- Registriert
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- Hygienefachkraft, OP-Fachpfleger, Praxisanleiter (DBfK),
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- Funktion
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Was sagst du denn zu der These "Piercings in der Schleimhaut heilen nie ab und sind immer infiziert" und dass insbesondere Piercings in Nasen- und Mundbereich Keimherde für MRSA sind?
Wie gehe ich denn korrekt bei einem infizierten Piercing vor, beispielsweise ein Knorpelpiercing, das nicht so schnell abheilt und sich ggf infiziert? Klebe ich es dann ab?
Danke für die Infos!
xter
Da sowas aus der Entfernung nicht beurteilt werden kann, würde ich es vor Ort einer entsprechend ausgebildeten "Wundschwester" zeigen. Bei Knorpelinfekt, würde ich persönlich das Metall sofort entfernen und mit lokalem Antiseptikum (Präparatenamen hast Du schon genannt) behandeln. Die Gefahr von Chondromalzien sind dabei einfach zu groß! Gegebenenfalls ist zusätzlich eine systhemische Antibiotikatheapie notwendig. Also kein Spaß!!!
Um eine Entzündung wirklich behandeln zu können muß zunächst der Fremdkörper raus, sonst geht nix.
Stecker in Schleimhäuten epithelisieren nicht (das heißt, dass sich keine Haut bildet) daher sind sie immer eine dauerhafte Eintrittspforte für Keime in den Körper. Das heißt nicht, dass die immer kolonisiert/infiziert sind. Bieten sich allerdings durch die vorhandene Wundfläche dafür an. Dies als potentielle MRSA-Trägerschaft gleichzusetzen ist sicher übertrieben.
Matras