Pflegenotstand in der Presse

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An der Aifgabenverteilung Pflege, Ärzte etc. wird sich auch durch die Akademisierung nichts verändern. Ich glaube, dass viele akademisierte Pflegekräfte nicht mehr primär und vor allem dauerhaft am Krankenbett arbeiten. Habe es heute noch im Radio gehört: Es fehlen bundesweit 50.000 Pflegekräfte (eine Kleinstadt)
 
Habe heute im Radio gehört, das Verdi im Rahmen ihrer Untersuchung wohl bestätigt hat, dass sich 3 von 4 Pflegekräften ausgezehrt fühlen und über die Hälfte angibt um die Arbeit überhaupt zu schaffen auch abstriche in der Pflegequalität in kauf nehmen.

@Onkel Etsch Ohne andere Aufgabenverteilung keine neuen PErspektiven. Ohne Perspektiven keine wahrgenommenen Karrieremöglichkeiten für Pflegekräfte am Bett. Keine Karrieremöglichkeiten für Pflegekräfte am Bett verlassen die hochqualifizierten (ob akademisiert oder nicht) zwangsläufig die direkte Pflege.
 
Aber man sieht es ja bei den Physiotherapeuten. Mitlerweile ganz vile die das studiert haben und trotzdem verdienen die weniger als die Pflege
Also ich kenne eigentlich keinen Physiotherapeuten, der studiert hätte. :gruebel: Obwohl´s da sicherlich auch welche gibt.
Was das betrifft, ist die Pflege m. M. n. schon weiter als die Therapeuten.
 
An der Aifgabenverteilung Pflege, Ärzte etc. wird sich auch durch die Akademisierung nichts verändern. Ich glaube, dass viele akademisierte Pflegekräfte nicht mehr primär und vor allem dauerhaft am Krankenbett arbeiten.
Glaube ich beides nicht.
 
Ich hab jetzt nicht alles hier im Thread gelesen, aber für mich hört sich dass danach an, als wenn irgendeine Berufsgruppe (Ärzte?) versuchen würde, die Pflege klein zu halten aus Angst, die Pflege könnte, wenn sie durch (bessere ? / akademische) Ausbildung zu selbstbewusst wird, zu viel Widerspruch und ggf Boykott einlegen....
bisher waren ja (zu) viele Schwestern unterwürfig und brav zu Diensten. Das könnte / wird sich mit höherer Ausbildung ändern...


So ist es. Zitat einer Oberärztin " Und dann kommt da so eine studierte Krankenschwester und will mir Vorschriften machen...".
Und stellt Euch mal vor, die studierte Krankenschwester hätte noch gesagt: " Ich bin nicht Sr. Stephanie, Sie dürfen Frau Professor zu mir sagen." Dann hätte sie einen Titel mehr als Frau Dr. Wichtig. Worst Case für die Ärzteschaft.
 
Liebe Bachstelze,ich brauche nicht mal einen Proffessorentitel um eine Hyperventilation bei so manchem Arzt auszulösen. Es schon öfter gereicht wenn ich mich bei neuen Ärzten mit Nachnamen vorgestellt habe,die mich aber weiter mit Sr. "Stefanie" anreden und ich denen dann sage: "sie dürfen mich mit Frau ..(Nachname).. ansprechen". " Wieso sind sie was besonderes?",kam dann die Rückantwort. "Ich bin jedenfalls nicht ihre Schwester",ist dann die Rückantwort. So bin ich die einzige bei uns auf Station die sich bei allen nur mit dem Nachnamen vorstellt. Notfalls höre ich bei Patienten aber auch auf "Schwester". Für mich gehört das vorstellen mit dem Nachnamen irgendwie zur Professionalität als Fachkraft dazu.
 
Die Ärzteschaft und die Pflegekräfte verständigten sich untereinander immer nur mit Vornamen. Also so geht es auch. Nur der Oberarzt wurde bei uns mit Nachnamen angesprochen. Er selbst hat uns aber auch nie per Vornamen angesprochen, sondern immer nur mit "Sie".

Respekt ist kein "Add-on" sondern grundvorraussetzung. Oder eben: Entweder alle gleich oder nicht.

Was mich immer etwas störte war das von den Ärzten "Die Schwester kommt gleich und kümmert sich drum!" Da muss man aber auch sich selbst einfach eingestehen, dass dies ein Kampf gegen Windmühlen ist. Solange in der Öffentlichkeit noch von "Schwester" die rede ist, wird auch das umstellen dieses im Mikrokosmos der Station nichts ändern. In den ganzen Flyern der Kliniken steht ja auch nur noch "Pflegekräfte". Trotzdem immer noch "die Schwester". Obwohl ich mich bei weiblichen Ärztinnen auch Frage, ob denen das nicht doof vorkommt wenn man sagt:" Die Frau Doktor kommt gleich!". Wäre ja eig. "Die Frau Doktorin" :D
 
Ich nenne alle beim Vornamen und die dürfen mich Herr Etsch nennen
 
Das mit der Anrede Schwester ist solange ein Kampf gegen Windmühlen, solange sich die meisten Pflegekräfte, egal in welchen Bereichen sich mit Schwester xy vorstellen, sich im ambulanten Beteich auch von Patienten mit dem Vornamen ansprechen lassen.
Ich habe mich bereits vor 20 Jahren auch auf Station am Telefon nur mit dem Nachbamen gemeldet. Es war anfangs schwierig, Mitarbeiter im Labor, Röntgen u.ä. waren teilweise mehr als irritiert, eine meinte mal ich solle mich mit Schwester melden, ich würde mich als Arzt ausgeben. Ich habe es nach den vielen Jahren nicht völlig geschafft, dass Oberärzte und PDLs mich mit Frau xy ansprechen. Ganz selbstverständlich wurden PDLs mit Herr und Frau angesprochen, sie selbst haben wie selbstverständlich Vornamen und Sie verwendet.
Und solange das nicht konsequent von uns korrigiert wird, wird diese Tradition von Generation zu Generation weiter gegeben.
 
