Ach Leute....

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. (Beides allerdings TZ, Funktion 75 %, ZNA wohl dann eher nur 50 % aufgrund der og Gründe)

Ist doch blöd irgendwie, dass der Job für eine Fortführung bis zur Rente einfach zu anstrengend ist. Egal ob man den Stress nicht mehr ertragen kann oder unter den Schichten leidet.
Ich kenne viele in meinem Alter, die ihre Stelle reduzieren weil sie einfach nicht mehr die Energie für Vollzeit aufbringen und zwischendurch dringend ein paar freie Tage brauchen. Traurig ist das.
Die Kollegen verzichten dann lieber aufs Geld (hat ja auch Einfluss auf die Rente) und schnallen den Gürtel enger. Dazu kommt noch dieses Gefühl von Versagen. Wenn man die jungen Kollegen sieht, die das Ganze doch noch besser verpacken (aber auch nicht in jedem Fall), dann kann man schon mal doofe Gedanken kriegen. In einem richtigen Horror-Dienst, wenn du nicht mehr weißt, wo Dir der Kopf steht und dieses verdammte Telefon nicht eine Minute still ist, hilft dir deine Berufserfahrung und deine prinzipielle Unaufgeregtheit keinen Meter weiter.
 
Ich wechsel jetzt ja in eine Praxis aus eben diesen Gründen. So schwer es mir fiel, das einzugestehen:
Aber ich schaffe diesen Klinikalltag nicht mehr so gut, und die drei Schichten brechen mir auch bei einer 75%-Stelle das Genick.
Während meiner freien Tage erhole ich mich einfach nur. Ich habe Schlafstörungen und brauche nach 4 Nachtdiensten mind. 3 Tage um wieder klar zu kommen. Ich spüre viel mehr als früher wie ungesund diese Schichtwechsel sind. Ich stelle fest, dass ich immer öfter den "guten alten Zeiten" hinterher trauere - als wir noch Zeit hatten, unseren Beruf zu machen. Ich kann die Umstände nicht akzeptieren und hadere mit dem Pflegenotstand.
In der Pflege waren wir nie verwöhnt; man musste immer viel arbeiten und flexibel sein. Schichten gab es auch schon immer. Aber die persönliche Belastung war nicht so groß. Man ging nicht regelmäßig fix und alle nach Hause. Man hatte auch mal Zeit miteinander zu sprechen, was gerne unterschätzt wird. Das sich austauschen über Patienten, deren Zustand und weiterem Konzept gehört dazu und ist wichtig. Auch sich selbst mal im Gespräch zu reflektieren und wieder zu finden, gerade auf einer Viszeralchirurgie mit 95% Ca-Patienten... Heutzutage taucht man dann bei jameda auf, als "Kaffeetrinkendes PP". Die Übergaben beinhalten keine Zeit persönliche Eindrücke über einen Patienten zu besprechen. Wie geht es ihm nach der Diagnose? Liegt er tagelang im Bett und starrt an die Decke? Muss man evtl die Fenster abschließen? Braucht er professionelle Hilfe in seiner Situation?
Alles egal. Man hat nur ne halbe Stunde und hier gilt es, den organisatorischen Kram durchzuhecheln. Ne, das ist nicht mehr meins.
Und trotzdem habe ich Angst, dass auch ich in der Praxis nicht glücklich werde. Dass ich mich langweile nach einiger Zeit. Aber ich mache den Schritt jetzt und gucke was draus wird.
Vielleicht bin ich ja in 2-3 Jahren an dem gleichen Punkt wie malu68.
 
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Hall Schwester B,.
ich kann dich gut verstehen... mir ging es damals ähnlich, und wenn du dir ältere Posts von mir durchliest, dann kannst du lesen, dass ich vor 2 Jahren eine Rückkehr ins KH eigentlich ausgeschlossen hatte.
Tja,... theoretisch ja... aber praktisch.... ich war jetzt in 4 Praxen, in knapp 4 Jahren, wobei ich in einer doch 3 Jahre durchgehalten habe... ein schlechter Schnitt also.... in den anderen war ich nur wenige Monate....
Ich werde da nicht froh... ich komme mit den Kollegen gut war, die Ärzte freuen sich, wenn sie meine Qualifikationen sehen.... aber zahlen wollen sie das nicht und die Arbeit ist mir zu papierlastig.... diese ganze Administration macht mich wahnsinnig.... nur noch PC und Ziffern und Vorschriften....
Und es langweilt mich nach kurzer Zeit, ewig die selben Patienten, ewig der gleiche Kram, die gleichen Untersuchungen, die gleichen Handgriffe....
Und von morgens 7:30 bis abends 18.00 in der Praxis zu hocken macht auch keinen Spaß. Ich kriege meinen Haushalt nicht mehr in den Griff, ich habe das Gefühl, das Leben zieht an mir vorbei, Termine gehen nur noch an 2 halben Tagen....
Arzttermine ganz schwierig, weil man zu den Öffnungszeiten selber arbeitet....
Alles nur noch in Hetze.... und glaub mir, Telefonterror, Beschwerden von Patienten und Arbeit im Akkord lassen dich auch abends fix und alle aus der Praxis kriechen....
 
