Pflegenotstand in der Presse

  • Ersteller Ersteller Gelöschter User 50029
  • Erstellt am Erstellt am
Erst mal danke @Romsen2014 für die interessanten Links.
Den 2. muß ich mir mal in Ruhe zu Gemüte führen, ist ja auch ziemlich lang. Habe mir aber den ersten mal angesehen.
Es gab generell so einige Punkte an dem man dem Herrn Spahn eine schöne Backpfeiffe hätte geben können.
Dem kann man zu 100% absolut zustimmen!! :x
Der Mann hat doch sowas von keine Ahnung... ein paar Punkte herausgegriffen:
  • Die Kritik an der (zukünftigen) Altenpflegeausbildung (daß sie abgewertet wird) träfe ja angeblich überhaupt nicht zu, sie würde im Gegenteil "aufgewertet" :wut: (soweit ich das bisherige Altenpflegegesetz bzw. die APflAPrV im Kopf habe, stellt die zukünftige Spezialisierung definitiv eine Abwertung dar!) - man kann hier nur hoffen, daß sich zukünftig so viele wie möglich für die ECHTE generalistische Ausbildung entscheiden werden
  • Gegen (Primäre) Akademisierung der Pflege (dabei ist diese sogar ausdrücklich im neuen Pflegeberufegesetz so vorgesehen - nicht ausschließlich, wie Jorde auch schon richtig sagt, aber eben in Zukunft AUCH - kann gerne nachgelesen werden: Bundesgesetzblatt Teil 3 "Hochschulische Ausbildung")
  • akademisierte Pflegekräfte sollen dann gerne hinterher in der Forschung tätig sein, aber nicht am Bett - völliger Schwachsinn, der sollte einfach mal einen Blick ins Ausland werfen
  • Die Nachbarländer mit Bachelorausbildung würden uns ja angeblich "die Pflegekräfte aus der Hand reißen" (ca. 7:30) das ist eine geradezu unverschämte Verdrehung der Tatsachen: Viele deutsche Pflegekräfte halten die Zustände hierzulande nicht mehr aus und fliehen quasi von hier in Länder mit besseren Arbeitsbedingungen (d. h. in eigentlich alle (west)europäischen Länder ringsum)! :angryfire: Das jetzt als Kriterium für unsere ach so dolle Ausbildung umzulügen schlägt dem Faß echt den Boden aus...
Mein Fazit:
Jorde hat ihm sehr gut Paroli geboten, er ist halt eben leider nur ein Schüler im 2. Ausbildungsjahr (weiß eigentlich wer, ob er auch Pflege dual macht, oder nur die Ausbildung?), und er stößt halt bei bestimmten Themen dann an seine Grenzen... was ich ihm aber nicht vorhalten würde, zumal sein Gesprächspartner völlig offensichtlich NOCH WENIGER Ahnung hat und anscheinend nur die Dinge weitergibt, die ihm vorher bestimmte Lobbygruppen (absolut offensichtlich die "Handschrift" insbesondere der Arbeitgeber- und Trägerverbände der Altenpflege) so eingetrichtert haben... :knockin:
 
