Piercing beim Krankenhauspersonal

Stimmt, wenn Dir ein potentieller MA nicht passt, musst Du ihn nicht nehmen. Darum geht es aber gar net. Was machst Du denn, wenn ein langjähriger MA jetzt seine Haare pink färbt, oder sich im Gesicht piercen lässt? Darum geht es doch.

Das Verbot von Piercings ist ganz sicher nicht der Hygiene geschuldet. Genauso das Verbot sich die Haare zu färben. Beides ist der persönlichen Spießigkeit dessen geschuldet, der das Verbot ausspricht und sich auf Grund anderer Argumente der Hygiene bedient!
Die TRBA 250 und die RKI-Richtlinien verbieten aus gutem Grund "... das Tragen von Schmuck, Ringen und Uhren an Händen und Unterarmen:" da diese Gegenstände leider die Händehygiene nachteilig beeinflussen. Und da Bakterien und Viren nicht erkennen können was ein Ehering ist, darf der auch nicht getragen werden!
Ganz einfach, alles andere ist leeres Geschwätz.

Matras
 
Hast Du meine bisherigen Postings in diesem Thema überlesen? Anders ist Dein Posting nämlich nicht zu verstehen. :?::?:
 
hallo

Ketten und Ohrringe sind aus Verletzungstechnischen Gründen verboten, da man hängen bleiben kann, der Patient danach greift oder sonstiges.......

wenigstens hat man mir das früher so erklärt......

aber wenn ich heute 20 wäre, einen bunt gefärbten Kopf und einige Piercings hätte und mein AG würde mir das verbieten, erst mal wäre meine Persönlichkeit deshalb nicht beeinträchtigt

vielleicht fände ich es "doof" vor allem Piercings kann ich rausnehmen, gefärbte Haare kann ich nun mal nicht ändern

aber es zwingt mich ja auch niemand dort zu arbeiten........

ich kann mir ja einen AG suchen, den es nicht stört.....

Banker, Polizisten, viele Kundenberater, viele in öffentlichen Ämtern, viele Autoverkäufer in renomierten Häusern uswuswusw müssen das ja auch

viele Grüsse
Bully
 
@bully:
ich kann mir ja einen AG suchen, den es nicht stört.....

Banker, Polizisten, viele Kundenberater, viele in öffentlichen Ämtern, viele Autoverkäufer in renomierten Häusern uswuswusw müssen das ja auch
Genau so sehe ich das auch!

und
@matras: Das überhaupt nichts mit persönlicher Spießigkeit zu tun, dessen der es ausspricht.

Diese Sicht der Welt wäre mir dann doch zu einfach.
 
Hm, aber ob es PDL's gibt die sowas tolerieren? ._.

Sicher gibt es die, nämlich die die sich an geltendes Recht halten.
Unsere PDL wollte Piercings und bunte Haare auch verbieten. BR ist eingeschritten und das Thema war durch.
Mittlerweile toleriert sie es, wenn auch nur widerwillig.
 
Hm, aber ob es PDL's gibt die sowas tolerieren? ._.


Ob es bald noch PDLs gibt die das nicht akzeptieren wollen, ist eher die Frage. Bei weiter fehlenden Bewerbern muss bald genommen werden was kommt!

Matras
 
seh´ich auch so. Dann hat mein AG eben Pech gehabt wenn er mit meiner " Individualität" nicht zurechtkommt. Ich finde auch wo anders was..
Dort wo ich nach Leistung bewertet werde und nicht nach meinem Äußeren.
Ich soll individuell pflegen, werde aber gleichzeitig in meiner persönlichen Individualität unterdrückt?? Nein, danke!
Ich könnte aus dem Stehgreif 4,5 Kollegen mit Namen benennen, die mich gefragt haben ob meine Piercings denn hygienisch seien und ob ich keine Probleme bei der Einstellung hatte..:D Im Gegensatz zu deren Armbanduhren, Fingerringen, Plastiknägeln etc hing mein "Schmuck" noch nie in ´ner Inkohose oder Wunde, und so sag ich das dann auch:ccol1:
 
Ob es bald noch PDLs gibt die das nicht akzeptieren wollen, ist eher die Frage. Bei weiter fehlenden Bewerbern muss bald genommen werden was kommt!

Da brauch ich mir dann ja über meine Tattoos weniger Sorgen machen :D Piercings hab ich eh keine mehr - nicht vertragen, waren oft entzündet (in dem Fall fände ich es auch unhygienisch bei ner Pflegekraft).
 
@moenie:

seh´ich auch so. Dann hat mein AG eben Pech gehabt wenn er mit meiner " Individualität" nicht zurechtkommt. Ich finde auch wo anders was..
Dort wo ich nach Leistung bewertet werde und nicht nach meinem Äußeren.
Dann schaffen wir auch gleich die Einheitsdienstkleidung mit ab, geschlossene, abwaschbare Schuhe etc.?

Wie wir alle Wissen haben all diese Dinge nich NUR ne hygienische Kompontente.

Ich lebe meine Individualität in meiner Freizeit aus, weniger in der abhängigen Arbeit.

Da gehört diese, denke ich, auch hin.
 
@moenie:

Dann schaffen wir auch gleich die Einheitsdienstkleidung mit ab, geschlossene, abwaschbare Schuhe etc.?

....

Und das vergleichst Du jetzt mit Haarfarben und Piercings?
Der Vergleich Äpfel und Birnen ist Dir sicher geläufig, oder?

