Warum wird die Krankenpflege so schlecht angesehen? Wieso haben wir keine gute Lobby?

Tut mir leid, aber ich kann dir wirklich nicht zustimmen. Ich arbeite auf "Normalstation" und wir legen regelmäßig Katheter und MS. Zudem finde ich nicht, dass du sagen kannst, eine Pflegerin auf Normalstation hat weniger Verantwortung. Ich darf genauso wie du keine Medikamente verwechseln, auch in meinem Fall kann dies tötlich enden, wie bei allen hier, egal welche Station. Und im Gegensatz zu dir, muss ich auf meine Pat ständig ein Auge haben, denn bei mir klingelt kein Monitor, kein Alarm wenn was nicht passt. Ich muss das durch reine Sichtkontrolle und genaue Beobachtung des Pat erkennen. Ausserdem gibt es auch auf Normalstation Bereichspflege. Ich hab meinen Bereich, bin für meine Pat. zuständig. Wenn was schief läuft, bin ich dran. Denn es mischt kein Kollege mit. Es ist mein Bereich. Ich richte die Medis, versorge die Pat., hänge die Infusionen an. Genauso wie du bei dir. Nur mit dem Unterschied, das ich im Schnitt 10-12 Patienten habe, du 2-3.
Ich find es schon ein bisschen gewagt von dir, zu behaupten, das auf Normalstation Fehler eher vom gesamten Team vertuscht werden. Kann das bei euch nicht passieren? Seid ihr Götter und unfehlbar? Ich glaube nicht!
Ich glaube, jede andere Pflegekraft auf einer Normalstation leistet genausoviel und genauso gute und wichtige Arbeit wie du auf ITS.
 
Naja,dieses "Ich-bin-was-Besseres-Denken" gibt's wahrscheinlich in jedem KH und je größer die Kästen sind,desto schlimmer wird's.
Als mein Haus noch klein und übersichtlich war,lediglich aus 2 chir.,2 inneren und der kleinen Intensivstation mit 4 Betten bestand,da kannte jeder jeden und jeder wußte,was machbar ist.
Jetzt sind wir ein KH der Maximalversorgung mit allen möglichen und unmöglichen Fachrichtungen,4 22-Betten-ITS und ner riesen ZNA über 2 Etagen mit eigenen OP's und allem Schnickschnack,wo keiner mehr den anderen kennt,außer natürlich in seinem unmittelbaren Bereich.
So kommt's dann,daß die OP-Besatzungen lästern,daß heute die HNO's Auslauf haben,weil ein OP nur mit Ohrenanlegen bei Kindern beschäftigt is oder die "Guckst-Du's" wieder Captain Kirk spielen und lasern dürfen oder eben die Intensivleutchen über den Rest der Welt lästern,weil sie ja wieder "den letzten Schrott" von Station übernehmen mußten. Wirklich wahr !
Jeder ist der/die Beste :wut:.
Die wirklich einzigen,die sich noch kennen und zusammenhalten sind wir "Ösen",also die Stationsschwestern-und brüder,weil die meisten noch von "damals" übrig sind oder sich über die Zeit hochgearbeitet haben. Bloß leider haben wir kaum noch Einfluß auf unsere Team's,was dieses elitäre Denken angeht.
 
Nun, vielleicht liegt auch genau darin das Problem. Wenn wir selber, also der selbe Berufszweig, uns schon gegenseitig runter machen, was denken dann erst alle anderen Menschen? Ich bin was besseres weil ich bin Fachpfleger für Intensiv, OP, Anästhesie usw und du bist ja "nur" eine Krankenschwester, Altenpflegerin bla bla. Wie oft hört man sowas denn? Und die "normale" Bevölkerung bekommt sowas auch mit. Es ist traurig, denn jeder sollte sich mal vor Augen halten, dass wir alle gleich angefangen haben. Bei 0. Und zwar wirklich jeder von uns. Und nur weil die einen auf dem einen Gebiet mehr Wissen haben und die anderen auf dem anderen Gebiet, heisst es doch noch lang nicht, dass die einen besser sind als die anderen.
ZNA Öse: Leider kenne ich dieses Verhalten wie du es beschreibst auch nur zu gut. Das war einer der Hauptgründe, warum ich auf Intensiv aufgehört hab. Ich konnte mir immer anhören: Du hast ja die Fachweiterbildung noch nicht, also kannst du auch nichts. Ne sorry, mit Leuten die sich so verhalten, kann ich nicht arbeiten. In meinem jetzigen Team gibt es auch Fachschwestern. Doch da sind alle gleich. Und jeder macht die selben Arbeiten. Selbst die Ärzte schweben bei uns nicht auf diesem "Ich bin Arzt und was besseres" Level. Und genau so solls sein.
 
