Warum wird die Krankenpflege so schlecht angesehen? Wieso haben wir keine gute Lobby?

Ich sah einen Ring, jede Menge Uhren...

Aber im Zweifel für die Angeklagten - bevor sie dann AN den Patienten gehen, nehmen sie das sicher alles ab ;-)

Offene Steriliumflasche auf dem Flur ;)
 
Hier. Das Video habe ich fuer ein Projekt zusammengeschnitten.

[video=youtube;Q193j9AN8ss]http://www.youtube.com/watch?v=Q193j9AN8ss[/video]
 
Interessantes Video, schön gemacht. Das Make- off ist cool und alles.
Nur bezweifle ich, dass dein Video zu einem positiveren Image der Pflege beiträgt, und genau darum drehte es sich ja zuvor im Thread. Jammernde Pflegende tragen nicht zu einem besseren Image der Pflege bei, zumindest in meinen Augen nicht. Und prostituierte Pflegende auch nicht... :o

Falls du noch ein Projekt machen musst, dann benutz doch bitte Wörter wie:
Verantwortung übernehmen
Leben retten
Heilen
Rehabilitieren
immer wieder neue Herausforderungen
Dankbarkeit zurückbekommen
Begleiten in schweren Lebenssituationen
Teamwork
Überzeugung
.....

Ich denke, Fische fängt man ja auch eher mit nem Brot als nur mit dem Haken. Weiss ja nicht, ob du aus der Pflege kommst, Michi, aber falls ja, dann stellst du dir grad eher selbst ein Bein.... :schraube:

Nice try, man kann nur dazu lernen ;-)

LG!
 
Hier. Das Video habe ich fuer ein Projekt zusammengeschnitten.

Darf ich fragen, was das für ein Projekt ist und was mit dem Video bezweckt werden soll? Übrigens: der Pflegenotstand ist nicht am schlechten Image der Krankenpflege schuld- der am allerwenigsten.
 
Der Gedanke ist net schlecht- so eine Aufbereitung von polarisierenden Aussagen kann ich mir gut im Unterricht zum Thema Berufsverständnis vorstellen. Ich habe nur eine kleine Kritik- die Inhalte vermischen sich in meinen Augen und kommen dadurch als ungeordnetes Sammelsurium rüber.

Ich würd zwei Filmchen draus machen.

Rößlers Aussage mit dem Pflegepersonalmangel verknüpfen... wenn wenig Geld da ist, dann hat das zur Folge:... . Was wollen wir? Was können wir? Was sollen wir? Was ist bezahlbar?

Bild der Pflegekräfte in den Medien... was kann der Einzelen dazu beitragen, dass dieses Bild zurecht gestutzt wird? Wie treten wir auf in den verschiedenen Situationen, im Kontakt mit dem Pat., dem Bew., den Angehörigen, anderen Berufsgruppen?

Elisabeth
 
KleinerMichis Video finde ich gut, jetzt ohne die genaue Aufgabenstellung und Zielsetzung des Projekt zu kennen.
Das Image der Pflege wird dadurch beeinflusst, wie es in den Medien präsentiert wird. Dem wird die Realität entgegengestellt. Nein, das ist kein Werbespot, sondern eine Gegendarstellung.
Warum soll man auch in weichgezeichneten Bildern für die Pflege werben? Damit junge Menschen mit falschen Vorstellungen dort landen?

Verantwortung übernehmen
Leben retten
Heilen
Rehabilitieren
immer wieder neue Herausforderungen
Dankbarkeit zurückbekommen
Begleiten in schweren Lebenssituationen
Teamwork
Überzeugung

...oder füge noch einen Ausschnitt aus "Alle Fälle Stefanie" ein! ;-)
 
Wo ist das Problem, hypurg? Ich muss sagen, das ist meine Einstellung zu dem Beruf. Und ich mach den Beruf, weil ich ihn machen will. Wenn ich was anderes wollte, würde ich das auch machen, das wäre kein Problem, da hab ich ALLE Möglichkeiten. Und all das, was ich da geschrieben habe, finde ICH in dem Beruf, zumindest in meinem wieder. Sonst würde ich ihn sicher nicht machen, wenn ich nicht von den Sachen überzeugt wäre.

