Acht Stunden sind eine Schicht

Hat deine Kollegin die gleiche Anzahl an Pflegekräften?
n?


Elisabeth

Ja - an
Pflegefällen auch.
Ernährung hat Vorrang vor Wäsche
Lagerungswechsel, Kot, Urin sind Prioritäten
"Pflegefälle" waren selten im Kohlenkeller und kommen auch nicht von der Gartenarbeit
Medikamentengabe nicht vergessen
 
Wir haben nicht immer Schüler - sind eher selten
Jahrespraktikannten haben pro Woche zwei Schultage und mehr als 2 pro Station gibts auch nicht.
Pflegehilfskräfte sind unbekannt

Aber wie geschrieben - "Pflegefälle" sind eher selten dreckig, weitere Schädigungen vermeiden (Haut, Kontrakturen, Hunger, Durst, Medis)
Es wird ja auch immer angekündigt: es kommen von den anderen Stationen Hilfen zum waschen :sdreiertanzs: ,
sind dann auch oft 20 min. vor Feierabend da
 
Ich arbeite auf einer Inneren Station und betreue im Früh/Spät dienst bis 16 Patienten. Davon sind meistens 5-8 A3 und häufig auch 1-2 A4 Patienten. Zur Hilfe haben wir Schüler/Praktikanten/FSJ.

Ich übe mich in sinvoller Delegation. Und Anleitung. Am Anfang gehen sie mit mir durch. Körperpflege gestalten wir nach den Bedürfnissen. Auf jeden Fall Intim- und Mundpflege. Alles andere nach Sicht. Außerdem gibt es in der Überlappungszeit genung Zeit um solche Sachen wie Bartrasur, Haarewaschen, Duschen zu machen.

Ich bin gerade dabei ein System zu entwickeln(Software), wo die Klinische Beobachtung durch Plfegekräfte von Ärzten gelesen werden muss(oder mindestens angeschaut), denn das Fortfahren ohne ist nicht möglich.

Ich sitze auf Anwenderseite bei der Softwareentwicklung
 
Mir würde immer einfallen: warum muss ich als "examinierte Schreibkraft" bei der Visite mitlaufen? I-einer hat hier schon geschrieben, dass er sich auf eine Kurvenvisite beschränkt.

Bei den Klinischen Beobachtungen fällt mir nich ein: warum muss man lange Texte verfassen? Die liest eh keiner- egal ob GuK oder Doc. Ich bevorzuge Überwachungsbögen- ähnlich den früheren Intensivkurven. Die kann man wunderbar anpassen. Beobachtungskritierien lassen sich in Zahlen oder mit Zeichen kodieren.

*ggg* Da fallen mir gerade die vielen Stuhlzeichen aus meiner Lehre ein. Kuller für geformt, +/# für zerhackt (was auch immer das heißen mochte, M für Mekonium, aufrechte Wellenlinie für spritzende Stühle (hast das mit nem Thermometer provoziert, kommt noch ein Th daneben), bei Blutbeimengungen kommt ein roter Kreis um das jeweilige Konsistenzzeichen. ... Man sieht, vor über 30 Jahren hatte man es net so mit dem umfangreichen beschreiben.

Auf so einem Bogen kannst dann gleich noch die Lagerung mit abbilden. Und wenn du hier auch noch RR, Puls u.ä. daruf unterbringst, dann hast alles auf einen Blick.

Elisabeth
 
@ED: In Planung ist eine elektronische Akte. Und ich arbeite daran manche Sachen zu vereinfachen. Leider bin ich wahrscheinlich in meiner Beobachtung zu gründlich. Der Vorteil einer elektronischen Akte sind die Verknüpfungen und Erinnerungswerkzeuge. Z.B. Erinnerung dass der Patient seit 3 Tagen keinen Stuhlgang hatte. Am 4. Tag wird dann nach weiterer Beobachtung gefragt(Darmgeräusche, Meteorismus, Winde), am 5. Tag wird eine Intervention verlangt. Ich habe ja 30 Stunden in 2 Monaten für diese Tätigkeit
 