Ich denke jetzt wird etwas durcheinander geworfen.
Nein man ist menschlich nichts "Besseres" weil man eine bestimmte Ausbildung,Fachausbildug, Studium vorzuweisen hat!
Aber man hat sehr wohl eine längere, spezifischere Ausbildung für einen bestimmten Bereich absolviert und ist im Idealfall auch besser geeignet für diesen Bereich.
Hier ist es nur leider so, dass die FWB nicht unbedingt mehr Kompetenzen und auch nicht wrklich mehr Geld verspricht!
 
Das hab ich auch nicht bestritten. Natürlich hat man ein umfangreicheres Wissen auf dem Gebiet wo man sich fachlich weiterbildet (im Normalfall). Jedoch ist man deswegen nicht besser als andere Krankenschwestern/pfleger. Denn die haben in anderen Bereich dafür mehr drauf. Und natürlich ist man deswegen menschlich nicht besser.
Wenn man eine Fachweiterbildung hat, verdient man meistens mehr. Es ist natürlich kein riesen Verdienst den man dann bekommt. Ich finde es aber trotzdem nicht richtig zu sagen, man hat mehr Verantwortung wenn man eine FWB hat als ohne. Denn ich als "normale" Krankenschwester hab genausoviel Verantwortung für meine Patienten zu tragen, als eine Krankenschwester mit OP Weiterbildung. Nur eben auf einem anderen Bereich.
 
Das hab ich auch nicht bestritten. Natürlich hat man ein umfangreicheres Wissen auf dem Gebiet wo man sich fachlich weiterbildet (im Normalfall). Jedoch ist man deswegen nicht besser als andere Krankenschwestern/pfleger. Denn die haben in anderen Bereich dafür mehr drauf. Und natürlich ist man deswegen menschlich nicht besser.
Wenn man eine Fachweiterbildung hat, verdient man meistens mehr. Es ist natürlich kein riesen Verdienst den man dann bekommt. Ich finde es aber trotzdem nicht richtig zu sagen, man hat mehr Verantwortung wenn man eine FWB hat als ohne. Denn ich als "normale" Krankenschwester hab genausoviel Verantwortung für meine Patienten zu tragen, als eine Krankenschwester mit OP Weiterbildung. Nur eben auf einem anderen Bereich.

Leider verdient man nicht mehr mit FWB... und das ist etwas was ich auch net korrekt finde, jemand der eine FWB hat sollte auch besser bezahlt werden.
Und das jeder in seinem Fachbereich das meiste Wissen haben sollte, versteht sich ja von selbst.
Aber die Basispflege sollte jeder können, jetzt können wir uns noch darüber streiten was dazugehört.... eher die MS und der DK oder vielleicht doch die basale Stimulation, etc.
Medikamentengabe ist aber überall das gleiche.

Verantwortung haben wir als KS alle die selbe! Die Stationsleitung oder Schichtleitung hat mehr, weil sie eine uebergeordnetete Rolle spielt und auch für ihre Mitarbeiter die Verantwortung im Zweifelsfall hat.
 
Mir geht das eher nicht so nahe......


falls es jemand vergessen ham sollte,die TE ist Ende 3. Ausbildungsjahr, in paar Wochen tritt sich als *** ihren Beruf an
.....und wurde vor kurzem ziemlich blöde angemacht
nicht von Freunden, Bekannten, der Familie...es waren völlig fremde Menschen
eigentlich hätt ich gedacht, Mensch super - da könnt man alles reinwerfen, positives, damit Mary_Lie was hat, von anderen die schon lang dabei sind....
kein - Der Arzt ist der bessere, der Kollege/die Kollegin führt sich elitär auf, wer hat mehr Verantwortung,
das hilft ihr eher - weniger weiter?
Eher Bestärkung, Aufmunterung, Stärke zeigen (die jeder hat, sonst würd er/ sie ja völlig versumpfen) .... sowas in die Richtung
@FM - bist noch dabei?
freilich, geht es Dir JETZT nicht mehr so nahe, nach zig Jahren Berufsleben
wie war das aber am Anfang, da wo Mary_Lie jetzt grad steht?
 
