Tote Leute im Krankenhaus?!

Das verlangt meiner Meinung nach schon der Respekt dem Verstorbenen gegenüber.

Dies lässt sich, wie immer wenn es um das Thema Verstorbene geht, wieder von 2 Seiten sehen.

Respektvoll wäre es, meiner Meinung nach, den Toten NICHT noch auszuziehen, hin und her zu wälzen, zu waschen, anzuziehen usw.

Wenn Körperflüssigkeiten ausgeschieden werden, mach ich die selbstverständlich weg, Schutzhose drum. Aber das wars.
(Rituelle Geschichten mal außen vor, hatte ich aber bisher keinen Kontakt zu)

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Kann mich an "meinen 1. Verstorbenen" nichtmal ansatzweise erinnern; wohl aber an meine 1. Rea

Und noch was: "Pflegestandards", in denen sowas vorgeschrieben ist, wie es hier öfter mal gesagt wurde, gibt es bei uns nicht!
 
wie gesagt, da gibt es auch in jedem Haus unterschiedliche Pflegestandards (da sollten sich scheinbar einige mal wieder belesen - ist nicht bös gemeint)

Es existiert dafür kein Standard weil wir keine Leichen waschen weil das in den Resort des Bestatters fällt. Hab nämlich extra gestern noch eine Kollegin angerufen:mrgreen:
Und in meinem Bereich sind Leichen sehr,sehr selten und wenn einer mal verstirbt tät sowieso erstmal der Pathologe ein Auge drauf werfen:emba:.
 
Hallo,

gemäs unserer Leitlinie wird der Patient vom Bestatter gewaschen, von uns nur dort gereinigt wo es vtl. notwendig ist.

Angezogen und dergleichen in der Pathologie.

An meine erste Leiche erinnere ich mich schon noch, da es in einem Schulpraktikum in einem Altenheim war. Ich sollte die Bewohnerin waschen, wollte aber die Mitbewohnerin nicht verunsichern, somit habe ich sie eben gewaschen und frisch gemacht, dann den Schwestern Bescheid gesagt...

Liebe Grüsse
Narde
 
Meine erste Leiche war meine Oma - das vergess ich sicher auch nie. Die zuständige Nachtschwester hatte sie, während wir unterwegs zu ihr waren (mit Pfarrerin und allen Angehörigen) noch mal im Intimbereich gesäubert und dann hübsch zurechtgemacht hingebettet... Fand ich sehr wichtig damals...
 
Maniac, darf ich mal fragen in welchen Fachbereich du arbeitest??
 
Zuletzt bearbeitet:
Und noch was: "Pflegestandards", in denen sowas vorgeschrieben ist, wie es hier öfter mal gesagt wurde, gibt es bei uns nicht!


bei uns gibts die in fast jedem Haus, zumindest hab ich bisher in allen einríchtungen, in denen ich war so einen gehabt
 
erstmal vielen dank auf eure tollen,netten Antworten :)
bin sehr froh drüber..

Nur wie schon gesagt hab richtig Angst vor toten und bin auch nie einem toten begegnet..
Manche meinten ja viel. begegne ich ja in der Ausbildung nicht mit einem toten patienten, aber nach der ausbildung muss man ja sicherlich damit rechnen ?!?!

Ich hoffe zu mindest das wird doch net so schwer sein ..
Und hoffentlich muss ich diese Arbeit nie alleine machen , auch nach der Ausbildung :S
Und hoffentlich haben meine Kollegen damit au einen verständnis für wenn ich mal nein oder soo sage :(
weil sonst könnte ich wahrscheinlich wirklich alles machen , aber vor diesem Thema hab ich halt nur große Angst :knockin:

nochmals vielen, vielen dank :) freue mich natürlich auf weitere Antworten :D
 
Hallo Canoo,

du hast vermutlich zuviele Horrorfilme gesehen. Verstorbene wirst du in der Ausbildung sehen und du wirst auch den Umgang mit Verstorbenen lernen.
Du wirst mit Sicherheit nicht alleine gelassen und es wird besprochen.

Im Gegensatz zu Gruselfilmen werden aus Leichen keine Zombies die dich dann von hinten angreiffen und dich in den Nebel des Grauens ziehen.