@ED: In Planung ist eine elektronische Akte. Und ich arbeite daran manche Sachen zu vereinfachen. Leider bin ich wahrscheinlich in meiner Beobachtung zu gründlich. Der Vorteil einer elektronischen Akte sind die Verknüpfungen und Erinnerungswerkzeuge. Z.B. Erinnerung dass der Patient seit 3 Tagen keinen Stuhlgang hatte. Am 4. Tag wird dann nach weiterer Beobachtung gefragt(Darmgeräusche, Meteorismus, Winde), am 5. Tag wird eine Intervention verlangt. Ich habe ja 30 Stunden in 2 Monaten für diese Tätigkeit
Uhh, ihr macht das ja aufwendig.
Wir haben eine Seite wo alle Drains, Katheter,etc. aufgelistet sind. Unsere Akte zeigt auf den meisten Seiten einen 24h-Verlauf von links nach rechts, mit dem aktuellen Tag. Jetzt kannste am Rand der jeweiligen Zeile des Katheters lesen, wie lange er schon liegt. (In die Zeile kommt sowas wie Ausfuhr,Verbandswechsel,Beobachtung von Pkt-Stellen) Stuhlgang wird wie ein Katheter in diese Liste geschrieben, und dann zählt es die Tage von der "Neuanlage", bei jedem "Wechsel" oder "Neuanlage" zählts wieder von vorne los. Ist standard sich mal kurz anzuschauen wieviele Tage welcher Katheter schon liegt, und dann sieht man auch den Stuhlgangstag.

Häufige Erinnerungen (fehlender Score-Eintrag) werden auf der ersten Seite, mit der Vitalzeichen- und Medikamentenkurze eingeblendet, per Stift ist es aber möglich überall noch was dazuschreiben. Z.B. wird eine Erinnerung an den 24h-Aufnahme-Tiss28 vom Aufnehmenden in den Folgetag auf die erste Seite geschrieben und kann wieder gelöscht, wenn das gemacht wurde am nächsten Tag.

Wir nutzen Copra, kann das nur empfehlen. Hab auch schon eine andere Akte kurz erlebt, fand die nicht so schön übersichtlich. Jede Station passt sich das dann noch an und hat dann individuelle Funktionen und Dokumente auf hinteren Seiten.
Genial auch die Funktion, sich die Zeitschiene der Akte zusammenzuziehen, also rauszuzoomen. Man kann z.B. eine Bilanz über die letzten 3-5-7 Tage, oder über gesamten Aufenthalt innerhalb von Sekunden errechnen lassen. Oder halt reinzoomen, wenn man bei Reanimation Medikamente minutengenau dokumentieren will und auch den genauen Ablauf sehen möchte.
 
Elektronische Akte... (hoffentlich) die Zukunft... leider immer noch in nicht wenigen Einrichtungen nur für die Ärzte vorgesehen. Man empfindet es wahrscheinlich als zu teuer, mehrere transportable Systeme anzuschaffen. Ein Laptop auf dem Visitenwagen muss reichen. Damit hast ne nette Mischung aus Papier und Elektronik und darfst im ungünstigsten Falle Fingerübungen machen beim übertragen. *gmpf*

Elisabeth
 
Elektronische Akte... (hoffentlich) die Zukunft... leider immer noch in nicht wenigen Einrichtungen nur für die Ärzte vorgesehen.....

Die el. Patientenakte an sich, stimmt die gibt es schon länger, KIS wurde irgendwann zw. '93 bis '96 eingeführt - mein ich mich zu erinnern
Vor 5, 6 Jahren wurde die Pflegekurve abgeschafft, LEP eingeführt, jetzt ist man bei ePAC gelandet, hab ich aber nicht mehr mit gearbeitet - und die medizinische Kurve ist weiter auf Papier somit hinkt die ärztliche Seite hinterher, auf der Normalstation.
@kräuterfrau - was nutzt ihr, wie darf ich mir das vorstellen
@FM - die Programme für die Int. kann ich mir auf Normalstation - so eig. nicht vorstellen, wir nutzen das niederländische PDMS
Vollprogramme gibt es sicherlich, kenn aber keins, Copra, in der Beschreibung (Copra Systems GmbH) steht - "..geht weit über PDMS hinaus...", finde aber keine Bilder, schad. Stift einsetzen -?
 
