Ist die Registrierung von Pflegekräften sinnvoll?

Fazit: Fobis sind gut und wichtig, aber derzeit noch ein Luxus.

Meiner Meinung nach würde eine allgemeine Pflicht nicht nur das Angebot erweitern und erschwinglicher machen, sondern auch die Null-Bock-Leute einbinden.
 
Fazit: FoBis werden gewünscht... aber eigentlich gehts auch ohne, wenn bezahlt werden muss.

Wofür braucht es FoBis? Ich meine zur Erweiterung des eigenen Horizontes, um flexibel zu bleiben in der eigenen Kreativität, um sich selber und sein Tun kritisch hinterfragen zu können, um gemeinsam mit anderen Kollegen Lösungsoptionen für Probleme erarbeiten zu können... um den eigenen Marktwert steigern zu können.

Und damit haben wir das Ende der deutschen Fahnenstange bereist weit überschritten. Es ist nicht notwendig seine Fähigkeiten nach der Grundausbildung nochmal unter Beweis stellen zu müssen. Das Gehalt wird nicht nach Fachkompetenz sondern mehr nach Handlungskompetenz verteilt (weiß grad nicht, wie ich das besser auf der Methaebene ausdrücken soll).

Elisabeth
 
So sieht es wohl das Gros der Pflegekräfte. Dabei machen Fobis auch richtig Spaß...
Wenn das Geld allerdings wirklich knapp ist, muss sich der interessierte 08/15-Pflegende eben anders behelfen, z.B. mit lesen :mrgreen:.
 
Und damit haben wir das Ende der deutschen Fahnenstange bereist weit überschritten. Es ist nicht notwendig seine Fähigkeiten nach der Grundausbildung nochmal unter Beweis stellen zu müssen. Das Gehalt wird nicht nach Fachkompetenz sondern mehr nach Handlungskompetenz verteilt (weiß grad nicht, wie ich das besser auf der Methaebene ausdrücken soll).

Elisabeth
Was meinst Du mit Handlungskompetenz?
 
Sie meint entweder Stadionsleitungen, äh Stationsleitungen, Pflegedienstleitungen oder

OP, Anästhesie und Intensiv.


Lesen..........ah.....ja das mach ich, bescheinigt mir aber irgendwie niemand als Fortbildung......mist.

Stimmt, von Fortbildungen in Deutschland hat man nur was, wenn man in die oben genannten Fachbereiche wechselt oder Leitungsfunktionen übernimmt, welche aber wohl eher massiv unterbezahlt sind.

Ich steigere also nur mit endlos viel Geld meinen Marktwert in Sachen Jobfindung, ich werde aber nur das Geld für Fortbildungen haben, wenn ich eh und je schon einen habe.............

Fortbildung = Persönliches Vergnügen


Gruß
Dennis
 
Was meinst Du mit Handlungskompetenz?

Beispiel: Wenn du auf einer Intensivstation arbeitest, wird dein Gehalt nach dem Tätigkeitsort verteilt nicht nach deiner Qualifikation. Wenn du als Fachkraft mit Intensivausbildung außerhalb der Intensivstation arbeitest bekommst du eine geringere Gehaltsstufe.


Fortbildung = Persönliches Vergnügen
Bingo.

Elisabeth
 
Fortbildung = Persönliches Vergnügen


Gruß
Dennis

:gruebel:
Was passiert in Deutschland mit dem Ethik Kodex vom Internationalen Nurses Council, den auch einige deutsche Pflege Verbaende zitieren??

2. Pflegende und die Berufsausübung
Die Pflegende ist persönlich verantwortlich und rechenschaftspflichtig für die Ausübung der Pflege, sowie für die Wahrung ihrer fachlichen Kompetenz durch kontinuierliche Fortbildung.

DBfK - Deutscher Berufsverband für Pflegeberufe

Aussie
 
Ja, das bin ich im Rettungsdienst auch, nur zahlt die Fortbildung auch die Rettungsdienst GmbH und das sogar für mich, der ja keine Festanstellung dort genießt.
Mein Arbeitgeber veranstaltete im letzten Jahr genau 2 Fortbildungen:
Reanimation, wovon einer von 2 Terminen ersatzlos ausfiel und Brandschutz. WoW.
Im letzten Jahr sind wir mit 5 Kollegen zu einer 2 tägigen Fortbildung gefahren, die Rechnung landete, eigentlich versehentlich, bei unserer Geschäftsführung, na da war was los.
Welcher Beruf gibt denn so viel Geld aus um Fortbildungen zu besuchen?
Ich kenne eigentlich keinen........man könnte uns ja auch so lustige Werbefortbildungen wie den Ärzten spendieren....och komm vorbei kannst alles für Umme bekommen.