PS: geschlossene Schuhe = nicht unbedingt Hygiene, aber Arbeitssicherheit und Selbstschutz.
 
Nein Joerg,

ich vergleiche nicht - woraus liest du dass?

Auch als Betriebsrat ist dir sicher nicht entgangen, dass sich Individualität und um die ging es, nicht nur im Piercing ausdrückt, sondern in vielen anderen Dingen auch.

Deshalb muss die Frage schon erlaubt sein:

Was macht das Piercing so viel individueller als Einheitskleidung, Schuhe u.ä.

Die Logik daraus ist doch - warum bin ich gegen das Eine und toleriere scheinbar selbstverständlich das Andere?

Für mich ein Bruch in der Argumentation und Verhalten!

Individualität?
Drückt sich die nicht in meinem Verhalten, Character und Umgang mit anderen Menschen aus etc., als an einem Metallnagel irgendwo im Kopf, als Folge einer mehr oder weniger starken Selbstverstümmelung?

Bei manchen kommt mir schon der Gedanke, ob da nicht gewisse masochistische Neigungen im Spiel sind?

Natürlich will ich nicht verhehlen, dass in meinem Aussgen eine kleine Portion Provokation und auch ein wenig Ironie dabei ist.

Tut aber der sachlichen Aussage keinen Abbruch - oder?
 
Provokation und Ironie..nun ja ein bisschen. Ich sehe es nicht als Selbstverstümmelung sondern als Körperschmuck. Wenn dir das nicht gefällt kannst du ja wegschauen. Wir leben im Jahre 2011 und ich kann über gewisse Argumente inzwischen nur noch lächeln:kloppen: Aber hast ja Recht ich werf jetzt meine Dienstkleidung weg und werde dann auf mein Individualitätsrecht pochen. Im übrigen bin ich dann dafür, dass Menschen mit Akne, hässlichen Muttermalen, schlechten Frisuren, unlustigem Humor, schlechtem Atem, schriller Stimme und evtl mit Schlagerhörgeschmack nichts mehr in der Öffentlichkeit zu suchen haben, und schon gar nicht in Pflegeberufen. Wär ja eine Zumutung!!:besserwisser:
Ich mache meine Individualität übrigens nicht nur an "Metallknöpfen" aus, sie sind vielmehr ein kleines Puzzlestück vom Gesamten.
Im übrigen finde ich den Masochismus-vergleich anmaßend und unnötig...
worüber sich so mancher Gedanken macht:gruebel:
 
@moenie;

Manches kann ich Beeinflussen, manches nicht.

Wenn man deiner Argumentation folgen soll, bitte trenne das Eine vom Anderen - Danke.
 
Es tut mir leid, ich vergass *Ironie on/off*
 
Beim Durchstöbern im Internet bei den Vivantes Kliniken in Berlin gefunden:

"Wir legen weiterhin großen Wert auf das äußere Erscheinungsbild. Insbesondere was Körperschmuck wie Piercing und Tätowierung angeht, möchten wir Sie darauf hinweisen, dass sich dieser nicht mit dem beruflichen Alltag in Einklang bringen lässt und bitten Sie daher vorab, Ihre Entscheidung im Hinblick auf eine Bewerbung am IbBG zu überdenken. "

:besserwisser: Na, das war deutlich.
 
Das steht dem AG aber auch zu. Du wirst auch keine Flugbegleiterin von Lusthansi oder wem auch immer finden die ein sichtbares Piercing oder Tattoo trägt.
 
Ich denke auch, dass der AG dieses Recht hat. Aber wollte Joerg mit seinem Link nicht sagen, dass er nicht, oder nur unter bestimmten Umständen, dieses Recht hat?

Vivantes behauptet wenigstens nicht, dass äußeres Erscheinungsbild und Hygienevorschriften ein- und dasselbe sind.
 
Das steht dem AG aber auch zu. Du wirst auch keine Flugbegleiterin von Lusthansi oder wem auch immer finden die ein sichtbares Piercing oder Tattoo trägt.
Und wenn du kein üppiges Dekoltee vorweisen kannst.

Ich glaube kaum dass man Arbeitgeber oder Arbeitnehmer in dieser Hinsicht Vorwürfe machen kann.

Einerseits kann ide die Arbeitgeber verstehen, ich würde auch niemanden an meine Patienten lassen wollen der sich Esoterische Symbole auf den Unterarm tätowiert hat und meint nun in einer Christlichen Organisation anfangen zu müssen...

Andererseits, hätte ich ein Piercing, würde das für mich auf alle Fälle unters Persönlichkeitsrecht fallen und ich würde es nur ungern rausnehmen wollen.

Piercings sind eine temporäre Sache, währrend Tattoos eben dauernd vorhanden sind.
Sollte mir mein Arbeitgeber erlauben langärmlige Shirts zu tragen und das Krankenhaus auch für die Reinigung dieser aufzukommen, oder mich Rollkragen tragen lassen, damit tattoos am hals nicht sichtbar sind, wäre das für mich ein gelungener Kompromiss...
Den Hygienevorschriften zum Trotz, der Arbeitgeber trägt dieses Risiko, nicht ich.

Ich denke, jeder findet seine Stelle im Berufsleben und wer auf seine Piercings nicht verzichten will, sucht sich eben einen Arbeitgeber der diese akzeptiert, wo ist das Problem?
 

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