Problem: Mein Freund ist Krankenpflegeschüler und möchte bei einer Geburt dabei sein

J_R

Newbie
Registriert
22.08.2012
Beiträge
1
Hallo
ich hoffe hier vielleicht ein paar Denkansätze zu meinem Problem zu bekommen.
Mein Freund macht eine Ausbildung zum Gesundheits und Krankenpfleger und hat seinen derzeitigen Einsatz auf der Gyn. Nun möchte er UNBEDINGT bei einer Geburt dabei sein. Ich habe damit aber ein sehr großes Problem das ich selbst nicht ganz erklären kann. Ich habe selbst zwei Kinder auf natürlichem Wege auf die Welt gebracht die allerdings nicht von Ihm sind er also auch nicht bei der Geburt dabei war. Ich hatte aber schon bei dem Vater meiner Kinder Probleme damit das er bei der Geburt "was sehen" könnte. Er stand letzte Endes an meiner Schulter und hat untenrum gar nichts gesehen worüber ich sehr froh bin. Ich habe einfach Angst das sich dadurch die Sexualität verändert und ausserdem möchte ich auch einfach nicht das man so etwas "zerstörtes" sieht. Zerstört deshalb weil ich bei beiden Kindern geschnitten wurde und das ziemlich groß.
Mein Problem spaltet sich also einmal darin auf das ich nicht möchte das er sowas sieht da er dann genau weis wie das bei mir aussah und ICH hätte dann große Probleme mich Sexuell noch in irgendeiner Art ihm zu öffnen.
Das andere ist das ich finde dass das der intimste Moment im Leben einer Frau ist und mein Freund das gerne mit mir nochmal erleben darf aber nicht unbedingt bei einer völlig fremden Frau.Vielleicht ist es total bescheuert ich weis auch nicht warum ich da so engstirnig bin aber für mich fühlt sich das wie ein Betrug an. Ich hab wahnsinnige Angst damit alles kaputt zu machen.
Andererseits kann ich natürlich verstehen das es ein Teil seiner Ausbildung ist und ich gönne es ihm eigentlich auch WENN ich nicht selber schon Geburten mitgemacht hätte. Ich habe mit Ihm darüber gesprochen aber er Versteht mich nicht. Ich kann ihm das einfach nicht begreiflich mache. Ich würde mir auch nie anmaßen zu sagen er darf das nicht machen oder es ihm in irgendeiner weise verbieten wollen ich möchte das er mich Versteht. Ich habe kein Problem damit das er bei einer Sectio dabei ist.Das sollte er sich auf jeden Fall nicht entgehe lassen mir geht es lediglich um eine natürliche Geburt und das er nicht sieht wie es da unten aussieht. Ich könnte Heulen weil ich nicht weiter weiß. Vielleicht kann mir ja jemand konstruktive Denkanstöße geben ich versteh mich ja selbst nicht wirklich....
 
Da du in deinem Text mehrmals zu verstehen gibst, dass du es selbst nicht so wirklich verstehst, wie soll es dann ein Anderer verstehen?

Es ist DEIN Problem nicht seins.
Mach es nicht zum Problem von deinem Partner.

Nimm ein paar Therapiesitzungen und sieh was dabei raus kommt.
 
  • Like
Reaktionen: Felicia89
renje, Dein letzter Satz ist (wahrscheinlich?) unfreiwillig komisch....
Sorry, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Thread hier ernst gemeint ist bei so vielen intimen Detals...
 
renje, Dein letzter Satz ist unfreiwillig komisch....
Sorry, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß dieser Thread hier ernst gemeint ist bei so vielen intimen Detals...


Seh ich auch so:-)

Falls das tatsächlich wieder ernst gemeint ist...kann ich mich renje nur anschließen!

LG Klee
 
@squaw:

na, na, na deine Phantasie möchte ich nicht haben:mryellow:

Hatte ich auch nicht beim Schreiben.

War natürlich ernst gemeint und auf die Therapie bezogen, nur um weiteren Phantasien vorzubeugen.
 
Och, soviel Phantasie braucht man dazu gar nicht. Man muß nur lesen.;-)
 
Wenn es zu seiner Ausbildung dazu gehört, warum soll er es nicht machen? Gehört halt dazu...
 
Hallo J_R,

Dein Freund wird bei der Ausübung seines Berufes auch Frauen jeglichen Alters waschen, incl. Intimpflege - macht Dir das auch Probleme ?
Und was sollte er Deiner Meinung nach tun ?!
Daß Du die Vorstellung an sich jetzt nicht super toll findest, kann ich ja noch verstehen, aber das musst Du auch nicht.
Daß es sich für Dich jedoch "wie ein Betrug" anfühlt, finde ich bedenklich.

