Pflegenotstand in der Presse

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"Mit luftigen Versprechen wollen die privaten Arbeitgeber die flächendeckende Einführung von Tariflöhnen in der Altenpflegebranche verhindern. In einem Brief an Politiker der Großen Koalition, der dem SPIEGEL vorliegt, wirbt der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) für ein unverbindliches Alternativmodell. "

Rainer Brüderle will Tariflöhne in der Altenpflege verhindern
 
Unfassbar. Und dann sagen, sie würden niemanden finden, der arbeiten möchte.
 
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Zitat:
„Der Brief des bpa ist brisant, weil die Bundesregierung in der nächsten Woche offiziell die sogenannte Konzertierte Aktion Pflege starten will. Dort will sie mit Arbeitgebern und Beschäftigten nach Lösungen suchen, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen - auch durch höhere Löhne. Den Gewerkschaften spricht bpa-Präsident Brüderle jedoch die Legitimation ab, Tariflöhne aushandeln zu können. "Unsere Mitarbeiter entscheiden sich aus freien Stücken in erdrückender Mehrheit gegen Mitgliedschaften in Gewerkschaften. Somit fallen diese als Tarifpartner aus", schreibt der ehemalige FDP-Wirtschaftsminister.“

Das ist genau das, was ich immer predige - der geringe Organisationsgrad der Pflege lässt die AG nur müde lächeln!
 
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Ich würde denen echt gerne mal ne Ladung ******** schicken
 
Einmal Alexander Jorde vorbeischicken! Der vertritt die Pflege schon richtig
 
ja und? Das ist sein Job als Lobbyist, dafür wird er bestimmt sehr gut bezahlt.
Schon richtig.
Aber es sollte UNS ALLEN endlich mal klar werden, daß solche Leute wie Brüderle, Meurer, Greiner etc. uns nichts Gutes wollen:!: Die wollen unsere Arbeit so billig wie möglich, damit sie für ihre Aktionäre so viel Rendite wie möglich erwirtschaften können!
Von daher finde ich Hyperions Link echt gut, vor allem zeigt uns Hr. Brüderle hier völlig offen und unverblümt, was er von der Pflege bzw. den Gewerkschaften hält...
Das traurige ist, dass DIE PFLEGE nichts dagegen setzen kann, mangels Orginsationsgrad.
Noch nicht - aber das könnten WIR ja ändern, indem wir uns endlich mal vernünftig organisieren! Sprich, möglichst jeder in eine Gewerkschaft oder einen Berufsverband eintreten (oder auch beides). :wink:
Dann kann der Brüderle nimmer mit dem albernen Argument kommen... :biggrin:
Einmal Alexander Jorde vorbeischicken! Der vertritt die Pflege schon richtig
Naja... Du weißt ja, daß ich den Jorde auch echt gut finde.
Aber ich glaub nicht, daß der es "reißen" kann. Darfst nicht vergessen, daß der ja auch "nur" Krankenpflegeschüler ist. Dem fehlt einfach noch sehr viel Erfahrung.
 
Ich hätte ja zwei Vorschläge für eine bessere Organisation der Pflegeschaft.
1) Eine verstärkte Behandlung von Berufspolitik und Pflegefinanzierung in der Ausbildung
2) Die Pflegekammer ist vielleicht nicht tariffähig muss sich imho aber in diesen Fragen wohl nicht neutral verhalten.
Ich stelle mir als ersten Schritt so vor jedes Kammermitglied kriegt einen Brief in dem steht sie verdienen xxxx Euro das ist xx Prozent unter dem Schnitt unserer Mitglieder xx Prozent unter Tarifniveau xx unter dem Schnitt aller Gehälter in Deutschland. Und dann ein paar Sätze zur Wichtigkeit gewerkschaftlicher Organisation.
 
Einmal mehr, dass ich meinem damaligen "Ich" dafür danke, die Gesundheits-und Krankenpflege gewählt zu haben und nicht die Altenpflege. Somit muss ich mich mit solcher Inkompetenz und Missachtung der Pflegetätigkeit nur an anderer Stelle außeinandersetzen.

Ich befürchte aber, dass Spahn wie bei der Pflegeberufereform klein bei geben wird. Er hat mit einem Paukenschlag angefangen (Westerfellhaus, Ankündigungen etc). Nun scheint er mit Pauken und Trompeten unterzugehen. Zu groß die Macht der Lobbyisten der AG Verbände?
Zitat: "Der bpa vertritt nach eigenen Angaben mehr als 10.000 private Pflegeheime und ambulante Dienste, das entspricht etwa der Hälfte des Marktes."

