Verdi gegen Pflegekammern

Überleg dir das gut mit der Berufsurkunde.
Vielleicht wäre es eher sinnvoll, wenn du dich mal rechtlich beraten lässt, wie du aus der Kammer
wieder raus kommst.
Das du dich registrieren lassen hast war doch in Ordnung weil irgendwann wäre die Strafe ja gekommen.
Zwangsverkammerung halt.
 
Vielleicht wäre es eher sinnvoll, wenn du dich mal rechtlich beraten lässt, wie du aus der Kammer
wieder raus kommst.
Vermutlich ja... Aber ich hab keine Rechtsschutzversicherung (und jetzt will ich nicht hören, dass das mit einer Pflegekammer ja anders und besser wäre; ohne die Kammer hätte ich das Problem gar nicht), und als Studentin ohne Einkommen einen Anwalt nehmen... Hatte eine befreundete Juristin mal gefragt, die meinte, es ist nicht ihr Fachgebiet, aber von dem her, was sie nachgelesen hat, ist das leider rechtens. :angryfire:Meine einzige Chance wäre, in ein Bundesland zu ziehen (z.B. RLP), in dem man nur Mitglied werden muss, wenn man in dem Job arbeitet. Wenn ich in NRW weder wohne noch arbeite, muss ich dort nicht Mitglied sein. Aber ich zieh doch jetzt nicht wegen so einem *piep* um.
 
@Neuromaus
Du bist doch ohnehin schon registriert, hast also nix zu verlieren. Versuche doch vielleicht erstmal, die Kammer zu kontaktieren, schildere Deine Lage und daß Du jetzt nichts mehr mit der Pflege zu tun hast, da Du ganz was anderes machst.

Falls das nicht hilft:
Dann hast Du jetzt erst mal einige Jahre Zeit, in denen Du keinen Beitrag zahlen musst… eventuell kannst Du danach noch eine Klage anstrengen.
 
Ich geh davon aus das dass eh noch vor Gericht geht mit den Mitgliedschaften von Exa. die nicht mehr im Beruf arbeiten.
Auch ggf. bei Rentnern, Arbeitslosen etc.

Ich kann mir sehr gut vorstellen das man in Falle X ein passives Mitglied wird/ist.
 
Noch ist in NRW gar nichts in trockenen Tüchern. Im Mai sind Landtagswahlen. Die SPD ist für eineVollbefragung unter den Pflegekräften, wie in SH und Niedersachsen. Und Hr Wüst von der CDU hat nicht die besten Umfrageergebnisse.
Und das diese Vollbefragung für oder wider die Kammer wie in den beiden Ländern ausgeht, ist bei dem aktuellen Widerstand zumindest nicht unwahrscheinlich.
 
In unserem Beruf ist eben ein großer Teil nicht mehr in der Pflege tätig und ich denke das können von 20-40% in den Bundesländern sein! Die hatten gute Gründe aus dem Beruf zu gehen und sehen nicht ein ein totes Pferd weiterzuführen und dafür auch noch Geld zu zahlen.
 
In unserem Beruf ist eben ein großer Teil nicht mehr in der Pflege tätig
Da hast du Recht, aber die meisten dürften das Problem nicht haben, weil ihre Arbeitgeber sie nicht gemeldet haben.
Und aus Sicht der Kammer ist es ja auch sehr elegant, diejenigen, die man erwischen kann, mit zu verpflichten. Die zahlen, ohne dass man was für sie tun muss, ist doch praktisch.:knockin:

Versuche doch vielleicht erstmal, die Kammer zu kontaktieren, schildere Deine Lage und daß Du jetzt nichts mehr mit der Pflege zu tun hast, da Du ganz was anderes machst.
Hab ich schon, und zwar im gleichen Briefumschlag, in dem das Registrierungsformular war. Ich hab ein Anschreiben gemacht, dass ich mich nur registriere, weil mir Strafe angedroht wird, wenn ich es nicht tue, dass ich aber aus den Gründen X und Y beantrage, von der Mitgliedschaft befreit oder zumindest verbindlich beitrags- und verpflichtungsfrei gestellt zu werden. Das wurde gekonnt ignoriert. Ich bekam die Registrierungsbestätigung, auf das andere Schreiben wurde mit keiner Silbe eingegangen.


Wahrscheinlich habt ihr Recht, dass ich erstmal noch etwas abwarten sollte, ob die aktuellen Proteste was bringen oder es eine Sammelklage von Betroffenen gibt, die nicht mehr in der Pflege arbeiten und trotzdem verpflichtet werden sollen.:weissnix:
 
Das ist hier in RLP auch, dass die gar nicht reagieren in Fällen wie in deinem.
Das zeigt mir noch mehr, dass ich diese Leute nicht brauche.
Schon gar nicht zu meiner Vertretung irgendwo.
Die brauchen direkt Druck vom Anwalt, anders geht das scheinbar nicht.
Für mich ein echtes Armutszeugnis.
Anfangs war ich noch so blauäugig, dass ich das nicht gedacht hätte.
 
