Ist die Registrierung von Pflegekräften sinnvoll?

Muss ich dafür eine WB besuchen?

Studien auswerten- wozu? Welche Studien? Medizin: In Deutschland ist die Diagnostik und Therapie in ärztl. Hand per Gesetz. Pflege: Interessiert keinen, weil: waschen kann jeder.

Neue Medis? Eine Pflegekraft sollte lesen können. Im Beipackzettel steht alles notwendige. Dafür brauche ich auch keine FoBi.

Bei Gericht muss dir nachgewiesen werden, dass du es hättest wissen können- da ist es doch besser nix zu wissen. Der Doc hat angesetzt und der hat zu denken.

Deutschland ist meilenweit von einem Pflegeselbstverständnis entfernt. Derzeit darf sich gefreut werden, dass man vermehrt handwerkliche Tätigkeiten aus dem ärztl. Bereich übernehmen darf/ kann. Und alles freut sich und merkt gar nicht, dass es wieder nur Handlangertätigkeiten sind.

Elisabeth
 
Der Doc hat angesetzt und der hat zu denken. Elisabeth
:cry:
Das ist ja sehr traurig. Ich sehe mich immer noch als selbst-denkendes individuell.

Aussie:gruebel:
 
So sieht uns die Gesellschaft leider nicht. Wir sind zuverlässig und lieb (im Sinne von treu-doof) und wir schaffen ne Menge. "Ich könnte das nicht machen" ist ein Kompliment von Seiten der Angehörigen.

Aber Kompetenz? Fachwissen? Pflegen kann doch jeder. Prostituierte werden sogar vom "Spiegel" als besonders geeignet angesehen, die ekeln sich schließlich nicht vor diversen Körperflüssigkeiten (DBfK - Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe).

Leider beißt sich hier der Hund in den Schwanz: Unser Image und unsere schlechten Arbeitsbedingungen frustieren uns. Aus lauter Frust engagieren wir uns nicht politisch (ändert ja eh nichts) und bilden uns nicht fort (bringt ja doch nichts). Arbeitsbedingungen und Image bleiben bestehen (oder verschlechtern sich noch), wir sind wieder frustriert - usw. usw.
 
Leider beißt sich hier der Hund in den Schwanz: Unser Image und unsere schlechten Arbeitsbedingungen frustieren uns. Aus lauter Frust engagieren wir uns nicht politisch (ändert ja eh nichts) und bilden uns nicht fort (bringt ja doch nichts). Arbeitsbedingungen und Image bleiben bestehen (oder verschlechtern sich noch), wir sind wieder frustriert - usw. usw.

BESTÄTIGE!!!!!!!

Elisabeth
 
Ganz so negativ sehe ich das nicht:
Als ich mich entschieden habe, trotz Abiturs die Pflegeausbildung zu machen, gab es gerade einen, zudem, Modellstudiengang Bachelor of Nursing- in Kooperation mit den Niederlande.
Heute, 5 Jahre danach, schießen diese Studiengänge wie Pilze aus dem Boden!
Heute in einer Pflegezeitschrift gelesen: Ärztekammer wehrt sich weiterhin gegen eine Übernahme gewisser Tätigkeiten. Alle Pflegevertreter sind einhellig der Meinung, das dies Mittelalter ist! Und wenn die Pflegehoheiten da mal einer Meinung sind- wow: das ist mal ein Anfang!

Abgesehen davon: auch aus Frustrationen kann man ne Menge Kraft entwickeln!
 
Wieviele unserer Art mag es geben unter 1 Mill. Pflegekräften? Ich schätze es liegt eher im Promillebereich.

Das die "Pflegeoberhoheit" sich einig ist... es geht um ärztl Tätigkeiten. Das scheint prestigeträchtiger zu sein als Pflege. Die Einführung von verschiedenen Pflegemodellen, einer Pflegediagnostik u.ä. ist misslungen- setzt man also auf ein neues Pferd. Leider vergißt man dabei, dass die Masse der Pflegekräfte auf diese Aufgaben nicht vorbereitet ist und nur Handlangertätigkeiten machen wird dürfen.

Die "Pflegeoberhoheit" sollte sich endlich den Tatsachen zuwenden und dort aktiv werden. Eine reale Einschätzung der Situation- da wäre schon vielen Kollegen geholfen und eventuell würde das Engagement dann auch steigen wenn man in der Sprache der Basis redet. Schließlich hat man lange Jahre diese vernachlässigt auf dem Run nach Management, Wissenschaft und Pädagogik. Am Bett braucht es dies nicht.

Elisabeth (die lange Jahre vergeblich auf ein Studium wartet, dass praktisches Pflegewissen vermittelt)
 
Natürlich sind ärztliche Tätigkeiten prestigeträchtiger...... dort sagt auch niemand :

"Das kann ja jeder" und so lange jeder und dem "Denkmantel" der "Pflegehelferin" eingestellt werden kann wird das auch so bleiben.