Heute war ich dann ja in der kardiologischen Diagnostik hospitieren.... kurz gesagt: nett, aber nicht meins.... Konditionen waren top, Arbeitszeiten auch, aber so möchte ich nicht arbeiten..... TEEs und EKGs am Fließband, wenig Tageslicht, Luft und Belastung-EKGs....

Kollegen so nett, aber irgendwie so.... vernünftig und besonnen und ...ernst....
Ganz ehrlich, mir fehlt das Miteinander und das Lachen in der ZNA, auch das Haareraufen und auch mal Stress-Spitzen und das Aufregen über bescheuerte Patienten.... das Auffangen und das Team mit allen Verrücktheiten einer ZNA...
Ich glaube, man muss schon ein bisschen "besonders" sein, um in einer ZNA zu arbeiten... und genau da gehör ich hin... das ist mir heute klar geworden!

Also werde ich übermorgen (heute und morgen hat sie frei) die Leitung anrufen und ihr Bescheid geben, dass ich die halbe Stelle gerne annehmen würde. (wenn sie mich noch wollen..)
Seitdem ich diese Entscheidung getroffen habe, gehts mir langsam besser..... es war echt eine schwierige Geburt.....
 
.... aber zahlen wollen sie das nicht....

Ich habe ganz frech ausgehandelt, dass ich mein jetziges Grundgehalt bekomme. Das hat ohne Diskussion geklappt. Sicher, die Schichtzulage und die Zeitzuschläge gehen mir verloren. Aber ich leiste dann ja auch keine Schichten mehr.


und die Arbeit ist mir zu papierlastig.... diese ganze Administration macht mich wahnsinnig.... nur noch PC und Ziffern und Vorschriften....

Ich gehe in den OP. Die PC-Arbeit ist minimal. Eine Minute pro Eingriff. Den Rest macht der Arzt.


Und von morgens 7:30 bis abends 18.00 in der Praxis zu hocken macht auch keinen Spaß. Ich kriege meinen Haushalt nicht mehr in den Griff, ich habe das Gefühl, das Leben zieht an mir vorbei, Termine gehen nur noch an 2 halben Tagen....

Ich werde eine 4-Tage-Woche haben in VZ (38,5 Std). Ja, der einzelne Arbeitstag ist lang. Aber wir fangen schon um 6:30 Uhr an. Dann hat man noch was vom Spätnachmittag.

.... und glaub mir, Telefonterror, Beschwerden von Patienten und Arbeit im Akkord lassen dich auch abends fix und alle aus der Praxis kriechen....

Gut, das bleibt mir im OP erspart. Arbeit im Akkord werde ich wohl auch haben. 13 Katarakt-OPs nacheinander... Obwohl- die leisten sich eine so gute Personalausstattung: Wir sind zu sechst für einen Saal plus Steri. Unglaublich, oder? Damit kann man bei den Aufgaben rotieren und instrumentiert max. 4 Eingriffe.
Der eine Chef (Linsen-Spezialist) operiert von 8 Uhr bis ca. 13 Uhr, und um 14 Uhr kommt der andere. Der macht dann Lid - und Augenmuskel-OPs und Injektionen ins Auge.

Ich werde nach der Einarbeitung voraussichtlich die Leitung übernehmen. Es geht um Lösungen von logistischen Problemen und um Optimierung der Arbeitsabläufe. Ich habe schon viele (mMn) gute Ideen im Kopf, bezogen auf Dinge, die mir direkt am Hospitationstag aufgefallen sind.
Die Praxis bietet viele IGE-Leistungen an (kosmetische Augen-OPs und Laserungen). Man bekommt vierteljährlich eine Prämie. Ich habe keine Ahnung wie hoch die ausfällt. Ich werde sehen. Zunächst gehe ich mal frohen Mutes da hin. Am 2.9. gehts los.
 
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Ganz ehrlich, mir fehlt das Miteinander und das Lachen in der ZNA, auch das Haareraufen und auch mal Stress-Spitzen und das Aufregen über bescheuerte Patienten.... das Auffangen und das Team mit allen Verrücktheiten einer ZNA...
:knabber: Super malu, klasse! :lol1: */Lachtränen wegwisch */ Schon alleine deswegen: Willkommen zurück! :hicks:
 
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Ich habe ganz frech ausgehandelt, dass ich mein jetziges Grundgehalt bekomme. Das hat ohne Diskussion geklappt. Sicher, die Schichtzulage und die Zeitzuschläge gehen mir verloren. Aber ich leiste dann ja auch keine Schichten mehr.




