Warum glauben viele dass die Pflege nur durch die Ausführung von "med./ technische"-Handlungen mehr Wertschätzung erhält? Wieso muss eine "fachfremde" Tätigkeit Tätigkeit pflegerische Berufe aufwerten?
Sehe ich auch so. Wir haben mit unseren Aufgaben genug Wertvolles zu tun. Wenn ich mich daran erfreue, Blut abzunehmen oder Nähte/Klammern zu entfernen (was übrigens Pillepalle ist), dann habe ich vielleicht ein persönliches Problem mit dem Wert meiner Arbeit.
Ich beobachte diese Wünsche oft bei jungen frischexaminierten Kollegen. Weg von der Pflege und weiter hinein in den medizinischen Bereich.
Wir sollten froh sein, dass uns nicht noch mehr ärztliche Tätigkeiten aufgebrummt werden. Dann bleibt nämlich etwas mehr Zeit für unseren eigenen Bereich.
warum glaubt jeder dass wir so viel Wertschätzung brauchen.
Wir brauchen nicht "so viel", sondern ein bisschen mehr als jetzt. Warum?
Ganz einfach:
Wenn unser Beruf mehr Wertschätzung erfährt, werden wir nicht mehr so oft missbraucht. Fängt doch schon mit den anderen Berufsgruppen in den Kliniken an. Wenn der Service fehlt, verteilen wir das Essen.
Wenn die Radiologieassistentin alleine ist, helfen wir beim Röntgen. Wenn die Intensiv unterbesetzt ist, kriegst du fast-intensivpflichtige Patienten verlegt. Wenn du Übergabe machst, interessiert es kein Schw...
Da wird gestört, dazwischen gequatscht, Patienten abgerufen, Angehörige dürfen dazwischen rufen (Entschuldigung, ich will nicht stören, aber wo finde ich ne Vase?). Ärzte sprechen einen einfach an WÄHREND man telefoniert, usw. usw.
Und wenn wir mehr Wertschätzung erfahren, steigt unser Ansehen. Das bedeutet, eine realistische Chance auf eine leistungsgerechte Bezahlung, und das bedeutet, eine Chance auf mehr junge Leute, die diesen - im Grunde - wundervollen Beruf erlernen möchten. So sehe ich das.