Was treibt die Leute aus der Pflege?

@Claudia B.

Ich kann dir in allem nur zustimmen, da ist Handlungsbedarf.
Gestern abend gab es eine Sendung, wo sich Politiker der jungen Bevölkerung gestellt hat.
Da sagte doch tatsächlich der Herr Bahr einem Mann, der Verkäufer gelernt hat und auch in diesem Beruf arbeiten möchte, Vollzeit und nicht Teilzeit mit Abrufbereitschaft.....dem sagte er, er solle doch in die Pflege gehen, man müsse halt sich auf den Markt einstellen mit seinen Berufswünschen.....
Hallo !!!!! Was sollen wir in der Pflege mit Menschen, denen es gar nicht gefällt Pflege zu machen ?
Das geht doch noch mehr nach hinten los !

Es ist witzig was die Umfrage zum Schluss ergeben hat, da stand der Gysi an erster Stelle, danach die Schwesinger, die anderen weiss ich nicht mehr so genau, aber der Bahr glaub ich an letzter Stelle.....ist natürlich nicht repräsentativ, aber dennoch....

Es müsste/sollte für die Pflege einen wirklich festen Kern geben an Personal und einen Pool an Springerkräften die, adäquat bezahlt, auch einspringen können bei Bedarf. Habe selbst mal zwei Jahre in so einem Pool gearbeitet und fand es klasse; so viel an Berufserfahrung hätte ich sonst nicht bekommen. Selbst in der kleinen Klinik im Süden, wo ich bis vor zwei Jahren tätig war, gab es einen kleinen Pool von Springer Pflegekräften, fest angestellt versteht sich.

Es ist möglich, man muss es nur wollen.

LG von Nurse_Kali
 
von NurseKali: Da sagte doch tatsächlich der Herr Bahr einem Mann, der Verkäufer gelernt hat und auch in diesem Beruf arbeiten möchte, Vollzeit und nicht Teilzeit mit Abrufbereitschaft.....dem sagte er, er solle doch in die Pflege gehen, man müsse halt sich auf den Markt einstellen mit seinen Berufswünschen.....
Hallo !!!!! Was sollen wir in der Pflege mit Menschen, denen es gar nicht gefällt Pflege zu machen ?
Das geht doch noch mehr nach hinten los !
Genauso ist es. Vogelstraußstrategie, da ist der Hr. Bahr nicht alleine, politischer Gesammttenor: Blos nicht ans Gesundheitssystem, dass wird teuer und vergrätzt Wähler. Natürlich ist schon lange die Frage, warum Wähler nicht wählen gehen.

Die Politiker wechseln ihr Ministerium (oft schon vor 4 Jahren), sie baden nie aus was sie in ihrer "Amts"zeit verbocken und schieben den Schwarzen Peter dem nächsten in die Schuhe.

Wir sind Berufsgebunden, sie nicht, vom Gesundheitsminster zum Wirtschaftsminister etc..
Pharmaindustrie, Ärzte, Geschäftsführer haben ganz andere Möglichkeiten.

Claudia B.
 
dem sagte er, er solle doch in die Pflege gehen, man müsse halt sich auf den Markt einstellen mit seinen Berufswünschen.....
Hallo !!!!! Was sollen wir in der Pflege mit Menschen, denen es gar nicht gefällt Pflege zu machen ?
Das geht doch noch mehr nach hinten los !
Meinst du es war jedes Menschen Traumberuf, wo er gerade arbeitet??

Ich hab nichtmal im Traum daran gedacht irgendetwas mit Pflege machen zu wollen, leider habe ich für den Zivildienst absolut nichts anderes bekommen und musste dann in die Pflege. Bin hängen geblieben...

Fachpersonal wird durch andere Berufsgruppen (z.Bsp.: durch Arzthelferinnen) oder 1 Stelle wird durch 4 Personen: Praktikanten, AZUBI`S, FSJ etc. ersetzt.
Das hat nichts mit Wertschätzung sondern mit ökonomischen Rahmenbedingungen zu tun.


Pflege wird platt geredet, wer hat nicht schon den Spruch gehört: "Pflegen kann jeder." Wir wissen, dass das stimmt, weil es praktiziert wird.
Jahrzehntelang, nur wissen wir auch, was die Konsequenz daraus ist.
Die Pflegequallität geht den Bach runter, weil jeder nur nach seinem Wissen und Gewissen pflegen kann.

Die Pflegequalität geht doch seit Jahrzehnten bergauf. Wo siehst du einen lang- oder mittelfristigen Verlust der Pflegequalität? Außer jetzt in irgendeinem Bereich, punktuell...


