News Ärger um Beiträge bei der Pflegekammer

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Die Kammern dieser Berufsgruppen sorgen auch nicht für qualitativ gute Arbeit, ich höre häufig von schlechten Leistungen von Handwerkern, Anwälten und auch Ärzten und erlebe das auch selbst!
Die Kammern dieser Berufsgruppen sollen auch in erster Linie diese vertreten, wobei man sich mit einer Beschwerde über einen Arzt auch an die Ärztekammer wenden kann... ich verstehe es aber eher so, daß die Ärztekammer hinter dem Arzt steht und nicht hinter Dir.
Eine Kammer wird weder für bessere Qualität, noch für bessere Arbeitsbedingungen sorgen.
Das sagst Du. Ich sage was anderes.
Und die Handwerkskammer wird nicht von den Handwerkern, sondern wird soweit ich vor einiger Zeit erfahren habe von den AG finanziert.
Richtig, allerdings unterscheiden sich Handwerkskammern auch gravierend von anderen Kammern, weil hier die Unternehmen Mitglieder sind:
"Jeder Handwerksbetrieb ist Mitglied seiner Handwerkskammer"
Mitgliedschaft bei der Handwerkskammer
Wenn die Befürworter sich immer wieder mit den gleichen Argumenten für die Kammer äußern
Mit Verlaub - von den Kammergegnern höre/lese ich immer nur die gleichen Argumente; auch wenn diese x-fach (z. B. durch Rechtsgutachten) widerlegt wurden. Selbst eindeutige Lügen werden immer wieder aufs Tablett gebracht, so behauptet der bpa nach wie vor auf seiner Seite, daß Hilfskräfte Mitglieder der Kammer werden müßten und daß der Mindestbeitrag 120 € pro Jahr betrage:
Voller Risiken und Nebenwirkungen: Die geplante Pflegekammer
Es ermüdet mich ehrlich gesagt auch, diese müßige Diskussion mit solchen Scheinargumenten führen zu müssen.
 
Das ist jetzt nicht dein Ernst Martin, die Kammer der Pflegenden soll doch auch für die Pflegenden stehen. Da sehe ich keinen Unterschied!

Ich habe noch nie behauptet, dass Hilfskräfte Zwangsmitglieder werden müssen und ich lese das auch nicht ständig und ich nehme das auch nicht als Argument für meine Ablehnung. Die Argumente liegen auf dem Tisch, ich habe wie du oder renje meine Entscheidung getroffen, nur eben nicht die gleiche!
 
Du solltest dein Einwand von Martin nochmals in Ruhe durchlesen. Das ist DEIN Argument!

Das ist der schlechteste Vergleich den du machen konntest - eine Kammer der AG mit einer Kammer in der MA Mitglieder sind zu Vergleichen. Das sind Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Die Argumente liegen auf dem Tisch, ich habe wie du oder renje meine Entscheidung getroffen, nur eben nicht die gleiche!
Nur würde ich mich Umstimmen lassen, wenn du mir was Vorschlagen könntest, welche Konstellation, Konstruktion unsere Interessen besser vertreten könnte.

Mit nur - ich bin dagegen - hab aber sonst keinen Vorschlag - das ist MIR zu wenig.

Und ich sage nochmals - ich hatte einen Chef, wenn du da zum Jammern gekommen bist hat er dich hinauskomplimentiert - der sagte:
erzählen sie mir welches Ziel sie haben
und
wie wollen sie das Ziel erreichen
- für alles andere habe ich keine Zeit.
Da habe ich sehr viel Gelernt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist jetzt nicht dein Ernst Martin, die Kammer der Pflegenden soll doch auch für die Pflegenden stehen. Da sehe ich keinen Unterschied!
Äh, ja, natürlich... :gruebel:
Für wen sollte sie denn sonst stehen?
Das verstehe ich jetzt nicht...
Ich habe noch nie behauptet, dass Hilfskräfte Zwangsmitglieder werden müssen und ich lese das auch nicht ständig und ich nehme das auch nicht als Argument für meine Ablehnung.
:o Das war jetzt auch nicht gegen DICH gerichtet! Sondern, in dem Fall, gegen den bpa - der einer der schärfsten Gegner von Pflegekammern ist. Und das war auch nur ein Beispiel für falsche Behauptungen.
Es werden übrigens nach wie vor absurde Behauptungen eben über z. B. die Höhe der Kammerbeiträge von manchen Kammergegnern in die Welt gesetzt!
Die Argumente liegen auf dem Tisch, ich habe wie du oder renje meine Entscheidung getroffen, nur eben nicht die gleiche!
Ich bin durchaus offen für Argumente, höre aber eigentlich immer nur die selben...
Aber ich werde Dich wohl nicht mehr überzeugen können und Du auch mich nicht, aber vielleicht lesen hier ja auch Pflegekräfte, die mit der Thematik bislang wenig zu tun hatten, davon! :wink1:
 
