Nicht Angstmacherei - Realität in vielen anderen Ländern.
Durchaus bekannt - und gerade diese Länder scheinen eine Anziehungskraft auf viele deutsche Pflegekräfte zu haben.
Ich wehre mich gegen die Behauptung, freiwillige Fortbildungen seien zuviel verlangt, zu einer Pflichtfortbildung dagegen würde man mit Freuden gehen.
Eigentlich nicht zuviel verlangt- schau Dir aber mal die momentane Situation in Deutschland an! Überstunden, Personalmangel- und abbau...
Gerade die Länder, die eine Registrierungspflicht haben, haben auch meist die besseren Arbeitsumstände.
Wobei es wohl nicht allein an der Registrierungspflicht liegt (wie ich lange vermutet hatte), sondern das dies die Folge der Anerkennung der Sinnhaftigkeit der Arbeit der Pflegekräfte liegt. Pflegekräfte sind in der Gesellschaft besser anerkannt, und haben bessere Arbeitsumstände
Wenn die Verpflichtung zur Fortbildung für die Arbeitnehmer eingeführt wird, ist sie nämlich nicht verbunden mit einer Verpflichtung der Arbeitgeber, Fortbildungen anzubieten oder zu bezahlen.
Und solange die Anerkenung in Form von Lohn/Gehalt nicht steigt, wird diese Verpflichtung noch mehr das Lohnniveau der Pflege senken, denn jetzt muss noch privat Geld ausgegeben werden, damit man die Fortbildungen besuchen kann und damit weiterhin seinen Beruf. Daher auch die Unlust auf Registrierung, Fortbildungen etc.
Es fehlt ein langerfristiger Anreiz- und Drohung des Beendens der Berufsausübung ist ein schlechter Anreiz....
Und darum geht es Euch doch! Glaubst Du, eine Zwangsregistrierung mit Verpflichtung zur kontinuierlichen Fortbildung ändert automatisch etwas an:
- dem Fortbildungsbudget eures Arbeitgebers
- der Qualität eurer internen Fortbildungen
- der Kosten externer Fortbildungen
- der Lust auf Fortbildungen nach dem Dienst?
Wie soll das gehen?
Nein, natürlich ändert sich vorerst nix daran. Aber eine freiwillige Registrierung noch weniger. Ich bin für eine Registrierungspficht, allerdings hauptsächlich aus dem Grund, das ich eine dringend notwendige Stärkung des Berufsbildes sowie eine Professionalisierung sehe.
Eine freiwillige Registrierung hat so keinen Sinn, abgesehen, das es wohl Häuser gibt, die eine freiwillige Registrierung sogar wünschen bzw. erfordern- nur das es damit ja auch nicht freiwillig ist.
Ach ja, einige Berufe mit Pflichtfortbildungen findest Du z. B. hier:
Fleiß nach Vorschrift
Und rate mal, wie lange sich jemand z.B. in der Autoindustrie halten kann, wenn er sich nicht über die neuesten Modelle informiert, mit der Begründung, er hätte keine Lust darauf.
Yep- zum einen die üblichen Verdächtigen, zum anderen lese ich sogar noch größere Probleme der Einhaltung heraus als in unserem Berufsfeld (siehe Rechtsanwälte).
Das mit der Autoindustrie ist ein interessantes Beispiel, denn diese möchte gerne, das seine Autos gebaut und gewartet werden. Es bleibt ihm nix übrig, als seine Mitarbeiter zu schulen, damit er seine neuesten Modelle baut und wartet.