Finde es eher schlimm, wenn dein Berufsalltag tatsächlich so aussieht, wie in dem Video dargestellt... Aber eben, kein Wunder kommen keine Pflegenden mehr nach, wenn von einigen hier immer noch das Image der arschabwischenden Schwester im Pornokleid vertreten wir. Und Jammern zum Sport wird.

Da weiss ich, warum ich emigriert bin... Heiland, bin ich froh! Das würde mich ja nur frusten, wenn ich mit so ner Einstellung an meine Arbeit geh. Das hat sicher ne megaqualität...

Naja, ist nicht mein Bier, ich finde zumindest, dass Pflegefachfrau ein sehr schöner Beruf ist, in dem man einiges zurück bekommt. Nicht immer, aber man sollte auch nicht nur auf das negative schauen und bie mir gibt es zum Glück viele schöne Momente, von denen mein Beruf lebt.
Und damit basta, wie schon Schröder sagte.
 
Ich entnehme- du arbeitest jenseits der deutschen Grenze. Wie verkauft sich Pflegekraft da? Worüber definiert sie sich? Was gibt sie selbst an, was zu ihrem Aufgabenbereich gehört? Welche PFLEGEaufgaben übernimmt sie selbst? ....

Elisabeth
 
Na, eben alles, was eine Pflegende so macht. Im Nachtdienst hast du 24 Pat, für die du Pflege leistest, im Tagdienst sind es 8, für die du mit Pflege, Infusionen, ECs, i.v.-Injektionen, Blutentnahmen, Vigos legen, Visite, psychosozialer Betreuung, Organisation eines guten Austirttes (inklusive Überweisungsrapport an Soz-dienst und Kommunikation für ne reibungsloe Entlassung) und halt allem, was dazugehört zuständig bist. Meist noch ne Hilfe dazu. Ich schieb den Topf genauso dunter, nur seh ich das nicht als meine Hauptaufgabe. Das wäre ja auch echt schlimm.
Denn sogar ne Altenpflegerin macht weit mehr als das. Sie begleitet den Menschen i.d.R. und sollte ihm ein Lebensende mit Würde, soweit das im Rahmen möglich ist, geben. Und wenn die Menschen sehen, man bemüht sich, gibt`s in der Regel auch Dank zurück.
Und hier hab ich noch nie gehört: Was, nur Krankenschwester? Weil`s offiziell ein Studium ist. Und eine Sache der Haltung. Das würde inzwischen auch niemand mehr in DE zu mir sagen. Weil die wüssten, dass die mir damit gar nicht kommen müssen.
Und wenn ich seh, ich komm mit den 8 Pat irgendwie nicht durch, weil an einem Morgen z.B. hatte ich mal 9 VPs bei 8 PAt und Chemo und den Kram drumrum, dann geh ich eben nur ne halbe Std. auf Arztvisite. Ich weiss noch, dass Arztvisiten sich gerne mal in die Länge ziehen, und dann lass ich die einfach als erstes sausen. So einfach. Bin ja kein Beistellwerk, und wenn was wichtiges war, dann muss mir der Arzt es eben sagen. Ende-Gelände. Da kann man als erstes Zeit sparen. Weil ich für die Pat. da bin.
Und was hier auch besser ist (wie ich meine in vorherien Posts erwähnt zu haben, bin mir aber nicht sicher) ist, dass die Pflege einfach ZUSAMMEN arbeitet. Und das erleichert vieles. Da kriegste sogar Gehaltserhöhungen durch ;-). Prima Sache, beklag ich mich nicht.

Was ich aber nicht leiden kann, ist, an einer Arbeitsstelle zu bleiben und sich dort über den Stress auszulassen. Zum Reden mit dem Fernsehteam ist da ja dann auch noch Zeit. Und ich muss sagen, wenn mir mit 24 Leuten nachts ein Pat. umkippt, ist das blöd, aber dann komm ich zum Glück noch nicht an die Grenzen meiner Flexibilität. Da geht dann schon noch ne ganze Menge. Bei mir zumindest :-). Und das wär auch in DE so gewesen.
 
