Pflegenotstand in der Presse

  • Ersteller Ersteller Gelöschter User 50029
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Gehen wir davon aus das nochmal die selbe Zahl an Altenpflegern im Landkreis ausgebildet wird (Da habe ich leider keine Zahlen) fehlt mir die Fantasie wo die unterkommen sollen.
Sehe ich überhaupt keine Probleme - grundsätzlich. Stelle nicht in Abrede, dass es hier und da auch mal zu Problemen kommen könnte.
Wo kommen die Schüler unter?
Da wo sie jetzt auch schon Unterkommen.
Kooperationen und verlängerte Einsätze in den Fachgebieten für ALLE in Geriatrie, Gerontopsychiatrie, amb. Dienste, Tageseinrichtungen, Beratungseinrichtungen, alle Einrichtungen wo Kinder mit Handicap betreut werden und für diejenigen die sich für eine spezielle Fachrichtung insbesondere entscheiden, im letzten Jahr in der Fachrichtung,
wird sich das Ganze entzerren.

Aber das ist nichts Neues.
Psychiatrien oder kleinere Häuser oder Häuser mit Spezialisierung die Ausbilden müssen auch im größeren Rahmen Kooperationen abschließen mit Einrichtungen, die die geforderten Fachrichtungen vorhalten, das wird halt intensiviert.
Wie oben schon geschrieben - die Kooperationen bestehen ja oft schon seit vielen Jahren in Städten und in Landkreisen und oft auch Landkreisübergreifend.
 
Psychiatrien oder kleinere Häuser oder Häuser mit Spezialisierung die Ausbilden müssen auch im größeren Rahmen Kooperationen abschließen mit Einrichtungen, die die geforderten Fachrichtungen vorhalten, das wird halt intensiviert.
Ja das sind dann Einrichtungen die diese Regelungen für "ihre" Auszubildene treffen, was ist aber die Motivation für mich als Einrichtung dafür Kapazitäten in der praktischen Krankenpflegeausbildung zu schaffen damit alle (die das wollen) den generalisitischen Abschluss machen können? In der von mir beschriebenen Pflegeschule liegt die Übernahmequote schon heute bei nur 10-30%
Wobei man in der Betrachtung auch die unterschiedliche Trägerschaft der Schulen mit einbeziehne muss (dem Krankenhaus unterstellt oder autonom ).
 
a das sind dann Einrichtungen die diese Regelungen für "ihre" Auszubildene treffen,
Ja und da sind der größte Teil der Ausbildungsplätze angesiedelt. Der größte Teil der KH in der BRD sind teils deutlich unter 500Betten und damit fehlen einige oder mehrere Fachrichtungen und bestimmte Fachrichtungen die vorgeschrieben sind, sind sowieso in keiner Klinik zu finden.
D.h. wie oben schon geschrieben, Kooperationen bestehen und brauchen nur noch ausgebaut werden und ja es kommt evtl. die eine oder andere Einrichtung noch hinzu. Stellt für keinen Träger ein Problem dar.

was ist aber die Motivation für mich als Einrichtung dafür Kapazitäten in der praktischen Krankenpflegeausbildung zu schaffen damit alle (die das wollen) den generalisitischen Abschluss machen können?
Der politische Druck auf den/die Träger und zusätzlich für private Träger - auch in Zukunft mitspielen zu dürfen
und
weil es in 8Jahren nix anderes mehr gibt ausser gen. Ausb. und das jedem klar ist.
 
Ich gehe jede Wette ein, dass sie in 8 Jahren total überrascht sind. Weil das so plötzlich kommt.
 
So, wie sie jetzt schon total überrascht sind, weil für die generöse Bezahlung keiner mehr den Knochenjob machen will...Und sie immer noch diskutieren, wo die Lösungen liegen, anstatt den Geldverdienern am Gesundheitssystem endlich den Hahn zuzudrehen...
 
Apropo Bezahlung.

Es gab vor ca. 2 Monaten Text im Britisch Medical Journal (BMJ) ein Mitglied des "House of Lords, and chair, All Party Parliamentary Group on Global Health"
den "Provocative Article" Nursing:The wave of the Future geschrieben hat.

Kurze Zusammenfassung: Es ging eigentlich darum, dass Pflegekräfte für das Gesundheitssystem die wohl wichtigste Komponente sind. Sie haben das was andere Berufsgruppen (Ärzte, Psychologen etc.) nicht haben oder versuchen die Mitarbeiter darin zu sensibilisieren. Die ganzheitliche Sicht auf den Menschen: Physiologie, Psychologie, Sozialer Lebensraum und Spirituell. Kaum eine andere Berufsgruppe hat dies so in ihrer Berufs-DNA. Es gehört zu unserer Philosophie. Daher sind wir auch an allen wichtigen Versorgungspunkten und Lebensphasen beteiligt.

