Pflegekammer Bayern

... Welche Konsequenz soll daraus resultieren? Daß die Interessierten als Minderheit deshalb ihre Ziele nicht weiterverfolgt?...
Na wohl hoffentlich nicht. Es wird von der uninteressierten Basis nach Mutter Oberin gerufen. Dann sollen sie auch Mutter Oberin bekommen- mit allen Konsequenzen. *ggg*

Elisabeth
 
Wenn ich das jetzt richtig verstehe, dann ging es gar net um eine demokratische Befragung sondern um eine wissenschaftliche Arbeit. Warum übertragen wir dieses Vorgehen net generell auf alle Wahlen. Es dürfte eine Menge Arbeit und Papier gespart werden dürfen.

Nun braucht es nur noch einen wissenschaftlichen Gegenbeweis. Wie ist's Squaw- das wäre doch eine dankbare Aufgabe für dich. Das Design hast du schon. Musst nur darauf achten, dass du die Prozente änderst- mehr Basis weniger Bildungselite.

Elisabeth
 
Diese Befragung hatte nie den Zweck, als Entscheidungsgrundlage zu dienen. Sie war eine Meinungserfassung, eine Art Politbarometer. Insofern ist die Kritik ein wenig albern - der Arbeitgeberverband und die Gewerkschaften beschweren sich darüber, dass die Befragung ihr geplantes Ziel erreicht hat :schraube:.

Ob die Kammer kommt und wann, ist Sache der Politik. Die Befragung war kein Volksentscheid.
 
@ Elisabeth

auf wieviel schätzt du denn den wirklichen Anteil unserer Bildungselite, sprich Leitung, Aus- und Weiterbildung etc, am "Gesamtpflegekörper" ?

ich komme auf ca.20%, optimistisch geschätzt.
 
71% der Befragten arbeiten direkt am Bett.
24% sind im Management zu finden
4% sind Lehrer

Bei einer Mehrfachnennung haben
35% eine Fachweiterbildung
19% sind Praxisanleiter
1% sind im Studium Pflegepädagogik
4% haben ein Studium abgeschlossen
19% fallen unter Sonstiges- was immer damit auch gemeint sein mag.
30% haben keine Zusatzqualifikation- da kann die FS A/I zusätzlich den PA gemacht haben und dann ev. noch ein Studium abgeschlossen haben.

Der Anteil der Bildungselite? Mit Abschluß dürftest du richtig liegen. Es gibt aber unter uns auch noch die Autodidakten. Ich denke, die machen nochmal zusätzlich ca. 20 % aus. Alles in allem repräsentiert die Studie nicht mal 50% der Pflegekräfte.

Ich hatte es i-wann in den letzten Monaten schon mal geschrieben: was spricht dagegen, dass die Kammer lediglich für die Bildungselite offen ist. Man kann dort erst Mitglied werden, wenn man mehr als die Grundausbildung nachweisen kann? In meinen Augen nix. Und es würde der Tradition der deutschen Pflege mehr als nahe kommen_ die Mutter Oberin á la Fliedner wäre endlich wieder da. Das Vorbild Agnes Karl findet man nun mal nur in der Elite und nicht an der Basis.

Elisabeth
 
Alles in allem repräsentiert die Studie nicht mal 50% der Pflegekräfte.

Woher weißt Du das? Es gibt bisher keine Erhebungen darüber, wie viele von uns eine Fachweiterbildung etc. haben. Das weiß man nur von den Teilnehmern der freiwilligen Registrierung.

Ich hatte es i-wann in den letzten Monaten schon mal geschrieben: was spricht dagegen, dass die Kammer lediglich für die Bildungselite offen ist. Man kann dort erst Mitglied werden, wenn man mehr als die Grundausbildung nachweisen kann? In meinen Augen nix.
In meinen Augen sehr viel. Wie kann die Kammer ihre Aufgaben erfüllen, wenn nur ein Teil der Pflegenden Mitglied ist? Sie soll die Qualität gegenüber der Bevölkerung sicherstellen. Das ist doch nicht möglich, wenn sie für den größten Teil derjenigen, die die Menschen professionell pflegen, gar nicht zuständig ist.
 
Sie soll die Qualität gegenüber der Bevölkerung sicherstellen.
Eben. DAS soll ihre eigentliche Aufgabe werden. Damit löst sie allerdings keins der Probleme unsereres Berufsstandes, aber einige hoheitliche. Und das mit unserem eigenen Geld und mit Zwangsausübung gegenüber den eigenen Leuten. Unfassbar.
 