Wo ist das Problem, hypurg?
Weil das nicht die Realität in Deutschland widerspiegelt. Ich sehe das Video nicht als unproduktives Gejammere an, sondern als Darstellung der verschiedenen (überwiegend medialen) Perspektiven.

Da geht dann schon noch ne ganze Menge. Bei mir zumindest :-). Und das wär auch in DE so gewesen.
Entschuldige, aber die Aussage finde ich unfair gegenüber den Pflegekräften in Deutschland. Du scheinst nicht wirklich "erlebt" zu haben, wie die aktuelle Belastung mit fast doppelt so viel Patienten und ewigen Überstunden sich anfühlt, wenn sie alltäglich ist. Arbeite mal acht Jahre so (2004 kamen die DRGs) und dann laß jemanden kommen, der Dir Ratschläge gibt, ob Du mit Fernsehteams reden oder einen Arzt zur Visite begleiten darfst... weil die 5 Minuten hättest Du schon wieder 3mal den Flur auf- und abjoggen können.

Man kann von anderen Ländern lernen. Ganz sicher! Aber neben kleinen Revoluzzern an der Basis benötigt es auch anständige Rahmenbedingungen. Und die haben wir nicht. Deshalb sprechen wir bei Skandinavien und Deutschland von zwei Realitäten. Super für Dänemark.
 
Hey, hypurg, ist vermutlich deine Sicht. Ich bin vor 3 Jahren gegangen, und auch davor war es machbar, so meine Sicht. Vielleicht ist meine Sicht da auch falsch, keine Ahnung... Und ich weiss auch, dass es bei uns damals noch die Arztvisite gab.
Und nicht nur in DE werden Überstunden geschoben, das kann ich Dir gerne versichern.
Und doppelt so viele Patienten mag ja sein, aber dafür auch zwei völlig verschiedene Aufgabenbereiche, da ich für den Pat. Komplett da bin. Für alles am Pat. und um ihn herum. Ende. Deshalb weniger Pat, dafür aber mehr Aufgaben an ihm. Ganz logisch.

Dass es an der Basis anständige Rahmenbedingungen benötigt: da stimme ich dir voll und ganz zu. Ich bezweifle nur stark, ob man sich so den
Pflegenachwuchs irgendwie ranzieht, indem man den Beruf so darstellt.
Die Überschrift des Threads lautete: Warum ist Pflege so schlecht angesehen?
Und jetzt such mal die Antwort, wenn du das liest, was du geschrieben hast und das Video anschaust.

Sorry, aber wenn ich nach acht Jahren Beruf meinen Beruf so sehe, dann bete ich darum, dass ich schon lange davor den Absprung geschafft habe. Ich kann das nicht nachvollziehen, warum man einen Beruf machen kann, wenn man ihn eh total schlimm findet. Ist vielleicht ne Einstellungssache, aber für sowas wäre mir auch mein Leben einfach zu schade.
Aber eben, wenn du das hören möchtest, dann spreche ich dir hiermit offiziell meinen Respekt aus, dass du bereits acht Jahre in solch einem Job verharrt hast, der nur Stress pur ist, in dem du nur den Flur auf- und abjoggst und soviele Überstunden schiebst... Hut ab!

LG
 
Mich würde ja nach wie vor der Zweck des Videos interessieren. Für mich ist es auch irgendwie nach hinten losgegangen...
 
...
Sorry, aber wenn ich nach acht Jahren Beruf meinen Beruf so sehe, dann bete ich darum, dass ich schon lange davor den Absprung geschafft habe. Ich kann das nicht nachvollziehen, warum man einen Beruf machen kann, wenn man ihn eh total schlimm findet. ...
Ich denke, hier leigt des Pudels Kern. Immer wieder wird der Focus ausschließlich auf die schlechten Bedingungen gelegt. Und es tut mir echt leid- aber bei allem Negativen- ich nehme niemandem ab, dass er überhaupt nix positives im Beruf erlebt. Udn vielleicht sollte wir es mal wie bei einem Kritikgespräch machen: stets erst das Positive ansprechen und dann auf die Einschränkungen hinweisen. Hätte auch den Vorteil, dass man net als Jammerer identifiziert wird.