Unsere Arbeitsbelastung wird von berufsfremden Personen be- und auch verurteilt.
Die hohe Arbeitsbelastung wird verurteilt - ist doch gut...
Beurteilt wird sie idR über Leute, die sich damit auskennen. In aller Regel ist auch die Krankenhausführung auch noch mit jemandem aus der Pflege besetzt. Keine reine BWl-Besetzung...


Bettenbelegungen werden aus wirtschaftlicher Sicht gesehen und nicht nach Patientensicht (Arbeitsaufwand).

Ähm, ja, natürlich.

2. Das Schichtsytem.
Die Arbeitszeit bestimmt die Freizeitgestaltung, wobei dadurch auch das Familienleben, manchmal "übergriffig" beeinflusst wird.
Familien, Freunde, Bekannte "müssen" sich dem Dienstplan "mit" anpassen.
Und das noch für kleines Geld. D

Natürlich muss Freizeit und Arbeitszeit vereinbart werden. Ich als AN möchte Geld für Arbeitszeit, viele AN müssen unter einen Hut um das Ergebnis erzielen zu können.
Ist ürbrigens überall so.

Der Dachdecker kann auch nicht sagen, Chef, diese Woche ists so schön sonnig, da nehm ich frei, ich mach dann die Woche dafür Spätschichten, da regnets eh...

Die Honnorierung zum Beispiel in einem Schlüsselnotdienst ist deutlich höher.

Also meinst die Patienten sollten für Notfallbehandlungen gute 100% tiefer in die Taschen greifen müssen? Hmm, wär ne Überlegung wert...


3. Karriere

Fort- und Weiterbildungen haben kaum finanzielle Vorteile.
Fortbildungen benötigst du um auf aktuellem Wissensstand zu bleiben. Das ist zu 100% AN-Verpflichtung. Alle AG die ich kennen gelernt habe, kommen ihren Mitarbeitern dabei mehr als nötig entgegen!!

Weiterbildungen haben oft finanzielle Vorteile. Der Haken ist halt, dass der AG bereits Mitarbeiter die diese noch nicht haben, entsprechend bezahlt (ITS zB) - vielleicht sollte man da ansetzen.
Die Praxisanleiter Weiterbildung hat oft keine Vorteile, das ist aber auch eine winzige Weiterbildung von den Stunden her.
Davon ab, bin ich jedoch ebenfalls der Meinung, dass PA einen Obulus erhalten sollte.

Die Kosten für diese Kurse sind oft hoch und die meisten AG honnorieren kaum/bis gar nicht eine monatliche Vergütung.

Beispiel: Hygienefachkraft, sie muss die "zusätzlich" anfallenden Tätigkeiten nebenher in ihrer normalen Arbeitszeit regeln.

Hausinternes Problem, kenne es ausschließlich anders! Freistellung

Karriere? Stellvertreterposten, Stationsleitung, PDL und dann? Ende im Gelände, zusätzlich sind diese Posten nur in Vollzeit möglich.
Außerdem, schlechte Honnorierung, in der Wirtschaft werden Vorarbeiter-Meisterposten besser bezahlt.

Schlechte Honorierung ist relativ. Insgesamt ist sie soo schlecht nun nicht.
Was willst du denn nach Pflegedirektorin noch werden, wenn du "Ende im Gelände" schreibst??
Teilzeit ist das alles ebenso möglich.

LG, Claudia B.
 
Wir sind Berufsgebunden, sie nicht, vom Gesundheitsminster zum Wirtschaftsminister etc..
Pharmaindustrie, Ärzte, Geschäftsführer haben ganz andere Möglichkeiten.

Claudia B.
Du kannst ebenso das Kaus wechseln, in Kinder oder Psychiatriebereiche gehen, Palliativ, Hospize, Ambulante Pflege, Alten, Behindertenheime, usw...

Es gibt ganz viel.
 
Aber ich finde irgendwie GuK sein total uncool, kein eigenes richtiges Büro, nicht mal eine eigenes Email- Account von AG,keine Visitenkarte etc...ja solche Kleinigkeiten fehlen mir halt.
Das benötigt man fürs Prestige? Öhm *kopfkratz ich bin sprachlos. Kommt selten vor.
 
Ich weiß nicht ob es so einfach ist wie Maniac das meint.