Also eine richtige Lobhudelei auf die Pflege. Ich dachte nur:" Ja, dann muss man auch in GB mal was für die Pflegekräfte machen." Heute sehe ich diesen Artikel: Lowest paid NHS staff may receive pay rise of up to 29% in new deal

Nun, kann man davon erstmal halten was man will. Aber ich denke, dass dies schon klarere Zeichen sind als: "Wir denken so 2500-3000 Brutto sollten drin sein!"

Für wen eigentlich? Für den Berufsanfänger oder für die mit 20 Jahren Erfahrung? Der Krankenpfleger wird sich zumindest für das Gehalt auch nach gerade bestandenen Examen wohl eher nicht den Wecker stellen, wenn man sich die Tariferhöhungen des TVÖD mal so anschaut.
 
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Bei den Briten scheinen aber auch ein paar mehr Pflegekräfte gewerkschaftlich organisiert zu sein, als bei uns:
"All of the more than 1 million personnel working for the NHS in England will receive at least a 6.5% increase, if they back the deal in ballots to be run by the 14 trade unions to which they belong. They include nurses, midwives, paramedics, scientists, porters and cleaners."
 
Der Krankenpfleger wird sich zumindest für das Gehalt auch nach gerade bestandenen Examen wohl eher nicht den Wecker stellen, wenn man sich die Tariferhöhungen des TVÖD mal so anschaut.
Wenn der Krankenpfleger das Glück hat in einem TVÖD bezahlenden Krankenhaus zu arbeiten
und nicht wie Hunderttausend seiner GuK-Kollegen in der Altenpflege
oder z.B. an der Uni Klinik Rostock wo er selbst in der Endstufe keine 3000 Brutto sieht https://personalrat.med.uni-rostock...fuer_die_UMR_und_UMG_im_Tarifverbund_Nord.pdf
Tellerränder sind immer zum drüber hinaus schauen gut
 
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Uni Klinik Rostock
Daß im Osten immer noch skandalös niedrige Löhne gezahlt werden, ist auch mit ein Grund, warum immer noch so viele zum arbeiten in den Westen fahren (oder gleich umziehen).
Wie schon erwähnt, man muß bei der Debatte über die Löhne in der Pflege eben differenzieren (Altenpflege/Krankenpflege; welches Bundesland; West/Ost; welcher Träger...).
 
Dann sind aber dann nicht selten Rechnungen die nicht aufgehen, weil die Lebenshaltungskosten nicht berücksichtigt werden. Wenn ich in München Lebe ist im Vergleich weniger oft mehr.
 
Dann sind aber dann nicht selten Rechnungen die nicht aufgehen, weil die Lebenshaltungskosten nicht berücksichtigt werden.
War das jetzt auf meinen Beitrag bezogen?
Also die Lebenshaltungskosten liegen, nach allem was ich so mitgekriegt habe, im Osten kaum unter denen im Westen.
Ganz im Gegensatz zu den Gehältern. Daher sind die Arbeitnehmer im Osten ganz klar benachteiligt.
Und München (oder andere Großstädte) ist jetzt natürlich eh noch mal ein Sonderfall; ich wohne hier auf dem Dorf, unser Haus gehört uns, aber auch Mieten sind hier in der Region bezahlbar. Und da ich nicht schlecht verdiene (Westen eben) kann ich mir meinen Lebensunterhalt ganz gut leisten.
 
War das jetzt auf meinen Beitrag bezogen?
Auch ja und Generell wenn es um Gehaltvergleiche geht. So unterscheiden sich nicht nur Osten und Westen, wobei der Vergleich schon gewaltig hinkt, denn es gibt auch ein Gefälle im Westen zwischen Oberbayern und z.B. Allgäu oder Oberpfalz oder es geht weiter - in diesem oder jenem Land verdient man .... ohne die Lebenshaltungskosten zu vergleichen.

Colani sagte mal so sinngemäß: Es ist nicht ganz unwichtig was man Verdient, viel wichtiger ist was am Monatsende übrig bleibt.
Oder anderst gesagt und darauf wollte ich aufmerksam machen - ich kann in bestimmten Gebieten, egal ob Ost, West, Süd, Nord oder anderen Ländern mehr oder sogar deutlich mehr Verdienen, das heißt aber noch lange nicht, dass am Ende des Monats mehr übrig bleibt.
Erst nach Aufrechnung der Lebenshaltungkosten kommt ein reeller Vergleich zu stande.
 
