Sich Späße mit Kollegen (muss ja nicht immer ein junger Neuzugang sein) zu erlauben, halte ich für absolut normal und legitim.
Der Spaß hört natürlich beim Einsatz von Dingen auf, die zu einem körperlichen Schaden führen können!
Ich bin der Meinung, dass jemand, der einen Spaß nicht verstehen kann, der nicht über sich selber lachen kann oder eine Blamage nicht ertragen kann, in unserem Beruf nichts zu suchen hat.
Man sollte schon lernen, mit diesen Dingen umgehen zu können.
Denn schließlich ist es auch schon mal der Patient, der uns "*********".
Mir fällt da gerade die Geschichte von dem Patienten ein, dem ich als Schüler in der Nacht ungefähr 64 neue AP-Beutel kleben musste, weil die angeblich immer abgingen. In dieser Nacht habe ich alle Beutel-/Plattenvorräte unserer und der Nachbarstation verbraucht. Natürlich war mir klar, dass er (vllt. unbewusst im Schlaf) an den Platten rumknibbelte. Aber was hätte ich tun sollen? In Tränen ausbrechen? Kündigen? Nach Hause gehen?
Nach 8 Beuteln war ich sauer, dann habe ich im Laufe der nächsten 36 Klingeln eingesehen, dass sauer werden nichts nutzt... Also habe ich über mich, den Running Gag und den Patienten gelacht, und habe dem Patienten erklärt, dass das bestimmt an einer schlechten Charge liegt.
Oder aber diese gynäkologischen Patienten, die orthopädische Probleme vorgeben und am Ende ein internistisches Problem haben.
Es gab mal (auch während meiner Ausbildung) den Fall, dass ein Kollege einer Dame mit Schmerzen im linken Arm eine Voltarensalbeneinreibung verpasste.
Der musste am Ende auch zugeben, dass er das Hirn nicht eingeschaltet hatte. Sicherlich fällt das jedem schwer. Aber ich denke, man sollte auch die Größe haben, seine eigenen Fehler zugeben zu können.
Solche "Verarschungen" in der Schülerzeit helfen einem sicherlich dabei.
Entwickelt man darunter schon ein Burn-out-Syndrom, sollte man lieber gleich zur Drogeriefachverkäuferin umschulen. Schließlich dürfen die auch einen weißen Kittel tragen.