Pflegekammer Bayern

War bzw. ist DAS der Sinn der Sache???
Und NOCH ist die Kammer in der geplanten Form nicht da...
 
In RLP verzögert sich im Moment auch alles. Wie man aus Gründungskreisen hört, ich habe leider keine Links dazu, da ich das von Teilnehmern der Gründungskonferenz habe (die Pro-Kammer sind), braucht man ein gutes Jahr länger als geplant.
Von ver.di-Vertretern die in der Gründungskommission sitzen, hört man auch allerlei lustiges. Das Ganze scheint ja ziemlich planlos abzulaufen. Von einem guten Konzept ist da wohl nichts zu spüren.
Es wird also noch spannend, was am Ende da rauskommt.
 
Finde ich interessant. Schaun wir also mal... Von mir aus kann man sich seeehr viel Zeit lassen!
 
Der Leserbrief eines Hamburger Kollegen in der aktuellen "Die Schwester Der Pfleger"- Zitat: "Pflegekammer in Bayern- Umfrage wurde gezielt gesteuert. Diese repräsentative Umfrage zur Pflegekammer lief auch in Hamburg. Wie zu vernehmen war, wurden die Teilnehmer von den Pflegedienstdirektoren der Krankenhäuser ausgewählt. Welch Zufall, daß überwiegend Teilnehmer benannt wurden, die sich nicht bereits öffentlich kritisch über eine Kammer geäußert hatten. In diesem Fall würde ich nicht von einer repräsentativen Umfrage ausgehen und Frau Biederbeck sollte die Kritiker nicht mit mangelnder methodischer Kompetenz abqualifizieren. Hier werden einfach demokratische Regeln außer Kraft gesetzt." Das sage nicht ich, das sagt Andreas Uhl aus Hamburg. Dem ist aber aus meiner Sicht nichts hinzuzufügen.

Ich bin eigentlich ganz gut vernetzt, aber kenne keinen einzigen der bei dieser Umfrage mitgemacht hat. Und hier noch ein Link dessen, worauf man sich oben bezog: https://www.bibliomed.de/news/-/content/detail/1565451
 
Das dürfte ein herber Rückschlag für die Bewegung sein. Hier zeigt sich einmal mehr, das es nicht geschafft wurde, die Basis von den Inhalten und Aufgaben einer Kammer zu überzeugen. Man hat sich darauf verlassen, dass es allen primär um die Professionalisierung und erst sekundär um mehr Lohn und mehr Personal geht. Auch die Basis kann 1 und 1 zusammen zählen. Verdi und Co. haben hier eine bessere Aufklärung geleistet, dass muss man neidlos zugeben.

Der Muff von mehr als 100 Jahren (Fliedner) sitzt halt immer noch unter den Kasacks. Den kann man nicht wegreden. Und wenn ich mir überlege, dass wir gedacht haben, dass man nur mit Zwang was erreichen kann, dann müssen wir mit der Quittung leben.

Ich bin mittlerweile für eine Kammer- ohne Zwang. Die Ziele, die die Kammer anstrebt, dürften sich auch so verwirklichen lassen. Vorbehaltsaufgaben lassen sich nun mal nur an Fachkompetenzen festmachen. Und da der Beruf nicht nur aus Vorbehaltsaufgaben besteht... . Im angloamerikanischen Bereich funzt das System ja auch. Wer nicht registriert ist, macht einfachste Tätigkeiten- führt die Pflege nach Ansage auf der Grundlage von Checklisten und Standards durch, erfüllt einfachste Überwachungsarbeiten, haushälterische Tätigkeiten passen auch und Sekretärin gleich sowieso.

Elisabeth



Elisabeth
 
Elisabeth, es ist vermutlich der Anfang herber Rückschläge für die Kammerbewegung. Mich wundert es nicht. Mich wundert nur, dass es so lange gedauert hat, bis man begreift, was da eigentlich abgeht.
 
Mich hätte eher interessiert, wer für den Artikel verantwortlich zeichnet und den Mut hat, die Stirn zu bieten.

Elisabeth
 
@sqaw: Was wären die Alternativen? Fortsetzung der freiwilligen Registrierung, Zusammenschluss der Berufsverbände? Welche politische Macht haben diese?
 
Die von Dir genannten zum Beispiel. Wenn die von der eigenen Berufsgruppe getragen würden, würden sie durchaus Macht bekommen!
 