Keine Angst
Narde
 
narde2003 ?

Dankeschön für deine Antwort, nur es geht gar nicht um Zombies oder soo..
Mir ist schon klar, das die toten bestimmt nicht wie Zombis aussehen ..
Ich hab einfach nur Angst..
 
ich bin gerade in meinem 2. praxtischen einsatz. in meinem ersten hab ich 3x verstorbene gesehen. körperkontakt alleine war nicht so schwer. körperwaschung sieht ähnlich aus wie bei den lebenden. was mir schwer gefallen ist war umgang mit meinen gefühlen. ich war traurig und habe mich gefragt ob ich das darf. ich habe mich um den menschen tagtäglich gekümmert und eine beziehung aufgebaut. für mich war die letzte versorgung die möglichkeit mich von patienten zu verabschieden. ich hab mich geschämt weil mir tränen von alleine floßen, aber ich hatte den patienten wirklich gerne. wenn du es so btrachtest, dass du etwas gutes tust um den patienten auf dem letzten weg würdig zu begleiten dann isses net so schwer.
 
vielen Dank ! :)

Jaaa , sowas muss natürlich auch sehr schwer sein :(
 
Hallo Canoo,

zum einen, ich kann deine Ängste teils nachvollziehen. Wer wirklich noch nie mit dem Tod "in Kontakt getreten" ist, der stellt sich zeitweise wirklich die schlimmsten Dinge vor. Aber da kann ich dich, wie viele meiner Vorredener, beruhigen. Du wirst während deiner Ausbildung mit dem Thema in Kontakt kommen. Unser Kurs zum Beispiel hatte ein 3-tägiges "Sterbeseminar", wo wir über unsere Ängste, Sorgen, oder aber auch Erfahrungen mit gerade Verstorbenen sprechen konnten.

Auch auf Station solltest du dir keinen Kopf machen. Wenn in deinem ensatz ein Patient verstirbt (was je nach Station gar nicht unwahrscheinlich ist), sprich mit deiner Anleiterin oder Mentorin das Thema ruhig an. Erzähl ihr von deinen Ängsten, erwähne, dass du noch keine Erfahrungen im Umgang mit Verstorbenen hast.. ich denke, was du nicht machen darfst, ist dich während der Ausbildung komplett davon zurückzuziehen. Denn wenn du später examiniert bist, und wie schon jemand erwähnte, allein im ND arbeitest, wirst du im Falle eines Falles um die Versorgung nicht herumkommen.

Wenn du es dir zutraust, frag, ob du bei der Versorgung dabeisein darfst, und wenn es am Anfang nur als "Zuschauerin" ist.

Darf ich vielleicht fragen, was genau dir Angst macht?
 
Also meine Angst ist, ich weiß nicht wie ich reagiren würde wenn ich mit einem toten begegnen würde ?!
Ob ich jetzt ANfälle bekomme oder soo oder ob ich jetzt anfangen würde zu zittern oder ob ich überhaupt psyhisch damit klar kommen würde :(

ich weiß au nicht ob das schlimm ist wenn ich von vorne rein sage das ich angst habe und ob das schlimm ist wenn ich die arbeit (also das jetzt mit den toten) nicht tue ?

und gestern habe ich mit bekommen dass das die krankenpfleger eigentlich gar nicht tuen, das es eig. gar net deren aufgabe wäre ..
es sei denn wenn von dem verstorbenen der urin läuft ?? das er dann halt am ende sauber ist..

vielen dank für deine antwort :)
 
@canoo:
Eines ist klar, wenn du Krankenpfleger werden willst, wirst du dich damit befassen müssen. Sterbebegleitung und die Versorgung der Verstorbenen gehört zur Arbeit dazu.
Es ist manchmal so, dass man die letzten Minuten/Stunden bei einem sterbenden Pat. verbringt, ihm die Hand hält und ihn "hinüber" begleitet. Genauso gehört viel Angehörigenarbeit dazu, die sehr "schwer" sein kann.
Dann gibt es natürlich, die Situationen, wo jemand unerwartet verstirbt und man vorher noch reanimiert.
Aber jeder hat seine eigenen Strategien, wie er solche Situationen verarbeitet.