Scheinbar ja.

"Von einem Recht auf Weihnachts- oder Urlaubsgeld ist darin nicht die Rede." Die Stellen werden tatsächlich besetzt? Unfassbar!

Aber ich glaub nicht, daß der es "reißen" kann. Darfst nicht vergessen, daß der ja auch "nur" Krankenpflegeschüler ist. Dem fehlt einfach noch sehr viel Erfahrung.

Ich finde es immer noch traurig, dass wir immer noch von einem Azubi vertreten werden :D

Sprich, möglichst jeder in eine Gewerkschaft oder einen Berufsverband eintreten (oder auch beides)

Muss ehrlich zugeben, dass ich mir eigentlich geschworen habe nach meiner Ausbildung in die Gewerkschaft einzutreten. Doch nach den Äußerungen bzgl. Akademisierung (m.Mn. ein versuch der Spaltung) und der Kammer kann ich dort derzeitig nicht einfach Mitglied sein.

Noch nicht - aber das könnten WIR ja ändern, indem wir uns endlich mal vernünftig organisieren!

Ich frage mich schon seit längerem ob wir uns nicht auch als Forum positionieren sollten. Wir sind schließlich eine Gemeinschaft die sich nun für die Pflege interessiert und durch den Meinungsaustausch in dieser öffentlichen Form auch explizit ein Bild der Pflege nach außen transportiert. Wenn ich fragen bzgl. Pflege google, dauert es nicht lange und ich lande hier. Ich finde wir sollten Dinge zur Pflegeberufereform als "Stickys" ganz nach oben stecken und die Vor-und Nachteile der jeweiligen Bildungswege analysieren und den täglich kursierenden Unwahrheiten alla ("Wir müssen die examinierte (!) Altenpflege auch für Hauptschüler ermöglichen") den Wind aus den Segeln nehmen:

"Ja es ist möglich, aber nur mit vorangegangener Ausbildung z.B. als Altenpflegehelfer!" Somit ist das Gerücht was täglich Umhergeistert, dass Hauptschüler ohne 10 Jährige Schulbildung einfach ex. Altenpfleger werden kann, zumindest für dieses Forum geklärt. (Ich weiß auch, dass die "2 Jährige Ausbildung" Schwammig formuliert ist).

Und ja ich verstehe wenn man dem Skeptisch gegenübersteht, denn ein Forum lebt aufgrund seiner unterschiedlichen Meinungen. Aber wir sollten Gerüchten die diesen Beruf schädigen und ein falsches Bild wiedergeben, mit klarer Kante gegenüberstehen. Und zwar nicht mit Meinungen, sondern Fakten!

Wir tun dies in unseren Diskussionen. Wir diskutieren hier teilweise so hart und mit so viel Biss, dass User von uns gehen oder nur noch passiv Aktiv sind (manchmal auch durch Missverständnisse) wie dies z.B. @Maniac oder @DieFranzösin es leider getan haben. Aber diese Diskussionen zu verfolgen, die teilweise Jahre zurückliegen finde ich ungünstig, vor allem da man dann doch immer wieder zu anderen Themengebieten überspringt.

Also es sollte vielleicht kein:" Wir sind der Meinung das, die Pflegeberufekammer toll ist.... Die Generalistik Super, der Bpa der letzte Sch...rei ist" werden

Sondern einfach mal die Evergreens der getroffenen (Falsch)aussagen bzgl. Qualifikation, Evidenz über Stellenbesetzung und Qualität etc. pp. sammeln und ein: "Das stimmt, das stimmt nicht!" machen.
 
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Wir tun dies in unseren Diskussionen. Wir diskutieren hier teilweise so hart und mit so viel Biss, dass User von uns gehen oder nur noch passiv Aktiv sind (manchmal auch durch Missverständnisse) wie dies z.B. @Maniac oder @DieFranzösin es leider getan haben. Aber diese Diskussionen zu verfolgen, die teilweise Jahre zurückliegen finde ich ungünstig, vor allem da man dann doch immer wieder zu anderen Themengebieten überspringt.

Wieso bin ich nur noch passiv aktiv? Schau doch mal in mein Profil nach den Posts! Ich beteilige mich nur sporadisch an Diskussionen in diesem Thread, weil ich im Ausland nicht direkt beteiligt bin und quasi "am Rand des Geschehens". Ich will kein Geschwafel posten.