Ich gehe in den OP. Die PC-Arbeit ist minimal. Eine Minute pro Eingriff. Den Rest macht der Arzt.




Ich werde eine 4-Tage-Woche haben in VZ (38,5 Std). Ja, der einzelne Arbeitstag ist lang. Aber wir fangen schon um 6:30 Uhr an. Dann hat man noch was vom Spätnachmittag.



Gut, das bleibt mir im OP erspart. Arbeit im Akkord werde ich wohl auch haben. 13 Katarakt-OPs nacheinander... Obwohl- die leisten sich eine so gute Personalausstattung: Wir sind zu sechst für einen Saal plus Steri. Unglaublich, oder? Damit kann man bei den Aufgaben rotieren und instrumentiert max. 4 Eingriffe.
Der eine Chef (Linsen-Spezialist) operiert von 8 Uhr bis ca. 13 Uhr, und um 14 Uhr kommt der andere. Der macht dann Lid - und Augenmuskel-OPs und Injektionen ins Auge.

Ich werde nach der Einarbeitung voraussichtlich die Leitung übernehmen. Es geht um Lösungen von logistischen Problemen und um Optimierung der Arbeitsabläufe. Ich habe schon viele (mMn) gute Ideen im Kopf, bezogen auf Dinge, die mir direkt am Hospitationstag aufgefallen sind.
Die Praxis bietet viele IGE-Leistungen an (kosmetische Augen-OPs und Laserungen). Man bekommt vierteljährlich eine Prämie. Ich habe keine Ahnung wie hoch die ausfällt. Ich werde sehen. Zunächst gehe ich mal frohen Mutes da hin. Am 2.9. gehts los.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Erfolg. Du hast Recht, OP hat mit normalem Praxisbetrieb ja nicht viel zu tun. Von daher hast du vielleicht die richtige Wahl getroffen.
 
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Mal ein kurzes Feedback von mir nach den ersten Tagen meines ZNA-Revivals:

Ich habs mal so zusammengefasst: Wenn man sich im Wahnsinn zu Hause fühlt und glücklich ist... :freakjoint:.... dann hab ich wohl nichts falsch gemacht.:flowerpower:

Es ist meins.... Genau so und nicht anders... das Team ist klasse, die Docs auf Augenhöhe, vieles so wie ich es kenne, anderes ist noch zu lernen... das sind aber hauptsächlich administrative Dinge wie PC-Programm, welches mir neu ist und Organisatorisches (Abläufe), welches anders gehandhabt wird. Das Arbeiten an sich kenn ich und fühl mich sicher.
Einarbeitung findet statt nach dem Motto: ab ins kalte Wasser und schwimm.... aber bei Fragen steht mir immer jemand zur Seite.

Mir geht es gut, ich komm tatsächlich zur Ruhe und denke, ich bin angekommen..... back to the roots....:rocken:
 
@malu68 neben dem ganzen Negativen Beiträgen zum Job ist dies auch ein wichtiger Beitrag.

Danke
 
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Heute war ich dann ja in der kardiologischen Diagnostik hospitieren.... kurz gesagt: nett, aber nicht meins.... Konditionen waren top, Arbeitszeiten auch, aber so möchte ich nicht arbeiten..... TEEs und EKGs am Fließband, wenig Tageslicht, Luft und Belastung-EKGs....

Kollegen so nett, aber irgendwie so.... vernünftig und besonnen und ...ernst....
Hört sich nach Traumjob an. :up: Man hat seine Ruhe, die Leute sind vernünftig und keine Psychos, die ständig am durchknallen sind (warum zieht die Pflege nur solche Volldeppen magisch an??? :roll:), man spult seinen Job ab, und hat auch noch vernünftige Konditionen/Arbeitszeiten wie Du schreibst. Was will man mehr?? :freakjoint:

Ich hab Haareraufen, Streßspitzen, Aufregen und Verrücktheiten nicht mehr nötig, da könnt ihr mich mit jagen. Ich will einfach nur noch meine Ruhe.

Aber freut mich trotzdem für Dich, wenn Du jetzt Deins gefunden hast. 8-) Jeder tickt halt anders.
 