  • Like
Reaktionen: spflegerle und renje
Jorde hat ihm sehr gut Paroli geboten, er ist halt eben leider nur ein Schüler im 2. Ausbildungsjahr (weiß eigentlich wer, ob er auch Pflege dual macht, oder nur die Ausbildung?), und er stößt halt bei bestimmten Themen dann an seine Grenzen... was ich ihm aber nicht vorhalten würde, zumal sein Gesprächspartner völlig offensichtlich NOCH WENIGER Ahnung hat und anscheinend nur die Dinge weitergibt, die ihm vorher bestimmte Lobbygruppen (absolut offensichtlich die "Handschrift" insbesondere der Arbeitgeber- und Trägerverbände der Altenpflege) so eingetrichtert haben... :knockin:
Ja und was zeigt uns das wieder deutlich auf, DIE POLITIK und LOBBYGRUPPEN haben es sooooooooooooo einfach mit der Pflege, da diese keinen adäquaten Gesprächspartner anbieten kann.
Das bekannteste Gesicht - derzeit - ist ein AZUBI im 2ten Lehrjahr - es ist zum Heulen.:(
und dann schimpfen wir über die Anderen, was die alles nicht zustande bringen oder sagen - wobei DIE PFLEGE weitgehend sprachlos ist und selbst bei stuss nichts hörbares entgegenzusetzen hat.:weissnix: :megaphon:
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Ja und was zeigt uns das wieder deutlich auf, DIE POLITIK und LOBBYGRUPPEN haben es sooooooooooooo einfach mit der Pflege, da diese keinen adäquaten Gesprächspartner anbieten kann.
Naja - eigentlich hätten wir schon einige gute Leute; die m. M. n. auch mehr Ahnung als Hr. Jorde hätten (wobei das jetzt nicht gegen Jorde gerichtet ist).
Aber wenn dann solche Sachen passieren, daß z. B. solche wirklich kompetenten Leute im Fernsehen einfach ausgeladen werden, dann kann sich die Pflege halt auch kaum Gehör verschaffen:
https://www.bibliomed-pflege.de/alle-news/detailansicht/21180-pflegekraefte-veraergert-ueber-zdf/
Stattdessen lädt man sich doch gerade in diese unsäglichen Talkshowrunden im Fernsehen (ich behaupte, gezielt) nur solche Leute aus der Pflege, die nichts oder so gut wie nichts zu sagen haben... und leider werden diese Talkshows doch von Millionen von Menschen gesehen und prägen das Bild der Profession Pflege in der Öffentlichkeit. :(
 
Aber wenn dann solche Sachen passieren, daß z. B. solche wirklich kompetenten Leute im Fernsehen einfach ausgeladen werden, dann kann sich die Pflege halt auch kaum Gehör verschaffen:
Ja genau, das bestätigt meine Meinung.
Wir bejammern, dass sie uns schon wieder nicht Mitspielen haben lassen.
Das hätten die sich beim Präsidenten der Bundesärztekammer wohl nicht getraut.
und warum?
Hat das vielleicht mit der Kammer und dem Organisationsgrad zu tun?
 
Hat das vielleicht mit der Kammer und dem Organisationsgrad zu tun?
Wäre gut möglich! :wink:
So, hab mir jetzt noch den 2. Link von Romsen reingezogen... sehr zu empfehlen! :up:
An einer Stelle mußte ich mal schmunzeln, wo sie ihn gefragt haben, ob es denn solche "Fakes" (gemeint waren wohl Unterschriftenfälschungen) wie in der Altenpflege in der Krankenpflege auch gäbe und er meinte, nö, das würde er jetzt nicht kennen! :D
Aber ansonsten stimme ich Amezaliwa zu; der ist unheimlich gut informiert, für sein Alter und Ausbildungsstand! :daumen: Da war ich damals in dem Alter im Vergleich noch völlig planlos...
 
Die Sache mit den Fakes kam aus dem vorherigen Podcast. Dazu muss man auch wieder wissen, wie dieser Podcast aufgebaut ist (man bedient sich aus den Medien z.B. Deutschlandfunk etc. und diskutiert öffentliche Wahrnehmung mit etwas Input). Da war dann natürlich Fussek zu hören, der dies anspricht. Also Pflegekräfte, die ihre "Häckchen" machen, bei Handlungen etc. die nie gemacht wurden. Und da muss man Fussek auch irgendwo man recht geben. Irgendeiner hat den Stift in der Hand.

Wie gesagt, kann den Podcast davor nochmal empfehlen. Wurde relativ gut dargestellt (im Rahmen ihrer Möglichkeiten) und auch die Problematik bzgl. dem grauen Pflegemarkt thematisiert.
 
weiß eigentlich wer, ob er auch Pflege dual macht, oder nur die Ausbildung?),
Der ist normaler Azubi am St. Bernwards in Hildesheim
Bei den Town Hall Sendungen waren ja noch andere aus der Pflege zu Wort gekommen die sind aber mit Recht nicht im Gedächtnis geblieben es brauchte einen der mit der nötigen Aggressivität den Finger in die Wunde legt und dazu noch Charisma hat das gibt es nicht so oft.
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Die Sache mit den Fakes kam aus dem vorherigen Podcast. Dazu muss man auch wieder wissen, wie dieser Podcast aufgebaut ist (man bedient sich aus den Medien z.B. Deutschlandfunk etc. und diskutiert öffentliche Wahrnehmung mit etwas Input). Da war dann natürlich Fussek zu hören, der dies anspricht. Also Pflegekräfte, die ihre "Häckchen" machen, bei Handlungen etc. die nie gemacht wurden. Und da muss man Fussek auch irgendwo man recht geben. Irgendeiner hat den Stift in der Hand.
Ja, natürlich hat er da recht! :-)
Schmunzeln mußte ich ja nur, weil Jorde meinte, das kenne er jetzt so nicht in der Krankenpflege... :lol: Also ich schon, aus meiner Klinikzeit...

