Was treibt die Leute aus der Pflege?

Das hatte zur Folge, dass die Chefin und ich von Anfang November nonstop bis heute und voraussichtlich Ende Januar arbeiten. Kann man bei ausreichender Motivation alles bewältigen, aber dass der Betrieb dabei den Bach runter geht, ist für mich der Hammer. Ich war bei der Gründung dabei und werde nun wohl auch noch das Licht mit ausschalten...
Meine Antwort also zu der Frage oben: Widrige Umstände treiben die Leute aus der Pflege.

Liebe Grüße!

Also, das es am Personalmangel liegt, das der Betrieb über die Wupper geht, ist für mich sehr schwierig nachzuvollziehen. Habt ihr schonmal über Zeitarbeit (kurzfristig) und ungelernte Hilfskräfte (mittelfristig) nachgedacht? Oder evtl. mal in neuen Bundesländern (nichts gegen Ostdeutsche!) in den Zeitungen nach examinierten wie ungelerntem Personal suchen? Da gibt es mehr freies Personal wie in den Westlichen Bundesländern, wenn es dazu Hilfe bei der Wohnungssuche und finanzielle Umzugsbeihilfe gibt, müstet ihr euch personel wieder regenerieren können.

lg Cassy
 
Oder evtl. mal in neuen Bundesländern (nichts gegen Ostdeutsche!) in den Zeitungen nach examinierten wie ungelerntem Personal suchen? Da gibt es mehr freies Personal wie in den Westlichen Bundesländern, ...

@ycassyy Darf ich fragen , woher du diese "Weisheiten" hast? Ich kann es als Neufünfländer einfach nicht glauben, wie man uns heute noch sieht. Es fehlt nur nich das Klischee der Unwilligkeit und Faulheit.

@vicky- es soll Leute geben, die betrachten ihren Beruf als Job um Gweld zu verdienen und nicht mehr. Und ich muss sagen: Hut ab vor dieser Einstellung. Es gibt ein lebenswertes Leben neben der Arbeit.
Mancher hats bloß noch nicht entdeckt. Der betreibt lieber Raubbau an seiner Gesundheit in der Hoffnung auf das große Dankeschpn und einen "Orden". Viele erwachen dann verbittert, wenn es schon viel zu spät ist.

Elisabeth
 
@ycassyy Darf ich fragen , woher du diese "Weisheiten" hast? Ich kann es als Neufünfländer einfach nicht glauben, wie man uns heute noch sieht. Es fehlt nur nich das Klischee der Unwilligkeit und Faulheit.
Elisabeth

Vielleicht solltest du dir erstmal die Mühe machen und meinen Beitrag lesen bevor du mich hier angreifst. Ich bin selber gebürtige "Neufünfländerin" und hatte in Thüringen ganz massive Probleme eine Anstellung zu bekommen von der Bezahlung mal ganz zu schweigen, habe also "go West" gemacht, was ich nur jedem empfehlen kann. Ausserdem habe ich geschrieben, das in den neuen Bundesländern die Möglichkeit Personal zu aquirieren wesentlich besser ist wie in den alten, was du ja wohl kaum abstreiten kannst.

Das hat weder etwas mit Aufwertung noch mit Abwertung der Bevölkerung der Ostdeutschen Bundesländer zu tuen, wovon ich mich auch klar distanziere, sondern mit Tatsachen.

Wer lesen kann ist klar im Vorteil!

Cassy
 
Ich kann deine Wahrnehmung nicht teilen. Bei uns ist der Markt leergefegt... vielleicht auch, weil alle schon weg sind, die in die Altbundesländer wollten.

Ich denke, nach 20 Jahren Einheit sollte man bundesweit denken können. Das bedeutet, dass du für Thüringen (wobei die Frage bleibt, trifft es auf ganz Thüringen zu?) sprechen kannst- aber nicht für Neufünfland.
Bestimmte Arbeitsplätze bekommst du nämlich bundesweit nur sehr schwer. Wobei andere überall zu haben sind.

Überregionales Ausschreiben bundesweit lohnt also. Ich denke, bei den von dir angedachten Konditionen sind alle freien Kollegen eventuell bereit die Heimat zu verlassen.

Elisabeth
 
Überregionales Ausschreiben bundesweit lohnt also. Ich denke, bei den von dir angedachten Konditionen sind alle freien Kollegen eventuell bereit die Heimat zu verlassen.

