Alle Ballungsgebiete (außer wahrscheinlich die ohnehin schon unattraktiven) haben Probleme mit dem Personal. München ist da natürlich das extrem Beispiel. Aber dort sieht man am deutlichsten, dass sich zwingend was am Gehalt was ändern muss und der TVöD nun einmal nicht der Heilige Gral ist. Und wenn, dann ist er dies nur im pflegespezifischen Kontext. Und er recht nicht die "Ballungsgebiet-Zulage " (waren das 50€ ?
)Und da, dank des Sicherstellungsauftrages der Länder, es meist auch Krankenhäuser außerhalb des Großstädte gibt, haben die weniger Personalsorgen, da diese Pflegekräfte aus z.B. München kommen und nun außerhalb wohnen. Würde auch nicht 45 Minuten in die Stadt fahren, wenn ich auch einfach 15 Minuten in die Klinik nach Kleckerhausen gehen könnte. Vorausgesetzt es ist mir egal "wo" ich arbeite (Fachbereich, Stelle etc.).
Zum Thema lebenslanges lernen und weiterbilden etc. sehe ich noch ein großes gesellschaftliches Problem. Und zwar das der eigenen Beruflichen Biographie. Du solltest doch wohl bestenfalls mit 25 alles durch haben. Mit 30 bist du schon zu alt um ggf. ein Masterstudium zu machen. Du solltest doch bitte mittte dreißig schon ein Haus, Frau und zumindest ein Kind haben. Denk doch mal über deine Rente nach... Riester-Renten Verträge etc. werden schon 20 Jährigen angedreht. Welcher berufliche Schritt ist der nächste? Er kann über meine Karriere entscheiden. Bei der Frau
frage ich mich allerdings noch, nein ich hoffe, dass sie noch den Master im Anschluss macht. Hat sie meiner Ansicht nach am Ende mehr von, auch wenn sie zunächst auch mit Gehaltseinbußen leben muss. Aber in München geht das mit 2 Kindern auf gar keinen Fall. Und ich hoffe das sie den Mut haben und aus München wegziehen. Sorry für das Krankenhaus, aber man muss Konsequenzen ziehen.
Natürlich gehört da auch das Thema Karriere dazu:
Generell wird das Wort "Karriere" in der Pflege wie ein Bastard behandelt. Irgendwie muss man sich die Frage stellen wie es mit einem weiter gehen soll, es darf aber keiner erfahren, da man sonst unten durch ist. Man macht es schließlich aus Berufung. Auch denke ich ist ein groß der Pflegekräfte aus einer Familie der sogenannten "Arbeiterschicht" (gibt es zu sowas Statistiken?) kommt. Das heißt ihnen wird dieses denken schon in die Wiege gelegt. "Jedes Jahr ohne Arbeit ist ein wertloses Jahr, da kein Geld verdient wird". Das Wort Humankapital ist hierbei größtenteils unbekannt und auf lange Sicht plant man doch eher selten. Also bleiben auch die Pflegekräfte, die in anderen Bereichen vielleicht Talentierter sind als in der direkten Pflege wie z.B. im Vermitteln der Inhalte, Führungskräfte, aber auch Wissenschaft und Beratung/Anleitung Angehöriger auch in einem anderen Kontexten doch auch eher da wo sie sind. Obwohl die "Leitungspositionen" ja noch akzeptiert sind. Ist ja das einzige was man außerhalb der Pflege als "Aufstieg" wahrnimmt. Was zwar zunächst gut für die sogenannte Front ist, aber sich auf lange Sicht meiner Meinung nach nicht rechnet, da diese so oder so aus Unzufriedenheit dann aussteigen.