Da ist ihr doch der Thread von Elizabeth zuempfehlen... warum wir gerne pflegen...
ansonsten würde ich wenn es wildfremde Menschen sind, es einfach überhören,... denn meine Kraft ist mir dazuzuschade.
Wer nicht begreifen möchte wie wichtig die Krankenpflege ist, wirst du kaum überzeugen können.
Das faellt den Leuten erst dann auf, wenn sie selber mal im KH sind.
 
Übrigens: jetzt muß ich doch auch sagen, daß es einen Unterschied gibt zwischen Normalstationen und Intensivbereichen. Ich habe keine Normalstation erlebt, wo die Leute mit einer derartigen Technik umgehen können, derart ständig auf dem Sprung sind wie die Intensivleute. Sie können reanimieren, und das sogar ohne Hektik und haben auch noch andere Techniken drauf, die so üblich dann doch nicht sind....

Wann hast du das letzte mal aktiv am Bett auf einer somatischen Normalstation gearbeitet? Man kann net Äpfel mit Birnen vergleichen. Du bedienst hier F_Ms Klischees weiter. Net unbedingt dienlich.

Ergo: net nur A sagen, sondern auch A meinen und sich net durchs Hintertürchen aufwerten wollen.

Elisabeth
 
Ach Elisabeth, warum überrascht mich Dein Beitrag jetzt nicht?
Ja, wir sind alle gleich und machen das gleiche. Und die Erde ist eine Scheibe...
 
Tut mir leid, aber ich kann dir wirklich nicht zustimmen. Ich arbeite auf "Normalstation" und wir legen regelmäßig Katheter und MS. Zudem finde ich nicht, dass du sagen kannst, eine Pflegerin auf Normalstation hat weniger Verantwortung. Ich darf genauso wie du keine Medikamente verwechseln, auch in meinem Fall kann dies tötlich enden, wie bei allen hier, egal welche Station. Und im Gegensatz zu dir, muss ich auf meine Pat ständig ein Auge haben, denn bei mir klingelt kein Monitor, kein Alarm wenn was nicht passt. Ich muss das durch reine Sichtkontrolle und genaue Beobachtung des Pat erkennen. Ausserdem gibt es auch auf Normalstation Bereichspflege. Ich hab meinen Bereich, bin für meine Pat. zuständig. Wenn was schief läuft, bin ich dran. Denn es mischt kein Kollege mit. Es ist mein Bereich.
Dann möchte ich mich entschuldigen. Ich und Mitschüler haben auf Normalstation ausschließlich Funktionspflege erlebt, und einhellige Aussage war: auf ITS mach ich endlich mal Dinge die ich in der Ausbildung nur theoretisch gelernt habe, aber auf Station nie gesehen habe. Das ist nicht nur meine Empfindung gewesen.

So, aber genauso wenig wie ich meine Erfahrung und die meiner Mitschüler verallgemeinern kann, könnt ihr eure Erfahrungen verallgemeinern, oder wisst ihr sicher, dass die Mehrzahl der Normalstationen Bereichspflege macht?
In dem Fall von Funktionspflege ist nunmal die Verantwortung für den einzelnen Mitarbeiter geringer, das müsst ihr doch nachvollziehen können?


Und der Kernpunkt meines Textes ist doch gewesen, dass ich viel häufiger Fehler machen kann, und deshalb mehr Verantwortung habe.
Auf Normalstation bekommen doch von 10Patienten durchschnittlich nichtmal die Hälfte eine i.v,-Medikation, seid mal ehrlich, und dann ist es meist nur ein MEdikament und meist ne Antibiose, wo nicht viel passieren kann. Wenn ich 3 Patienten pro Schicht jeweils 5 i.v-Medikamente gebe und noch jeweils 3 Infusionen und paar Perfusoren laufen, hab ich einfach erheblich mehr Möglichkeiten Fehler zu machen. Wie oft läuft z.B. mal KCl auf Normalstation? Genauso wenn ich in der Woche nen halbes Dutzend MS lege, oder im Monat vllt. ein halbes Dutzend auf Normalstation. Die Anzahl der potentiell gefährlichen PFlegehandlungen ist viel größer.