Gruß
Dennis
 
und umsetzbar ist es auch nicht........

Wie will man die Mutter oder den Vater von 3 Kindern dazu zwingen von seinem privaten Vermögen die Summe X ab zu führen um Fortbildungen zu besuchen?
Was will man mit ihr/ihm machen, wenn sie das nicht tun?
Den Job kündigen??!!
Ziemlich abwägig oder?

Gruß
Dennis
 
Das ist nicht abwegig, das ist in anderen Ländern schon längst Realität - und dort wird es akzeptiert. Fort- und Weiterbildungen sind ein wichtiger Teil unserer Professionalisierung. Auf der einen Seite wollen wir ernst genommen werden und nicht mehr nur die Handlanger der Ärzte sein (zu Recht). Auf der anderen Seite wollen wir nichts dafür tun. Das beißt sich.
 
Nun, bezahlen das in anderen Ländern auch alle aus eigener Tasche?
Und
Verdienen sie vielleicht auch mehr in anderen Ländern, bzw. hat die Fortbildung vielleicht einen Effekt??
Ich besuche von mir aus jeden Monat eine, wenn unser AG es bezahlt oder sich daran beteiligt.......tut er aber nicht und so lange das so ist, bilde ich mich fort wie es der Geldbeutel erlaubt......Ende der Geschichte.


Gruß
Dennis
 
Bißchen zurückblättern und Aussie beschreibt Dir das Procedere in Australien:

  • (Pflicht-)Registrierung
  • Fortbildungen vorgeschrieben
  • keine Freistellung dafür von der Arbeit
  • keine Kostenübernahme von seiten des Arbeitgebers
Aussie hat im letzten Jahr ein Nettomonatsgehalt für ihre Weiterbildung ausgegeben und rechnet in diesem Jahr ebenfalls damit. Trotzdem protestiert sie nicht - und das Gros ihrer Kollegen wahrscheinlich auch nicht (allen kann man's nicht recht machen).

Grund: Die Einstellung ist eine andere. Pflege wird als Profession angesehen und es ist allen Beteiligten klar, dass man sich dann eben nicht auf überholtem Fachwissen ausruhen kann. Da müssen wir hinkommen - und das ist noch ein weiter Weg.
 
Dennis beschreibt genau die Einstellung der deutschen Pflegekräfte. Und dieser Zustand soll sicher nicht geändert werden.

Elisabeth

PS Ich habe als Mutter von 5 Kindern in den letzten 10 Jahren nicht gerade wenig in meine FoBi investiert... dummerweise nur: diese WB bringt mich in D nicht unbedingt weiter.
 
Klaus, ich klatsche dir Beifall! Ich stehe dazu sogar auf! Ich freue mich darüber, dass man hin und wieder Menschen begegnet, die es erkannt haben und ihren Teil zur Professionalisierung beitragen! Das gibt mir neuen Mut und einen Lichtblick! Der Kampf gegen Windmühlen kann vielleicht doch irgendwann gewonnen werden! Danke für den fantastischen Beitrag! Lieben Gruß Anna etwas verspätet, ich weiß, aber es war mir ein bedürfnis!
 
Bißchen zurückblättern und Aussie beschreibt Dir das Procedere in Australien:
  • (Pflicht-)Registrierung
  • Fortbildungen vorgeschrieben
  • keine Freistellung dafür von der Arbeit
  • keine Kostenübernahme von seiten des Arbeitgebers
Aussie hat im letzten Jahr ein Nettomonatsgehalt für ihre Weiterbildung ausgegeben und rechnet in diesem Jahr ebenfalls damit. Trotzdem protestiert sie nicht - und das Gros ihrer Kollegen wahrscheinlich auch nicht (allen kann man's nicht recht machen).

Grund: Die Einstellung ist eine andere. Pflege wird als Profession angesehen und es ist allen Beteiligten klar, dass man sich dann eben nicht auf überholtem Fachwissen ausruhen kann. Da müssen wir hinkommen - und das ist noch ein weiter Weg.