"Gleichnis"- passt so schön zur Sommerzeit. In der Badeanstalt am Baggersee strampelt, einige Meter vom Ufer entfernt, ein Junge im Wasser, geht immer wieder unter, scheint sich wieder an die Oberfläche zu kämpfen... es sieht alles sehr bedrohlich aus. Der Rettungsschwimmer läuft los um den Jungen zu retten. Schnell erreicht er ihn... und muss feststellen: der Junge kann schwimmen. Er ist zwar net der beste Schwimmer- aber es hätte auf jeden fall gereicht um ans Ufer zu kommen. Der Fehler war: zu schnell aufgegeben. Die Kraft hatte er beim wilden Strampeln verloren.
Hätte er sich gleich aufgemacht in Richtung Ufer, dann hätte er es gut schaffen können.

Ähnlich sehe ich die Pflege. Sie kann etwas verändern. Aber sie will Aufmerksamkeit. Und weil sie offensichtlich nicht in der Lage ist, die eigenen Fähigkeiten zu sehen und zu nutzen, wird endlos gejammert. Irgendwann hat jeder Zuständige dies über- weil, egal was er macht, das Jammern wird net aufhören. Denn ohne Jammern keine Aufmerksamkeit.

Passt da net auch die Zustandschreibung des sekundären Krankheitsgewinnes?

Elisabeth
 
Naja, ich denke, so toll sind die Arbeitsbedingungen in Deutschland nun wirklich nicht. Und dann soll man da noch sie Stärken sehen?
Beispielsweise: Ich verdiene ganz schön wenig Geld, deshalb bin ich sehr sparsam. Oder ich habe 150 Überstunden, ist das nicht schön, wie fleißig ich bin?
Diese Argumentation finde ich seltsam. Wenn etwas nicht in Ordnung ist, dann muss es benannt werden.
 
Videoinformation:

"Das Video entstand bei einem Schulprojekt "Image der Pflege". Es geht darum, wie Außenstehende die Pflege sehen und inwiefern der Pflegenotstand das Image beeinflusst."

Pflegenotstand beeinflusst indirekt das Image der Pflege. Dadurch, dass weniger Personal verhanden ist, werden die Patienten/Angehoerige schlechter versorgt. Dadurch entsteht dann der Eindruck von Unprofessionalitaet. Aber ich glaube, im Video wird das sehr haeaufig erwaehnt. :)
 
Patienten und Angehörige sollten informiert sein über die Problematik, die uns tagtäglich das Leben schwer macht. Ich persönlich habe immer wieder bei Angehörigen und Patienten, die noch in der Lage waren zu verstehen was ich sage, über das Problem gesprochen. Wenn Angehörige informiert sind, ist das Verständnis für uns größer. Sie wissen dann, dass wir nicht aus Faulheit oder Desinteresse so agieren, wie das heute teilweise notwendig ist, sondern aufgrund des grossen Drucks, der auf die Pflegedienste ausgeübt wird.
 
Videoinformation:

"Das Video entstand bei einem Schulprojekt "Image der Pflege". Es geht darum, wie Außenstehende die Pflege sehen und inwiefern der Pflegenotstand das Image beeinflusst."

Pflegenotstand beeinflusst indirekt das Image der Pflege. Dadurch, dass weniger Personal verhanden ist, werden die Patienten/Angehoerige schlechter versorgt. Dadurch entsteht dann der Eindruck von Unprofessionalitaet. Aber ich glaube, im Video wird das sehr haeaufig erwaehnt. :)
Das sehe ich eben ganz anders. Der Pflegenotstand folgt dem schlechten Image, er ist nicht die Ursache!!! Warum wollen denn so wenige Leute einen pflegerischen Beruf ergreifen? Doch nicht wegen des Pflegenotstandes, oder? Hier spielt auch das Wertesystem einer Gesellschaft mit hinein. Das Geld ist der Gott der Neuzeit! Schau Dir doch die Politiker an! Jeder kann pflegen... Arbeitslose in die Pflege- ob sie wollen oder nicht... Möglichst ungelernt und billig!
 

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