Für interne Fortbildungen bezahlen?

Smaragd

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Krankenpflegehelferin
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Ambulante Pflege
:weissnix: Ambulante Pflege.... Wir sollen neuerdings für interne Fortbildungen, welche von unserer Schwester für Qualitätsmanagement gehalten werden, einen Unkostenbeitrag bezahlen der weit über unserem Stundenlohn liegt.
Kann doch eigentlich nur ein Witz :sflouts: sein, oder?
Ansonsten werden uns eh so gut wie keine Fortbildungen angeboten, was auch schon bei der MDK Prüfung bemängelt wurde.... Da hing dann pro forma ein Blatt mit Fortbildungsangeboten am schwarzen Brett. Zu schade, daß sich das niemand hat nachweisen lassen!
Seitdem ist auch der Zeitdruck auf uns immens gestiegen und die Arbeit ist eigentlich nur zu schaffen indem man die Qualität mächtig leiden lässt.
Verkehrte Welt...Besser wird die Note dadurch sicher nicht!
 
Pflichtfortbildungen hat der AG zu bezahlen.

bei allen Anderen kann ich freiwillig Teilnehmen und wenn es mir die FOBi wert ist auch mich finanziell daran beteiligen.
 
Sehe ich genauso. Einen Reanimationskurs oder die Brandschutzunterweisung sind Leistungen des AG.

Aber alle Kurse, die zum Erhalt oder zur Aufwertung der eigenen Qualifikation beitragen, können anteilig vonm AN bezahlt werden. Warum nicht?


Um was geht es denn genau und welche Qualifikation hat der Dozent?
 
Warum nicht, weil viele ganz einfach für den Lohn nicht das Geld dazu haben. Jetzt bin ich nun nicht so schlecht bezahlt wie manche im ambulanten Dienst, aber ich würde mir schon jede FB überlegen, für die ich zahlen muss. Ich fahre nun 5x/Woche 25km hin und zurück zur Arbeit(wir brauchen dafür ein zweites Auto!), zahle fürs Parkhaus, bin nur TZ, habe Lohnsteuerklasse 5, habe nun jahrlang verzichtet auf meinen Tariflohn. Wären die Fb bei uns auch noch mit Kosten verbunden, würde ich es mir überlegen.:freakjoint:
Ich verstehs!
 
Und ich glaube, dass es weniger mit der Vergütung als mit dem Selbstverständnis des Berufes bzw. der gefühlten Wertigkeit von Bildung zu tun hat.
Ergo- und Physiotherapeuten verdienen viel weniger als Pflegekräfte. Trotzdem ist regelmäßige (auch externe Fortbildung) ein fester Bestandteil des Berufslebens.
 
Ich sehe es allerdings auch als Wertschätzung für den Arbeitnehmer ihm Fortbildungen kostenlos zu ermöglichen.
Ich sehe es für mich als "Aufwertung" meines Gehalts, wenn ich an Fobi teilnehmen kann ohne diese selbst zu finanzieren.

Allerdings ist mein Arbeitgeber grosszügig und Fortbildungen aus dem "hauseigenen" Programm sind für die MA kostenlos und werden fast immer in der Dienstzeit besucht (ausser Joga).

Externe Fortbildungen bezahle ich in der Regel selbst, dann kann ich diese nämlich bei der Steuer geltend machen.
 
Hallo,

tendenziell stimme ich Dir zu, allerdings kannst Du Deine Organisation mit deren Infrastruktur und finanziellen Mitteln nicht mit denen eines amb. Pflegedienstes vergleichen.

Wenn ein großer Klinikkomplex für einen Dozenten am Tag 600,- Euro ausgiebt fällt das wahrscheinlich weniger ins Gewicht, als wenn ein sehr kleiner Betrieb diese Summe aufbringen muss.
Warum also nicht die MA mit einem kleinen Obulus daran beteiligen und das aufteilen?