Nun, das Argument ist bisher nutzlos, da ich und viele andere, wohl nicht wissen was eine australische Krankenschwester für ein Monats-, bzw. Jahreseinkommen hat...... Jedenfalls kann ich es in den Beiträgen nicht finden und weiterhin wissen wir auch nicht was Fortbildungen in Australien kosten.
Ich führ meinen Teil kann nur sagen:
Ich habe Brutto ca. 23.000€ im Jahr und 40 Punkte in 2 Jahren bedeuten für mich, bei einem Richtwert von 14 Punkten a 230 € plus Anfahrt und vielleicht ggf. noch Übernachtung:
3 = 42 Punkte.
3x 230 = 690 + Fahrtkosten + Verpflegung + ggf. Übernachtung
Ich denke man kann sagen mit 1000 € ist man gut dabei.......

und nun erklär mir mal wie ich die besorgen soll?
Vielleicht noch nen 400 € Job bei einer 100% Stelle und massig Überstunden?
Mein Haus kostet mich 970 € im Monat ohne alles + Versicherungen + Lebensmittel + Kind + Frau in Erziehungsurlaub + Auto

Wo solls her kommen?
und
Ich habe davon hier nur mein persönliches Vergnügen.......

Im übrigen betrachte ich mich auch als professionell, nur weil es das Gesetz und viele Außenstehende nicht tun, mache ich das nicht zu meiner Philosophie.

Gruß
Dennis
 
Man kann also folgern, Registrierung ist nur dann sinnvoll, wenn FBs für alle erschwinglich sind. Dazu gehört das Gesetz des Marktes, dass Angebot und Nachfrage den Preis regeln. Sprich: bei größerer Nachfrage würde der Preis sinken.
Die Nachfrage ist aber nicht da, weil sich freiwillig nur wenig Pflegekräfte engagieren.
Meiner Meinung nach steigert man das Engagement nicht über die Jagd nach Punkten, die mit Arbeitszufriedenheit nichts zu tun haben.
Sinnvolle Maßnahmen wären z.B. teamübergreifende Fortbildungen im Arbeitsbereich. Bei uns müssten bspw. alle Mitarbeiter der Gefäßchirurgie gemeinsam Angebote für Wundmanagement bekommen, alle MA der Unfallchirurgie FB für die aktuellste Versorgung der bspw. Coxarthrose, und dann Klärung: Wo ist der Schwerpunkt der Pflege, wo der Medizin?
 
Dazu gehört das Gesetz des Marktes, dass Angebot und Nachfrage den Preis regeln. Sprich: bei größerer Nachfrage würde der Preis sinken.

Du vergißt das Moment der Profitmaximierung. Das dürfte auch in Bildungsangeboten nicht abgeschafft werden.

Zu den Kosten: Ein Seminar muss einen bestimmten Preis haben um die Kosten wieder einzubringen: Raummiete, Referent, Organisation usw.. Unter diesem Aspekt wäre eine erhöhte Nachfrage dann schon interessant. Die Kosten für Organisation würden beispielsweise sinken. Ob das aber den großen Schnitt bringt?

@Dennis- ich glaube du hast da was überlesen.

Aber wie gesagt ein Monatsgehalt geht schon jedes Jahr drauf fuer FB. Die Konferenzen sind hier relativ teuer. Fuer 2 Tage kannst Du schon 400 Euro (minimum) hinlegen und dann musst Du die Entfernung noch berechnen. Zug fahren ist hier teurer als Fliegen und es dauert gute 8-9 Stunden fuer mich nach Melbourne zu fahren, 12 bis nach Sydney.

Fazit: In D entscheidet derzeit allein das Interesse. Es gibt keinen zwingenden Grund eine WB/ FoBi zu besuchen. Andere Länder erreichen die Erhöhung der Nachfarge nach WB/ FoBi durch eine Lizenzierung. Würde das in D irgendwann mal Mode, wird wahrscheinlich die Einstellung sich auch ändern. Man wird sich neu überlegen müssen, was man als Luxus bezeichnet und was man als lebensnotwendig ansieht.

Elisabeth
 
Ah okay, die FB Kosten sind drin, allerdings weiß ich nun noch nicht wie viel man in Australien als Krankenschwester einnimmt.

Gruß
Dennis
 
Ah okay, die FB Kosten sind drin, allerdings weiß ich nun noch nicht wie viel man in Australien als Krankenschwester einnimmt.

Irgendwie scheinst du das Haar in der Suppe zu suchen.

[
ungefaehr 1500 Euro.

Worauf Claudia bemerkte: "Auch nicht mehr als hier."

Pflegekräfte sind weltweit nicht mit Reichtümern gesegnet. Wird mehr verdient, dann sind häufig höhere Lebenskosten zu verzeichnen bzw. es muss mehr gearbeitet werden als in D.

Elisabeth
 

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