Was am meisten bei der Diskussion pro und contra Kammer stört, ist das pauschale und alternativlose "dagegen sein" auch bei dem Thema "Zwangsbeitrag". Erinnern wir uns wohin wir die Pflege durch die Unorganisiertheit der Vergangnheit gebracht haben: in die Abhängigkeit durch andere Berufe, Fremdbestimmheit und Einmischung in Profession und Ausbildung. Geben wir der Kammer heute kein Chance, werden wir den Status quo zementieren und über Jahre keine andere Möglichkeit der beruflichen Selbstverwaltung erhalten!
 
Sorry, aber die Kammern von anderen Berufsgruppen hast du Renje doch ins Spiel gebracht. Du hast mich doch gefragt ob ich nicht wisse, dass andere Berufsgruppen schon Jahrzehnte eine Kammer hätten?
Jetzt sind es falsche Vergleiche?

Vor Jahren als die die Kammerdiskussion begann, hat man häufig die Kammern anderer Berufe als Beispiel und für die Kammer erwähnt. Unter anderen gesagt, dass die Qualität der Leistungen erhöht würde usw. Das sehe ich nicht.

Und jetzt auch mit Verlaub, nur weil es zur Zeit keinen besseren Vorschlag als Alternative zur Kammer gibt, muss man sich mit dem kleinsten Übel zufrieden geben und dann soll ich auch noch dafür zahlen?
Mich interessiert dieses Thema nur noch, weil ich nach den verlinkten Urteilen wahrscheinlich als Kodierfachkraft Mitglied werden muss obwohl ich seit 10 Jahren nicht mehr pflege und auch tariflich gar nicht als Pflegende eingruppiert bin.
Und ich habe mich Jahrzehnte für die Rechte der Pflegenden eingesetzt. Ich bin resigniert, habe keine Idee wie man den Karren aus dem Dreck ziehen kann. Eine Kammer wird es in meinen Augen nicht können und nur weil es zur Zeit keine bessere Idee gibt, werde ich nicht zum Befürworter.

@matras: weil die Pflegenden sich nicht organisieren wollen, zwingt man sie jetzt? Toll, ich war und bin seit über 30 Jahren freiwillig gewerkschaftlich organisiert ( und ja ich kenne den Unterschied zwischen Gewerkschaft und Kammer) und jetzt werde ich Zwangsmitglied obwohl ich nicht mehr pflege?
Und die Selbstverwaltung sehe ich noch nicht, die Politik muss die Forderungen erst mal umsetzen. Weil das Geld kosten wird, bin ich skeptisch. Hr. Spahn hat ja schon zusätzliche Pflegestellen geschaffen, kann man aber nicht ernstnehmen. Die Leute die diese Stellen besetzen sollen gibt es doch gar nicht. Und dass kann auch die Kammer nicht ändern. Das ist doch reine Kosmetik.

Hofft ihr auf Besserung mit einer Pflegekammer und wenn es besser würde, würde ich mich ehrlich für die Pflege freuen, aber das sagte ich bereits. Und ich hoffe auch, dass hier einige mitlesen und sich vielleicht dann auch irgendwie öffentlich positionieren!
 
