Mein Sohn hatte damals Asthma und da war das schon wichtig, daß er wenn er bei Erkältungen Luftnot bekam eine Bezugsperson bei sich hatte.
Und das war auch nicht in Ordnung.- denn ich saß da nachts ja nicht einfach mal nur so herum, sondern hatte dort zu arbeiten.
Aber ich muß wirklich auch mal hervorheben, wie toll das mit den Arbeitskollegen war, die selbst Kinder hatten und für die es selbstverständich war, daß jeder Zeit mit seinen Kindern an Feiertagen verbringen konnte.
Das würde gerecht aufgeteilt und es war ein "Geben und Nehmen."
Von denen kam nicht: "Ich muß jetzt aber über Weihnachten und Silvester in Urlaub fahren und ALLE Feiertage für mich beanspruchen, damit ich in den Skiurlaub mit dem Freunden fahren kann."
Ich vergesse meiner Kollegin mit 4 Kindern bis heute nicht, daß die als ich beim Schulabschluß meines Sohnes zum Arbeiten eingeteilt war, daß die darauf bestand an dem Tag meine Schicht zu übernehmen, weil es selbstverständlich ist, daß man an solchen Tagen zu den Kindern gehört.
Sorry, aber das Unverständnis kommt leider immer nur von den kinderlosen Mitarbeitern, die sich ihre Freizeit einteilen können.
Es ist selbstverständlich für mich, daß ich am Heiligabend Spätdienst machen kann, weil meine Kinder groß genug sind auch am 1. oder 2 . Feiertag mit mir feiern können.
Das muß ich keiner Mutter mit kleinen Kindern zumuten.
Und ich muß auch in der Hauptsaison keinen Urlaub mehr nehmen, der einzigen Zeit in der Eltern mit ihren Kindern in den Urlaub fahren können, oder einmal gemeinsam uneingeschränkt Zeit miteinander verbringen können.
Im Gegenteil, ich kann jetzt endlich mal in der günstigen Nebensaison buchen und muß keine Hauptsaisonpreise mehr für mehrere Personen aufbringen.
Das liest sich alles für mich so, als wollen sich kinderlose Mitarbeiter aus allem nur die Rosinen rauspicken.
Wer mir erzählt, daß ich selbst schuld bin, daß ich mir Kinder angeschafft habe, der kann sich genausogut anhören, daß er selbst schuld ist, wenn er diese "Privilegien" (wenn es denn welche sein sollten), ebenso nicht in Anspruch nehmen kann.
Das gehört dann ebenso zum Privatvergnügen.
Sorry, aber das ist keine Basis auf der man mit Familien in Deutschland diskutieren sollte. Das ist ausschließlich familien- und kinderfeindlich, mehr nicht!
Auch wenn die Menschen das im Ausland besser geregelt bekommt,- weil es Ganztagsschulen und Kindergärten gibt:
Wo sind die denn in Deutschland?
Wer die Schulen in Deutschland kennt, der weiß was in den letzten Jahrzehnten darin investiert wurde.
Die Kinder sitzen auf 50-60 Jahre alten Stühlen und die Heizungen der Schulen funktionieren in Winter kaum. Schulstunden fallen ständig aus wegen Lehrermangel.
Wenn ein Betriebskindergarten existiert, dann ist der für Kleinkinder und Säuglinge unerschwinglich, oder öffnet zu Zeiten in denen man schon lange am Arbeitsplatz sein müßte.
Und natürlich ist es einfach die Kinder wenn um 6 Uhr der Frühdienst beginnt vorher ersteinmal verteilen zu können?
Das muß man erstmal durchexerziert haben, damit man mitreden kann, wo der Haken daran überall zu finden ist.
Vor allem kann man diese "Argumente" für die Krankenpflege eben nicht 1:1 pauschal umrechnen.
Wenn ich im Büro Gleitzeit habe, und meine Kinder in den um 8 Uhr öffnenden Gemeindekindergarten bringen kann, sofern ich da einen Platz ergattern konnte, dann ist das sicherlich praktikabel.
Der Dienst in der Klinik beginnt aber meist um 6 Uhr morgens.Das bedeutet, wenn die Kinder angezogen werden müssen und fertig gemacht werden müssen, dann sprechen wir von Zeiten die um 4 Uhr morgens herum angesiedelt sind.
Wenn also eine Mitarbeiterin das so einrichtet, daß sie trotzdem ihren Dienst versehen kann, dann ist das eine anerkennenswerte Leistung.
Da muß weder der Dienstherr und die Kollegen so tun, als wäre das nebensächlich.
Als Tenor züchtet man eine sehr kinderfeindliche Gesellschaft heran und man kann sich mit diesem geschaffenen Backround prima über ein Arbeitszeitgesetz hinwegsetzen, weil der Kollege im Team keine Unterstützung und keinen Ansprechpartner erhalten wird, sondern Druck erntet.
Somit wird der sich mehrmals überlegen, ob er seinen Anspruch auf Freistellung vom Nachtdienst versucht durchzusetzen, sofern er Kinder unter 12 Jahren zu versorgen hat.
Man will ja möglichst nicht unkollegial sein.
Liebe Grüße Fearn