Ich denke wir haben in der Pflege schon geügend Menschen, die den Job gelernt haben, weil sie nichts Anderes bekommen haben.
Auch ich habe damals etwas Anderes machen wollen und habe es aus der Not heraus gemacht, da ich zu den geburtenstarken Jahrgängen gehörte. Doch dann gefiel mir der Beruf udn ich hab gemerkt, dass man einiges darin machen kann.....und ich kann sagen "ich habe viel gemacht und gesehen"
Doch dann wandelte es sich mehr und mehr zum Negativen hin, es wurden Tätigkeiten immer mehr beschnitten, es wurde mehr udn mehr reglementiert von allen Seiten und dann merkte ich, dass meine Lust an der Pflege nachließ.

Doch ist es ein Unterschied ob ich mich, wenn auch aus der Not heraus, dazu entschliesse, wie jemandem der aber rein gar nichts mit Pflege am Hut hat, in den Pflegeberuf hineinstopfen zu wollen......den Schlecker Verkäuferinnen hatte man es ja auch angeraten.
Man muss auch Krankheiten, Leiden und Tod ertragen können.....und das kann ich nicht jedem aufzwingen.
 
NurseKali ich kann dir 100% zustimmen.
 
von NurseKali: Man muss auch Krankheiten, Leiden und Tod ertragen können.....und das kann ich nicht jedem aufzwingen.
Und genau das wird platt geredet.
Wir zählen zu den "Diensteistung"sberufen, unsere Tätigkeiten werden bewertet (Zeit, Ausführung), aber zeitlicher Seelenbeistand, zum Beispiel beim Sterbeprozeß, wird nicht anerkannt.
Ich kann mich noch erinnern, dass Sterbende ins große Stationsbad geschoben wurden (wie unmenschlich), um "un"auffällig zu sterben.

In unserem Beruf ist Empathie von Vorteil hat, hat aber seinen Preis, wenn man nicht auf sich aufpasst.
 
Ich denke wir haben in der Pflege schon geügend Menschen, die den Job gelernt haben, weil sie nichts Anderes bekommen haben.
Da ist die Pflege aber sicher nicht der einzige Berufsbereich. Im Einzelhandel, in der Gastronomie, in vielen Dienstleistungsbranchen arbeiten mit Sicherheit etliche, die sich in ihrer Jugend auch einen anderen Job erträumt haben und dann dort gelandet sind. Weil die Schulnoten zu schlecht für was anderes waren, die Stellen im Umkreis rar, die Familiensituation nur bestimmte Arbeitszeiten gestattete...
 
Natürlich ist die Pflege nicht der einzige Bereich, da stimme ich dir zu.
Aber du kennst ja sicher auch die Pläne der Politik, den Pflegeberuf aufwerten zu wollen, in dem man vermehrt Abiturienten dafür einstellen möchte.

Ich kann damit keine Verbesserungen erkennen, im Gegenteil, unsere Pflegesituation wird damit noch problematischer.
was spricht dagegen, wenn jemand mit einem niedrigeren Abschluss, aber mit Motivation und Lust und Liebe, den Beruf ergreifen möchte und sich nach und nach dahin bewegt......und später dann auf einer Art zweiten Bldungsweg vielleicht sogar die Möglichkeit hat in ein Studium einzusteigen, dann aber mit einer ausgiebigen praktischen, fundierten Kompetenz über Jahre hinweg.

In der Gastronomie kann ich ein eigenes Lokal aufmachen, welches meinen Vorstellungen entspricht (wollte ich mal machen)
Ich kann Chefkoch werden und mach auch mein eignes Ding.
Im Einzelhandel eröffne ich vielleicht ein Lädchen in einer Nischenbranche (auch da gab es Pläne von mir)
Als Künstler mache ich Musik oder Kunst nebenbei oder beginne zu Schreiben (was umgesetzt wurde von mir)
Als Pflegerin werde ich vielleicht Heilpraktikerin oder Psychologin. ( ist noch auf dem Schirm bei mir)

Bloss, dann sind die Menschen nicht mehr in der Branche, in der sie wichtig wären.....denn es fehlt an Menschen an der Basis, überall.
 
Aber du kennst ja sicher auch die Pläne der Politik, den Pflegeberuf aufwerten zu wollen, in dem man vermehrt Abiturienten dafür einstellen möchte.

Nein, die kenne ich nicht, und Du offensichtlich auch nicht.