Ein verstorbener Pat. sieht nicht anders aus, als ein Mensch, der schläft. Nur das er sich kalt anfühlt (jetzt mal ganz einfach ausgedrückt). Für mich ist ein Verstorbener nicht mehr ein Mensch, sondern nur noch die Hülle, die er zurück gelassen hat. Das soll nicht heißen, dass ich nicht respektvoll mit dieser Hülle umgehe. Ich habe immer wenn ich mich in einem Raum mit einem Verstorbenen aufhalte, das Gefühl dass sein Geist noch da ist. Mir hilft es, wenn ich mich bewusst von ihm verabschiede. Aber da denkt wohl jeder anders darüber, das kommt darauf an, ob jemand gläubig ist und in welchem Sinn. Ich bin da eher etwas esoterisch angehaucht :mrgreen:. Andere sprechen ein Gebet für ihn, führen eine Waschung durch oder nehmen seine Hand.

Bei meiner 1. Sterbebegleitung habe ich auch gezittert und geheult. Dafür braucht sich auch niemand zu schämen. Ich weine auch jetzt manchmal.
Was ist so schlimm daran? Genauso wenig ist es schlimm, wenn du zitterst.
So etwas ist menschlich und in einer solchen Situation spielen die Gefühle eine große Rolle. Wichtig ist, dass du es nachher verarbeiten kannst, indem du vielleicht mit irgendjemanden darüber sprichst, deine Gedanken dazu aufschreibst, usw.

Gruß,
Lin
 
Hallo Canoo,

kann es sein, dass du noch sehr jung bist?
Übrigens, Tote Leute begegnen dir nicht, sie liegen in ihren Betten.

Schönen Abend
Narde
 
Gehe es langsam an. Schrittweise herantasten an die Verstorbenen, nicht gleich mit hübschmachen oder in die Prosektur bringen.

Der Tod ist nichts schlimmes. Ich habe zu Dienstantritt meines Zuvieldienstes auch gedacht "Wie wird das mit meinem ersten Toten?"- und dann, dann war er einfach nur tot. Das war dann gar nicht schlimm. Ich bin dann gleich ganz ins Zimmer und habe mit angefaßt.
 
Du hast Angst vor Toten. Was glaubst du, kann von den Toten ausgehen, was dich zum zittern usw. bringt?

Meinen ersten toten Pat. hatte ich in der Kinderklinikszeit. Es war ein unheilbar krankes Baby. Trotzdem hat man es liebgewonnen in den wenigen Monaten.
Wir mussten Mittags immer eine Kreislaufkontrolle durchführen: Atmung zählen und Puls tasten. Ich habe mich sehr erschrocken, als ich nichts wahrnehmen konnte. Noch eine Stunde vorher haben wir es gweickelt gehabt und es ging ihm wie immer. Ich habe auf dem Flur gestanden, Stethoskop noch in den Ohren und geschrien. Die Kollegen fanden die Reaktion verständlich.

Die nächsten Todesfälle waren nie mehr so emotionsgeladen, da die Pat. in meinem Beisein verstorben waren.

Elisabeth
 
Also um noch mal auf dieses Pflegestandards-gefasel zurück zukommen,ich erinnere mich daran dieses "frischmachen" des verstorbenen Patienten in der Ausbildung gelernt zu haben.Zudem braucht man dafür ja keinen Standard.Wenn ein Pat, stirbt,in der Nach zum Beispiel,gehört es einfach dazu ihn für die Angehörigen z.B. herzurichten,soll heißen,ich zieh der Patientin ein frisches Nachthemd an,gucke das sie nicht mit völlig zerzausten Haaren daliegt,etc. Ich spreche nicht von stundenlangen Waschaktionen.
 
Also um noch mal auf dieses Pflegestandards-gefasel zurück zukommen, ... .

Wir brauchen ja bekanntlich für alles detailierte Anleitungen= Drehbuchstandards- sonst besteht die Möglichkeit, dass jeder macht, was er will und das bedeutet einen eklatanten Qualitätseinbruch.

Elisabeth

PS Ich hoffe, ihr erkennt die Ironie meiner Ausage.