Warum wird die Krankenpflege so schlecht angesehen? Wieso haben wir keine gute Lobby?

Wenn wir unseren Beruf noch nichtmal selbst wertschätzen und seine Wichtigkeit anerkennen, wie sollen das andere?
Habe ich irgendwo geschrieben, dass ich den Beruf nicht wertschätze? Wenn dem so wäre, würde ich nicht mehr in dem Job arbeiten.
In
Würde sich deine Mutter von dir bezahlen lassen um dich zu pflegen?

Der Trend in vielen Kliniken geht dahin, dass für bestimmte Tätigkeiten, preiswerte Kräfte eingestellt werden. Sei es nun der Pflegehelfer (nicht KPH) oder die MFA im OP oder der RA in der Anästhesie. Ist ja auch nicht unbedingt falsch, weil um Frau XY den Rücken zu waschen bedarf es keiner 3 - 5 jährigen Ausbildung, wenn es nur der Rücken ist der gewaschen werden muss, genauso brauche ich keine 3 jährig ausgebildete GuKP zum Auffüllen der Pflegeschränke und zum Transport, der vom Arzt begeleitet wird, um den beatmeten Intensivpatienten ins CT zu bringen - das geht auch sehr gut mit dem RA.
 
Auch wenn Pflege angeblich jeder kann, kein Mensch würde das kostenlos machen.

Ganz im Gegenteil. Der weitaus größte Teil der Pflegeleistungen wird für umme erbracht - von pflegenden Angehörigen.

Deine Intensivpatienten sind die Spitze des Eisberges. Die chronisch kranken und die alten Menschen stellen das Hauptklientel dar. Und das wird sich in den nächsten Jahrzehnten nicht ändern.
 
Ich habe nirgendwo gelesen, dass Fleschor_Max das Intensiv-Pflegepersonal als Krönung der Krankenpflege ansieht.

Und natürlich gibt es unfähige Notfallmediziner, das stellt auch keiner in Frage. Trotzdem ist die Gefahr für Leib und Leben in einer Notfall-Situation geringer, wenn ein Anästhesist den NAW betreut, als wenn ein Hautarzt mitfährt.
 
Ganz im Gegenteil. Der weitaus größte Teil der Pflegeleistungen wird für umme erbracht - von pflegenden Angehörigen.
Deine Intensivpatienten sind die Spitze des Eisberges. Die chronisch kranken und die alten Menschen stellen das Hauptklientel dar. Und das wird sich in den nächsten Jahrzehnten nicht ändern.


Dass viele, viele ihre Angehörigen zu Hause, ohne Bezahlung versorgen
dazu hier was:
http://www.uke.de/extern/eurofamcare/documents/nabares/nabare_germany_de_final_a4.pdf

Da wird für 2003 beschrieben, dass rund 92% aller in Privathaushalten lebenden Pflegebedürftigen u.a. von Angehörigen aus dem unmittelbaren oder erweiterten Familienkreis versorgt wird (Infratest Sozialforschung 2003).
Das dürft im Jahr 2012 schon weniger sein, Gründe gibt es genug
nicht nur ich frag mich wann uns, ohne entsprechende Strukturveränderung DIESE Kosten um die Ohren fliegen, wenn zunehmend weniger Menschen im häuslichen Umfeld versorgt werden können, dafür dann der Anteil der stationären Einrichtungen steigt.
Wie hoch der Anteil derer ist, die Anspruch hätten auf Kostenerstattung, aber nix bekommen, nicht wissen an wen sie sich wenden sollen, es aus Prinzip nicht wollen, auch keine Ahnung, aber das gibt es.
Ich bin immer wieder erstaunt, wieviele hochgradig Pflegebedürftige ausschließlich von ihren Angehörigen zu Hause versorgt werden.
....wer seinen Angehörige zu Hause versorgt, keinen Job hat, was ist mit dem dann wenn er selbst pflegebedürftig wird.....nicht dolle, dessen Aussichten.