Du darfst auch nicht vergseen, dass in vielen ambulanten Diensten als Dienstzeit wirklich fast ausschließlich die Kontaktzeit beim Patienten gewährt wird; dazu ein geringer Anteil an Fahrt- und Bürozeiten.
Für den AG bedeutet also eine Vergütung als Dienstzeit schon eine weitere Ausgabe...

Mir geht es nicht darum, solche Praktiken in Schutz zu nehmen. Dennoch denke ich, dass ein AN auch mitverantwortlich dafür zu machen ist, dass seine Qualifikation dem aktuellen Stand der Erkenntnisse entspricht.

Ich war "bei größeren Sachen" (also Bildungen über 1 Jahr und einem 4-Stelligen Kostenbeitrag) bisher immer an einer win-win Lösung für beide Seiten interessiert. Ich habe meinem AG konkrete Vorschläge gemacht, aber eben ganz klar heraus gestellt was mein Anteil daran ist (zeitlich und finanziell), ihm aufgezeigt wo er mir entgegen kommen könnte und dargelegt was der benefit für beide Seiten ist.
Kleine Veranstaltungen (also ein bis zwei Tage) liefen auch schon mal komplett über den AG (auch extern); FoBis zum Erhalt meiner Qualifikation in Kinasethetics habe ich auch schon mal komplett (zeitlich und finanziell) selber getragen.
 
Warum nicht, weil viele ganz einfach für den Lohn nicht das Geld dazu haben. Jetzt bin ich nun nicht so schlecht bezahlt wie manche im ambulanten Dienst, aber ich würde mir schon jede FB überlegen, für die ich zahlen muss.

Hallo,

wer mehr verdienen will, muss auch gut gebildet sein.
Man ist nicht verpflichtet unter Tarif zu arbeiten, bekommt die besseren Stellen aber ggf. nur wenn man auch investiert hat.

Ich sehe es auch so Pflichtfortbildungen muss der AG tragen.
Wenn die anderen vom AG getragen werden, wäe idies zwar schön und würde sicherlich auch die Motivation und Qualifikation der eigenen Leute steigern, aber das ist keine Pflicht.

Irgendwann müsste der Pflegemarkt so aussehen, dass man sich seine AG gut aussuchen kann, zumindest wenn man gut qualifiziert ist, s.o.

LG,
Meggy
 
Vielleicht sollten wir auch fragen, wer hält die Fortbildung?

Ist es eine Kollegin aus dem Team - dann fände ich es eher unpassend wenn ich dafür zahlen muss. Besonders wenn die Kollegin dafür keinen Obulus bekommt. Bietet die Kollegin die Fobi "privat" an, dann sähe es anders für mich aus.

Hat der Chef eine Kapazität auf dem Gebiet eingeladen, die auch qualifiziert ist, dann zahle ich auch gerne etwas dafür, sofern mich das Thema auch interessiert.

Wofür ich mein Geld investiere entscheide immer noch ich, auch bei Fortbildungen - erwartet mein AG, dass ich z.B. an der Fortbildung "korrekter Umgang mit dem Kopfkissen" teilnehme, dass soll er mir das auch kostenlos ermöglichen.
 
Hallo Meggy,

ich stimme Dir voll zu und glaube, das dieses bereits so ist.
Je breiter ein AN qualifiziert ist, desto eher kann er mit einem AG in Verhandlung treten zu den Rahmenbedingungen und Konditionen seiner Arbeit.
Wenn ich also mehr Gestaltungsspielräume, Verantwortung oder Gehalt möchte, dann muss ich Argumentationsgrundlagen haben- und zwar bessere als "ich mache das schon seit 15 Jahren" oder "mein Job ist so anstrengend".

Das beinhaltet mitunter eine jahrelange Investion (Zeit und Geld) in die eigene Qualifikation. Ohne Unterstützung des AG ist das natürlich sehr hart und bedeutet eben auch Verzicht auf Urlaub und Freizeit.

