Elisabeth Dinse schrieb:
Aus meiner Sicht ist die Freiwillige Registrierung ein Weg in eine Sackgasse - da das Ziel nicht eindeutig benannt werden kann.
Ich denke das Ziel ist eindeutig benannt und ich denke, dass es gerade in diesem Thread schon mehrfach benannt worden ist (siehe auch Beitrag #45). Falls nicht stelle ich gerne noch ein paar Ziele ein.
Zu zeigen, dass man eine Macht darstellt... nun ja, warum die Kräfte nicht bündeln in Richtung Pflegekammer? Welcher Mitarbeiter ist denn gewillt sich finanziell in verschiedenen Vereinen zu organisieren, wenn alle (angeblich) dasselbe wollen?
Elisabeth
Auch zu diesem Thema wiederhole ich mich gerne:
Die Politik hat als Vorgabe für eine Pflegekammer die Bedingung gestellt, dass (ich glaube) 2/3 aller Pflegekräfte damit einverstanden sein müssten.
Dazu wäre es notwendig zu wissen, wer wo arbeitet, also Name/Adresse/ Arbeitgeber. Die zusätzlichen Informationen zur Weiterbildung etc. sind aus Gesichtspunkten der Qualitätssicherung und als profilbildendes Element für die Durchsetzung und Forderung politischer Entscheidungen für die Pflege mit hinzu gekommen.
Das statistische Bundesamt hat zwar verschiedene Auswertungen über diese Zahlen, darf sie aber aus datenschutzrechtlichen Gründen nicht an Privatpersonenen (und ein Verein ist eine Privatperson ähnlich wie ein Berufsverband) nicht weitergeben. Somit sind die Organisationen zur Bildung einer Pflegekammer, Freiwillige Registrierung und Berufsverbände aus dem Spiel! Sie müssen sich selbst an die Pflegenden wenden und diese bitten, sich zu registrieren, beizutreten oder sonst wie ihre Adresse Preis zu geben.
Die Freiwillige Registrierung richtet sich primär an Pflegende, die keinem Berufsverband angehören und eine Verbandszugehörigkeit aus verschiedensten Gründen (z.B. Zwecklosig- oder Untätigkeit wird immer gerne unterstellt...) meiden.
Wenn nun alle Nichtorganisierten und alle Organisierten Pflegenden ihre Daten, möglichst aktualisiert abgegeben haben, besteht zumindest auch hier "nur" theoretisch die Möglichkeit eines gemeinsamen Anschreibens mit der Frage, ob eine Pflegekammer gewünscht ist oder nicht.
Dazu muss aber der Masse auch noch erklärt werden, wozu das Gut ist etc. Dann gibt es die Zweifeler und Besserwisser (in der Pflege massiv vertreten) und die schweigenden Lustlosen und Desinteressierten.
Um wirklich die Masse zu erreichen, muss man genau die Zweifeler, Besserwisser und Lustlosen ansprechen und sie informieren. Und zwar gut informieren und das kostet "Manpower" von einzelnen wenigen und das nicht zu knapp. Darüber hinaus kostet es Geld, nicht selten den privaten Zeiteinsatz und Geldeinsatz. Das wiederum können die Meisten, weil berufstätig, nur begrenzt bringen.
Somit stehen wir wieder am Anfang. Es wird zu wenig getan, keiner will Geld zahlen, Ziele sind nicht transparent genug, die Motivation der Zielgruppe ist zu gering, als dass sie sich selbst informieren würde.
Was helfen würde, wäre ein Vertrauensvorsprung. Der Glaube etwas zu ändern, auch wenn man nicht immer weiß, wie es am Ende aussieht, aber eine Vision von der schönen besseren Welt haben wir alle! Ziele sind formuliert, können und müssen manchmal angepasst und verändert werden, aber an Stelle alles so zu belassen wie es ist, sollte doch jeder Betroffene darüber nachdenken, ob er nicht seinen Kollegen, die was tun wollen, unterstützen möchte. Und zwar mit einer Registrierung und der Zahlung der Gebühren, die wahrlich nicht so gigantisch sind, dass sie als Wucher bezeichnet werden müssten.