Von meinem Eindruck her, in meiner Umgebung, sind die Angebote, was Alten- und Pflegeheime betrifft in den letzten Jahren "wie Pfiffer aus dem Boden geschossen", aber auch ambulante PD, spezialisierte Angebote - z.B. SOPHIA, wieder was neues, Tagesbetreuung, Notruf, Demenzwohngruppen..................
......all das kostet Geld, viel Geld. Wo das künftig hergezaubert werden soll, kee Ahnung.
Letztes Jahr gelesen, dass man jetzt nicht einfach so mehr ein A- und PH irgendwo hinstellen kann, weil es - im Moment - genug von gibt.
Weiß jetzt nur nicht mehr ob es meine Stadt oder den umliegenden Landkreis betroffen hat - ich glaub es war der Landkreis.


Freitag, 10.02., in der Lokalzeitung, das wurde schon mal angesprochen, die Ineffizienz unseres Gesundheitswesen (iss ja auch nix völlig neues), dazu
eine aktuelle Studie der Unternehmensberatung A.T. Keraney:
"....23% der Gesamtausgaben der gesetzlichen KV - bleiben in der Verwaltung hängen...."
 
Zuletzt bearbeitet:
Kinder Kinder,habt Ihr überhaupt auch nur ne klitzekleine Ahnung in Sachen Notfallkompetenz und wie diese erworben wird ? Scheint mir grade nich so,wenn ich so einige Kommentare lese *kopfschüttel*.
Anästhesisten sind von Hause aus keine Notfallmediziner,auch jeder andere Arzt verschiedener Fachrichtung nicht. Der Anästhesist macht nach seinem Grundstudium (Arztschule,wie niedlich) auch erstmal seinen Facharzt,wie jeder andere Facharzt anderen Fachs auch und erst danach,nach mindestens 2 Jahren Berufserfahrung und tausenden Diensten auf ITS kann er seine FWB "Notfallmedizin" dranhängen.
Somit ist eben nicht jeder Anästhesist ein "Notfallmediziner" und man sollte schon auch die Zusammenhänge kennen,wenn man dazu schreibt,würd ich denken.
Mit dem Notarzt ist das Ganze jedoch überhaupt nicht zu vergleichen,denn diesen halbjährigen Kurs an einer Landesrettungsschule kann schon jeder Assistenzarzt machen,sowie er approbiert ist. Bei mir fahren Ärzte aller Fachrichtung NA,auch die sogenannten "Spartenmediziner" mit eigener Praxis,weil's zum einen Geld und zum anderen kostenlose Weiterbildung bedeutet. Wißt Ihr,was Weiterbildungen über die KV oder Ärztekammer oder Marburger Bund usw. kosten ? Die niedergelassenen Ärzte müssen im Jahr ne gewisse Anzahl an WB's machen,besonders Notfalltraining und Mega-Code.
Ich fahre,ehrlich gesagt,lieber mit nem niedergelassenen Augenarzt den NA-Dienst,als wie mit nem Anästhesisten unserer Klinik,denn die sind zum Großteil sowas von arrogant und überheblich,auch zu Patienten/Angehörigen,daß mir als NEF-Kutscherin daneben schlecht wird.
Was ich mit diesem langen Psalm sagen will ist : Wer hier über Kompetenzen eines anderen Berufes,nämlich dem des Arztes,urteilen will und Ihr urteilt,besonders unsere "Heldin der Arbeit" (übrigens eine Original-DDR-Bezeichnung für verdiente Kollegen),der sollte wenigstens etwas die Materie kennen,zu der er urteilt !

Was jetzt unseren Beruf angeht,so kann den nur einer machen,dem er trotz aller Bescheidenheiten gefällt,einer,der damit umgehen kann und der eben nicht nur drauf guckt,welchen Status er damit in der Gesellschaft inne hat. Daß jemand sein Auto zugunsten professioneller Pflege durch einen Pflegedienst abgeben wird,wie Fleschor_Max so siegessicher meint,halte ich eher für Unfug,denn der Deutschen liebstes Kind ist ihr Auto ! Da wird schon eher ne "Perle" aus Tschechien,Polen,den Phillipinen oder sonst woher organisiert,aber mit Sicherheit wird niemand sein Auto verkaufen !
 