Ihr glaubt wohl, ich wäre der Meinung, daß Fussek immer unrecht bzw. gar keine Ahnung hätte?! :confused: Nee, ganz im Gegenteil, er hat ja in der Tat viele Mißstände in der Pflege aufgezeigt, und das ist auch gut so!
Gestört habe ich mich immer nur an der Bezeichnung "Pflegeexperte" und daran, daß er es sich m. M. n. manchmal etwas sehr einfach macht mit Äußerungen wie "die Pflegekräfte müssen ja nur mal den Mund aufmachen" oder "wenn sie ihren Job verlieren, ist es doch wohl kein Problem, es werden überall händeringend Pflegekräfte gesucht"... das mag im Großraum München oder anderen Großstädten sicherlich zutreffen, aber auf dem Land schaut´s dann teilweise doch etwas anders aus, und außerdem macht es sich in der Vita nicht unbedingt gut, wenn man ständig den AG wechselt.
Außerdem finde ich, daß man vielen Äußerungen Fusseks deutlich anhört, daß er sich eben doch nicht so gut auskennt und eben keiner von uns ist.
Was aber nicht heißt, daß er deswegen seine Meinung nicht äußern soll.
 
  • Like
Reaktionen: renje
daß er es sich m. M. n. manchmal etwas sehr einfach macht mit Äußerungen wie "die Pflegekräfte müssen ja nur mal den Mund aufmachen" oder "wenn sie ihren Job verlieren, ist es doch wohl kein Problem, es werden überall händeringend Pflegekräfte gesucht"... das mag im Großraum München oder anderen Großstädten sicherlich zutreffen, aber auf dem Land schaut´s dann teilweise doch etwas anders aus, und außerdem macht es sich in der Vita nicht unbedingt gut, wenn man ständig den AG wechselt.
Das ist oft der typische Reflex in unserer Argumentation -
es ist ja alles nicht so einfach und überhaupt

Nein Fussek hat völlig Recht:
Wenn nur diejenigen, die in mittleren und Großstädten, zumindest ein Teil derer, konsequent den Mund aufmachen würden und hinschmeissen würden, ja dann .........
Denn die können es sich auf jedenfall Leisten und ob die öfters den AG wechseln - das interessiert in Ballungsräumen eher wenig.
Da hat Fussek völlig Recht - warum machen das Kollegen in Ballungsräumen eigentlich schon so lange mit?
Ich meine immer noch zu viele.

Außerdem finde ich, daß man vielen Äußerungen Fusseks deutlich anhört, daß er sich eben doch nicht so gut auskennt und eben keiner von uns ist.
Aber er wird Gehört und Eingeladen, auch wenn er manchmal etwas daneben liegt. Fällt auch nur den Insidern auf.

Dann hab ich noch eine Verständnisfrage:
Wie kann eine Ausbildung (Altenpflege) abgewertet werden, die es dann gar nicht mehr gibt? Erschließt sich mir nicht.
 
Das ist oft der typische Reflex in unserer Argumentation -
es ist ja alles nicht so einfach und überhaupt