Vielleicht ist der Vorschlag mit der Therapie doch gar nicht so schlecht ... ?!
 
Findet Ihr es wirklich so abwegig, dass sich etwas in der Sexualität verändern könnte, wenn ein Partner bei einer Geburt dabei ist? Wäre es nicht möglich, dass so ein Erlebnis einer Geburt, die durchaus blutig ist und alles andere als "sexuell attraktiv" so etwas zur Folge haben kann? Natürlich kann so etwas passieren - wieviele Paare leiden darunter? Ich weiß es nicht, es ist einfach ein Tabu und darüber spricht man nicht. Und hier schon mal erst recht nicht. Wir sind ja alle ach so tolerant. Und steckt hinter der Frage nicht vielmehr etwas wie "Ich möchte einfach weiter begehrenswert für meinen Partner sein"? Ich finde den Umgangston hier in diesem Forum sehr oft sehr beleidigend und frech - einfach nur plump. Das ist kein gutes Aushängeschild und hat keine positive Aussenwirkung, wenn so oft sehr gereizt auf Fragen geantwortet wird.
Zur Threaderstellerin möchte ich nur sagen:
Dein Freund hat zu den Schwangeren auf seiner Station doch ein ganz anderes Verhältnis als zu dir! Er ist in einer professionellen Rolle, er sieht das alles aus einer Distanz heraus. Sein Fokus liegt höchstwahrscheinlich auf dem "Geburtsvorgang an sich" und Patienten sind per se asexuell (zumindest gehts mir so, wenn ich arbeite). Er wird das aus einem fachlichen Interesse heraus sehen wollen - oder vielleicht auch einfach, weil eine Geburt schon eine gewisse Faszination ausüben kann. Du kannst aber nicht davon ausgehen, dass es EUER Sexualleben verändern wird.
 
Eine Geburt mag der intimste Moment im Leben der Frau und ihres Partners sein. Das bezieht sich aber nicht auf die Hebamme, den Arzt oder den Krankenpflegeschüler, der bei der Geburt anwesend sein könnte. Einer Geburt beizuwohnen ist natürlich beeindruckend - aber das ist nicht seine Partnerin und nicht sein Kind. Er teilt diesen Moment nicht so mit der Gebärenden, wie dies ein Partner tut. Das Verhältnis ist komplett anders. (Oder hattest Du das Gefühl, Deinen Partner mit dem Arzt zu betrügen, der Dir bei Deinen Geburten beigestanden hat? War Eure Beziehung auch nur ansatzweise vergleichbar?)

Um zu erfahren, wie es "da unten" aussieht, muss man keine Geburt live miterleben. Wir haben im Unterricht auch einen Film dazu gesehen, der war ziemlich deutlich.

Es kann aber sein, dass Du Dir unnötig einen Kopf machst. Die werdende Mutter muss ihr Einverständnis geben - und nur wenige Frauen wollen einen weiteren Mann dabei haben. Von daher bekommt Dein Freund vielleicht gar nicht die Gelegenheit, bei einer Geburt anwesend zu sein.
 
J_R:

ich habe da eine Phantasie - ist Geburt das Thema oder ist das Thema bei dir Eifersucht?
 