Wieviele mobile Geräte habt ihr? Ich bin ja immer für das patientenahe dokumentieren. *g*

Elisabeth
 
Wieviele mobile Geräte habt ihr? Ich bin ja immer für das patientenahe dokumentieren. *g* Elisabeth

Brauchst das Teil ja schon für die Anamnese....wobei gut ist - eine schon mal im System angelegte und gespeicherte Pflegeanamnese kann man wieder laden, bei einem erneuten Aufenthalt - oft hilfreich.
Die Kurzanamnese bei uns bleibt auch gespeichert.
Auf der Normalstation 4 Laptops, 2 PC's im Stützpunkt; grober Anhaltspunkt - 40 Patienten.
Wir jetzt - 0, da in jedem Zimmer so 'n Teil fest drin ist. Im Stützpunkt - 4 PC's.
 
@FM - die Programme für die Int. kann ich mir auf Normalstation - so eig. nicht vorstellen,
Es wurde nur ursprünglich im ITS-Bereich der Uni-Leipzig entwickelt. Uni Düsseldorf setzt Copra AFAIK überall ein, und wir auf ITS und wenigen ausgewählten Normalstationen. Ich denke es kommt bei uns irgendwann überall.
 
...Auf der Normalstation 4 Laptops, 2 PC's im Stützpunkt; grober Anhaltspunkt - 40 Patienten. ...
Müsste gut passen. Nun muss Kollegin nur nich lernen, stets bettseitig zu dokumentieren. Uns Intensivlern ist das längst ins Blut übergegangen. Die Kollegen werden sicher nachziehen wenn sie erst den Vorteil sehen.

Elisabeth
 
DAS kann man auch forcieren - indem man auf einen dafür geeigneten Pflegewagen die Teile fest installiert. Vereinzelt ist das schon so.
Überblick hab ich aber keinen, wo überall.
 
Bettseitig hat enorme Vorteile. Ich komm in den Dienst, Patient hat schlechte Gase,gibt Luftnot an. Dauert ne halbe Minute um durch Blättern in der Akte am bettseitigen PC rauszufinden, wie die Bilanz über die letzten Tage ist, oder dass gestern ein Röntgen-Thorax war, den keiner befundet hat. Halbe Minute später, durch verlinkung in der elektronischen Akte, hab ich das Röntgenbild aufm Monitor und kanns selber erstmal kurz mit der Voraufnahme vergleichen. Jeweils nochmal ne halbe Minute kostet mich das einsehen des Laborverlaufs der Entzündungswerte (oder bei Ergüssen auch mal den Albumin/Plasmaprotein-Verlauf), und der Mibibefunde. Alles durch einen klick in der Akte erreichbar. Und nach 2-3Minuten kann ich dem Arzt ne Handvoll relevante Informationen geben und nicht nur das Problem weitermelden.

EDIT: Würde ich zum Tresen laufen, hätte ich manchmal mit Wegen schon mehr Zeit zugebracht, als mit der Recherche.
[/EDIT]

Wenn man erstmal wieder anfangen muss, Laborzettel zu durchblättern, und sich eine Verlaufskurve von verschiedenen Laborwerten im eigenen Kopf nur vorstellen zu können, oder einen 1cm ungesehene Mibi-Befund-Stapel durchblättern bis man seinen Patienten gefunden hat, nee, das will ich nicht mehr.
 
Wie schon geschrieben- wir Intensivler sind es net anders gwohnt. Aber auch auf den peripheren Station hat die Schicht nur acht Stunden. Und um die soll es hier auch gehen.

Wie bringt man also Leute dazu, dass sie bettseitig dokumentieren? Ich denke, dass Problem tritt unabhängig von der Art der Dokumentation- elektronisch oder Papier- auf.

Elisabeth
 

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