Hallo Ludmilla,

Ich kann deine Resignation gut verstehen. Und ich bezweifle nicht im geringsten, dass du viel Energie in den letzten 30 Jahren in die Verbesserung der Situation der Pflegekräfte Eingesetz hast.
Auch bei verschiedenen Maßnahmen der neu gegründeten Kammern bin ich nicht immer davon überzeugt, dass die Kammervorstände (oder die Mitglieder der Gründungskommissionen) sich über die Folgen für die Mitglieder und die daraus entstehenden Reaktionen bewusst sind.
Und auch ich glaube, dass es noch viele Jahre dauern wird, bis eine Verbesserung für Pflegekräfte durch eine Kammer kommen wird. Und auch diese Verbesserungen werden von Pflegekräften dann attackiert werden(weil sie einem persönlich nicht gefallen oder einem persönlich nicht ausreichen)

Trotzdem befürworte ich grundsätzlich eine Pflegekammer. Nach meine Ansicht ist nur so langfristig eine Eigenverwaltung von Pflegekräften möglich.

Meine Gründe:
1. Ich erlebe täglich die "Macht" der Ärztekammer. Viele Tätigkeiten in der Pflege sind "reglementiert" durch "Empfehlungen" der Ärztekammer. Da es kein Gesetz gibt werden diese "Empfehlungen" zu Gesetzen.
Beispiel gefällig: Nicht delegierbare ärztliche Tätigkeiten. Die "nicht Delegierbarkeit" steht in keinem Gesetz, sonder ist von der Ärztekammer einfach beschlossen worden. Sie führt aber dazu, dass Ärzte ihre Stellen sichern können (ist zur Zeit zwar nicht relevant, es gab aber auch schon Zeiten, als es Ärzte und Pflegekräfte im Überschuss gab)

2. Wer regelt Aus- und Weiterbildung?? Mein Extrembeispiel: Die DKG (Deutsche Krankenhaus Gesellschaft = Verband der Krankenhausträger = Arbeitgeberverband) Sogar bis zu einen eigenständigen Berufsbild ohne staatliche Anerkennung, der OTA. (Bitte nicht falsch verstehen: Ich finde die Ausbildung inzwischen sehr gut und kann die immer noch fehlende Anerkennung nicht nachvollziehen. Inzwischen..... nicht die teilweise 1-jährigen Programme der Anfangszeit).
Der Beginn des Ganzen ohne jegliche Reglementierung und ohne Einfluss der Op-Profis (=OP-Fachpflegekräfte) war aber eine Frechheit. Und so etwas kann sich ohne Vertretung der Pflegekräfte immer wieder wiederholen.

3. Blutentnahme: In den 70ern: Krankenschwestern - In den 90ern plötzlich: Ärzte, denn mit Einführung der DRGs wurden plötzlich Tätigkeiten den Stellen zugeordnet. Also viele Blutentnahmen durch Ärzte = Stellen für Ärzte.
Heute: plötzlich wieder delegierbar an Pflegekräfte (die Stellenberechnung läuft jetzt anders. Wer legt das eigentlich fest ???). Die Pflegekräfte wurden sicherlich nie gefragt, wie sie dazu stehen. Ihre "Stimme" am Verhandlungstisch des Stellenplans war die Ärztekammer.


Es gibt bestimmt noch weitere Dinge, die einem zum nachdenken bringen können. Ich habe die Hoffnung, dass nachfolgende Generationen von Pflegekräften von eine Kammer profitieren.

LG Einer
 
Vielen Dank Einer für deine Antwort, ich kenne all diese Dinge und mich ärgerten sie auch.
Aber ich glaube im pädiatrischen (Intensiv-)Bereich waren wir gegenüber den Ärzten etwas emanzipierter. Wir haben nie z.B. Blut abgenommen, jedenfalls nicht in den 5 großen Kliniken in denen ich gearbeitet habe inkl. meiner Ausbildungsklinik. Wir haben es also nie gelernt und es uns deshalb nicht delegieren lassen. Im Grunde hat sich während meiner gesamten Tätigkeit nichts verändert an unseren Tätigkeiten, egal ob die Ärztekammer was gesagt hat oder nicht.

Mich ärgert hier vielmehr das Verhalten der Pflegenden, die sich diesem Diktat untergeordnet haben. Warum? Da kann ich nur mutmaßen, vielleicht weil sie sich aufgewertet vorkamen, wenn der/die Hr/Fr. Doktor Ihnen solche Dinge zugetraut und übertragen haben. Dabei ist eine Blutabnahme reines Handwerk(hätte man im Handumdrehen gelernt) aber das Ablehnen der Delegation war einfach, wenn man sagte, dass man das nicht gelernt hat und die Diskussion beendet. Mir geht das devote Verhalten von den Pflegenden schon immer auf die Nerven, aber an diesem Verhalten ändert eine Kammer nichts.