Elisabeth, ich will dir nicht zu nahe treten, aber nehmen wir mal an es gibt 800.000 Pflegende..........ich schätze mal, du kennst nicht mal 10.000 davon. Woher nimmst du die Erkenntnis, dass sie unvorbereitet sind?

Im übrigen ist man in der Regel am Anfang meist unvorbereitet und wächst mit der Zeit an diese Tätigkeit heran. Von dem was ich bisher verfolgen konnte geht es auch hauptsächlich um manuelle Tätigkeiten.........nehmen wir mal Intubieren (zählt natürlich nicht dazu):
Die Anatomie wird auch in unserer Ausbildung hinreichend vermittelt und der Intubationsvorgang an sich ist eine reine Sache der Übung und der manuellen Fähigkeit der einzelnen Person. (Ohne eine Intubation hier jetzt zu verharmlosen!!!!)



Gruß
Dennis
 
@jackdanielsx84x- Gegenfrage: Neigst du nicht etwas zur Übertreibung? Es geht nicht um das Handling- das ist schnell erlernt.

Meine Erfahrung zeigt, dass selbst im Intensivbereich in der Pflege nicht alles vom Fachwissen geprägt ist- sprich: sie wissen, was sie tun und warum.

Elisabeth
 
In diesem Beispiel ging es mir rein um das Handling, man muss natürlich noch sehr viel mehr bedenken, deshalb gehört auch die Intubation nicht zu den geforderten Maßnahmen.

Wie ich schon öfter erwähnte, niemand kann und weiß alles und wie immer im Leben ist es jedem selbst überlassen, dass was er darf und kann oder nicht kann, zu tun oder zu lassen.

Bei mir ist auch nicht alles von Fachwissen geprägt, aber wenn ich mir nicht sicher bin muss ich mir eben einen "Rat" oder auch Hilfe von jemandem holen der sich dessen sicher ist.

Ich weiß nicht so genau wo da das Problem liegt. Ich kenne auch wenig Allgemeinmediziner, denen das "Fachwissen" zur Intubation in die Wiege gelegt wurde oder die es sich erarbeitet haben, bzw. nach Jahren des nicht durchführens einige Bildungslücken entstanden sind.


Gruß
Dennis
 
Kommen wir wieder zurück zum Bedarf der Pflichtregistrierung.

Warum soll eine FoBi wichtig sein? Handwerkliche Aspekte des Berufes lernt man en passé: Blut abnehmen, Injektionen verabreichen, Infusionen anhängen. Grundpflegen kann eh jeder.

Warum ist eine FoBi wichtig?

Elisabeth
 
Kommen wir wieder zurück zum Bedarf der Pflichtregistrierung.

Warum soll eine FoBi wichtig sein? Handwerkliche Aspekte des Berufes lernt man en passé: Blut abnehmen, Injektionen verabreichen, Infusionen anhängen. Grundpflegen kann eh jeder.

Warum ist eine FoBi wichtig?

Elisabeth

Weil in der Pflege sowie in der Medizin geforscht wird, Erfahrungen gesammelt werden, neue Ideen einfließen.....
Klar kann jeder Grundpflege- ist aber doch nicht alles?!

Behandlunsgpflege, Medikamentenapplikationen...
 
Was kann man zwingend nur in einer FoBi lernen und nicht auch beim Learning by doing?

Elisabeth
 
Was kann man zwingend nur in einer FoBi lernen und nicht auch beim Learning by doing?

Elisabeth

Das Hintergrundwissen, Theorie, neue Techniken im ersten Ansatz. Ein echtes learning by doing gibt es meiner Meinung nach nicht- irgendjemand macht es vor, die anderen versuchen es richtig nachzumachen.

Eine Fortbildung, die in die Richtung zielte, ging über Tracheostoma und und deren Kanülen. Zuerst Theorie (welche Typen von Stomas und Kanülen gibt es, welche Risiken, Gefahren, Vorraussetzungen, Indikationen etc...) danach haben wir unter Anleitung des Dozenten bei jedem unserer Pat. dann die Kanüle gewechselt ( war Kanülenwechseltag).
Fazit: die Angst bei jedem ist kleiner geworden, die Sicherheit dafür größer, ebenso das Wissen!

DAS war eine Fortbildung bei der sogar etliche Kollegen aus dem Frei kamen- freiwillig!
 
Was wäre passiert, wenn der Dozent nur mit euch geübt hätte?

Elisabeth
 
Dann hätten sie nur die Hälfte gewusst....... :knockin:

Ich denke hier ist jedem klar:

Es bringt nichts, wenn man alles kann, aber nichts weiß.......


Wo wir wieder bei dem Thema sind:

Kann ich was obwohl ich nicht weiß warum mans tut?


Somit gehe ich zu einer Fortbildung um zu wissen warum ich es tue und zu lernen wie ich es tue......