Ich verfolge die Diskussion aber, denn sie interessiert mich trotzdem!
 
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@Romsen2014
Hm, mir geht’s mit Verdi teilweise ähnlich, andererseits gibt’s dort auch Pflegekräfte, die pro Kammer eingestellt sind. Ich weiß nicht, inwieweit Du jetzt dort Einfluss nehmen könntest, wenn Du eintreten würdest.
Als Forum positionieren:
Schwierig. Das kann dann ja nur so eine Art Wikipedia, aber eben nur zu berufspolitischen Fragen der Pflege, sein. Vielleicht mal Admin bzw. Moderatoren fragen?
P. S.: Das mit Maniac finde ich übrigens immer noch schade, auch wenn wir oft nicht einer Meinung waren. Hoffe, er meldet sich mal wieder.
 
"Unsere Mitarbeiter entscheiden sich aus freien Stücken in erdrückender Mehrheit gegen Mitgliedschaften in Gewerkschaften.
Diese Formulierung ist eine Klatsche ins Gesicht derjenigen, die für weitaus weniger Gehalt als meinem ihre Arbeit ausüben und damit für mehr Gewinne der Anleger sorgen als erlaubt sein sollte. Ich hoffe, dass die Aussage von Brüderle bei den Verantwortlichen noch rechtzeitig Wirkung zeigt.
Leider ist der Bericht in der Printausgabe von DER SPIEGEL - noch kürzer.

Wurde noch nicht eingestellt, das SWR Nachtcafe vom 8.06.2018,
sehr "interessant" die Sichtweise der CDU-Politikerin Karin Maag, aktuell gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU im Bundestag; als Gegenstück dazu Werner Bartens, selbst Arzt und leitender Redakteur im Wissenschaftsressort der Süddeutschen Zeitung
Alptraum Pflege - wo bleibt die Würde?
 
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wenn viele Pflegekräfte aus Ost Europa ab geworben werden, fehlen sie dort. Da der Lohn in Deutschland natürlich viel höher ist, als beispielsweise in Albanien, kommen natürlich einige. diese Pflegekräfte werden sicher nicht die sein, die für mehr Geld oder mehr Personal auf die Straße gehen. Warum auch? Die nehmen doch die Zustände bei uns als geradezu paradiesisch war. Von der Qualifikation her müssen die auch gar nicht schlechter sein als Pflegekräfte die bei uns ausgebildet worden. Wie sagte neulich noch eine Pflegerin in einer Talkshow: es ist toll dass so viel getan wird das sich etwas in der Pflege verbessert. Nur leider merken die pflegenden nichts davon.
 
Also bei uns gab es so ein Projekt mit einer Kooperatiov mit Serbien/Albanien. Das Ganze natürlich eng geknüpft an Vorgaben beider Seiten. Mit 3en davon arbeite ich direkt zusammen auf meiner Station. Anfangs war es tatsächlich wirklich schwieirg weil die Deutschkenntnisse von reinem "basic" bis "sehr gut" schwankten. Die, die objektiv auch noch etwas "mehr Hilfe" brauchten wurden vorerst als Pflegehelfer angesetzt und sind trotzdem zu den (vorgeschriebenen) grundsätzlichen Sprachkursen gegangen. In unserem Fall ist es schon so dass sie grundsätzlich eine Berreicherung des Teams darstellen können weil die Leute - zumindest die welche auf unserer Station gelandet sind - alle plfegen könnten und gut mit den Menschen umgehen. Man muss sich aber auch vorstellen dass da Leute aus einem Fremden Land kommen die vorher nur wenig mit deutscher Kultur in Wort und Schrift zu tun hatten. Dazu kommen dann die ganzen lokalen Dialekte, medizinische Begriffe, Transferleistungen und co. Das ganze hat grundsätzlich gut geklappt, die wurden ins Tean integriert, man unternimmt was miteinander, einige arbeiten besser, einige sind schlechter, wie bei jedem anderen Kollegen auch. Eine gewissen Zeit muss man der persönlichen Entwicklung auch geben.

Meiner Meinung nach ist es nicht das Problem Leute von extern zu holen, denn wenn diese Lust darauf haben und die Bürde zu trage unter Umständen ihre ganze Familie aufgeben zu müssen um sich hier eine Grundlage zu schaffen bevor die restliche Familie nachkommen kann (und hier spricht ja keiner von Brüdern, Cousins, Verwandte und co. sondern von der eigenen kleinen Familie -> mein Mann/Kind nachzuholen.