Elisabeth

Mit dem Bundesweit geb ich dir gerne recht, wobei ich eher dachte in regionalen Tageszeitungen zu inserieren wie in überregionalen Fachzeitschriften, da diese (meiner Erfahrung nach) seltener von freien Kollegen gelesen werden wie von den nicht freien. Oder hast du eine gute Idee überregional ein möglichst großes Puplikum anzusprechen? Dann immer her damit, ich denke mal, das brauch der Pflegedienst, ich hätte da im Moment sonst keine.

Solche Konditionen halte ich bei dem akut beschriebenen Personalmangel auch für nötig, wenn der Pflegedienst überleben soll.

lg
 
Auch ich habe die Berufswahl bis heute nicht bereut, allerdings würde ich zum jetzigen Zeitpunkt unverzüglich und mit wehenden Fahnen die Branche wechseln, wenn sich diesbezüglich realistische Alternativen aufzeigen würden. Mir macht es inzwischen nur noch Angst, zu beobachten und zu erleben, unter welchen Bedingungen der Beruf ausgeübt werden muss. Ich bin und fühle mich den Arbeitsanforderungen nur gewachsen, wenn entsprechende regelmäßige Regenerationsphasen gewährleistet werden und ich mir der Wertschätzung meiner Kollegen und des AG gewiss sein kann. Alles andere macht langfristig krank und unglücklich.
In diesem Sinne wünsche ich allen einen guten Rutsch in ein hoffentlich glücklicheres und gesünderes 2010.
 
So was hier treibt auch die Leute aus der Pflege:

Aus einem Interview der Welt online:

Gleich zweimal wurde Wolfgang Franz, 65, in den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung berufen: 1994 auf Empfehlung der Gewerkschaften, 2003 auf Wunsch der Arbeitgeber. Seit 2009 ist der Präsident des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) Vorsitzender der "Fünf Weisen".

...

WELT ONLINE:
Welche Steuern würden Sie denn stattdessen erhöhen?
Franz:
Ich würde die Steuerfreiheit von Wochenend- und Schichtarbeit prüfen. Ich finde es völlig gerechtfertigt, wenn eine Krankenschwester nachts mehr verdient als tagsüber. Aber diese Unterschiede sollten im Tarifvertrag geregelt sein und nicht über die Einkommensteuer.

Tarifvertrag haha, wo lebt denn dieser Mensch? Da verdient man so schon wenig und dann soll man auch noch auf das bisschen an Zuschlägen die man kriegt Steuern zahlen?
Viele haben dann hohe Gehaltseinbußen. Ich hab zum Beispiel einen nicht sehr hohen Stundenlohn, erhalte aber sehr hohe Zuschläge die im Monat ca. 170 - 200 Euro (netto) im Monat ausmachen, wenn die dann versteuert werden, dann bleibt ja nicht mehr viel übrig und einen Tarifvertrag gibt es nicht wo sowas geregelt werden könnte.
:motzen::kloppen:
 
Das wollen viele Leute schon seit 20 Jahren, ich denke bald ist es soweit... Jetzt in der Krise (...) kann man es ja machen. Genau wie Nullrunden bei den Tarifverhandlungen erwartet werden. Und die Manager bekommen weiter ihre Boni... Jaja...
 
Von der schwarz-gelben Regierung war nichts anderes zu erwarten. Der Angriff auf die Steuerbefreiung von Zuschlägen trifft allerdings nicht nur die Pflege.
 
Naja, grundsätzlich gehört sowas tatsächlich über der Arbeitsvertrag und nicht über Steuer geregelt. Ich hab kein Problem damit, auf meine Zuschläge Steuern zu zahlen...wenn sie so hoch sind, dass nach dem Steuerabzug noch nennenswert was über bleibt. Das ganz spezielle Problem in der Pflege ist aber, dass diese Zuschläge ja jetzt schon größtenteils lächerlich niedrig sind - und wenn die noch versteuert werden sollen, dann bleibt nur eins: Raus aus der Pflege.

DS
 
hallöchen erstmal an Alle :) ,

ich denke das es viele Leute aus der Pflege treibt, weil die Mehrbelastunghöher geworden ist. Die körperliche Anstrengung, die Annerkennung des Berufes und die Entlohnung stehen im keinen Verhältniss. Viele entscheiden sich auch für den Krankenpflege Beruf weil Sie ihn idealisieren und erst später merken, es ist nicht nur feine Arbeit (obwohl es natürlich auf den Bereich ankommt, Geriatrie ist um einiges anstrengender (körperlich) als eine Innere Schwerpunkt Derma) Außerdem werden viel zu viele Krankenpfleger "verheizt". Auf ganz viel Unterschiedliche Weise.