So, und was machen wir noch alles auf ITS: Weaning unter Rücksprache mit Docs; neurologischen Status 1-8mal die Schicht//Sedierungstiefe, Drainagen (alleine das richtige Handling einer EVD ist ziemlich haarig und man kann schnell jemanden umbringen; eine Kollegin von ner neurochirurgischen ITS aus nem anderen KKH durfte nichtmal an die EVDs ran, das war Arztsache, die kannte sich nicht aus, trotz Erfahrung auf Neurochirurgie), zu unterscheiden zwischen den verschiedenen abdominellen Drainagen und die Sekrete die fliessen dürfen, und welche nicht fliessen dürfen. Verbandswechsel kann bei manchen Patienten die ganze Schicht dauern (ist dann wenigstens kein Stück Haut mehr zum Waschen übrig ^^) und du stehst stundenlang steril im Mantel am Bett (noch nie sowas erlebt auf Normalstation). Steuerung der Sedierung, richtige Zeitpunkte für Sedierungsboli-Gaben vor Manipulation, richtiger ZEitpunkt fürs Reduzieren von Laufraten, wenn man etwas ausschleichen soll (sollte man Pharmakokinetik kennen, hatte ich auf Normalstation nie den konkreten Anlass das wirklich zu brauchen). Steuerung von Katecholaminen/Antihypertensiva (das geht nicht ohne Pharmakologisches Wissen).
Steuerung des Patienten über belebende Waschung am Morgen und beruhigende am Abend, um Medikamente einzusparen. Fiebersenkende Waschung mit Aromaölen, auf Normalstation niemals erlebt. Sich im richtigen Moment auf den Patienten draufknien, wenn seine Bifurkationsprothese Nahtinsuffizient wird und Blut aus allen Verbänden kommt.
Selbstständig eine unangeordnete BGA machen, wenn man das Gefühl hat, der Patient blutet. Einschätzen können ob verdünnt und realer HB-Abfall. Wissen ab welchen Temperaturen die Blutgerinnung nicht mehr richtig funktioniert.

Ob du eine erfahrene Pflegekraft am Bett hast, oder einen Neuling, kann schon nen ziemlichen Unterschied machen in den Überlebenschancen. Das gibts auf Normalstation so nicht, dass eine einzelne Person so einen Unterschied ausmachen kann. Mancher Neuling, auch viele nicht-chirurgische Ärzte, verstehen z.B. "Low pressure, low bleeding" nicht, und freuen sich wenn der Patient "einen guten Druck" hat.
Oder halt bei einem FiO2 von 1,0, und einer peripheren Sättigung von 92% den Patienten doch nochmal abhören, auch wenn der Intubierende Arzt, der daneben steht, gesagt hat "alles in Ordnung", und als Pfleger das Atemgeräusch links gar nicht hören, und in den nächsten Minuten fliesst 2,5-3l (zum Glück altblutig/venös von ner diffussen Blutung unter Falithrom) aus dem Thorax, und dem Patienten gehts plötzlich wieder "gut", und er schaffts in den OP, und bleibt mir nicht im Zimmer. (Ich hoffe der intubierende Doc wurde im Nachhinein ordentlich zusammengefaltet).

Wir bekommen auf ITS mehr Geld als auf Normalstation, und das auch ohne FWB, trotzdem will es keiner machen. Warum nicht, wenn wir praktisch auch nichts anderes machen als die Normalstation?!

Ihr mit eurem elitären Denken, das ist grober Quatsch, ich halte mich nicht für was Besseres, jeder hat so seine Stärken, und die Arbeit auf Normalstation ist genauso wichtig, dass der Patient gut nach Hause kommt (und nicht wieder auf ITS zurück kommt).

Denkt ihr denn Ärzte sind was Besseres, nur weil sie paar mehr Dinge können als wir? (Ausnahmen-Regel)
Das eine hat doch mit dem Anderen nichts zu tun.
 
Das stimmt wohl, je größer die ITS desto mehr elitäres Denken herrscht vor. Das ihr mir das vorwerft, nur weil ich die größeren Risiken/größere Verantwortung auf ITS schildere (durch die größere Anzahl gefährlicher Maßnahmen die wir machen) finde ich etwas skuril. Ich find auch die Hilfskräfte und Putzfrauen machen einen genauso wichtigen Job wie ich, und ich rede auf Augenhöhe mit ihnen. Viele Kollegen grüßen die nichtmal.
Aber klar, Selbstbewusstsein+Klartext reden, und schwupps wird einem Überheblichkeit und elitäres Denken angedichtet. Das liegt aber eher daran, wer das liest und wie er es liest (stichwort selektive Wahrnehmung), und hat sehr wenig mit dem zu tun, was ich schreibe.
 