Und wenn die Leute sich endlich entsprechend positionieren und mündig würden im Alltag, dann bräuchten wir diese Duskussion nicht führen.
 
Und wenn die Leute sich endlich entsprechend positionieren und mündig würden im Alltag, dann bräuchten wir diese Duskussion nicht führen.

Du sprichst den Kern des Problems an.: WENN die Leute sich positionieren würden !!!
Das tut die Masse der Pflegekräfte nicht (wie übrigens auch in fast allen anderen Berufsgruppen). Und das seit Jahrzehnten.
Daher ist, meiner Meinung nach, eine Pflegekammer der richtige Weg. Nur so haben wir langfristig eine Stimme im "Konzert" der Entscheider. Optimal wird es auch dann nicht laufen und bei vielen Themen wird es auch innerhalb der Pflege Befürworter und Gegner geben. Aber darüber, was in unserem Arbeitsbereich zu tun und zu lassen ist, wird nicht mehr ausschließlich von "externen" entschieden .

LG Einer
 
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Ach ja: Um auf das eigentliche Thema hier zurück zu kommen:
Die Art der Beitragserhebung in Niedersachsen ist, wohlwollend, mehr als unglücklich. Erst mal von allen den Höchstbeitrag kassieren und dann (bei Rückmeldung) das Geld zurückzahlen, ist ein nicht durchdachter Weg. Das die negative Reaktion kommt war doch zu erwarten. Und den Gegnern einer Pflegekammer so in die Karten zu Spielen ist einfach nur dumm. Eine Kammer muss (leider) immer in bisschen politisch agieren.Hoffentlich lernen die Vertreter der Pflegekammer Niedersachsen daraus.
Schade, dass man sich von den erfahreneren Kollegen in Rheinland-Pfalz keine Unterstützung geholt hat. Auch dort wurde sich über den Beitrag aufgeregt. Aber im Gegensatz zu Niedersachsen war es dort hauptsächlich der Zeitpunkt und die jährliche Abbuchung. Die höhe des Beitrags immer transparent und dem Gehalt der Pflegekräfte von Anfang an angepasst.

LG Einer
 
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Vor Jahren als die die Kammerdiskussion begann, hat man häufig die Kammern anderer Berufe als Beispiel und für die Kammer erwähnt.
Ja, aber am besten als Vorbilder für uns taugen eher solche Kammern wie Ärztekammern oder Psychotherapeutenkammern, NICHT aber die Handwerkskammern - aus den bereits von mir erwähnten Gründen.
 
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Mich ärgert hier vielmehr das Verhalten der Pflegenden, die sich diesem Diktat untergeordnet haben. Warum? Da kann ich nur mutmaßen, vielleicht weil sie sich aufgewertet vorkamen, wenn der/die Hr/Fr. Doktor Ihnen solche Dinge zugetraut und übertragen haben. Dabei ist eine Blutabnahme reines Handwerk(hätte man im Handumdrehen gelernt) aber das Ablehnen der Delegation war einfach, wenn man sagte, dass man das nicht gelernt hat und die Diskussion beendet. Mir geht das devote Verhalten von den Pflegenden schon immer auf die Nerven, aber an diesem Verhalten ändert eine Kammer nichts.
Mit Verlaub ist es nicht so einfach; als einzelne Pflegekraft kann ich ganz viele Dinge ablehnen, aber wenn meine Vorgesetzten (d. h. die PDL) anders entscheiden, dann kann ich mich nicht einfach hinstellen und sagen "hab ich nicht gelernt, mach ich nicht".
Denn dann kriegst Du von der PDL garantiert zur Antwort: "Dann müssen Sie es halt lernen". Solltest Du Dich weigern, ist u. U. der Job weg oder Du wirst hausintern an eine Stelle versetzt, wo Du keine BE machen mußt.
Soweit mir bekannt ist, ist dies nun auch in ganz vielen Kliniken Usus, daß Blutentnahmen (leider wieder) Aufgabe der Pflege sind. Dies ist (leider) nirgendwo gesetzlich festgeschrieben, sondern lediglich eine Absprache zwischen ärztlichem und pflegerischem Dienst in der jeweiligen Klinik.
Und genau DAS ist auch einer der großen Kritikpunkte für mich, nämlich daß es bisher keine gesetzlich geregelten Vorbehaltstätigkeiten gibt, die genau festlegen, welche Tätigkeiten zur Pflege gehören und welche nicht.
Auch hier könnte eine Pflegekammer bei der Gesetzgebung intervenieren und ihren Einfluß ausüben.