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Das ist hier in RLP auch, dass die gar nicht reagieren in Fällen wie in deinem.
In RLP ist die rechtliche Lage wie bereits geschildert komplett anders, da wäre Neuromaus eindeutig kein Pflichtmitglied.

Die brauchen direkt Druck vom Anwalt, anders geht das scheinbar nicht.
Manche Fälle (in RLP) sind wie gesagt Abwägungssache, und es gab - wie gesagt - schon einige durchaus unterschiedliche Urteile.
In dem Fall von Neuromaus wäre es aber eindeutig.

Mir erschließt sich nach wie vor nicht, warum man es in NRW so gelöst hat.
 
Mir erschließt sich nach wie vor nicht, warum man es in NRW so gelöst hat.
Mir auch nicht, zumindest fachlich gesehen nicht. Ich könnte jetzt nur die bösartige Unterstellung anführen, dass das einfach praktisch ist, zig zahlende Mitglieder zu haben (denn von Beitragsfreiheit war nur bei Rentnern die Rede, nicht bei berufsfremd arbeitenden ehemaligen Pflegekräften), von denen man schön kassieren kann, ohne dass man was für sie tun muss. Aber wir wollen ja jetzt mal nicht von solchen Gedanken der Zuständigen ausgehen...:rolleyes::engel:
Manche Fälle (in RLP) sind wie gesagt Abwägungssache, und es gab - wie gesagt - schon einige durchaus unterschiedliche Urteile.
Ja, ich hab von einem Urteil von 2018 (Koblenz) gelesen, da hat eine Pflegekraft im Funktionsbereich (ich meine es wäre EKG gewesen) gegen die Mitgliedschaft geklagt und Recht bekommen. Bei so einem Fall hätte ich das nicht gedacht, aber es hat geklappt.
 
In RLP ist die rechtliche Lage wie bereits geschildert komplett anders, da wäre Neuromaus eindeutig kein Pflichtmitglied.


Manche Fälle (in RLP) sind wie gesagt Abwägungssache, und es gab - wie gesagt - schon einige durchaus unterschiedliche Urteile.
In dem Fall von Neuromaus wäre es aber eindeutig.

Mir erschließt sich nach wie vor nicht, warum man es in NRW so gelöst hat.
Es ging mir einzig und allein darum, dass ich es eine Unverschämtheit finde, dass auf Anfragen nicht reagiert wird.
Welches Bundesland das ist spielt dabei keinerlei Rolle und auch nicht die rechtliche Lage.

Ich erwarte von einer Institution wie einer Kammer eine Antwort, wenn ich da wegen irgendwas anfrage.
 
Verdi ist eine Gewerkschaft, keine Kammer und regelt somit auch nichts, was derzeit wirklich wichtig für unseren Berufsstand wäre. Die Pflege wird nie an irgendwelchen Entscheidungen beteiligt oder befragt. Im Falle der Pflegekammer aber schon, weil der Politik bewusst ist, wie uneinig wir uns selbst sind. Wir stehen uns selbst am meisten im Weg, zum Vorteil anderer. Alles, absolut alles, wie viel wir verdienen, wie viele von uns auf den Stationen arbeiten, wie viel Zeit für Pflegehandlungen nötig ist, wie viel Pflege wert ist...... entscheiden alles andere Berufsgruppen. Ärzte nehmen unsere Examina ab - warum? Wir sind eine der größten Berufsgruppen und entscheiden absolut nichts für uns selbst. Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.

Deshalb:

Wir brauchen eine Pflegekammer!!!!
Wir müssen uns organisieren!!!!
Wir müssen uns proffesionalisieren!!!!
Vor allem müssen wir eine Stimme sein und uns nicht gegenseitig auseinandernehmen!!!!
Wir müssen zusammen halten, nur so werden wir eine Stimme.
 
Warum? Ganz einfach: weil Pflege laut Gesetz ein Heilhilfsberuf ist. Dadurch ergibt sich auf Rechts wegen, dass die Mitglieder dieses Berufstandes nichts entscheiden, da sie dem Heilberuf zuarbeiten.

Damit sich das ändert, müssen ein paar Gesetze geändert werden und nicht nur Alles was bei 3 nicht auf den Bäumen und Examiniert ist, zwangsverpflichtet in Kammern wird.
Apropos: Die Kammern haben ausdrücklich darauf hingewiesen und kommuniziert, dass Gehaltsverhandlungen nicht in deren Aufgaben- und Zuständigkeitsbereich fallen.
 