Auch ja und Generell wenn es um Gehaltvergleiche geht. So unterscheiden sich nicht nur Osten und Westen, wobei der Vergleich schon gewaltig hinkt, denn es gibt auch ein Gefälle im Westen zwischen Oberbayern und z.B. Allgäu oder Oberpfalz oder es geht weiter - in diesem oder jenem Land verdient man .... ohne die Lebenshaltungskosten zu vergleichen.
Alles völlig richtig.
Aber daher mein Hinweis auf die Lebenshaltungskosten, die im Osten nicht so wesentlich niedriger sind als im Westen.

"Die Lebenshaltungskosten in Ostdeutschland liegen im Mittel um sechs Prozentpunkte unter denen im Westen.
West: 100%
Ost: 94%
Quelle: BBSR 2009, Dr. Rupert Kawka"

"Das reale Nettoeinkommen pro Monat der privaten Haushalte liegt im Westen um 20 Prozent höher.
West: 1444 Euro
Ost: 1149 Euro
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland 2008 (Datenreport)"

"Das durchschnittliche Arbeitseinkommen brutto (vor Steuern) liegt im Westen um 900 Euro höher als im Osten.
West: 3665 Euro
Ost: 2766 Euro
Quelle: Statistisches Bundesamt Deutschland 2008 (Datenreport)"


Quelle: Ausgabe 10/2009
 
Ach nö Martin
und dafür bemühst du eine über 10Jahre alte Statistik?
Kann ja sein - hab ich irgendwo das Gegenteil behauptet?

- du hast Recht - ok

und in Nord und Süd gibts auch Unterschiede.
Wenn ich die Füsse im Eisfach habe und den Kopf im Backofen stimmt auch der statistische Mittelwert.

Mein Einwand ist lediglich:
Ohne Berücksichtigung der Lebenshaltungskosten, die in der ganzen Republik und im vergleich zu anderen Ländern Teils sich deutlich unterscheiden, hinken Vergleiche - sonst nix.

Auch im Allgäu gibts skanalös niedrige Löhne und in Dresden z.B. verdient man ganz gut.
Pauschalisierungen bringen niemanden weiter.
 
dafür bemühst du eine über 10Jahre alte Statistik?
Zahlen von 2008/2009... wir haben 2018... hmmm. :gruebel:
Aber ok... hab noch was Aktuelleres gefunden:

"Zwar kosten Mieten, Essen und U-Bahnfahren im Osten weniger als im Westen. Allerdings lässt sich kaum sagen, was dies tatsächlich ausmacht. Regionale Unterschiede in den Lebenshaltungskosten werden seit Jahren von keiner amtlichen Statistik mehr erfasst. Eine Studie des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung bezifferte die Differenz zwischen West- und Ostländern auf sechs Prozent - diese Zahlen sind allerdings von 2009 und dürften sich seither verändert haben.



Sollten sie sich aber noch in einer einstelligen Größenordnung bewegen, dann haben Ostdeutsche tatsächlich deutlich weniger von ihrer Arbeit. Dafür spricht auch, dass alle östlichen Bundesländer niedrigere Kaufkraftindizes haben als die westlichen. Mit Kaufkraftindizes wird gemessen, wie viel von ihrem Einkommen die Haushalte einer Region für Konsumzwecke ausgeben können, nachdem sie allen regelmäßigen Zahlungsverpflichtungen nachgekommen sind."

Quelle:
Gehälter: Wer in Ostdeutschland lebt, verdient bis zu 10.000 Euro pro Jahr weniger - SPIEGEL ONLINE - KarriereSPIEGEL
Und das ist ja genau das, was der von Dir weiter oben zitierte Colani gesagt hat...
Auch im Allgäu gibts skanalös niedrige Löhne
Keine Ahnung. Wenn Du´s sagst, wird´s schon so sein. :weissnix:
Aber nochmal:
Hier in meiner Gegend - auch sehr ländlich - verdient man nicht schlecht.
Nicht umsonst ist z. B. ein ehem. Kollege, welcher in Thüringen wohnte, lange Zeit zu uns gependelt - deutlich höhere Löhne hier.
Pauschalisierungen bringen niemanden weiter.
Also ICH pauschalisiere ganz sicher nicht:
Wie schon erwähnt, man muß bei der Debatte über die Löhne in der Pflege eben differenzieren (Altenpflege/Krankenpflege; welches Bundesland; West/Ost; welcher Träger...).
Damit soll´s von meiner Seite aus gut sein, ich denke wir sagen das Selbe, bloß mit verschiedenen Worten.
 