Die EU fordert kein Abitur, sondern ein 12jährige Allgemeinbildung. Deutschland, Österreich und Luxemburg sind die einzigen, die das ohnehin noch nicht voraussetzen, und Österreich stellt bereits um. Die deutsche Politik, allen voran der Bundesgesundheitsminister, blockieren dies. Geplant hatten die die Absenkung des Einstiegsniveaus auf Hauptschulniveau, was ebenfalls an den EU-Vorgaben gescheitert ist.

was spricht dagegen, wenn jemand mit einem niedrigeren Abschluss, aber mit Motivation und Lust und Liebe, den Beruf ergreifen möchte und sich nach und nach dahin bewegt.....
Ironie an: Daniel Bahr wird sich freuen, dass seine großen Reden auf so fruchtbaren Boden gefallen sind. Natürlich, Lust und Liebe reichen als berufliche Qualifikation völlig aus. Wozu brauchen wir denn in der Pflege Leute mit Fachkenntnis? Kann doch jeder Depp, solange er nur motiviert ist. Ironie aus.
 
So habe ich das nicht gemeint Claudia, und das weisst du auch.....also bitte keine Ironie.
Wäre das so, dann würde ich hier mich nicht an Diskussionen beteiligen.

Wenn du meine Comments zuvor gelesen hättest wüsstest du das auch, gell ?

Und danke für die Aufklärung was die 12 Jahre Allgemeinbildung angeht, denn so hatte ich es nicht verstanden und einige meiner Kollegen auch nicht. Ich werde es so weiterreichen.
 
von NurseKali: Bloss, dann sind die Menschen nicht mehr in der Branche, in der sie wichtig wären.....denn es fehlt an Menschen an der Basis, überall.
und "Fach"personal wird ersetzt durch Hilfspersonal.

Fachpersonal kann kaum noch dem Nachwuchs bei Seite stehen (anlernen), zeigen, machen lassen, "ver"lassen.....

Egal in welcher Branche, wir brauchen Fachpersonal, nur was wird Fachpersonal angeboten um hier zu bleiben?
Warum wird so manchen jungen Leuten der Einstieg in unseren Beruf so erschwert? Praktikum, FSJ, einjährige Ausbildung......, ein langer Weg bis zur GuK und "günstige" Arbeitskräfte, haben sie endlich ihre GuK sind sie so demotiviert das sie noch 2-4 Jahre in den Beruf bleiben.
Aus biologischen Gründen (sie wollen Kinder) ist der zukünftige Berufsweg oft vorgegeben.
Wer will seine Kinder schon Fremd erziehen lassen in Ganztagskindergärten (die selten um 5.30h aufhaben), Ganztagsschulen (die selten bis 22.30h aufhaben).....?
Warum sind zum Beispiel die Ärzte abgewandert nach Kanada, Norwegen etc.?
Warum zieht junges Pflegepersonal nach?

Wir kommen immer wieder auf die Antwort, wir bieten dem Fachpersonal zu wenig (finanziell und berufliche Anerkennung).
 
Gehe d'accords mit Claudia B.
 
Aber jedes Elternteil, das eine Beruf ausüben will, muss seine Kinder von Fremden betreuen lassen. Das ist wieder ein Problem, bei dem Pflege nicht allein da steht.

Geht's hier darum, Deutschland familienfreundlicher zu machen, oder darum, Pflegekräfte im Beruf zu halten? Sind zwei verschiedene Dinge. Das Renteneintrittsalter liegt bei 67 Jahren - da kannste Dich nicht mehr mit den Öffnungszeiten der Kita rausreden.
 
Vielleicht sollten wir dann von Betreuungseinrichtungen für überstrapazierte Pflegekräfte im Alter reden, für die, die zwischen 60ig und 67 liegen.
Da gäbe es sicherlich einige Ideen dazu.
Ist übrigens nicht ironisch gemeint, sondern ganz ernsthaft gedacht.....

Es geht doch darum, dass überhaupt mehr junge Menschen an Familienplanung denken. Wenn dann auch noch ein Beruf erwählt werden muss, der noch nicht mal das gewährleisten kann, wirds haarig.....dann bleibt für die Frauen wieder nur die "heimchen am Hers" Position, die ab und an mal einige Nächte macht um etwas geld in die Haushaltskasse beizusteuern, da ja der Mann auch nicht als Pfleger genug verdient.
Das muss alles mit einbezogen werden in die zukünftige Motivation für den Pflegeberuf, man kann es nicht voneinander trennen.
 
Claudia B.: Was hast du gegen Hilfskräfte in der Pflege? Betriebswirtschaftlich überlebt kein Betrieb wo ein Meister am Fließband steht. Wenn die Hilfskräfte ordentlich eingesetzt werden, sind sie eine große Erleichterung.

Aufwerten wird der Beruf nicht durch politische Aktionen. Sondern durch die Einstellung der Pflegefachkräfte.