Warum? Ganz einfach: weil Pflege laut Gesetz ein Heilhilfsberuf ist. Dadurch ergibt sich auf Rechts wegen, dass die Mitglieder dieses Berufstandes nichts entscheiden, da sie dem Heilberuf zuarbeiten.

Damit sich das ändert, müssen ein paar Gesetze geändert werden und nicht nur Alles was bei 3 nicht auf den Bäumen und Examiniert ist, zwangsverpflichtet in Kammern wird.
Apropos: Die Kammern haben ausdrücklich darauf hingewiesen und kommuniziert, dass Gehaltsverhandlungen nicht in deren Aufgaben- und Zuständigkeitsbereich fallen.
Pflege ist ein Heilberuf, kein Heilhilfsberuf.
 
Pflege ist ein Heilberuf, kein Heilhilfsberuf.
So ist es.

Kategorien der Gesundheitsberufe

Die Gesundheitsberufe können in folgende Kategorien eingeteilt werden:

  1. geregelte Berufe
  2. nicht geregelte Berufe.
Bei den geregelten Berufen gibt es Berufe, die durch Bundesrecht geregelt sind und solche, die im Landesrecht verankert werden. Dabei gilt der Grundsatz, dass die Länder Berufe dann regeln dürfen, wenn der Bund von seiner Gesetzgebungskompetenz keinen Gebrauch gemacht hat. Die Gesetzgebungskompetenz des Bundes erstreckt sich auf die Bereiche

  • Heilberufe
  • Berufe nach Berufsbildungsgesetz
  • Berufe nach der Handwerksordnung (sogenannte Gesundheitshandwerke)
Nicht geregelte Berufe hingegen sind alle Berufe, deren Ausbildung nicht bundes- oder landesrechtlich geregelt ist.“

 
Die Kammer entscheidet über Ausbildungen und beurteilt deine Arbeitsleistung. Du kannst auch von der Kammer ausgeschlossen werden, das kommt einem Berufsverbot gleich.
 
Ich schreibe es gerne noch tausendmal, vielleicht gibt es irgendwo jemanden, der darüber nachdenkt. Wir brauchen eine Kammer, wir brauchen Vertreter aus unserem Berufsstand, die sich für uns einsetzten. Sie ist ein wichtiger Bestandteil hin zur Profession. Wir müssen über uns selbst bestimmen.
 
... dass die Mehrheit die Pflegekammern nicht will?
Der Mehrheit ist gar nicht bewusst, wozu eine Kammer da ist und wie unfassbar wichtig sie ist.
War es mir auch nicht, wenn ich ehrlich bin fehlt mir auch noch ein ganzes Stück an Informationen, die muss ich mir aber selbst zugänglich machen. So wieder jeder andere auch - Eigeninitiative, das Interesse sich selbst zu informieren und zu entwickeln. Ich weiß, dass das manchmal nicht einfach ist, wenn man nach dem Dienst nur noch nach Hause will und sich hinlegen um körperlich und mental durch den Tag zu kommen.

Ich bin mit Leib und Seele Krankenschschwester, war ich immer. Für mich ist es der beste und schönste Beruf überhaupt. Der Beruf, nicht die Umstände. Meine Tochter möchte auch Krankenschwester werden, sie ist jetzt 9. Sie weiß es jetzt schon sehr genau, was sie einmal machen möchte. Ich werde diesen Wunsch jede Sekunde fördern und unterstützen. Weil ich möchte, dass sie einen Beruf hat, bei dem sie sich fühlt und sieht wie sinnvoll und wichtig er ist, weil ich möchte, dass sie sieht, wie toll dieser Beruf ist. Ihr Wunsch macht mich stolz. In anderen Ländern, ich würde mal sagen, in sehr vielen mit Ausnahme von unserem ist man darauf auch stolz. Wir entschuldigen uns für unseren Beruf und Jammern uns kaputt.

Wir müssen aber aufstehen und zeigen wer wir sind, wie wichtig wir sind. Wir müssen uns selbst verwalten und das können wir nur mit einer Kammer.

Ich war fast 30 Jahre in der Praxis. Ich hab über solche Dinge nicht mal im Anzatz nachgedacht. Vor knapp zwei Jahren bin ich an die Schule und studiere nebenberuflich Pflegepädagogik. Jetzt erst, nach fast 30 Jahren komme ich mit den Hintergründen in Kontakt, die ich eigentlich schon seit 30 Jahren kennen sollte. Aber ich bin dazu erzogen worden, mich im Beruf immer unterzuordnen und brav meine Pflicht zu erfüllen ohne zu hinterfragen. "Mach das, so wird es schon immer gemacht". Wir müssen unsere komplette Denkweise verändern, um da raus zu kommen. Wir - niemand anderer, erstmal.