Also ich melde mich garantiert nicht mit Schwester :D

Ja, aber stimmt scho. Dennoch ist es obsulet, wenn die anderen Kollegen sich mit Vornamen ansprechen lassen. Auch jüngere Kolleginnen sagen :" Ich bin Schwester soundso". Da frage ich mich ob die das überhaupt dürfen. Ihre Berufsbezeichnung ist schließlich nicht "Krankenschwester", sondern sind als "Gesundheits-und Krankenpflegerin" ausgebildet.

Wenn ich wiederrum Kollegen anspreche warum sie sich überhaupt mit Vornamen anreden lassen, werden diese richtig aggressiv und belächeln meine Entscheidung bzgl Ansprache mit Nachnahmen. Ich sage es immer noch. Die Emanzipation hat die Pflege komplett außen vor gelassen. Sie stellt immer noch das altertümliche Bild der Frau dar: Muckt nicht auf, hat seine Arbeit zu erledigen und bitte Rücksicht auf alles nehmen. Wenn man sexuell belästigt wird (haben 80% der weiblichen Pflegekräfte nicht Erfahrung damit?) ist es ihre Schuld, da sie dem Patienten dazu eingeladen haben.

Aber wir werden Off-Topic. Außer die Ansprache mit "Sie" + Nachnahmen löst den Pflegenotstand :D
 
....Außer die Ansprache mit "Sie" + Nachnahmen löst den Pflegenotstand :D

Das sicher nicht. Aber es würde vielleicht für ein anderes Selbstbewusstsein und eine andere Eigenwahrnehmung in der Pflege sorgen ..... und das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung.
Wenn die Pflege von den Ärzten ud PDLs und Verwaltungen und Personalabteilungen anders wahrgenommen wird, wird vielleicht auch mal eher auf Warnsignale seitens der Pflege reagiert.... und es käme nicht zum äußersten - so wie jetzt.

Ich bin vor 3 Jahren aus dem KH geflüchtet in eine Praxis. Dort werde ich auch nur mit Frau XXX angesprochen... das war erstmal eine riesige Umstellung und es kam mir selbst komisch vor.... inzwischen würde ich mich auch im KH nicht mehr mit "Schwester" anreden lassen... und es ist tatsächlich eine andere Eigenwahrnehmung damit verbunden.

Aber gerne BTT
 
Das sehe ich ähnlich. Jedenfalls solange nicht generell geduzt wird. Warum wird die PDL, die ja oft noch selbst aus der Pflege kommt, mit Nachnamen angesprochen und die Kollegin am Bett mit Vornamen. Zumal selbst das Schwester dann gerne noch weggelassen wird. Jedenfalls ärztlicherseits. Ich habe mich auch in den letzten Jahren emanzipiert und bin selten auf Verständniis gestossen.
 
Bei uns wissen viele Ärzte gar nicht dass das nicht mehr Krankenschwester heißt. Auch jüngere Ärzte. Die interessiert das auch nicht wirklich weil die bei den meisten die Nachnamen nicht kennen
 
Bei uns wissen viele Ärzte gar nicht dass das nicht mehr Krankenschwester heißt. Auch jüngere Ärzte. Die interessiert das auch nicht wirklich weil die bei den meisten die Nachnamen nicht kennen
Sie würden ihn kennen, wenn man sich ihnen entsprechend vorstellt.
 
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Reaktionen: Martin H.
Kenn meist auch nur den Vornamen der Ärzte. Habe dann meist auch ein Problem bei den Patienten, wenn die mich fragen wer heute da ist. Da kann ich auch nicht sagen das die Karolin heute zuständig für sie ist! Obwohl.... warum eigentlich nicht? :gruebel:
 
Kenn meist auch nur den Vornamen der Ärzte. Habe dann meist auch ein Problem bei den Patienten, wenn die mich fragen wer heute da ist. Da kann ich auch nicht sagen das die Karolin heute zuständig für sie ist! Obwohl.... warum eigentlich nicht? :gruebel:
Wenn Du nicht möchtest, dass die Patienten Dich mit Vornamen ansprechen, dann solltest Du dieses Vorrecht auch der Ärzteschaft zugestehen.
 
Wenn Du nicht möchtest, dass die Patienten Dich mit Vornamen ansprechen, dann solltest Du dieses Vorrecht auch der Ärzteschaft zugestehen.
Ich glaube, in Romsens Fall hatten die Ärzte das Du angeboten. Das war jedenfalls bei uns damals (in meinen letzten Klinikjahren) so. Ich habe das aber nicht gewollt.
 
Das „Du“ kann sicher Vertrauen schaffen, aber es hat auch etwas „Minderwertiges“. Wer wird geduzt und per Vornamen gerufen? Der der nix zu sagen hat. Das Du gibt es meist nur bei den jungen Assistenzärzten. viele Oberärzte, Ltd Oberarzt und Chefarzt werden gesiezt und mit Herr Dr, Herr Prof angeredet. Das ist bei der PDL nicht der Fall. Mit der duzen wir uns. Aber versuch doch mal als junge GUK als Neuling auf Station dich bei allen mit Frau .... vorzustellen und darauf bestehen. Da bist du sofort negativ aufgefallen nach dem Motto die hält sich für was besseres. Was natürlich Quatsch ist
 

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