Gruß
Dennis
 
Dann hätten sie nur die Hälfte gewusst....... :knockin:

Ich denke hier ist jedem klar:

Es bringt nichts, wenn man alles kann, aber nichts weiß.......


Wo wir wieder bei dem Thema sind:

Kann ich was obwohl ich nicht weiß warum mans tut?


Somit gehe ich zu einer Fortbildung um zu wissen warum ich es tue und zu lernen wie ich es tue......


Gruß
Dennis

Dem ist nix hinzuzufügen!
 
Ich denke hier ist jedem klar:

Es bringt nichts, wenn man alles kann, aber nichts weiß.......

Hier im Forum ist es zumindest einigen klar. Außerhalb, in der realen Welt, weniger.

Wenn dem nicht so wäre, wären Fortbildungen überfüllt, die Berufsverbände hätten regen Zulauf von engagierten Mitgliedern, die auch mal Taten einfordern würden, die Freiwillige Registrierung hätte mehr als ihre paar tausend Mitglieder oder wäre längst zugunsten der Pflegekammer abgeschafft worden. Siehst Du irgendwas davon?

Vorgestern war in Regensburg ein Treffen des Aktionsbündnisses "Für gesunde Krankenhäuser". Eine gemeinsame Aktion von Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretungen (!). In unserem Haus machte die Geschäftsleitung gemeinsam mit dem Betriebsrat Werbung dafür und die Teilnahme war Arbeitszeit (!).Den Bus hat das Klinikum ebenfalls bezahlt. Bessere Bedingungen gibt's ja wohl nicht.

Wir haben 1200 Mitarbeiter. Ich war eine von 31 (!), die mitfuhr. Häufigste Reaktion der Mitarbeiter, die sich dafür entschieden, nicht mitzufahren: "Bringt ja doch nichts".
 
Hier im Forum ist es zumindest einigen klar. Außerhalb, in der realen Welt, weniger.

Da auch du wohl die Mehrheit der in Deutschland tätigen Krankenpfleger und Schwestern nicht kennst halte ich die Aussage auch hier für gewagt.

Wenn dem nicht so wäre, wären Fortbildungen überfüllt, die Berufsverbände hätten regen Zulauf von engagierten Mitgliedern, die auch mal Taten einfordern würden, die Freiwillige Registrierung hätte mehr als ihre paar tausend Mitglieder oder wäre längst zugunsten der Pflegekammer abgeschafft worden. Siehst Du irgendwas davon?

Klar, wer bezahlt das? Ich bin nicht freiwillig registriet, da man, wenn ich mich recht entsinne, in 2 Jahren 40 Punkte brauch.......Nun, 14 kosten im Schnitt 230€ .....das Geld habe ich nicht und ich habe auch nicht das Geld mich neben der Gewerkschaft auch noch in einem Berufsverband zu organisieren. Denk mal drüber nach......vielleicht liegt es doch nicht immer nur an den vielen, vielen, vielen uninteressierten, unmotivierten und ungebildeten Pflegekräften...........



Wir haben 1200 Mitarbeiter. Ich war eine von 31 (!), die mitfuhr. Häufigste Reaktion der Mitarbeiter, die sich dafür entschieden, nicht mitzufahren: "Bringt ja doch nichts".

Es werden sicher nicht 1200 Mitarbeiter freigestellt worden sein, also ziehen wir die ab, die arbeiten müssen, die die Familie haben und sich vielleicht noch anderswo engagieren und diese die vielleicht für diesen Tag etwas geplant haben.
Dann fehlen eben noch die, die keine Lust haben und nach all dem finde ich 31 eine respektable Zahl.


Gruß
Dennis
 
Klar, wer bezahlt das? Ich bin nicht freiwillig registriet, da man, wenn ich mich recht entsinne, in 2 Jahren 40 Punkte brauch.......Nun, 14 kosten im Schnitt 230€ .....das Geld habe ich nicht und ich habe auch nicht das Geld mich neben der Gewerkschaft auch noch in einem Berufsverband zu organisieren. Denk mal drüber nach......vielleicht liegt es doch nicht immer nur an den vielen, vielen, vielen uninteressierten, unmotivierten und ungebildeten Pflegekräften...........

Blätter doch mal drei Seiten zurück und lies die Beiträge von Aussie. Der zahlt auch keiner die Fortbildungen (die sie benötigt, um überhaupt ihren Beruf weiter ausüben zu dürfen), und sie scheint kein sonderliches Problem damit zu haben, dabei gibt sie pro Jahr ein Nettomonatsgehalt dafür aus. Woher hat sie denn das Geld?
 
Woher andere Leute das Geld nehmen ist mir eigentlich egal, ich kenne auch nicht die Lebensverhältnisse von Aussie.
Ich weiß nur, das von meinen 1600 € bei Frau, Kind, Haus und Anfahrt zur Arbeit nicht viel übrig bleibt.


Gruß
Dennis
 

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