Ich habe nicht geschrieben, dass ein Notfallmediziner ein Anästhesist sein muß.

Ich schrieb, ich hätte im NAW lieber einen Anästhesisten, als einen Hautarzt, wenn ich denn einen NAW benötigen würde.

Mein Avatar ist ironisch gemeint, ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann der Erste sich darüber aufregt, denn Ironie ist vielen hier vollkommen fremd, perfekte gutmenschen und super-schwestern.
@ZNA-Öse , Du darfst gerne Bachstelze zu mir sagen. :hicks:

Zurück zum Thema - meine Meinung ist eine persönliche Meinung, die sich aus den Erfahrungen ergibt, die ich gemacht habe. Aber sicher wird gleich einer schreiben, dass meine Erfahrungen überhaupt nicht mit der Realität übereinstimmen können und das mit irgendwelchen Links belegen. :rocken:
 
Gilt eigentlich nur eine Reanimation als Notfall? Ich überlege gerade, ob ich einen Anästhesisten optimal für einer Geburt über den Wolken finden würde. Ich denke mal, auch der Anästhesist hat einfach fachliche Grenzen.

Elisabeth
 
Mein Avatar ist ironisch gemeint, ich wusste, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann der Erste sich darüber aufregt, denn Ironie ist vielen hier vollkommen fremd, perfekte gutmenschen und super-schwestern.
@ZNA-Öse , Du darfst gerne Bachstelze zu mir sagen.
Zurück zum Thema - meine Meinung ist eine persönliche Meinung, die sich aus den Erfahrungen ergibt, die ich gemacht habe. Aber sicher wird gleich einer schreiben, dass meine Erfahrungen überhaupt nicht mit der Realität übereinstimmen können und das mit irgendwelchen Links belegen. :rocken:


Nee, jetzt. Nur ironisch? Wie blöde, hätt gedacht, irgendwann mal, so in 100 Jahren oder so, dass ich da auch mal drauf rumreiten darf. Mist. Wo ich doch schon 1,329468 Links gesammelt hab um damit bei Gelegenheit mal aufzutrumpfen.
Menno Bachstelze, Du bist ja sowas von gemein. :hicks:

Soweit vom Mängelexemplar ame (die nicht mal einen deutschen Namen für sich übrig hatte, nee, musst unbedingt afrikanisch sein, klingt doch super exotisch)
die schon ganz viel subjektive Erfahrungen gesammelt hat (ui - ja, das hat auch noch gefehlt)
 
Gilt eigentlich nur eine Reanimation als Notfall? Ich überlege gerade, ob ich einen Anästhesisten optimal für einer Geburt über den Wolken finden würde. Ich denke mal, auch der Anästhesist hat einfach fachliche Grenzen.

Elisabeth

DAS hab ich auch gedacht. :freakjoint:
 
Was hat eigentlich die Diskussion darüber, welche Fachdisziplin den besseren Notarzt stellt, mit dem Ansehen und der Lobby der Krankenpflege zu tun?
 
Im übertragenen Sinne vielleicht? Der Wert steigt mit dem Fachbereich?

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass neben dem medizinischen Wissen ein fundiertes Pflegefachwissen sehr vorteilhaft ist, wenn es um den Umgang mit anderen Berufsgruppen und mit Pat./Bew./Angehörigen geht.

Und wenn ich mich selber net achte/wertschätze, dann wird sich das auch net per Anerkennung von außen ändern.

Elisabeth
 
@Elisabeth
DAS gefällt mir sehr gut. Das passt.
 