Gruessen hat nun mal gar nichts mit elitären Denken zutun, das ist gute Erziehung! Und ich kann jemanden Grüßen und trotzdem elitär sein:D

Ich glaube wir sollten das Thema auch einfach hier Ruhen lassen, denn beim Geschreibe, fehlt ja nun doch einiges (Mimik, etc)
man sollte net nur vom geschrieben auf einen anderen Menschen schliessen. Aber man sollte durchaus andere Meinungen akzeptieren, auch wenn man sie nicht teilen kann.

Und es ist nicht immer nur der Leser/Hoerer dranschuld, manchmal sollte sich derjenige der schreibt oder spricht überlegen ob es doch vielleicht anders rüberkommt als er es meint?

Wenn ich deinen Text lese, schmunzle ich, du findest 5 iv. Media viel? Ich habe 2 Pat. mit Echmo, Dialyse mit Mars und Beatmung , dazu 20 Perfusoren, etc. und wir haben leider keinen Dr. in Rufweite....und noch nen Schläfer dazu:) bin ich evtl. noch eine Pflegekraft, die noch mehr Verantwortung trägt als du? Ist jemand der auf ne grossen ITV mehr in der Verantwortung oder derjenige der auf einer kleinen arbeitet (ohne Arzt)?

Auf unseren Stationen läuft Kalium, niedrig dosiert Atrenol, Pat. müssen abgesaugt werden, und die guten Kollegen haben 20 davon! Sie müssen genauso sehen das sie ihre Kunden gewaschen bekommen, etc. Und nebenbei sprechen die meisten von deren Pat. noch.

Ohne dir zunähe treten zuwollen, aber gerade wenn man erst 3 Jahre ( auch wenn man schnell lernt, und viel weiss) auf einer ITV ist, spricht man genauso... Da fühlt man sich nicht elitär, aber man fühlt diese grosse Belastung auf seinen eigenen Schultern, und denkt das wir eine soviel Größere Verantwortung tragen, aber das wird besser.... wenn du noch länger dabei bist, wirst du merken, das du Sachen anders siehst.
 
Wenn ich deinen Text lese, schmunzle ich, du findest 5 iv. Media viel?
Nein, aber selbst das ist bei drei Patienten schon wesentlich mehr Chance nen Fehler zu machen als bei 10Patienten auf Normalstation.
Natürlich können wir rumprollen. 20 Perfusoren hab ich auch manchmal.
Das krasseste, als Anfänger mit vllt. einem Jahr auf ITS, drei Patienten in der Nacht mit TISS >40, die eigentlich alle eine 1-1-Betreuung verdient hätten+einer mit TISS bei IIRC 35. Dutzende Perfusoren. Dazu System- und Leitungswechsel bei 3 der vier Patienten. In der Nacht habe ich alle nur noch von der Seite auf den Rücken geworfen, und Mikrolagerungsmäßig immer mal Kissen unter eine Pobacke geschoben, mehr Lagerung war nicht drin. Das war eine der Schichten, wo ich nur ganz knapp vorm Heulen war, weil ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Auf Normalstation gibts sowas nicht.
 
Nein, aber selbst das ist bei drei Patienten schon wesentlich mehr Chance nen Fehler zu machen als bei 10Patienten auf Normalstation.
Natürlich können wir rumprollen. 20 Perfusoren hab ich auch manchmal.
Das krasseste, als Anfänger mit vllt. einem Jahr auf ITS, drei Patienten in der Nacht mit TISS >40, die eigentlich alle eine 1-1-Betreuung verdient hätten+einer mit TISS bei IIRC 35. Dutzende Perfusoren. Dazu System- und Leitungswechsel bei 3 der vier Patienten. In der Nacht habe ich alle nur noch von der Seite auf den Rücken geworfen, und Mikrolagerungsmäßig immer mal Kissen unter eine Pobacke geschoben, mehr Lagerung war nicht drin. Das war eine der Schichten, wo ich nur ganz knapp vorm Heulen war, weil ich nicht mehr wusste, wo oben und unten ist. Auf Normalstation gibts sowas nicht.

