnen Bundesländern bezogen auf das Jahr 2018.
Das Thema wird auch insgesamt ganz gut zusammengefasst und die Diskussionsbeiträge sind erfreulich treffsicher.
Was fehlt ist der Bezug zur Gesamtzahl an Pflegekräften insgesamt. Hält man diese Zahlen gegeneinander fällt auf, dass die Zeitarbeit im Pflegesektor eigentlich nur einen verschwindend geringen Anteil nimmt und man meinen sollte, dass dafür kein solches Geschrei gemacht werden müsste. Schliesslich sind laut der angeführten Statistik 2019 gerade mal 22443 Zeitarbeitskräfte in der Pflege gezählt worden. Die Gesamtstatistik der Pflegekräfte des Jahres 2018 habe ich mal angehängt, damals waren über 5 Millionen Pflegekräfte tätig. Macht also gerade mal ein gutes halbes Prozent Leiharbeitskräfte im Pflegesektor.
Will Politik verhindern, dass die Abwanderung in die Leiharbeit weiter zunimmt, muss sie eben für gleichwertige Bedingungen für die festangestellten Pflegekräfte sorgen, dann erledigt sich das Problem von selbst. Was an Gründen für die Abwanderung in die Leiharbeit vorliegt, sieht man ja sehr gut an der im Artikel eingebetteten Statistik der Pflegekammer Niedersachsen.
 

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Ein Zwischenstand der Konzertierten Aktion Pflege

Fazit: noch nichts erreicht, auch nichts in Sicht...
:lol: Jetzt red doch nicht gleich wieder alles schlecht... und beleidigend bist am Ende auch noch?! :mrgreen:

"Als konkrete Maßnahme für die Ausbildungsoffensive wurde eine Marketingkampagne ins Leben gerufen, um vor allem jungen Menschen für eine Ausbildung zu begeistern. Teil dieser Kampagne ist eine Plakatwerbung mit Sprüchen, wie „Macht sogar deine Mudda stolz“ oder „Mehr echte Likes gibt’s nirgends“. Von Inhalt keine Spur. Von korrekter Grammatik leider auch nicht.
Viele Likes gibt es momentan tatsächlich durch den Applaus der Gesellschaft angesichts der Corona-Pandemie, wie nachhaltig diese Unterstützung der Bevölkerung auch nach Corona sein wird, bleibt abzuwarten. Inwiefern die Anzahl stolzer Mütter zugenommen hat, ist nicht überliefert."


LOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOOL!!!

"Viele Kollegen waren bereits vor der Pandemie am Ende ihrer Kräfte und hatten sich bereits mit einem Berufswechsel beschäftigt."

Na inzwischen sind wir schon einen Schritt weiter... 8-)
 
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Also ganz ehrlich, auch für mich wird das Ergebnis bzw. die Zeit nach der Covid-19 Krise meinen weiteren beruflichen Weg entscheiden.
 
Helden erreichen den Status durch Verlust des eigenen Lebens.
 
Krankenschwestern und -pfleger sind keine Helden – es sind Idioten: ein Kommentar

"Eine Krankenschwester aus Berlin schrieb auf Facebook: „Ihr könnt euch euer Geklatsche sonstwohin stecken.“ Ich kann es ihr nicht verdenken."

Das war ziemlich cool! :mrgreen:

"Denn sie sind nicht unsere Helden, sie sind die Idioten der Nation"

Wahre Worte:!:
 

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