Nein Fussek hat völlig Recht:
Wenn nur diejenigen, die in mittleren und Großstädten, zumindest ein Teil derer, konsequent den Mund aufmachen würden und hinschmeissen würden, ja dann .........
Denn die können es sich auf jedenfall Leisten und ob die öfters den AG wechseln - das interessiert in Ballungsräumen eher wenig.
Ich gebe Dir teilweise recht; auch ich habe diesen Mist viel zu lange mitgemacht. Warum, das hab ich mich dann hinterher oft gefragt? Vermutlich, weil es ein ehemals sehr guter AG war und der Prozess der Verschlechterung wirklich extrem schleichend ging.
Trotzdem hat Fussek nicht recht: Denn zumindest ich möchte mir meinen Lebenslauf nicht durch sowas kaputt machen lassen. Einmal ins Klo gegriffen, AG gewechselt, ok; aber das X-te Mal innerhalb von ein oder zwei Jahren? Nee. Versuch das mal im Bewerbungsgespräch Deinem Gegenüber klar zu machen: "Ja wissen Sie, meine ganzen letzten AG waren alle so sch***e... nur deshalb mußte ich so oft wechseln.:mrgreen:" Und daher habe ich Verständnis für Kollegen, die es sich mit so einer Entscheidung eben NICHT allzu leicht machen.
Und "den Mund aufmachen" bedeutet halt leider ganz oft "Job weg". Steht dann ziemlich sicher auch entsprechend im Arbeitszeugnis drin und die Gerichte geben dem AG in so einem Fall auch noch recht:
"Da eine klare gesetzliche Regelung noch fehlt, sind derzeit sind vor allem die Arbeitsgerichte gefordert, wenn es um darum geht, Leitlinien für den Umgang mit Whistleblowern zu erstellen. In der Vergangenheit gingen derartige Verfahren meist zugunsten der Arbeitgeber aus. Jüngstes Beispiel: Der vielbeschriebene Fall einer Berliner Altenpflegerin. Sie hatte auf gravierende Mängel in der Pflege hingewiesen und sogar Anzeige erstattet und war daraufhin von ihrem Chef gekündigt worden. Die deutsche Rechtsprechung hielt den Rauswurf für gerechtfertigt. (LAG Berlin, Az. 7 Sa 1884/05)

Der Grund: Nach geltendem Recht sind Beschäftigte zunächst einmal zur Loyalität gegenüber ihrem Arbeitgeber verpflichtet. Dazu zählt grundsätzlich auch die Verschwiegenheit im Hinblick auf innerbetriebliche Probleme und die Pflicht, nach Möglichkeit Schaden vom Unternehmen abzuwenden (vgl. BAG, Az. 2 AZR 235/02)."

Quelle:
Streitfall des Tages: Wann Whistleblower den Job riskieren
Aber er wird Gehört und Eingeladen, auch wenn er manchmal etwas daneben liegt. Fällt auch nur den Insidern auf.
Traurig genug, daß man wirkliche Experten erst gar nicht einlädt bzw. (wie im von mir verlinkten Fall) wieder auslädt.
Dann hab ich noch eine Verständnisfrage:
Wie kann eine Ausbildung (Altenpflege) abgewertet werden, die es dann gar nicht mehr gibt? Erschließt sich mir nicht.
Na klar gibt´s die dann noch. Es steht ja jedem Schüler weiterhin frei, anstatt der generalistischen Ausbildung nach 2 Jahren zu entscheiden, ich will lieber doch die Altenpflege oder GuKK machen.
 
So ist es doch gerade in Ballungsräumen schwierig Personal zu finden. Gerade in den Städten wie München, Köln, Hamburg etc. können sich Pflegekräfte (oder zum teil generell durchschnittlich verdienende Menschen) kaum noch bezahlbaren Wohnraum leisten.
Um diese Inhalte anzuzeigen, benötigen wir die Zustimmung zum Setzen von Drittanbieter-Cookies.
Für weitere Informationen siehe die Seite Verwendung von Cookies.
Selbst ich in Hannover muss mich nun schon etwas umschauen.

Aber verstehe voll die Punkte. Habe meinen neuen AG nach einigen Punkten kritisch ausgesucht. Und wenn es nur die hälfte davon zutrifft, bin ich Glücklich. Zu viele AG wechsel sehen halt einfach schei** aus.

Ihr glaubt wohl, ich wäre der Meinung, daß Fussek immer unrecht bzw. gar keine Ahnung hätte?!

Nö, nur es unterstrich einfach noch einmal, wie omnipräsent dieser Mann ist. (Siehe wie dieser Podcast aufgebaut ist).