Das war also mein Senf dazu ;)

LG :up:
 
in meinen 10 Jahren dieich schonim Krankenahsu arbeite habe ich ledier einen negativen trend bemerkt Jahr für Jahr gehen immer mehr Kollegen aus dem Beruf.

Aus imm gleichbleibenden gründe:
- stress auf arbeit
- Burn Out
- Krankheitsbedingt (allergien, ...........)
- nichtbesetzt Stellen auf der Station
- mehr aufwand ( mehr Pat für eine Pflegekraft)
- hohlen aus dem Frei
- Urlaubsverbot in den Wintermonaten
-
-
-
- ich könnte noch weiter grüne aufzählen aber denk dies gründe sind allen bekannt.
 
Eine gute, nicht leicht zu beantwortende Frage.

Bei mir ist es z.B. so, dass ich quasi einer "AP-Dynastie" entspringe, was aber nur ein Sekundärgrund ist.

Mit knapp 36 bin ich nicht mehr jugendlich-naiv und will die Welt verbessern. Aber wenn ich es schaffe, auch nur EINEM alten/dementen Menschen den Lebensherbst zu verschönern, ist für mich schon viel gewonnen. Klingt schmalzig, ich weiß ;) der wahre Grund klingt aber so....seltsam : weil ich es einfach WILL. Nicht mehr, aber auch nicht weniger...

.... und Keiner gibt mir Antwort auf meine Frage aus dem Thread Nummer # 53 vom 21.10.2009 !!!!! :-?

Deswegen nerve ich Euch nochmal ein bisschen und wiederhole meine Frage:

Was bringt die Leute heute noch dazu in der Pflege arbeiten zu wollen ????
 
Wenn man sich mal hier im Forum umguckt, wie viele es sind, die einfach nur müde, gefrustet oder einfach kompett ausgebrannt sind dann weiß man doch die Antwort, warum es die Leute aus der Pflege treibt oder?

Ich finde die Beiträge sprechen für sich, oder nicht?


Die Politiker werden sich für uns auch nicht einsetzen, da können wir lange warten. Und auch die Berufsverbände und gewerkschaften könnten sich mehr arrangieren. Aber sie tun es nicht.
<deshalb jeder ist sich selbst der nächste und kann nur seine persönlichen Konsequenzen aus deisem Teufelskreis ziehen.

Ich war auch mal mit Leib und Seele Krankenschwester, mit soviel Engagement und Enthusiasmus dabei und ich war stolz auf meinen Beruf.

Irgendwann wurde die Seele krank und ich bin davon überzeugt, dass die katastrophalen Umstände in der Pflege ihren teil dazu beigetragen haben.
 
Fakt ist doch das man diesen Beruf rein körperlich gar nicht bis zur Rente ausüben kann,wie will man denn mit 60 noch die schweren Pat.aus dem Bett holen oder gescheit lagern!?Und früher oder später hat man halt seinen Bandscheibenvorfall etc...da kann man rückenschonend und nach Bobath und Co arbeiten wie man will...
Warum in der Pflege bleiben....ich glaube es gibt keinen Beruf wo man soviel wiederbekommt.Wenn der Pat.strahlt wenn man zum Dienst kommt,ein Händedruck oder nur ein "Danke,sie sind ein Engel" machen vieles wieder gut.:troesten:
 
Warum in der Pflege bleiben....ich glaube es gibt keinen Beruf wo man soviel wiederbekommt.Wenn der Pat.strahlt wenn man zum Dienst kommt,ein Händedruck oder nur ein "Danke,sie sind ein Engel" machen vieles wieder gut.:troesten:

davon kann ich mir aber auch nichts kaufen wenn ich ein chronisches rückenleiden habe und meine psyche am ende ist ... ist zwar toll, ja ich habe jemandem gehohlfen aber wirklich was bewegt habe ich nicht !

ich habe jetzt seit august 2008 mein examen und kämpfe täglich um einen neuen job / andere stelle / anderen beruf ... sobald ich die gelegenheit habe mache ich etwas anderes, denn in pflege sehe ich keine zukunft mehr !