@amezaliwa - ein Augenzwinkern - Du rettest mir den Abend. :boozed:
 
Nun, zum Thema Bezahlung muss man einfach auch mal ganz klar sagen, gibt es Berufe, die wesentlich weniger haben. Und das teilweise bei noch schwerere körperlicher Arbeit. Natürlich könnte es immer mehr sein, aber ich bin im großen und ganzen zufrieden mit dem Geld was wir bekommen.
Schlechte Erfahrung in dem Sinn hab ich immer nur mit meinem Erzeuger gemacht. Von dem kamen immer so Sprüche wie : Ärsche abputzen, Drecksarbeiten machen, immer WE und Feiertag arbeiten, schlechte Bezahlung usw. Doch da konnte ich darüber hinwegsehen und meinte dann nur, dass er sich doch mal mit dem Beruf befassen sollte, dass es wesentlich mehr bedeutet als Ärsche putzen.
Ansonsten höre ich eigentlich nur gutes, Anerkennung. Ich finde, man kann ruhig stolz auf den Beruf sein (es sollte eigentlich jeder Stolz auf den Beruf sein, den er ausübt).
Klar, das Argument mit den Arbeitszeiten, geht natürlich schon durch. Wir arbeiten nunmal am WE, Feiertag, Nachts usw. Aber das machen andere Berufszweige auch. In der Gastronomie sind die Arbeitszeiten zum größten Teil noch schlimmer als bei uns! Und letztendlich weiß man sowas ja, bevor man den Beruf erlernt und kann sich somit auch damit abfinden.
Ich denke, es kommt auch immer auf das Umfeld an, in dem man sich bewegt. Durch diesen Beruf verliert man relativ schnell "Freunde". Das sind aber dann auch die Freunde, die gern weg bleiben können. Die die bleiben, sind die richtigen. Und die akzeptieren den Beruf auch,mit allem was dazu gehört.
 
So ein Kram hier, ist auch nicht wirklich hilfreich oder bin ich da die Einzige, die sich am liebsten gleich übergeben würde?
Pflegen macht glücklich - YouTube


Sorry, bis heut nicht der Erste dem das missfällt.
Mal schauen, wer Dir die Antwort schneller gibt.

Pflegen macht glücklich - YouTube

Immerhin ein offizielles Video. Man muss genau hinhören, was da für ein Berufsbild vermittelt wird.

Den Thread gibt es schon, seit heut vormittag um 10.

ui, 1. geblieben
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo

Entschuldigung, was ist denn hier los? Man kann sich das Leben natürlich auch schwer machen, indem man die Beiträge gegenseitig zerpflückt.

Meine Meinung: Pflege an sich wird nicht schlecht angesehen, zumindest nicht von der breiten Öffentlichkeit. Wie hier irgendwo schon geschrieben wurde, landet die Krankenpflege bei entsprechenden Umfragen regelmäßig vorne. Was fehlt ist die Anerkennung seitens der Verantwortlichen, der Gesundheitspolitik. Ich persönlich fühle mich in meinem Job unterbezahlt, auch wenn das Geld natürlich trotzdem dicke zum Leben reicht. Und mehr verdienen als in anderen Jobs tue ich auch. Trotzdem ist mein Gehalt in meinen Augen nicht angemessen, wenn ich an die immense Verantwortung denke, die die GESAMTE Pflege trägt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man auf Normalstation ITS, in der Notaufnahme oder in der Funktionsdiagnostik arbeitet.
In Deutschland ist die Pflege meines Erachtens die das Image des Hilfsarbeitssektors losgeworden. Schon früher waren Pflegekräfte quasi nur Hilfskräfte für die Ärzte, und das ganze lässt sich nicht so einfach abschütteln. Akademisierung ist dabei ein guter Schritt, aber von der positiven Wirkung dieser Maßnahme sieht man in unserem Land noch nicht allzu viel.
 