Na klar gibt´s die dann noch. Es steht ja jedem Schüler weiterhin frei, anstatt der generalistischen Ausbildung nach 2 Jahren zu entscheiden, ich will lieber doch die Altenpflege oder GuKK machen.
Nur die "Altenpflege" ist halt Pflege light ;)
 
Na klar gibt´s die dann noch. Es steht ja jedem Schüler weiterhin frei, anstatt der generalistischen Ausbildung nach 2 Jahren zu entscheiden, ich will lieber doch die Altenpflege oder GuKK machen.

Ich denke die Entscheidung wird nicht so frei sein wie man sich das denkt denn die Ausbildungskapazitäten in den Krankenhäusern sind begrenzt

Ich weiß als in der Krankenpflege beschäftigte stehen wir da drüber, und warscheinlich wurde Brutto mit Netto verglichen^^ aber hier nochmal die Gehaltszahlen

"Erstmals tauchen auch Pflegekräfte in der Liste der zehn Berufe auf, die am wenigsten verdienen. Mit einem jährlichen Einkommen von 30.357 Euro verdienen Pflegeberufe damit noch weniger als Berufskraftfahrer, die mit 30.467 Euro jährlich leicht mehr erhalten."
www.faz.net/aktuell/beruf-chance/beruf/in-diesen-berufen-wird-viel-geld-verdient-15683913.html

Mir war von Anfang an klar, dass ich nicht für immer Pfleger bleiben werde. Eben wegen dieser ganzen Bedingungen. Die Arbeitszeiten, die Bezahlung, das Klischee des "Frauenberufs". Dabei halte ich das eigentlich für einen der wichtigsten Berufe überhaupt.
Diskriminierung: "Alltagsrassismus nennt man das"

In dem Kursus werden übrigens überwiegend Männer sitzen, sagt Kristina Loeffler, für viele weibliche Bewerber war die Tatsache, dass in deutschen Krankenhäusern aus hygienischen Gründen mit kurzärmeligem Kasack gearbeitet wird, ein Ausschlusskriterium.
Integration: Die Pflege setzt auch auf Flüchtlinge

Und in der aktuellen Zeit wird Spahn mit Altenpflegerin und ihrem Chef interviewt

ZEIT: Herr Pfister, ist das eine gute Idee? Pfister: Ein flächendeckender Tarifvertrag wäre für Pflegekräfte in Mecklenburg-Vorpommern oder Sachsen-Anhalt sicher gut. Aber wenn man in München oder Hamburg wohnt und das Gleiche verdient, reicht das Geld nicht. Spahn: Klar. Wir müssen prüfen, ob wir einen Tarif für ganz Deutschland machen – oder regionale Tarife. Pfister: Wir brauchen regionale Tarife. Und ja, wir müssen an die Vergütung ran. Aber zu glauben, dass wir das Problem allein mit höheren Löhnen lösen können, ist naiv. Spahn: Warum? Pfister: Da sind wir wieder beim Thermomix. Wer für Geld kommt, der geht auch für Geld. Ich will nicht von jemandem gepflegt werden, der das nur für einen Thermomix macht. Wir dürfen nicht glauben, dass Menschen plötzlich die Fähigkeit bekommen, in der Pflege zu arbeiten, wenn wir ihnen mehr Geld geben. Geld ist ein Faktor, der stimmen muss, aber nicht der entscheidende Motivator.

.....ZEIT: Herr Pfister, auf Ihrer Homepage steht, dass Sie Prämien vergeben, um neue Mitarbeiter zu gewinnen: einen Thermomix zum Beispiel. Pfister: Das stimmt. ZEIT: Herr Spahn, würden Sie für einen Thermomix Pfleger werden? Spahn: Nein. Pfleger wird man aus Überzeugung, nicht wegen eines Mixers......

ZEIT: Versuchen Sie es? Pfister: Ich habe extra jemanden angestellt, der sich ausschließlich darum kümmert, Pflegekräfte aus dem Ausland zu rekrutieren. Aber das scheitert oft an den Behörden. Wir haben kürzlich 70 Fachkräfte aus den Philippinen eingestellt, die haben wir ein Jahr lang in Manila in Deutsch ausgebildet, die haben einen Arbeitsvertrag in der Tasche. Aber bis die eine Einreise- und Arbeitserlaubnis bekommen – das ist Wahnsinn......

