Pflegenotstand in der Presse

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Das mit der CDU glaube ich euch ja; ich wußte es wirklich nicht! :wink:
bei der Intensivpflege gibt's es große regionale Unterschiede hier in Nds. gibt es zum Teil auch nur 13-14 die Stunde
Und wie ist denn bei euch in den Kliniken der Stundenlohn? Da gibt’s doch bestimmt auch regionale Unterschiede.
 
"Und wie ist denn bei euch in den Kliniken der Stundenlohn? Da gibt’s doch bestimmt auch regionale Unterschiede."

Eigentlich nicht ist alles mehr oder minder TVÖD-Niveau sogar die Privaten (Helios, Asklepios)

Reha weiß ich nicht und an meinem gibt es AVR Caritas

Altenheime zahlen halt hier meist untertariflich bis auf die kirchlichen

Und in der Ambulanten gib es durch die ländliche Lage auch keine Vollzeitstellen und oft geteilte Dienste...

Die Bewerberlage ist bei uns im Krankenhaus auch wohl längst nicht so kritisch wie in anderen Regionen von den Azubis werden jedenfalls max 50% übernommen eher weniger
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wie ist das dann in etwa in Zahlen? (Nur Klinik mein ich jetzt).
 
Und wie ist das dann in etwa in Zahlen? (Nur Klinik mein ich jetzt)
AVR Caritas 2,8k im ersten Jahr bis 3,5k im 15. Jahr + Wechselschichtzulage 100 + BAV + 80% Sonderzahlung + Kinderzulage

Ich glaub aber die Privaten haben die P-Tabelle nicht übernommen und sind auch mit den Erhöhungen hinterher deshalb kann es da durchaus weniger sein.

Richtig traurig ist dann der Vergleich Endstufe Stationsleiter im KH mit 4,3k zu Wohnbereichsleiter in einem mir bekannten privaten Heim mit 2,4k
 
Ok, aber wenn ich jetzt mal die von Dir genannten 14 €/h nehme, komme ich bei einer Vollzeitstelle auch auf knapp 2500 €. Das wär dann zu einer Klinikstelle bei Dir ´ne Differenz von mindestens 300 €, aber die im Bericht erwähnten 900 € "durchschnittlich" glaub ich im Leben nicht.
eine Bekannte hatte vor 10 Jahre ein Job-Angebot als PDL in Thüringen für 1500 Brutto....
Äh - wie bitte?! :eek1: Für wieviel Stunden?
Lustigerweise war auf der selben Konferenz eine SPD Staatssekretärin aus Sachsen-Anhalt die nicht müde wurde zu betonen das Geld ja nicht die Hauptmotivation sei etc.
Die Hauptmotivation sicher nicht (sonst würde niemand in die Pflege gehen) - aber ganz egal ist das Geld eben auch nicht. Und wenn ich dann mit meinem pflegerischen Gehalt im Bereich von Regaleinräumern bei Aldi, Reinigungskräften oder Verkäuferinnen bin, dann kann ich den Job als Pflegekraft auch gleich ganz sein lassen und in besagte andere Jobs gehen, wo ich dann genau NULL Verantwortung habe und nicht Schicht arbeite. Das kann aber von Seiten des Staates bzw. der Gesellschaft ja wohl nicht gewünscht sein. :cool:
 