warum ? ganz einfach: geringerer lohn (noch weniger als man jetzt bekommt) bei mehr arbeitsaufkommen und höher erwartund der patienten (welche ja jetzt kunden sind) welchen man nicht mehr gerechtfertigt werden kann.

ich muss leider tagtäglich auf meiner station minimalprogramm fahren was bald schon an gefähliche pflege reicht. täglich sagt uns unsere pdl es sind neue klagen auf dem tisch, eine stellungsnahme nach der anderen muss angefertigt werden. die kollegen kontrollieren einen und schwärzen einen bei der stationsleitung an ...

mal abgesehen davon das es auf die eigene gesundheit geht: psyche am ende (burn out, schlafstörungen), rückenleiden, keine zeit für freunde und partner ganz abgesehen von familie.

sein ganzes leben, seine eigene freizeit muss man leider dem beruf anpassen. hat man frei oder urlaub klingelt das telefon: kannst du heute nacht arbeiten !? Sr. XXX ist krank / kommt nicht ... *blablabla*

ich habe den beruf mal aus den gründen gelernt, etwas zu erreichen, einigen wenigen menschen helfen zu können, es hat mich mal glücklich gemacht wenn jemand liegend eingeliefert wurde und gehend wieder nach hause ist ... heute hingegen sehe ich weder einen patienten kommen noch gehen da ich mich mit lauter anderen sachen beschäftigen muss ...

weiterhin muss ich mir täglich die unfähigkeit mancher ärtze und kollegen anschauen, trotz meines (und anderen) besseren wissen wird das getan was unter umständen für den patienten schädlich statt förderlich ist.

ich könnte bestimmt noch einige seiten schreiben ... was ich aber kurzum ausdrücken will ist, das wenn pflege nicht irgendwann mal anfängt aufzuwachen und mit sich wie bisher alles gefallen lässt ... wird es diese gruppe bald so nicht mehr geben ... aufwachen ist die dewiese !

ich für meinen teil sehe auf dauer so keine zukunft und perspektive und bin am alternativen suchen !!!
 
Ich bin zwar noch jung und gerade ein Jahr examiniert, dennoch hole ich gerade mein Fachabi nach um mich beruflich weiterentwickeln zu können.

Mein Beruf macht mir Spaß, aber die körperliche Arbeit und der Druck stressen mich schon sehr. Dauernd nur Bürokram erledigen möchte ich auch nicht, denn ich schätze die Arbeit am und mit dem Patienten sehr, aber mein Rücken macht das einfach nicht mehr mit. Ja na klar, mach doch Sport. Würde ich gerne, aber wie soll ich mich zB in einem Fitnessstudio oder Sportkurs anmelden, wenn ich so unterschiedliche Arbeitszeiten habe?

Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn ich auch nur mal ausschlafen konnte, aber leider konnte ich dass noch nicht mal an freien Tagen, weil ich da alles erledigen musste, was in der Zeit davor liegen geblieben ist :(

Ich finde, dass die Bezahlung auch zu wünschen übrig lässt. Wir stehen immer mit einem Bein im Gefängnis, haben mit Menschen zu tun, die uns alles anvertrauen und mit zu uns kommen, damit ihr höchstes Gut- die Gesundheit- wieder hergestellt wird. Aber du brichst unter dem körperlichen und psychischen Druck fast zusammen.
Aber Manager sitzen auf ihrem Sessel im Büro und kriegen einen Haufen Geld. Das finde ich nicht gerecht!
 
Ich bin zwar noch jung und gerade ein Jahr examiniert, dennoch hole ich gerade mein Fachabi nach um mich beruflich weiterentwickeln zu können.

Mein Beruf macht mir Spaß, aber die körperliche Arbeit und der Druck stressen mich schon sehr.


Ich habe mich jedes Mal gefreut, wenn ich auch nur mal ausschlafen konnte, aber leider konnte ich dass noch nicht mal an freien Tagen, weil ich da alles erledigen musste, was in der Zeit davor liegen geblieben ist :(

Ich finde, dass die Bezahlung auch zu wünschen übrig lässt. Wir stehen immer mit einem Bein im Gefängnis, haben mit Menschen zu tun, die uns alles anvertrauen und mit zu uns kommen, damit ihr höchstes Gut- die Gesundheit- wieder hergestellt wird. Aber du brichst unter dem körperlichen und psychischen Druck fast zusammen.