Herr Pfister zahlt seinen langgedienten Pflegekräften übrigens bis zu 2900 und einen Thermomixer^^ die Altenpflegerin Fr.Noe https://www.zeit.de/2017/51/altenpflege-lohn-unterschiede-bezahlung-fachkraefte (eigentlich Krankenschwester) sitzt daneben und findet alles toll...
Ich seh es förmlich vor mir am Ende des Interviews steigt Herr Pfister in seinen AMG und Frau Noe in ihren Twingo (1.Generation)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß als in der Krankenpflege beschäftigte stehen wir da drüber, und warscheinlich wurde Brutto mit Netto verglichen^^ aber hier nochmal die Gehaltszahlen

Ist ja auch so. Solange Altenpflege und Krankenpflege in solchen Statistiken nicht gesondert gewertet werden, kann ich mich entspannt zurücklehnen und sagen:" Ist halt falsch!"
Herr Pfister zahlt seinen langgedienten Pflegekräften übrigens bis zu 2900 und einen Thermomixer

Als ein mal Prämie einen Thermomixer? Junge, Junge ;)
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Na klar gibt´s die dann noch. Es steht ja jedem Schüler weiterhin frei, anstatt der generalistischen Ausbildung nach 2 Jahren zu entscheiden, ich will lieber doch die Altenpflege oder GuKK machen.
Na ja, war ein wenig provozierend gemeint. Ich gehe davon aus, dass es große Veränderungen geben wird, da die kleineren BFS und die APschulen zumindest die kleineren Träger nicht dazu in der Lage sein werden weder ein generalisierte und schon gar keine Ausbildung anbieten zu können mit mehreren Abschlüssen. Mit Abschluss der 6jährigen Testphase wird sich der Markt von selbst bereinigt haben auch durch den Konkurrenzdruck.

Ich denke die Entscheidung wird nicht so frei sein wie man sich das denkt denn die Ausbildungskapazitäten in den Krankenhäusern sind begrenzt
Ganz so begrenzt sehe ich das nicht. Im Süden der Republik gibt es genügend Schulen, die ihre Ausbildungsplätze nicht voll bekommen.

Versuch das mal im Bewerbungsgespräch Deinem Gegenüber klar zu machen: "Ja wissen Sie, meine ganzen letzten AG waren alle so sch***e... nur deshalb mußte ich so oft wechseln.
Wir sprechen hier nicht von 3 oder 6monatigen Wechseln über mehrere Jahre.
Aber auch bei uns ist es kein Problem wenn der Bewerber in letzten 5Jahren z.B. 3mal den AG gewechselt hat.
Das ist eher hier, ich bin in einem Ballungsraum, der Normalfall.
Wird sofort Eingestellt - Hauptsache es kommt überhaupt jemand.
 
  • Like
Reaktionen: Martin H.
Wir sprechen hier nicht von 3 oder 6monatigen Wechseln über mehrere Jahre.
Aber auch bei uns ist es kein Problem wenn der Bewerber in letzten 5Jahren z.B. 3mal den AG gewechselt hat.
Das ist eher hier, ich bin in einem Ballungsraum, der Normalfall.
Wird sofort Eingestellt - Hauptsache es kommt überhaupt jemand.
Ok, dann hatten wir aneinander vorbei geredet.
Denn ich meinte schon solche kurzen Wechsel, eben weil man von einem schlechten AG an den nächsten gerät.
 
Angeregt durch "häufige Wechsel des AG", fiel mir doch was ein, da gibt es doch den Hilfspfleger, der bedauerlicherweise sehr, sehr viele AG hatte, wo man auch lange nicht stutzig wurde... Ja, kein gutes Beispiel, es gäbe ein noch schlimmeres, das u.g. ist jedoch Jahre DANACH gewesen.
....o.k., wurde inzwischen aktualisiert, letzter Stand Juni 2018
Zitat:"....Meist war er nur wenige Tage für eine Person tätig, weil er kurz nach Dienstantritt entlassen wurde oder plötzlich verschwand. Angehörige der Gepflegten beschrieben den Hilfspfleger als aggressiv....."
Mordverdacht: Hilfspfleger arbeitete in 67 Einrichtungen

Zu Jorde kann man erwähnen, dass seine Mutter Pflegefachkraft ist, afair hat er gesagt - Krankenschwester, er selbst sich zwar als eher passives, aber dennoch als Mitglied von ver.di geoutet hat (im >1h stündigen Interview, dem 2.podcast). Er gab auch an, dass er sich schon Gedanken gemacht hatte, was er sagen soll, dass eine Beschreibung der Ist-Situation - wohl bei niemandem hängen bleiben würde, der Rest habe sich jedoch eher spontan entwickelt (wieder - afair). Er sei ja nicht der Einzige gewesen, der eingeladen wurde, wusste somit nicht, ob er überhaupt zu Wort kommen würde.
 