Die übertriebenen Erwartungen treiben Menschen aus der Pflege.
 
von Claudia: Geht's hier darum, Deutschland familienfreundlicher zu machen, oder darum, Pflegekräfte im Beruf zu halten? Sind zwei verschiedene Dinge. Das Renteneintrittsalter liegt bei 67 Jahren - da kannste Dich nicht mehr mit den Öffnungszeiten der Kita rausreden.
Wir haben in unserem Beruf einen großen Frauenanteil, aus biologischen Gründen bekommen sie die Kinder und es ist bewiesen das die Mehrheit der Frauen ihre pflegende Angehörige/Senioren pflegen.

Die Arbeitszeiten in der Pflege erschweren die Kombination Familie und Beruf. Wer bekommt schon 2 Wochen Osterferien, 6 Wochen Schulferien, 2 Wochen Herbstferien und diese sch...drisseligen Brückentage komplett frei in unserer Branche ?

Das ist ein Faktum, nicht mehr und nicht weniger, das hat mit "mir" persönlich nix zu tun und ist keine Ausrede.

In einer Dokumentation, ich glaube, es war Norwegen, wurde zum Beispiel berichtet, dass es üblich ist, zum Beispiel für Ärzte mit Kindern, die gesammte Ferienzeit frei zu bekommen. Hier in Deutschland müssen wir regelrecht (aus verständlichen Gründen, weil andere da auch Urlaub brauchen) kämpfen um 2 Wochen in den Sommerferien zu bekommen.

von Kräuterfee: Claudia B.: Was hast du gegen Hilfskräfte in der Pflege? Betriebswirtschaftlich überlebt kein Betrieb wo ein Meister am Fließband steht. Wenn die Hilfskräfte ordentlich eingesetzt werden, sind sie eine große Erleichterung.
Ja, doch ja. Nur wird das Pflegeproblem verschoben und nicht aufgehoben. Flickwerk, nix anderes. Beispiel: Ein Loch in einer Wasserleitung, geflickt mit Kaugummi ist keine Dauerlösung.

Wie soll eine Aufwertung unseres Berufes durch Pflege"fach" kräfte erfolgen, wenn sie an der Basis, in einer Minderheit vertreten sind, weil der größte Teil auswandert, sich "fort"bildet von der Basis oder aus dem Beruf geht?
Politik schaltet sich zum Beispiel bei der Bahn ein, aber im Gesundheitswesen kneift sie.
Igelleistungen von Ärzten, die Pharmaindustrie werden unterstützt und wir werden gehört, ignoriert, ersetzt.
 
Die Arbeitszeiten in der Pflege erschweren die Kombination Familie und Beruf. Wer bekommt schon 2 Wochen Osterferien, 6 Wochen Schulferien, 2 Wochen Herbstferien und diese sch...drisseligen Brückentage komplett frei in unserer Branche ?

Das ist ein Faktum, nicht mehr und nicht weniger, das hat mit "mir" persönlich nix zu tun und ist keine Ausrede.

nenn mir dann einen beruf, der nicht gerade an schule/kindergarten gebunden ist, der solche urlaubszeiten hat.
natürlich ist es schwieriger schichtdienst und familie unter einen hut zu kriegen als nen 0815 bürojob. aber es geht.
meine eltern sind beide krankenpfleger, demzufolge beide im schichtdienst. vatern arbeitet vollzeit, muttern hat im laufe der zeit auf 50% reduziert.
und das hat eigentlich immer funktioniert. allerdings muss man dazu auch sagen dass wir großeltern hatten, die sich gut gekümmert haben wenn not am mann war. und wenns mal gar nicht ging, hat mein vater uns/mich, wenn er zum nachtdienst fuhr, im KH meiner mutter abgeliefert, wo wir/ich dann gewartet haben bis sie mit ihrem spätdienst fertig war.
geht natürlich auch nicht überall... ich fands super :wink1:


in luxemburg macht man die ausbildung übrigens parallel zum abitur... sprich man startet in der 12. klasse, es geht bis zur 15.
die ersten beiden jahre sind pflegeausbildung und abi. (das abi kann man mit dem fachabi im gesundheitswesen gleichsetzen). nach dem abi hat man nur noch pflegeausbildung (die in den ersten beiden jahren zumindest praktisch doch sehr reduziert ist, in den 2 jahren zusammen nur 13 wochen praxis....) und macht in der 15. dann sein examen.

klingt super, taugt aber laut eigener erfahrung und der meiner eltern nix.
 

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