Ich weiß nicht wie alt du bist, aber daran dass du erst ein Jahr Examen hast kann mal sehen, dass es nicht nur denen so geht, die schon länger im Beruf sind. Ich vermute auch, dass die die so wie du grade erst examiniert sind, gar nicht mehr so "lange" durchhalten in diesem Job, zumindest nicht in der aktiven Pflege. Wenn ich mich mit ehemaligen Kollegen unterhalte, dann bin ich mit meinen 12 Jahren Krankenpflege (inklusive Ausbildung) noch am längsten dabei gewesen. Und das ist ja noch nicht mal lange.

Und das du jetzt dein Fachabi nachmachst ist nur gut und richtig, denn somit tust du frühzeitig etwas für dich und deine Zukunft. Denn bis man wirklich zusammen bricht, so lange sollte man nicht warten. Und das ist das Leben eigentlich auch überhaupt nicht wert.Denn schließlich soll Arbeit Spaß machen und nicht krank. Und es ist auch nicht Sinn und zweck von Arbeit dass man fast jeden Tag so extrem kaputt ist, sei es körperlich sowie auch psychisch, dass man seine Kontakte vernachlässigt,nur noch schlafen möchte, weil man es nachts nicht mehr richtig kann und sonst auch nicht wirklich was zu stande bringt.
Wenn das nur ein Zustand wäre, wo man wüsste, das wird auch in absehbarer Zeit wieder besser, dann is das ja vielleicht etwas was man in Kauf nimmt. Aber in der Pflege wird in den nächsten Jahren nichts besser werden.

Ein Großteil meines Freundes-und Bekanntenkreis kommen aus der Pflege.

Eine Freundin hat 5 Jahre durchgehalten hat 2005 angefangen Pflegewissenschaften zu studieren, aber nicht weil sie unbedingt das studieren wollte, sondern weil sie rechtzeitig den Absprung aus der Pflege schaffen wollte, bevor es zu spät ist.

Eine andere Kollegin ist jetzt 38, seit 20 Jahren in der pflege, hat auch die ganzen letzten Jahre schon gemerkt, dass geht nicht mehr so ewig weiter, die will jetzt etwas ganz anderes studieren und bereitet sich darauf vor,

Ein Kumpel seit auch fast 20 jahren dabei, hat vor 1 1/2 Jahren nach 15 Jahren das Handtuch geschmissen und von einem Tag auf den anderen gekündigt, ohne neuen Job weil er so "fertig" war. Hat dann noch zwei Anläufe in der Pflege genommen is wieder gescheitert und weigert sich jetzt auch mit Händen und Füßen zurück in die Pflege zu gehen.

Und so könnte ich die Liste noch weiter fortführen, da gibt es noch mehr, mich inklusive, aber das sprengt dann sicher doch den Rahmen.

Aber,diese Tatsachen und die ganzen Beiträge hier in diesem Forum führen mich zu der Erkenntnis, dass der Beruf "Pflege" ganz viele Pflegekräfte früher oder später in die Sackgasse führt!
 
Hallo
Bin seit 30 Jahren in der Pflege, und kann mir momentan nicht vorstellen nochmal 20 Jahre genauso zu arbeiten. Die körperliche Belastung nimmt zu, der Streß wird immer mehr, die Zeit bis man regeneriert ist dauert länger.
Gottseidank habe ich das Glück zur Zeit nur 50% arbeiten zu können da ich noch Familie habe um die ich mich kümmern muß. Wenn ich mir aber ausrechne was mir an Rente übrig bleibt wenn ich weiter nur 50 % arbeite, dann wird mir ganz schlecht. In c.a. 10 Jahren werde ich gezwungen sein wieder 100 % arbeiten zu gehen, damit ich im Rentenalter nicht meinen Kids auf der Tasche liege. Rente bis 67 Jahren für alle, wer sich das ausgedacht hat gehört gesteinigt.
Alesig
 
Hallo alesig,

konnte ich mir auch nicht.

Übrigens viele Bekannte in meinem Umkreis können sich das genauso wenig vorstellen. Ach ja, haben nichts mit Pflege zu tun.

Es gibt so viele Möglichkeiten im Bereich Pflege. Bleibe hellwach, Bilde dich fort, knüpfe Verbindungen, schau dich um, bleib am Ball. Es gibt doch sicher bei euch auch Funktionsbereiche, Schnittstellentätigkeiten, Beratung, care management nur um ein paar zu nennen.

Weniger körperlich anstrengend fast alle Bereiche der Psychiatrie. Beim Nachdenken fällt dir sicher noch etwas ein.

Gruß renje
 

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