P.S.:
Damit wir uns richtig verstehen: Auch ich betrachte Blutentnahmen als rein arzthelferische Tätigkeiten und nicht als Kernaufgabe der Pflege. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie Blut abgenommen und dies auch niemals gelernt.
 
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Die Art der Beitragserhebung in Niedersachsen ist, wohlwollend, mehr als unglücklich. Erst mal von allen den Höchstbeitrag kassieren und dann (bei Rückmeldung) das Geld zurückzahlen, ist ein nicht durchdachter Weg.
Sorry, aber das stimmt doch gar nicht.
Ich hatte weiter vorne bereits die Beitragsordnung der Pflegekammer Niedersachsen verlinkt. Dort wird es unter §2 "Beitragsbemessung" erklärt.
Selbst Du bist hier den Fakenews aufgesessen. ;)
 
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Komisch, - gegen die KFZ-Haftpflicht oder Krankenkassenbeiträge hat sich noch keiner ausgesprochen???
Vergiss GEZ, Lohnsteuer und Arbeitslosenversicherung nicht ;-) Mich hat schliesslich keiner gefragt, ob ich das zahlen will....und das Arbeitsamt ist nicht in Vorleistung getreten für meine "Zwangs"beiträge :anmachen:
 
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Sorry, aber das stimmt doch gar nicht.
Ich hatte weiter vorne bereits die Beitragsordnung der Pflegekammer Niedersachsen verlinkt. Dort wird es unter §2 "Beitragsbemessung" erklärt.
;)
Genau so ist es. Die Mitglieder sind angeschrieben worden und sollen innerhalb von 4 Wochen eine formlose Selbstauskunft zum Jahresverdienst machen. Grundlage ist das Jahr 2016. Von diesem Bruttoeinkommen (Zuschläge zählen ja gar nicht dazu!) werden 0,4 % als Jahresbeitrag erhoben. Wenn keine Rückmeldung erfolgt, wird die festgelegte Beitragsbemessungsgrenze von 70 TSD Euro festgesetzt und der Höchstbeitrag von 280 Euro fällig. Ich kann daran jetzt wirklich nichts verwerfliches finden!
 
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Ich komme aus Niedersachsen und habe besagten Beitragsbescheid erhalten.

Ich bin absoluter Befürworter der Kammer und so müde, darüber diskutieren zu müssen. Deshalb werde ich auch die Gründe nicht noch mal detailliert aufführen... nur als Ergänzung dazu: "Neokorporatismus" bedeutet, dass Politik durch Einbindung von Interessengemeinschaften und Verbänden gesteuert wird, um Entscheidungen beeinflussen zu können. Daran ist erst mal nichts schlimmes, denn die Politiker können nicht auf jedem Gebiet Experten sein. Von daher sind sie angewiesen auf Interessengemeinschaften, um Entscheidungen in deren Sinne treffen zu können.
Nun bekommen wir das machtvolle Instrument "Pflegekammer"... und so viele Leute verstehen es nicht einmal. Es ist gruselig.

Zu den Gebühren: das finde ich in der Tat blöd ausgeführt, und es spielt den Kammergegnern auch noch in die Karten.
Statt einen Höchstsatz zu nehmen, der aus einem utopischen Gehalt resultiert, hätte man sich einfach nach dem TV-L richten können... und dann hätten immer noch genug Pflegekräfte korrigieren müssen
 
Aber eine hohe Beitragsbemessungsgrenze schafft doch gerade erst Gerechtigkeit, da nahezu alle Pflegenden anhand Ihres finanziellen Leistungsvermögens prozentual beteiligt werden. Erst ab 70 TSD steigt der Beitrag nicht weiter als eben 280 Euro ....
In der Sozialversicherung gibt es solche Grenzen auch- komisch nur, dass sich darüber noch keiner aufgeregt hat ;-)
 