Die Leute mit denen ich da zur Zeit tagtäglich arbeite die können ihre Arbeit genauso gut wie ich. Jeder hat seine Stärken und Schwächen usw., aber es sind liebe Menschen die sich bemühen hier einen Job gefunden zu haben und man hilft sich gegenseitig. Die Sprachkurse wurden vor der Einreise nach Deutschland im jeweilig Ursprungsland begonnen und die Sprachkurse wurden auch in Deutschland fortgeführt um bestimmte Kriterien zu erfüllen.

Das Problem der Leute die wir gerade auf Station haben ist ganz einfach, sie wollen hier bleiben, aber nicht in den Rahmenbedingungen. Ich denke man muss auch die Illusion nehmen dass "dort wo die herkommen" die Medizinische Versorgung so schlecht sei dass sie nach Deutschland flüchten, darum gehts nicht und das stimmt (oft) auch nicht. Aber wenn man sich solche Leute von Extern holt muss man auch Anreize bieten warum sie bleiben sollen. Wie gesagt bei einigen von uns weiß ich mittlerweile dass der "Kooperatiosvertrag" noch 6 Monate läuft (ähnlich wie bei einer Fachweiterbildung -> du bindest dich für X Zeit an unser Haus). Dieser Vertrag läuft aus und man ist zufrieden mit dem was man geschafft hat und gemacht hat, aber unzufrieden mit dem Arbeitgeber und den doch immer vielen leeren Versprechungen in allen belangen welche auch mit absolut unzufriedenstellenster Transparenz auch fürs ganze Haus nicht befriedrigend dargestellt wird.

Und die Quintessenz daraus für mich persönlich scheint zum jetzigen Zeitpunkt zu sein: "Wenn sie nichtmal ihre eigenen Mitarbeiter zufriedenstellend halten können (stellvertretend mich), wie soll man dann die anderen halten können?"
 
Ein Gutachten des wissenschaftlichen Beirats beim Bundesministerium für Finanzen (link datiert: 19.06.2018) zeigt auf welche Fehlentwicklungen im Klinikbereich angegangen werden müssten.
Hat nu nicht direkt mit Pflegenotstand zu tun, ist auch nur ein Teilaspekt.
Dennoch, die Auswirkungen, sie treffen diejenigen die in Kliniken arbeiten.
Zudem findet das Gutachten m.M.n. bislang nur ungenügend Echo in den Medien.
Insgesamt "übersichtliche", gut lesbare 56 Seiten :-)
Zitat, S.5:
"...Ausgangspunkt der Beiratsanalyse sind Fallzahlsteigerungen im stationären Sektor, die sich nicht allein medizinisch begründen lassen. Nach Beiratsauffassung ist die Fehlsteuerung der Ressourcen im stationären Sektor auf das Fehlen wirksamer Mechanismen zurückzuführen, die eine Anpassung der Strukturen und Kapazitäten an veränderte Erfordernisse sicherstellen..."
Dem und vielem anderem lässt sich einfach nur zustimmen und....hoffen.
https://www.bundesfinanzministerium...rgung-Krankenh.pdf?__blob=publicationFile&v=3

Der Artikel passt zu obigem, ist von März 2018
AOK-Krankenhausreport: 500 Kliniken können dicht machen
 
Dem und vielem anderem lässt sich einfach nur zustimmen und....hoffen.
Ich weiß nicht auf was das hoffen lassen soll. Defakto bedeutet ein Abbau an Betten beim Status Quo einen Abbau an Personal und selbst wenn dies mit einem Aufbau von Ambulatorien einhergeht lässt dies nichts Gutes erahnen.
Trotz einiger Kritik auch meinerseits an Vergütung und Arbeitsplatzqualität in der stationären Krankenpflege was mit den ganzen Einzelkämpferberufen wie Therapeuten und MFAs außerhalb des Klinikbereichs gemacht wird droht dann auch dem Krankenpflegepersonal.
Außerdem scheint einem Großteil der Bevölkerung eine wohnortnahe Krankenhausversorgung sehr wichtig zu sein ein Faktor der in diesen Studien nie berücksichtigt wird wohl aber von sämtlichen Lokalpolitikern Land auf Land ab.
 
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Unsere "Heilsbringer" bei der Bundespressekonferenz.
 
Die einzige Lösung wäre meiner Meinung nach wirklich, das Profitmachen mit den Pflegegeldern zu verbieten und die Tarifbindung zum Gesetz zu machen. Den Geldhaien den Hahn zudrehen.
 

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