Allerdings kann man sich auf dem Arbeitsmarkt sehr viel freier und selbstbewusster bewegen...auch wenn man bei einem AG bleibt ist es ein schönes Gefühl zu wissen, dass Wert darauf legt dass diese Person eben in der Firma bleibt.

In einem Dienstleistungsberuf wie der Pflege steht und fällt nunmal alles mit dem Humankapital.
 
Ich kann mich Lillebritt und narde nur anschließen.

Mich weiterzubilden erhöht meinen Marktwert, ermöglicht mir Persperktiven und gehört zu meinem Selbstvertständnis - ganz klar.

Das Kostenargument zieht bei mir auch nur eingeschränkt.
Natürlich beteilige ich mich, wenn für mich eine Quali rausspringt, die ich auch unabhängig von meinem jetztigen AG verwenden kann.
Warum sollte mein jetziger AG dafür bezahlen, dass meine Chancen steigen und ich dann zu einem anderen zu gehen um dort mehr zu verdienen?

Bitte nicht vergessen bei der ganzen Diskussion

@jacaranda:
Für die Wege bekommst du vom Staat einen Zuschuss und die FOBis kannst du genauso von der Steuer absetzen.

Beispiel FOBikosten in meinem Budget veranschlagt mit 400€ im Jahr 2011. AG beteiligt sich zu 50% ich auch, sind 200€ für mich.
Lohnstkl. V, die 200€ setze ich ab und der Staat beteiligt sich mit 80 bis 120€.
Beleiben mir also von den 400€ FOBikosten ca. 100€ übrig.

Das ist doch ne gute Investition in meine Zukunft würde ich sagen und allemal wert.

Und für JEDEN tragbar.
 
Warum sollte mein jetziger AG dafür bezahlen, dass meine Chancen steigen und ich dann zu einem anderen zu gehen um dort mehr zu verdienen?
Ganz einfach, welchem AG bleibe ich eher treu?
Dem der von mir erwartet alles auf eigene Rechnung zu besuchen, oder dem der mich auch schätzt und mir eine Fortbildung auf seine Kosten spendiert.
Man könnte es als Lohnersatzleistung werten.
 
Ich kann mich Lillebritt und narde nur anschließen.

Mich weiterzubilden erhöht meinen Marktwert, ermöglicht mir Persperktiven und gehört zu meinem Selbstvertständnis - ganz klar.

Das Kostenargument zieht bei mir auch nur eingeschränkt.
Natürlich beteilige ich mich, wenn für mich eine Quali rausspringt, die ich auch unabhängig von meinem jetztigen AG verwenden kann.
Warum sollte mein jetziger AG dafür bezahlen, dass meine Chancen steigen und ich dann zu einem anderen zu gehen um dort mehr zu verdienen?

Da stimme ich euch auch zu, ihr habt da schon auch recht.

Für die Wege bekommst du vom Staat einen Zuschuss und die FOBis kannst du genauso von der Steuer absetzen.

Beispiel FOBikosten in meinem Budget veranschlagt mit 400€ im Jahr 2011. AG beteiligt sich zu 50% ich auch, sind 200€ für mich.
Lohnstkl. V, die 200€ setze ich ab und der Staat beteiligt sich mit 80 bis 120€.
Beleiben mir also von den 400€ FOBikosten ca. 100€ übrig.

Das ist doch ne gute Investition in meine Zukunft würde ich sagen und allemal wert.

Und für JEDEN tragbar.
Ob das für jeden tragbar ist, tut mir leid, das kann man NICHT verallgemeinern!
Manche haben auch noch Schulden zu zahlen, haben Krankheiten oder müssen die Kinder mehr unterstützen(auch zeitlich!) als andere. Wie gesagt: bitte nicht verallgemeinern
 
Ca. 9€ pro Monat für meine FOBi und berufliche Zukunft nicht tragbar?

Ich bin sprachlos:gruebel:
 

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