Woran scheitert dann die Breite? Woran liegt es denn, dass die Pflegekräfte so schlecht organisiert sind? Und vor allem, was kann man dagegen unternehmen?
 
An der Zersplitterung und Uneinigkeit der Verbände und außerdem an deren Unfähigkeit, die Pflegenden zu informieren und zu überzeugen. Daran sieht man auch gut, was man eigentlich unternehmen könnte bzw. müßte.
 
Woran scheitert dann die Breite? Woran liegt es denn, dass die Pflegekräfte so schlecht organisiert sind? Und vor allem, was kann man dagegen unternehmen?
In meinen Augen wahrscheinlich gar nicht. Es liegt am Grundverständnis des größten Teils der deutschen Pflegekräfte. Die fühlen sich traditionell dem Erbe von Fliedner verbunden. Sie sind es gewohnt, dass eine höhere Instanz ihnen die Verantwortung abnimmt und für sie sorgt.

Es scheint, als wenn das von vielen Pflegemanagern unterstützt wird. Woran das liegt, darüber mag man streiten. Ich denke, dass hier das, auch an der Basis weit verbreitete, Helfersyndrom zu finden ist.

Es ist jedenfalls auffällig, dass man engagierte Kollegen vermehrt in Einrichungen findet, in denen ein Leanmanagement vorherrscht. Die traditionelle autoritäre Leitungsform macht die Mitarbeiter abhängig. Das hat sicher was für sich. Vor allem für die Manager, die eher unsicher sind und Entscheidungen lieber per Anweisung durchsetzen. Argumentieren ist nicht jedermanns Sache- vor allem wenn es am notwendigen Fachwissen fehlt.

@sqaw- die Verbände sind geeint im Deutschen Pflegerat. Und man kann nur jemanden informieren, der informiert sein will. wer auf die Info aus der Hand der "Mutter Oberin" wartet, dürfte oft enttäuscht werden. Die Interessen sind selten identisch.

Elisabeth
 
Es liegt am Grundverständnis des größten Teils der deutschen Pflegekräfte. Die fühlen sich traditionell dem Erbe von Fliedner verbunden.
...
@sqaw- die Verbände sind geeint im Deutschen Pflegerat. .

Elisabeth
Elisabeth, die meisten kennen Fliedner gar nicht. Und: Was wäre, wenn dieser Pflegerat seine Kräfte mal nicht auf die Kammergründung, sondern auf die Lösung der wichtigsten Probleme unseres Berufsstandes konzentrieren würde???
 
Der Pflegerat, bringt regelmäßig anhand der Entwicklung und Forschung Vorschläge. Es berät auch bei der Gesetzgebung.

Er bringt Vorschläge für Entwicklung der Berufsausbildung.

Das Problem ist, der Deutsche Pflegerat hat nicht die politische Hoheit um die Vorschläge durchzusetzen.
 
Weil wir gerade bei hoheitlichen Aufgaben sind: der Staat hat dafür Sorge zu tragen, daß die Bürger anständig gepflegt werden und nicht die Pflege selber!
 
Der Staat trägt auch diese Sorge. My 2 Cents: Eine Expertenverwaltung(also Selbstverwaltung) staatlich abgesegnet wäre besser als der Zustand gerade.
 
Auch eine Kammer kann nur Vorschläge machen und keine Gesetze erlassen.

Sehr schön kann man die Grenzen des Einflusses einer Kammer bei der zuletzt gegründeten sehen- der Kammer für psycholog. Psychotherapeuten. Diese haben den gleichen starken Gegner wie eine Pflegekammer. Sie müssen sich gegen die Ärzte behaupten. Auch die Problem sind ähnlich- zu wenige Stellen werden von den Krankenkassen bewilligt.

Aktuelle Informationen der Bundespsychotherapeutenkammer

@Squaw- du musst Fliedner nicht kennen. Es reicht, wenn du danach funzt. *g* Wäre interessant, ob man in der Ausbildung überhaupt etwas über die Auswirkungen auf die heutige Pflege lernt oder ob man da suggeriert, dass Karlll eine entscheidende Wende eingeleitet hat. Sie hat bekanntlich als erste versucht, amerikanische Verhältnisse in D zu etablieren.

Elisabeth

Elisabeth
 

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