@ Claudia
Es gibt immer jemanden den man zum Aufpassen rekrutieren kann, den Nachbarn, einen Babysitter, ein Aupair, die Oma, die Tante, die Freundin und 82 Mio fremde Menschen in Deutschland.
Den Passus im Arbeitszeitgesetz könnte man sich also schenken, wenn der nur den Sinn hätte, daß es um das reine Aufpassen geht.
Ich hatte auch schon Nachtwachen in denen mir die PDL angeboten hatte, ein krankes Kind mitzubringen. Das durfte dann in einem leeren Zimmer schlafen.
( Das fand ich in jedem Fall besser, als einen fremden Menschen zu rekrutieren.)
Mal was anderes: Wo war Deine Mutter denn Nachts als Du Kind warst?
Spätestens in der Pubertät wird Dein Kind dich fragen : Wo Du als Mutter warst?
Mein Mann hat nachts immer auf die Kinder aufgepaßt wenn er arbeiten ging. Aber auch der hatte ab und an Nachtdienst und dann ist man darauf angewiesen, daß der Arbeitgeber sich zumindestens an den Dienstplan hält.
Ich erinnere mich noch gut, daß wenn eine Nachtwache ausfiel an dem Tag mindestens 3-5 mal das Telefon ging und daß die PDL einen regelrecht genötigt hat einzuspringen, auch wenn man sagte, daß man für das Kind keine Aufsicht hat, bis zu dem Vorschlag das Kind mitzubringen.
Ehrlich das ist eine Zumutung, wenn man ein fieberndes Kind aus dem Bett zerren soll, damit man für andere Kranke, denen es zu dem Zeitpunkt zum größten Teil besser geht als dem eigenen Kind, herumlaufen soll, Zudem fehlt den Müttern sowieso eine ganze Menge Schlaf.
Ganz einfach: der Arbeitgeber soll sich zumindestens an die vertraglich vereinbahrten Arbeitszeiten halten und seinen Pflichten nachkommen für Krankheitsfälle anderwertig vorzubeugen und er soll sich an die Gesetze halten.
Die Mitarbeiter verlangen ja nichts unrechtmäßiges.
Wie so ein Arbeitgeber funktioniert, merkst Du wenn Du älter bist und wenn Du selbst aus Krankheitsgründen nicht mehr so kannst.
Das ist NUR die Arbeitsstelle, nicht irgendein Freund, der Dich um einen kleinen Gefallen bittet.
Und wenn man sich das rückblickend ansieht, dann frag ich mich ob ich einen " Nagel im Kopf hatte."
Die Arbeitskraft der Mitarbeiter muß heutzutage bis zum Rentenalter, das immer weiter nach hinten geschoben wird ausreichend sein.
Es nutzt nichts wenn man auf alle Rechte verzichtet. Man muß auch noch auf seine Gesundheit achten und schauen, daß die Knochen so lange halten.
Gerade die Krankenpflege müßte das wissen.
Es ist etwas ganz anderes ob ich von der Arbeit nachhause komme und habe fertig, oder ob ich dann noch eine ganze Familie versorgen muß und jedem in der Familie gerecht werden soll.
Meine Kinder sind mittlerweile groß und es ist herrlich große Kinder zu haben, aber man sieht dann tatsächlich erst einmal wie einfach das Leben als berufstätige Frau ist, wenn man nachhause kommt und keine Kinder zu versorgen sind.
Ich kann nämlich tatsächlich die Beine hochlegen, wenn ich möchte und ich habe trotz Arbeit ausreichend Zeit meine Freunde zu besuchen und meinen Hobbys nachzugehen.
Es ist (sorry) richtiggehend dumm, wenn man meint daß es dasselbe ist, mit Kindern arbeiten zu gehen sei dasselbe als würde man keine versorgen müssen.
Dazwischen liegen Welten.
Wenn man beides kennengelernt hat, dann fühlt sich das Leben mit Arbeit und ohne Kinderversorgung an wie im Schlaraffenland.
Vor allem kann ich nach dem Nachtdienst tatsächlich schlafen. Der Tag geht nämlich nach dem Nachtdienst und der Beaufsichtigung in der Nacht noch weiter, oder brauchen Mütter keinen Schlaf?
Zudem sollte man sich wirklch mal Gedanken darüber machen, welche Generation unser Rentenalter finanzieren muß.
Wenn wir den Müttern nicht die Gelegenheit geben sich eigene Rentenansprüche zu erarbeiten, dann lassen wir diese im Alter vor der Tür stehen, die aber ihren Beitrag zum Sozialsystem schon geleistet haben.
Auch wenn wir uns mittlerweile selbst zuversichern müssen, so ist die Leistung aus der Rentenversicherung immer noch ein großer Bestandteil der eigenen Altersvorsorge. Und auch die Mitarbeiter die Kinder großgezogen haben müssen sich zuversichern. Das betrifft nicht nur die Arbeitnehmer, die keine Kinder großgezogen haben.
Ich muß auch heute noch den Haushalt versorgen nach oder vor der Arbeit.
Das ist aber kein Vergleich zu dem was man mit Kindern leisten muß.Es ist lächerlich das miteinander zu vergleichen und das aufrechnen zu wollen und zeigt nur, daß der Verfasser aus dem Tal der Ahnungslosen kommt.
Liebste Grüße Fearn