Ärsche abputzen, Drecksarbeiten machen, immer WE und Feiertag arbeiten, schlechte Bezahlung usw.
Diese Klischees kenne ich auch, genauso wie die Verklärung unseres Berufes. Selbst von Patienten kommt selten eine realistische Einschätzung...Phrasen wie Das könnte ich NIE machen weil unsere Arbeit entweder auf die - wie es BamBamsche so plastisch formuliert :mryellow: hat- Intimpflegen oder auf das Sterben und den Tod mancher Patienten reduziert wird. All das andere scheint sich den Menschen, die nichts mit Pflege zu tun haben, kaum zu erschließen.
Ich fand weder die Arbeitszeiten , noch das WE noch die Bezahlung schlecht. Für mich hat sich aber irgendwann abgezeichnet, dass ich nicht bis zur Rente pflegen kann und will, weshalb ich für meine jetzige berufliche Entwicklung umso dankbarer bin.
 
Meine Meinung: Pflege an sich wird nicht schlecht angesehen, zumindest nicht von der breiten Öffentlichkeit. Wie hier irgendwo schon geschrieben wurde, landet die Krankenpflege bei entsprechenden Umfragen regelmäßig vorne. Was fehlt ist die Anerkennung seitens der Verantwortlichen, der Gesundheitspolitik. Ich persönlich fühle mich in meinem Job unterbezahlt, auch wenn das Geld natürlich trotzdem dicke zum Leben reicht. Und mehr verdienen als in anderen Jobs tue ich auch. Trotzdem ist mein Gehalt in meinen Augen nicht angemessen, wenn ich an die immense Verantwortung denke, die die GESAMTE Pflege trägt. Dabei spielt es keine Rolle, ob man auf Normalstation ITS, in der Notaufnahme oder in der Funktionsdiagnostik arbeitet.
Jepp, völlig korrekt. Die Bezahlung kann sich nämlich nicht nur an der Anstrengung der Arbeit orientieren, sondern *muss* sich auch an der Verantwortung orientieren. Ein Chefarzt bekommt deswegen soviel Geld, weil er die Verantwortung trägt, und (siehe Frühchenstation in Hamburg) derjenige ist, der den Hut nehmen muss.

Genauso ich als Pfleger, wenn ich einen groben Fehler mache, können Menschen sterben, und das eigentlich jeden Tag. Und durch uns sterben jedes Jahr wesentlich mehr Menschen als im Strassenverkehr. Das ist der grundlegende Unterschied zu vielen anderen anstrengenden Berufen. Für dieses Risiko, für die Verantwortung die man trägt, für die Aufmerksamkeit die man bringen muss, fühl ich mich auch unterbezahlt.


Und auf ner ITS hat man praktisch 8,5h diese Situation, weil es ja keine Phase gibt, wo man sich mal hinsetzen kann und dokumentieren, und in dem Augenblick die Patienten völlig ignorieren. Auf Normalstation kannste auch Fehler machen, aber du hast auch mal längere Phasen, wo du z.B. Schreibkram machst, Doku, wo dir in dem Augenblick gar kein lebensgefährlicher Fehler unterlaufen kann. Selbst wenn du mal ne Pflegehandlung vergisst oder ein Medikament, kann man die ohne Probleme noch nachholen. Das wird alles nicht gefährlich.

Wenn ich vergesse wann Katecholamin-Spritzen leer sind (wir dürfen frühestens 1h vor dem Wechsel aufziehen), und vertieft in die Doku den Alarm nicht höre, kann es das gewesen sein, wenn der Patient sehr instabil ist.
Ich halte mich nicht für etwas besseres als ITS-Pfleger, aber der grundlegende Unterschied zu ner Normalstation ist, dass ich wirklich 8h immer 100%ig konzentriert sein muss. Der grundlegende Unterschied ist, dass ich die ganze Zeit lebensgefährliche Fehler machen könnte. Meine Arbeit ist nicht wertiger, und wir sind nicht ein elitäres Fachgebiet, sondern der grundlegende Unterschied ist, dass ich viel mehr Möglichkeiten habe in den Knast zu kommen. Es gibt viel mehr Anlässe wo man Fehler machen kann.

