@canoo:
Eines ist klar, wenn du Krankenpfleger werden willst, wirst du dich damit befassen müssen. Sterbebegleitung und die Versorgung der Verstorbenen gehört zur Arbeit dazu.
Es ist manchmal so, dass man die letzten Minuten/Stunden bei einem sterbenden Pat. verbringt, ihm die Hand hält und ihn "hinüber" begleitet. Genauso gehört viel Angehörigenarbeit dazu, die sehr "schwer" sein kann.
Dann gibt es natürlich, die Situationen, wo jemand unerwartet verstirbt und man vorher noch reanimiert.
Aber jeder hat seine eigenen Strategien, wie er solche Situationen verarbeitet.
Ein verstorbener Pat. sieht nicht anders aus, als ein Mensch, der schläft. Nur das er sich kalt anfühlt (jetzt mal ganz einfach ausgedrückt). Für mich ist ein Verstorbener nicht mehr ein Mensch, sondern nur noch die Hülle, die er zurück gelassen hat. Das soll nicht heißen, dass ich nicht respektvoll mit dieser Hülle umgehe. Ich habe immer wenn ich mich in einem Raum mit einem Verstorbenen aufhalte, das Gefühl dass sein Geist noch da ist. Mir hilft es, wenn ich mich bewusst von ihm verabschiede. Aber da denkt wohl jeder anders darüber, das kommt darauf an, ob jemand gläubig ist und in welchem Sinn. Ich bin da eher etwas esoterisch angehaucht
. Andere sprechen ein Gebet für ihn, führen eine Waschung durch oder nehmen seine Hand.
Bei meiner 1. Sterbebegleitung habe ich auch gezittert und geheult. Dafür braucht sich auch niemand zu schämen. Ich weine auch jetzt manchmal.
Was ist so schlimm daran? Genauso wenig ist es schlimm, wenn du zitterst.
So etwas ist menschlich und in einer solchen Situation spielen die Gefühle eine große Rolle. Wichtig ist, dass du es nachher verarbeiten kannst, indem du vielleicht mit irgendjemanden darüber sprichst, deine Gedanken dazu aufschreibst, usw.
Gruß,
Lin