Hört sich nach Traumjob an. :up: Man hat seine Ruhe, die Leute sind vernünftig und keine Psychos, die ständig am durchknallen sind (warum zieht die Pflege nur solche Volldeppen magisch an??? :roll:), man spult seinen Job ab, und hat auch noch vernünftige Konditionen/Arbeitszeiten wie Du schreibst. Was will man mehr?? :freakjoint:

Ich hab Haareraufen, Streßspitzen, Aufregen und Verrücktheiten nicht mehr nötig, da könnt ihr mich mit jagen. Ich will einfach nur noch meine Ruhe.

Ich weiß auch nicht, was bei mir falsch ist....:mrgreen:
Den "Traumjob" hatte ich schon vor 3 Jahren in der ersten Praxis.... aber es langweilte mich zu Tode. Ich hab wirklich versucht, mich anzupassen, aber ich wurde fast aggressiv darüber...
Mittlerweile akzeptier ich einfach, dass es so ist wie es ist.... es muss ja auch solche wie uns geben, die in ner ZNA glücklich sind. :freakjoint:
Wer weiss, vielleicht seh ich das ja irgendwann wirklich anders.... und dann geh ich TEEs und EKGs machen. :flowerpower:
Das ist ja das tolle an unserem Beruf.... "Seitensprünge" sind jederzeit möglich. :verwirrt:
 
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Irgendwie bin ich über meinen "alten" Thread gestolpert.
Schon lustig, was sich in diesen 18 Monaten ereignet hat. Nachdem ich doch anfangs solche Bauchschmerzen hatte, wieder in eine ZNA zu gehen, wurden aus 50% inzwischen 75% mit reichlich Überstunden, eine komissarische Leitungsposition und das mittlerweile drängende Angebot, die FWB Notfallpflege zu machen, da ich sonst spätestens 2024 die Leitung abgeben muss, da die WB Pflicht ist für Leitungen.
Tja, jetzt hab ich also drei Möglichkeiten:

- ich schmeiß den Kram der PDL sofort vor die Füße, schone meine Nerven und krieg vielleicht ein graues Haar weniger

- ich setz mich dem Stress noch bis 2024 aus, engagier mich, halte Unmut im Team aus, schreibe Dienstpläne, setz mich in die Nesseln, wo nötig, bekomme Falten und graue Haare, lasse Federn und Nerven, und dann setzt sich 2024 jemand Fremdes in ein gut vorbereitetes Nestchen....

- oder ich mach diese WB, bin dann 55, wenn ich sie fertig habe, lass in den nächsten 2 Jahren mit Leitung, WB, Familie,Lernen, Arbeit im normales Tagesgeschäft auch viele Federn und Nerven und krieg auch da graue Haare.....

Ich fürchte, da ich mich ja schon ein paar Tage länger kenne, ahne ich schon, worauf es hinaus läuft....

AAAARRRGH :wut::wut::wut:,.... kann mich bitte jemand mit guten Argumenten..... ja was? Überzeugen... es zu tun, es nicht zu tun.....???:freakjoint:
Weiss nicht, wollte es mal hier los werden.... und sei es nur der Vollständigkeit halber.....
 
Du willst uns doch nicht ernsthaft erklären, dass Du Sorge hast, die Weiterbildung nicht zu schaffen!
 
Du willst uns doch nicht ernsthaft erklären, dass Du Sorge hast, die Weiterbildung nicht zu schaffen!
Naja,....in mündlichen Prüfungen neige ich zum Blackout.... und eigentlich wollte ich mir diesen Stress nicht mehr antun...
Und jetzt das Ganze nochmal mit zusätzlicher Leitung, dabei wochenweiser Abwesenheit und wochenlangen Praktika in anderen Abteilungen.... ich hab bisher keineVertretung, da die PDL der Meinung ist die Abteilung sei zu klein.
Aber ich denke, ich werde darauf bestehen, dass ich eine Stellvertretung bekomme, sollte ich die WB machen... (hab auch schon eine Kollegin im Auge)
 
mach es, trotz der Grauen Haare und der Falten. Du wirst dich sonst sicher aergern.....
 
Ich würde auf mein Bauchgefühl hören.
So hab ich es gemacht als man mich vor etlichen Jahren in die Leitung reindrängen wollte.
Bis heute habe ich es keine Sekunde bereut, dass ich es nicht gemacht habe.
Die Lernerei hat dabei überhaupt keine Rolle gespielt.
 
Gegen die Blackouts könnten gezielte Entspannungsübungen (Autogenes Training, Feldenkrais, Progressiver Muskelentspannung...) Erleichterung bringen.
Aber: die nächste Prüfung ist immer die schwerste!
 
@malu
Zeitarbeit ist manchmal gar nicht schlecht, da kannst du zum Beispiel sagen, ich mach keinen Nachtdienst oder du wechselst zwischen drei oder vier Einsatzorten. Das machen einige unserer Zeitis und sind damit zufrieden!
 
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Reaktionen: Martin H.