Martin H., doch im ländlichen Bereich durchaus. Die privaten Heime zahlen ziemlich schlecht. Daher haben die paar Krankenhäuser auch wenig Probleme, ihre Stellen zu besetzen.
Das nächste Krankenhaus bei mir ist 20 km weit weg, beim übernächsten sind es schon 50. Das ist schon eine Hausnummer.
Mir hat mal jemand eine Stelle bei einem privaten Pflegedienst angeboten, die sind damals ( vor dem Mindestlohn) nicht mal über 10 Euro Stundenlohn gekommen. Als ich herzhaft gelacht habe, wurde vorwurfsvoll gesagt, sie könnten eben nicht mehr bezahlen. Dafür gehe ich nicht mal für einen Minijob aus dem Haus.
Eine Freundin arbeitet bei einer Behindertenhilfe (keine Ahnung - Lebenshilfe? oder so), die zahlen auch unterirdisch, keine Vollzeitstellen im Angebot und viele Teildienste.
Dadurch, dass es wenig Konkurrenz gibt und nur wenig Krankenhäuser, können die sich das durchaus erlauben. Und da es bei uns auch mit der Kinderbetreuung schlecht aussieht, haben die wenigsten die Möglichkeit weite Fahrtwege in Kauf zu nehmen. Somit gehen viele lieber für kleines Geld arbeiten. Wobei hinzu kommt, dass es hier wenig Geschiedene oder Alleinerziehende gibt (katholisch, schwarz, ländlich), somit verdienen die Frauen hier in der Regel "hinzu". Da macht es kaum einen Unterschied, ob beim Kaufmann für Mindestlohn oder in der Pflege. Jedenfalls in Steuerklasse 5. Ich kenne keinen Mann, der bei uns in der Region im ambulanten Bereich arbeitet. Allerdings auch keine Frau, die von ihrem Gehalt alleine leben muss oder eine Familie ernährt.
Teilzeitstellen sind für Arbeitgeber in dem Bereich viel attraktive, da kann man die Leute viel besser rumschieben und Überstunden bezahlen muss man auch nicht. Ist ja alles Mehrarbeit. Wie praktisch. Gewerkschaften gibt es nicht, weil alles entweder kirchlich oder privat ist.
 
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Somit gehen viele lieber für kleines Geld arbeiten. Wobei hinzu kommt, dass es hier wenig Geschiedene oder Alleinerziehende gibt (katholisch, schwarz, ländlich), somit verdienen die Frauen hier in der Regel "hinzu". Da macht es kaum einen Unterschied, ob beim Kaufmann für Mindestlohn oder in der Pflege. Jedenfalls in Steuerklasse 5. Ich kenne keinen Mann, der bei uns in der Region im ambulanten Bereich arbeitet. Allerdings auch keine Frau, die von ihrem Gehalt alleine leben muss oder eine Familie ernährt.

Teilzeitstellen sind für Arbeitgeber in dem Bereich viel attraktive, da kann man die Leute viel besser rumschieben und Überstunden bezahlen muss man auch nicht. Ist ja alles Mehrarbeit. Wie praktisch. Gewerkschaften gibt es nicht, weil alles entweder kirchlich oder privat ist.

Und solange es diese Denkweise gibt, wird es weiter unterirdisch bezahlte Jobs geben...
Ganz ehrlich, ich habe auch Steuerklasse 5, aber eh ich für 14 € brutto arbeiten gehen würde (in meinem gelernten Beruf mit Berufserfahrung etc) incl Schichtdienst und WE, würde ich eher meinem Mann abends die Schluffen hinterhertragen.....oder 12 Kinder in die Welt setzen...

Wenn sich in solchen Betrieben niemand mehr bewerben würde, dann müssten diese Firmen auch andere Gehälter zahlen, egal, ob in Pusemuckel oder in der Stadt, wo die Konkurrenz groß ist....

Aber in der Pflege degradiert man sich ja gerne selbst....
 
malu - ich bin da ganz bei Dir. Aber diese Denkweise muss man sich erst einmal leisten können. Das kannst Du auch nur, weil Dein Mann genug verdient.

Trotzdem ist den Leuten das Hemd näher als die Hose. Denn Vollzeit mit 50+x km Arbeitsweg und locker 1-2 Stunden pro Fahrt an Zeitverlust, ist mit Kind und Kegel und mangelhafter Kinderbetreuungsmöglichkeiten eben nicht auf Dauer zu stemmen.
Als ich noch in der Großstadt gearbeitet habe, war ich locker 3 Stunden am Tag im Auto. Das geht bei einer Teilzeitstelle, in Vollzeit eben schon nicht mehr, wenn man niemanden hat, der einen den Rücken frei hält. Und das ist bei den meisten Frauen eben so. Die Care-Arbeit und der Haushalt wird nach wie vor zum großen Teil von den Frauen erledigt. Das mögen wir doof finden und auch nicht zeitgemäß und ja, es gibt Ausnahmen. Leider ist das aber nun einmal die Realität.