Du willst nicht mal annähernd verstehen! Ich habe nicht mehr oder weniger zutun, nicht mehr oder weniger Verantwortung wie du oder wie die Kollegin auf normal Station. Normalstation hat mit anderen Dingen zukaempfen die aber in meinem Augen in nichts unserer Aufgaben als ITVkraefte nachstehen. Aber das ist okay. so ich würde sagen zurück zum Thema. Vielleicht kann ein Mod mal das alles hier abkoppeln, das hilft der TE nunmal garnet.
 
Du hast mir dem geprolle angefangen. Ich hab ein sehr harmloses Beispiel von sehr unaufwendigen Patienten gewählt, und gezeigt, dass ich selbst bei diesen Patienten wesentlich mehr Möglichkeiten habe, einen Fehler zu mache.

Und darum geht es hier bei der Diskussion, Verantwortung muss auch entsprechend entlohnt werden, und das kann sich nicht nur an der reinen Arbeitsbelastung orientieren. Wieviele Möglichkeiten tödliche Fehler zu machen, bekommt ein Stahlarbeiter oder jemand in der Gastronomie pro Schicht?



EDIT: Ihr scheint nicht mit TISS zu arbeiten, sonst wäre Dir klar, dass vier Patienten mit durchschnittlichen TISS >40, die tendenziell zu 3/4 instabil sind, wesentlich mehr Aufwand und Verantwortung ist, als du jemals auf Normalstation erleben wirst. Selbst die meisten erfahrenen ITS-Kräfte dürften seltenst sowas erleben, weil ein TISS >40 eigentlich eine 1-1-Betreuung rechtfertigt.
Wenn mir auf Normalstation die Arbeit über den Kopf wächst, dann kann man durchaus eine ganze Reihe Dinge liegen lassen für die nächste Schicht, ohne dass das gefährlich wird für die Patienten.
Wenn einem PAtienten 5:00 die Hämofiltration aussteigt, und ich eine neue aufbauen *muss*, bzw. sollte, wenn der Patient eine chance haben soll, ich aber gleichzeitig Perfusoren erst eine Stunde vorher aufziehen darf, und in etlichen Perfusoren Katecholamine laufen, teils drei verschiedene bei einem Patienten, dann kann man gar nichts liegen lassen, ausser vllt. die Patienten auf dem Rücken.

Warum will denn keiner auf ITS, obwohl wir die gleiche Verantwortung und Belastung haben, und sogar dafür wesentlich besser bezahlt werden? Erklär es mir.
 
Das war kein Geprolle, das war mein Arbeitsalltag für 7 Jahren...

Stahlarbeiter, ich müssen ihre Maschinen auch unter Kontrolle haben ich will net das das Ding mir auf den Kopf fällt
Koeche koennen mit schlechten Eiern, eine ganze Belegschaft lahm legen.
Automechaniker können eine Bremse übersehen, und schon haben wir eine Massenkarambolage auf der Autobahn.

Habe ich irgendwo gesagt, das Verantwortung nicht entsprechend belohnt werden sollte? Ganz sicher net! Ich gehöre net zu den Menschen die sagt, alle müssen das gleiche Geld verdienen!

Hast du eigentlich Nachtdienst, oder warum bist du tief in der Nacht wach?
 
Hab Spätdienst und von normalen Biorythmus her bin ich eine Eule.
Das kommt noch aus der Steinzeit, als der Platz in den Höhlen eng wurde, und die Betten doppelt genutzt werden mussten. Die Eulen sind da im Vorteil, weil wenn die Frühausteher aufstehen und in die Kälte gehen, kamen wir vom warmen Lagerfeuer und konnten uns in vorgewärmte Betten legen :D.

EDIT: NAtürlich kann selbst eine Putzfrau während ihrer Arbeit jemanden umbringen. Die Frage ist halt, wie hoch ist das Risiko dass das passiert. Auf ITS ist es schon größer als auf Normalstation, und in der Pflege allgemein wesentlich größer als bei den meisten anderen Berufsgruppen. (was ja die geschätzten Opferzahlen durch Pflegefehler zeigen). Und genau deshalb ist es auch gerechtfertigt, dass wir wesentlich mehr verdienen, als ein anderer Schichtarbeiter in nem körperlich anstrengenden Beruf.
 

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