Wir müssen zusammen aufstehen, zeigen, wie wichtig und elementar, wie erfüllend und schön unser Beruf ist. Wir müssen uns das erst einmal selbst wieder bewusst machen. Wir müssen uns selbst verwalten! Das kann nur mit einer Pflegekammer funktionieren.

Es gibt einen Artikel, CNE-Thieme. Ich denke mal, die meisten haben da Zugang dazu.

"Berufliches Selbstverständnis für die Pflege" von Sandra Bensch

Vielleicht wäre der für den Anfang mal interessant.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Mehrheit ist gar nicht bewusst, wozu eine Kammer da ist und wie unfassbar wichtig sie ist.
War es mir auch nicht, wenn ich ehrlich bin fehlt mir auch noch ein ganzes Stück an Informationen, die muss ich mir aber selbst zugänglich machen. So wieder jeder andere auch - Eigeninitiative, das Interesse sich selbst zu informieren und zu entwickeln. Ich weiß, dass das manchmal nicht einfach ist, wenn man nach dem Dienst nur noch nach Hause will und sich hinlegen um körperlich und mental durch den Tag zu kommen.

Ich bin mit Leib und Seele Krankenschschwester, war ich immer. Für mich ist es der beste und schönste Beruf überhaupt. Der Beruf, nicht die Umstände. Meine Tochter möchte auch Krankenschwester werden, sie ist jetzt 9. Sie weiß es jetzt schon sehr genau, was sie einmal machen möchte. Ich werde diesen Wunsch jede Sekunde fördern und unterstützen. Weil ich möchte, dass sie einen Beruf hat, bei dem sie sich fühlt und sieht wie sinnvoll und wichtig er ist, weil ich möchte, dass sie sieht, wie toll dieser Beruf ist. Ihr Wunsch macht mich stolz. In anderen Ländern, ich würde mal sagen, in sehr vielen mit Ausnahme von unserem ist man darauf auch stolz. Wir entschuldigen uns für unseren Beruf und Jammern uns kaputt.

Wir müssen aber aufstehen und zeigen wer wir sind, wie wichtig wir sind. Wir müssen uns selbst verwalten und das können wir nur mit einer Kammer.

Ich war fast 30 Jahre in der Praxis. Ich hab über solche Dinge nicht mal im Anzatz nachgedacht. Vor knapp zwei Jahren bin ich an die Schule und studiere nebenberuflich Pflegepädagogik. Jetzt erst, nach fast 30 Jahren komme ich mit den Hintergründen in Kontakt, die ich eigentlich schon seit 30 Jahren kennen sollte. Aber ich bin dazu erzogen worden, mich im Beruf immer unterzuordnen und brav meine Pflicht zu erfüllen ohne zu hinterfragen. "Mach das, so wird es schon immer gemacht". Wir müssen unsere komplette Denkweise verändern, um da raus zu kommen. Wir - niemand anderer, erstmal.

Wir müssen zusammen aufstehen, zeigen, wie wichtig und elementar, wie erfüllend und schön unser Beruf ist. Wir müssen uns das erst einmal selbst wieder bewusst machen. Wir müssen uns selbst verwalten! Das kann nur mit einer Pflegekammer funktionieren.

Es gibt einen Artikel, CNE-Thieme. Ich denke mal, die meisten haben da Zugang dazu.

"Berufliches Selbstverständnis für die Pflege" von Sandra Bensch

Vielleicht wäre der für den Anfang mal interessant.
Glaub mir, ich bin mir sehr bewusst wozu Kammern sein sollen! Und im Gegensatz zu dir, beschäftige ich mich seit sehr vielen Jahren damit und habe mir die Informationen erschlossen. Ich komme nur zu einem anderen Ergebnis! Die Kammer erfüllt staatliche Aufgaben für die Bevölkerung und nicht für Pflegekräfte, die diesen Verwaltungstiger allein bezahlen sollen!
Nein Danke!
In NRW sind noch nicht mal die Hälfte der Leute registriert! Warum wohl? Weil die Kammer sie überzeugt hat? Es gibt sogar noch welche, die noch gar nicht zur Registrierung persönlich aufgefordert wurden!

Ich bin nicht erzogen mich unterzuordnen, im Gegenteil, ich war immer wehrhaft und bin für meine Rechte aufgestanden. Und das werde ich in diesem Punkt auch bleiben!
Ich halte die Kammer nicht für einen Fortschritt für unseren Beruf, ganz im Gegenteil.
Ver.di vertritt in Kammerfragen meinen Widerstand und deshalb sollten sich viel dort organisieren!
Und es geht mir nicht um die paar läppischen € (kann aber verstehen, dass anderen das wichtiger ist)!
 

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