Spahn will mehr Pflegepersonal an Kliniken erzwingen
Mittwoch wissen wir mehr
Zitat: "...Ab dem Jahr 2020 soll für jedes Krankenhaus das Verhältnis zwischen der Zahl der Pflegekräfte und dem anfallenden Pflegeaufwand errechnet und veröffentlicht werden. Das bestätigte ein Sprecher des Ministeriums dem ARD-Hauptstadtstudio. Werde von einem Krankenhaus eine bestimmte Grenze unterschritten, soll es Honorarkürzungen geben...
...Zuerst hatte die "Berliner Zeitung" über den überarbeiteten Entwurf für das sogenannte Pflegepersonal-Stärkungsgesetz berichtet. Der Staatssekretär im Bundesgesundheitsministerium, Lutz Stroppe, sagte der Zeitung, damit werde ein "handhabbares, transparentes und schnell wirksames Instrument" geschaffen, um in den Krankenhäusern eine gute Pflege und die Sicherheit der Patienten zu gewährleisten...".

O.k., o-kay...
 
"Sofortprogramm Pflege" Pflegekräfte spürbar entlasten
In der Krankenpflege sollen künftig die Kostenträger – also die Krankenkassen, aber auch Berufsgenossenschaften oder Unfallkassen - die Ausgaben für jede neue Pflegekraft übernehmen. Das gilt auch für die Aufstockung von Teilzeitstellen. Tariferhöhungen sollen nicht mehr zulasten der Krankenhäuser gehen, sondern von den Kostenträgern finanziert werden.

Tja, dann sollten die Krh. endlich mal anfangen, Leute fest einzustellen.

Ein erster Schritt könnte zB sein, das Angebot so attraktiv zu machen, dass sich Pflegekräfte, die bislang bei Leasingfirmen angestellt sind, zu einer Festanstellung entscheiden. Da die Häuser diese neu eingestellten Kräfte voll finanziert bekommen, würden Leasingkosten deutlich reduziert werden. Das frei werdende Geld könnte für die entsprechenden Verbesserungen der Rahmenbedingungen hergenommen werden. Diese Verbesserungen sollten natürlich allen Pflegekräften zugute kommen. Beispielsweise Jobtickets für den ÖPNV voll finanzieren uä. Für angeworbene Leasingkräfte, die va wegen des Einflußes auf die Dienstplangestaltung bei einer Leasingfirma arbeiten, könnte man Personalpools etablieren (oder diese Kräfte in einen Pool einstellen) wo diese Option weiter bestehen bleibt...
Eine spürbare Entlastung wären auch effektive Sitzwachenpools die unterstützend bei der Versorgung von dementen/deliranten/psychiatrisch aufälligen Patienten helfen könnten. Gleichzeitig würde man damit auch dem gerade erst vom Bundesverfassungsgericht veröffentlichten Urteil zur Fixierung gerechter werden.

Mit Verbesserungen der Gesamtsituation sollte es dann auch langfristig gelingen, den Personalschwund durch Abwanderung aus der Pflege deutlich zu reduzieren.

Jetzt ist die Kreativität der Klinikverantwortlichen gefragt. Am Geld sollte es jedenfalls nicht mehr scheitern.

Gruß spflegerle
 
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Wer könnte besser geeignet sein?
Klassischer Behördenkarrierist mit Kontakten in der CSU hat wenig mit seinem Studium zu tun.

Kritik am neuen Pflegepersonal-Stärkungsgesetz / Nachrichten / Infopool - Häusliche Pflege Online
"Mir ist nicht klar, was das politische Ziel der systematischen Vernichtung der ambulanten Pflege durch die Krankenkassen und die Politik ist. Schon jetzt können wir die vielen nachfragenden pflegebedürftigen Menschen nicht mehr auffangen und versorgen."
Märkte auch Arbeitsmärkte sind halt Systeme kommunizierender Röhren, ist was dran.

Wider die Marktwirtschaft: Jens Spahn, der Planwirtschaftler
Jens Spahn – vom Hoffnungsträger zum Kostentreiber - WELT
Plötzlich wird aus Marktwirtschaftler Spahn der Soziale - doch alte Fans schweigen

Das rechts-liberale Lager vergießt ein paar Tränen weil ihr Hoffnungsträger auf sozial macht.
 

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