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Die Mitglieder sind angeschrieben worden und sollen innerhalb von 4 Wochen eine formlose Selbstauskunft zum Jahresverdienst machen. Grundlage ist das Jahr 2016. Von diesem Bruttoeinkommen (Zuschläge zählen ja gar nicht dazu!) werden 0,4 % als Jahresbeitrag erhoben. Wenn keine Rückmeldung erfolgt, wird die festgelegte Beitragsbemessungsgrenze von 70 TSD Euro festgesetzt und der Höchstbeitrag von 280 Euro fällig. Ich kann daran jetzt wirklich nichts verwerfliches finden!
Danke, Lillebrit - so hatte ich es auch aufgefaßt! :wink1:
 
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Reaktionen: Lillebrit und renje
Vergiss GEZ, Lohnsteuer und Arbeitslosenversicherung nicht ;) Mich hat schliesslich keiner gefragt, ob ich das zahlen will....und das Arbeitsamt ist nicht in Vorleistung getreten für meine "Zwangs"beiträge :anmachen:

Jetzt werden aber eurerseits Äpfel mit Birnen verglichen. Für die GEZ bekomme ich öffentlich rechtliches Fernsehen, das bei aller berechtigten Kritik besser ist als das private. Von der Lohnsteuer werden öffentliche Dinge bezahlt, von denen jeder was hat.

„Ich habe als Kodierfachkraft nichts von den versprochenen Leistungen der Pflegekammer, och doch wenn ich mal ins Krankenhaus muss sind die Bedingungen für die Pflegekräfte besser! Und damit auch für die Patienten. Dann wäre ich aber dafür, da die gesamte Bevölkerung was davon hat auch alle finanziell zu beteiligen.“
Auf diesem Niveau wollt ihr weiter diskutieren?
Ich werde wahrscheinlich nichts von den euch prognostizierten Leistungen der
Pflegekammer haben (sollte es sie denn geben) denn sie wird sich nicht um meine Belange als Kodierfachkraft kümmern, aber jeden Monat mehr 15 € zahlen soll ich.
 
Ach hätten sich doch vor der Errichtung der Pflegekammer mal so viele Pflegende organisiert und zusammengehalten, dann hätten wir schon Jahre früher etwas erreichen können.
Die Art der Beitragsbescheide ist blöd gelaufen, die Bemessung ebenso und dass jeder Pflegende tätig werden muss um diese Höhe nicht zu zahlen finde ich ebenso unmgl.. Das hätte man wesentlich galanter und besser gestalten können.
Leider hat das allen Kritikern und Gegenern der Pflegekammer in die Hände gespielt.
Dennoch hat die Vergangenheit gezeigt, dass auf freiwilliger Basis die Pflegenden nicht zu motivieren sind. Die Teilnahme bei den Aktionen von "Pflege am Boden" z.B. war minimal, alles freiwillig.
Tgl. diskutiere ich mit meinen Kollegen, die einen rieisgen Heib daraus machen wegen dieser Zwangsmitgliedschaft und eine freiwillige Mitgliedschaft viel besser finden würden, allerdings auf die Frage was sie denn die letzten Jahre an freiwilligen Aktionen mitgemacht haben lässt ca. 80-90% verstummen. Es ist unglaublich wieviel Halbwissen, falsche Fakten und dergleichen einfach mal so übernommen werden ohne jegliches Überprüfen oder sich mal selber ein Bild zu machen.
Wenn ich lese, dass welche überlegen ihr Examen zurückgeben zu wollen, dann frage ich mich wer unseren Berufstand ernst nehmen soll bei so viel Unsachlichkeit und Polemik.
Die Pflegekammer hat sich gerade mal ein halbes Jahr konstituiert, was bitte soll denn da schon an Veränderungen spürbar sein?
Ich wundere mich schon sehr wie Pflege seit Jahren überwiegend stillschweigend immer schlechter werdende Zustände in unserem Beruf hinnimmt und sich immer weiter fremd hat bestimmen lassen. "Hinz und Kunz", meist Pflegefremde, erzählen uns seit Jahren was Pflege ist, soll, darf und kann und das wurde so hingenommen.
 
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