Also, ich hatte gerade im Pflegeunterricht das Thema Geburtshilfe und eine Hebamme brachte uns Bilder von natürlichen Hausgeburten mit, wo man ALLES sehen konnte. Als ich das erste Mal ein Foto von einem Kindskopf zwischen zwei Popobacken zusammengequetscht sah, sorry,..war ich auch so irritiert, dass ich laut in die Klasse hinein losprusten musste, obwohl ich eigentlich ein sehr sachorientierter Typ bin. Mein nächster Gedanke war dann direkt: diese Bilder möchte ich unbedingt auch meinem Freund zeigen, bevor wir in einigen Monaten das erste Mal Eltern werden. Ja, in der Hinsicht ticke ich wohl sehr anders als du. Ich finds wichtig, dass aus natürlichen Dingen kein Tabu gemacht wird. Denn leider ist es das, wie man ja auch schön an meiner Reaktion im Unterricht sehen konnte. Das Normalste der Welt, kommt einem absurd, komisch, abstrus vor, weil man NIE in der Öffentlichkeit was davon hört oder sieht und ich bin selbst eine Frau. Diese ganzen (passenderweise auch noch) rosafarbenen Mamibücher zum Thema Schwangerschaft zeigen doch meist nur die romantische Bilderbuch-Plüschwelt, in der alles rundum harmonisch zugeht und in der es weder Blut, Ausfluss, ****a noch Schmerzen gibt. Die Aufklärung der Männer sieht entsprechend noch schlechter aus und insofern hast du recht mit deinen Bedenken: für den ein oder anderen Mann ist eine Geburt sicher ein Schock, vor allem wenn er kein Blut sehen kann (im Übrigen betrifft das auch Frauen: Wir haben eine Schülerin bei uns im Kurs, die sich halb übergeben musste als sie die Geburtsaufnahmen unserer Hebamme sah und die daraufhin meinte, sie könnte sich -wenn überhaupt nur vorstellen- unter Kaiserschnitt oder mit einem Tuch zwischen ihrem Gesicht und ihrem Geschlechtsteil zu entbinden). Aber ich denke, das sind wirklich Ausnahmen. Und ich bin mir sicher, dein Freund wird nicht zu diesen Geschockten und Traumatisierten gehören, wenn du ihm gerade JETZT vorab in einem medizinisch-sachlichen Kontext ermöglichst, eine natürliche Geburt aus der Distanz mitzuerleben. Als Krankenpflegeschüler -glaub mir- wird das für ihn auch ein vergleichsweise schönes, vielleicht sogar das schönste Erlebnis seiner ganzen Ausbildung sein ..zwischen all dem Schmerz, Leiden, Sterben, das man sonst so miterlebt, denn eine natürliche Geburt ist nichts Pathologisches. Dagegen ist eine Sectio etwas Traumatisches. Gönn ihm das Erlebnis! (Es sollte sowieso ALLEIN seine Entscheidung sein, da es SEINE Ausbildung ist!)
Die Männer bei uns im Ausbildungskurs haben übrigens das Thema Geburt und die Geburtsaufnahmen allesamt sehr interessiert, wertschätzend und positiv aufgenommen und einer meinte, er hoffe jetzt umso mehr, dieses Wunder mit seiner Freundin einmal miterleben zu können.

Mein Freund (kein Krankenpfleger) hat übrigens von vornherein darauf bestanden, dass wir beide einen Geburtsvorbereitungskurs für Paare machen, also wo er jeden Termin mit dabei sein kann. Ich war so positiv überrascht davon, dass ich mein Glück erst gar nicht richtig fassen konnte. Mir war es schon immer in meinen Überlegungen wichtig, dass mein Partner, der Vater meines Kindes, auch bei der Geburt dabei und aktiv beteiligt ist, umso mehr habe ich mich gefreut, dass ich soooooo einen interessierten und motivierten Partner habe. Und wie ich neulich erst gelesen habe, liegt die Ursache von geburtstraumatisierten Männern bereits darin begründet, dass sie einfach schon vorgeburtlich nicht ausreichend auf die Geburtssituation vorbereitet worden sind. Ein einmaliger Partnerabend bei einem gewöhnlichen Geburtsvorbereitungskurs reicht da einfach nicht aus!
Ich werde daher auch darauf bestehen, dass mein Freund sich vor der Geburt noch einige youtube-Videos von Geburten anguckt. ;)


Vielleicht gibt dir das auch noch mal einen Denkanstoß. Denn von außen betrachtet, kann ich dir nur versichern: Ich wäre sehr stolz an deiner Stelle, einen so interessierten Partner zu haben, der noch dazu so einen tollen Beruf lernt.

Lieben Gruß & alles Gute!
 
@J_R...Wenn ich deinen Gedankengängen folge, dann würde es im Umkehrschluss bedeuten, dass er bei jeder Genitalpflege bei einer Frau Vergleiche zu deiner Anatomie macht. Ich bin mir ganz sicher, dass du dies bisher nicht mal ansatzweise in Erwägung gezogen hast.
Es erscheint auch deinem Unterbewusstsein absolut unwahrscheinlich. Darauf solltest du den Focus legen. Die siehst in dem Bereich den Unterschied zum Profi. Dein Mann ist ein Profi. Er sieht die Geburt mit den gleichen Augen wie z.B. beim Katheter legen.

Ansonsten schließe ich mich Renje an: Wenn du den Gedanken net aus dem Kopf bekommst, dann such einen Profi, der dir hilft. Denkbar wäre hier auch dein Hausarzt oder dein Gynäkologe. Alternativ gibt es in jeder Stadt Stellen für Lebensberatung.

Elisabeth
 
J R hat diesen Beitrag vor einem Jahr verfasst und war anschließen auch erst garnicht mehr eingeloggt.

Ihbr werdet ihr vermutlich mit euren Posts nicht mehr helfen...
 
*ggg* Glücklicherweise gibt es immer einen, der auch mal nach dem Datum schaut. *ggg*

Elisabeth
 

Ähnliche Themen