Meine männlichen Bekannten, finden auch oft, dass ich rumjammer, wenn ich sage, ich hätte zu wenig Zeit für alles. Sie würden ja schliesslich auch Vollzeit arbeiten und trotzdem noch dies und jenes erledigen können. Ja, das können sie, nebenher. Aber eben mit dem großen Unterschied, dass sie Frauen zuhause haben, die zuverdienen. Also steht das Essen auf dem Tisch, wenn sie kommen, es ist eingekauft und die Wohnung ist sauber und die Wäsche ist gewaschen.
Ja, man könnte auf allen Fronten kämpfen. Um bessere Arbeitsbedingungen, mit dem Gatten (der dann deutlich mehr im Haushalt tun müsste), um bessere Bezahlung und man könnte mit den Füßen abstimmen und die schlecht bezahlte Stelle in der Nähe kündigen und sich in der "Zivilisation" bewerben und dann 3 Stunden Fahrtweg täglich in Kauf nehmen. Dann kämen die Kinder nicht mehr zum Sportverein, man würde den Partner nicht mehr sehen, die alten Eltern kämen ins Pflegeheim und an den Wochenenden würde gewaschen und geputzt. Als Alleinerziehende wäre das überhaupt nicht stemmbar.
Und das dann für 3 Euro brutto mehr.

Ich hatte Glück eine gute Stelle in Wohnortnähe zu bekommen. Die sind aber rar und ich habe mich mehrere Jahre immer wieder beworben.
Es gibt nicht genug für alle davon.
 
Martin H., doch im ländlichen Bereich durchaus. Die privaten Heime zahlen ziemlich schlecht. Daher haben die paar Krankenhäuser auch wenig Probleme, ihre Stellen zu besetzen.
Verzeihung - aber das sollte jetzt eine Antwort sein worauf?
Meine männlichen Bekannten, finden auch oft, dass ich rumjammer, wenn ich sage, ich hätte zu wenig Zeit für alles. Sie würden ja schliesslich auch Vollzeit arbeiten und trotzdem noch dies und jenes erledigen können. Ja, das können sie, nebenher. Aber eben mit dem großen Unterschied, dass sie Frauen zuhause haben, die zuverdienen. Also steht das Essen auf dem Tisch, wenn sie kommen, es ist eingekauft und die Wohnung ist sauber und die Wäsche ist gewaschen.
Ich weiß, daß die gesellschaftliche Realität meist so ist, wie Du es beschreibst; das ist aber halt auch eine Sache der Einteilung bzw. gegenteiligen Absprache. Bei uns z. B. kaufe inzwischen meist ich ein und Wäsche mach zu 99% ich. Putzen eher meine Frau und Essen erwarte ich nicht, wenn ich heimkomme (wir arbeiten eh beide Schicht, da kocht z. T. jeder für sich, anders zeitlich nicht machbar).
Natürlich tun wir uns da leichter als andere Paare, weil wir kinderlos sind.
 
@Bachstelze: Ja ich weiß, dass ich da "privilegiert" bin. Und umso schlimmer, dass Institutionen wie Kh und AH dies schamlos ausnutzen.
Ich hoffe da sehr auch die kommende Generation, die a) nicht mehr die klassische Rollenverteilung vertritt und b) dem AG eher mal sagen, wo die Grenze ist.
Wenn ich mir so meine Kinder ansehe, stelle ich fest, dass die beiden weder mit Rollenklischees was am Hut haben noch das Motto "Leben um zu arbeiten" vertreten.
Dieses "Krankenschwestern dienen" hat hoffentlich bald ausgedient....
 