Ich gehe davon aus, dass es große Veränderungen geben wird, da die kleineren BFS und die APschulen zumindest die kleineren Träger nicht dazu in der Lage sein werden weder ein generalisierte und schon gar keine Ausbildung anbieten zu können mit mehreren Abschlüssen. Mit Abschluss der 6jährigen Testphase wird sich der Markt von selbst bereinigt haben auch durch den Konkurrenzdruck.
Wenn ich das vor Ort betrachte - frage ich mich schon auch, ob es dann überhaupt noch eigene AP-Schulen geben wird, der Aufwand an Personal, Verwaltung (...) ist ja proportional deutlich höher, als an einer großen Schule - und unsere große (Krake 8O) bietet eh schon alles an, in Voll- und Teilzeit, diverse FWB. Dass Azubis mal hier und mal dort unterrichtet werden - schlecht vorstellbar. Werden die ersten 2 Jahre zusammen ausgebildet, braucht es zum Teil ja "nur" noch größere Räume, um alle unterzubringen.
Wo ich mir nicht sicher bin - wie sich die Finanzierung der AP-Ausbildung an unserer Schule gestaltet, das müsste ja im gesamten Bundesland für alle die das bereits anbieten - gleich sein. Krankenpflege- und Altenpflegeausbildung - waren/sind (?) bislang, in ihrer Reinform, ja unterschiedliche Töpfe.
 
Wenn ich das vor Ort betrachte - frage ich mich schon auch, ob es dann überhaupt noch eigene AP-Schulen geben wird,
Nein, denn spätestens nach den 6 Jahren, also von Heute an 8Jahren wird es nur noch die gen. Ausb. geben.
der Aufwand an Personal, Verwaltung (...) ist ja proportional deutlich höher, als an einer großen Schule -
Ja und deshalb werden einige große übrig bleiben und die kleinen darin aufgehen oder trägerübergreifende Kooperationen geben, wie jetzt auch schon, wird aber dadurch beschleunigt.

Wo ich mir nicht sicher bin - wie sich die Finanzierung der AP-Ausbildung an unserer Schule gestaltet,
Schwierig, unübersichtlich und deshalb werden die Träger die gener. Ausb. anbieten und damit erledigt sich die APausb. von selbst und die Gener. bleibt übrig - alles erledigt - System ohne große Aufregung und Gegenwehr umgestellt.
 
O.k., da Du Dir sicher bist und als Krankenhausbetriebswirt sowieso deutlich mehr Insiderwissen hast - wird's dann wohl so ablaufen.
 
Schwierig, unübersichtlich und deshalb werden die Träger die gener. Ausb. anbieten und damit erledigt sich die APausb. von selbst und die Gener. bleibt übrig - alles erledigt - System ohne große Aufregung und Gegenwehr umgestellt.
Das mit den sterbenden Altenpflegeschulen ist ja soweit einzusehen und stringent... aber ich muss hier nochmal auf die begrenzten Plätze in der praktischen Krankenpflege Ausbildung eingehen, nicht überall ist Süddeutschland und in meinen Landkreis gibt es eine (einzige) Pflegeschule die für ein 320 Betten Regel-KH und eine 200 Betten Psychiatrie halbjährlich 40 Schüler ausbildet also 240 Plätze hat, die sie auch voll bekommt, das da die Praktische Ausbildung auf Station aufgrund mangelnder Kapazität erschwert ist brauch ich nicht zu betonten. Gehen wir davon aus das nochmal die selbe Zahl an Altenpflegern im Landkreis ausgebildet wird (Da habe ich leider keine Zahlen) fehlt mir die Fantasie wo die unterkommen sollen.
Momentan sind die Ausbildungszahlen ja 18.000 GuK und 23.000 Altenpfleger bundesweit.
 

Ähnliche Themen