@Claudia- selbst die seriösen Befürworter der Pflegekammer gehen davon aus, dass 50% der Pflegekräfte als Pflegehilfskräfte mit Sonderfunktionen zu sehen sind. Sie erfüllen zwar die ärztl AO á la MFA- Pflegefachwissen = Fehlanzeige.

Die Qualität der Pflege zeigt sich nicht darin, wie die Checklisten udn detaillierten Standards abgearbeitet werden. Es ist mehr als bezeichnend, dass man diese Instrumente als Qualitätssicherung nutzt. Pflegefachwissen wird damit eindeutig als überbewertet dagestellt und die vielgepriesene Individualität des Pflegebedürftigen ad absurdum geführt.

Ergo: wir brauchen zukünftig ganz viele Pflegekräfte, die die Grundpflege durchführen können. Aber wir brauchen nicht die gleiche Anzahl an Pflegekräften, die in der Lage sind den § 3 des Krankenpflegegesetzes umzusetzen. Diesen Wunschtraum sollten wir unter den heutigen finanziellen Bedingungen mal so langsam verabschieden. Aber wie es so ist mit dem Abschneiden alter Zöpfe... man will sein liebevoll gepflegtes Haar nicht verlieren. Schließlich ist es eine besondere Zierde die nicht jeder hat.

Elisabeth
 
Ergo: wir brauchen zukünftig ganz viele Pflegekräfte, die die Grundpflege durchführen können. Aber wir brauchen nicht die gleiche Anzahl an Pflegekräften, die in der Lage sind den § 3 des Krankenpflegegesetzes umzusetzen. Diesen Wunschtraum sollten wir unter den heutigen finanziellen Bedingungen mal so langsam verabschieden. Aber wie es so ist mit dem Abschneiden alter Zöpfe... man will sein liebevoll gepflegtes Haar nicht verlieren. Schließlich ist es eine besondere Zierde die nicht jeder hat.

Was hat das mit dem Thema zu tun?
 
Stichwort: Vorbehaltsaufgaben. Da wird es nicht um die Manifestierung der aktuellen Situation gehen- alle machen alles. Der Skillmix wird voranschreiten. Ob die Pflege das nun will oder nicht.

Elisabeth
 
*ggg* In der Vorstellung, dass die geplanten 100.000 Pflegekräfte hochqualifizierte Fachkräfte sein werden. Nicht wenige haben heute noch ein schlechtes Gewissen, wenn sie nicht alles selber machen und der Bufdi, die FSJlerin, der Praktikant die Grundpflege übernimmt.

Elisabeth
 
ist das der nächste thread der schon wieder entgleitet? ED sei Dank.
 
Der Berufsverband für Altenpflege war schon immer gegen eine Verkammerung. Von daher- nix Neues. Wenn man dann auch noch im Übereifer bei Umfragen ganze Berufsgruppen düpert, muss man sich nicht wundern.

Ich habe langsam den eindruck, als wenn hier mit Macht versucht wird, etwas zu erreichen- Man wurde seit Jahren aufgefordert, den Bedarf der Berufsgruppe nachzuweisen. Alle Aktionen, die auf Freiwilligkeit basierten, scheiterten. Jetzt wird versucht, durch die Hintertür mit Meinungsumfragen doch noch zum Ziel zu kommen. Und man wird immer bescheidener, wenn es um die Zahlen der Teilnehmenden geht. Hauptsache: positives Ergebnis.

Elisabeth
 
Man lügt sich damit aber selber in die Tasche. Es scheint jedes Mittel recht bzu sein, eine Verkammerung zu erreichen...Das böse Erwachen wird kommen. Bei den Verkammerten.
 
Und mit dem bösen Erwachen wird der Widerstand kommen oder sollte man schreiben: ein neues Feindbild = neuer Grund zum Jammern.

Elisabeth
 
*gggggg* Wenn die Kammer erst mal da ist, dann wird sie auch bleiben. Die Mitglieder werden zwar jammern aber brav den Auflagen nachkommen. Die Qualität wird sich nicht weiter verbessern. Die geforderte/erwartete große Personalaufstockung bleibt aus und damit ist der Grund vorhanden, warum sich nix ändern kann/muss.

Ergo: Alles bleibt beim Alten. Nur ein paar Euronen sind weniger in der Tasche. Macht aber nix. Der Betrag ist so gering, dass man ihn verschmerzen kann.

Elisabeth
 

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