Logisch ist das toll, dass man auf ITS durch die Bereichspflege wirklich alle Pflegehandlungen tagtäglich macht, und auch viele Sachen die man selbst während der Ausbildung nie machte. Z.B: DK bei Mann legen, gabs nichtmal einen Anlass auf Normalstation. Oder Magensonden. Da leg ich teils jeden Tag mehr, als währned 3Jahre Ausbildung. Ich wasche und pflege und nicht die Berufsschüler, und sowas. Wir sind deshalb nicht die Elite, aber wir können noch fast alles, und machen es auch fast täglich. Das ist eine reine Feststellung, und keine Wertung, ist einfach ne Folge der Bereichspflege im Unterschied zur Funktionspflege auf Normalstation, wo bei uns im Haus fast nur Schüler Grundpflege machen.

Leute, das weiß doch jeder dass man auf ner ITS sehr viel lernt, auch und gerade im Bereich der Grundpflege, und nicht nur im Bereich Hand/Auge/Ohr des Arztes. Man ist deswegen nicht die bessere Pflegekraft. Die eine Feststellung, hat mit der Wertung nichts zu tun. Man muss nicht alles werten, man kann sowas auch mal im Raum stehen lassen.
Ich kann beides nicht ab, sich für was besseres halten, und nicht-klartext-reden, nur aus political-correctness, weil manche Kollegen von Normalstation das dann schon wieder als Überheblichkeit deuten.

Die meisten unserer Bewerber wollen nicht auf ITS, selbst nicht auf die kleineren Stationen mit weniger Stress, besseren Personalschlüssel. Woran liegt das?



@ZNA-Öse: Na klar verkaufen sie das Auto, weil sie nämlich gar nicht mehr genügend PFlegerinnen aus dem Ostblock auf dem freien Markt finden. Und bestimmte Dinge kann man als Laie dann eben doch nicht.
Da gibts ja kein Nest wo immer mehr herkommen. Seit letztes Jahr Mai könnte jede osteuropäische Pflegerin bei uns bewerben. Die Anzahl der freien Stellen ist nicht gesunken. Wo sind die denn jetzt?
Ich hab ne Ex aus Polen, vor paar Jahren musste man selbst als frischer Doc mit Festanstellung im KKH in Polen sich noch von den Verwandten nen Zuschuss holen, weils nicht zum Leben reichte. Mittlerweile fehlt denen auch massiv Personal, und das hat sich ziemlich gewandelt.
Und den meisten Osteuropäer die in den Westen gehen, ist es egal ob da 200km oder 800km Entfernung sind, und die gehen dann gleich nach uk z.B..
In Polen wird mittlerweile teilweise mehr verdient als auf unserer Seite der Grenze, die Supermärkte auf deutscher Seite sind voll von polnischen Schnäppchenjägern.

Meinetwegen werden Angehörige immer kostenlos zuhause die Grundpflege machen, aber der Markt wird absehbar weiterhin stark wachsen, dass auch der Fachpflegebedarf stark wachsen wird. Dazu immer mehr blutige Entlassungen. Bevor jemand nen Verbandswechsel zuhause macht, obwohl er sich nicht damit auskennt, dreht er die Heizung runter oder denkt über den nächsten KFZ-Kauf nach, jede Wette.

Meine Mutter ist so ne Person, die sich dann eher eine PDL suchen würde, und selbst nen ambulanten Pflegedienst aufmachen, um das höhere Gehalt (was der Pflegedienst im Vgl. zum pflegenden Angehörigen bekommt) für die Pflege an mir einzustreichen ;).
 
FM, hast du jemals auf normal Station als ausgelernte Kraft gearbeitet?!
Ich kann dir nicht zustimmen, ich arbeite 1000mal lieber auf ITV, als auf Station, weil ich nur ein bis drei Pat. habe und nicht wie auf Station 20 und was zum Teil auf Station geschoben wird, da wird mir ganz anders. Die Verantwortung die eine Kollegin auf NormalStation trägt, möchte ich nicht tragen.

Auf ITV habe ich weniger Pat., habe mehr Personal, habe meine Überwachungsmonitore, meinen Doctor häufig auf Rufweite etc.
Seit wann ist denn Blasenkatheter und MS etc. legen keine Aufgabe mehr auf der normalStation?
 

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