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Ja, das hoffen wir alle.
Leider ergeben Studien, das in den nächsten Generationen die Aufteilung bei der Hausarbeit zwar einigermaßen gleich verteilt ist. Das sich aber in dem Moment ändert, wenn Kinder da sind. Und das hat gar nicht unbedingt was mit Krankenschwestern dienen zu tun. (Wobei man natürlich sagen muss, dass unser Beruf nicht wirklich kompatibel mit Kindern ist. Jedenfalls nicht in Vollzeit. )
Da hat sich leider in den letzten Jahren auch in anderen Bereichen nicht viel getan. Und wenn ich meine jungen Kolleginnen höre, dann wird sich da auch nicht viel ändern. Da nutzt auch die genommene Elternzeit nicht viel. Die Männer haben höhere Einkommen, es gibt für Schichtdienstler keine flächendeckende adäquate Kinderbetreuung, also muss jemand beruflich zurückstecken.
In all den Jahren habe ich nur zwei Paare kennengelernt, bei denen es anders herum lief. Und da war es eben die Frau, die das deutlich höhere Einkommen hatte.
Das wird sich so lange nicht ändern, wie es Ehegattensplitting gibt und die Steuervorteile nicht an vorhandene Kinder gekoppelt wird.
Und wenn ich meine jungen Kolleginnen sehe, die in dem Moment über Arbeitszeitreduzierung nachdenken, in dem sie ihre erste Abrechnung nach der Steuerklassenänderung sehen, dann könnte ich kreischen. Aber selbst wenn sie an sich und an "später" denken, es ist innerhalb der Familie nur schwer durchzusetzen, nicht das 3/5 Modell zu wählen. Das das für Frauen langfristig eine Milchmädchenrechnung ist, kann man nicht vermitteln.
Und so sorgt die Gesellschaft dafür, dass es weiterhin Frauen gibt, die für einen Appel und ein Ei diese Arbeitsbedingungen annehmen.
 
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Martin, das war die Antwort auf den Beitrag 377.
 
Ich hatte gedacht, Du ziehst generell die schlechte Bezahlung in Zweifel.
 
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Sehr interessant, und Spektrum bringt oft gute Berichte.
Trotzdem sehr ärgerlich, wenn eine an sich gute Studie jetzt an sowas scheitern sollte.
 
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Irgendwie ist der Ton der Kammergegner sehr feindselig und von geringer Argumetationschärfe
 
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Irgendwie ist der Ton der Kammergegner sehr feindselig und von geringer Argumetationschärfe

Glaub mal, wie oft man hier schon beschimpft wurde. Aber irgendwie sollen immer die Befürworter angefangen haben mit aggressiven und respektlosen verhalten...
 
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Zitat:
"Kammerpräsidentin Sandra Mehmecke bekam viel Kritik zu hören, hatte aber auch viele Unterstützer im Publikum. Sie glaubt, dass die Kritiker in der Minderheit sind. Die große Mehrheit der Pfleger wolle sich dagegen politisch einbringen."
Ja klar ist das so.
Daher auch völlig unverständlich dieses "Nachgekartel" von einigen Kammergegnern. Das wäre genau so, als würden Kammerbefürworter jetzt sagen, mir paßt aber das Umfrageergebnis in Hessen nicht - wir befragen jetzt so lange, bis es uns gefällt. Was soll das??

"Eines der Probleme, das auch Burkhardt Zieger, der Chef des Pfleger-Berufsverbandes sieht, sei die fehlende Anschubfinanzierung durch das Land. Er begrüßte den Vorschlag der Grünen, dass das Land die Kosten nachträglich übernimmt."
Wenn das so läuft, dann würde ich das auch befürworten (auch in RLP gab es eine Anschubfinanzierung, ich weiß jetzt nicht genau, inwieweit die rückzahlbar ist). Nur lasen sich erste Meldungen zur Forderung der Grünen so, als solle jetzt das Bundesland Niedersachsen "erst mal" die Beiträge übernehmen - und DAS kann (und darf) nicht Sinn der Sache sein! Eine Kammer MUSS immer unabhängig sein, sonst macht sie keinen Sinn! Eine Anschubfinanzierung laß ich mir eingehen, aber dann muß eine Kammer zusehen, auf eigenen Beinen zu stehen.
 
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